8-jähriges Mädchen tot in Wald bei Bern gefunden

@Garza

Ja, möglich wäre das und dann wäre die Formulierung nicht ungewöhnlich.
Und für mehr Versiegelungen (mehrere Häuser/Wohnungen) hätte es vorab mehr Durchsuchungen gegeben haben müssen, aber auch davon habe ich nichts gelesen. Nur von den Großeltern und der Mutter des Kindes.
Der Fokus scheint also vorab (aus welchen Gründen auch immer) erstmal auf der Familie zu liegen. Ob sich da was bestätigt wird man ja sehen.

Photographer73 schrieb:ein evt. Fremdtäter würde das Ganze natürlich nicht besser machen, aber immer wenn evt. Familie beteiligt ist, finde ich es noch schlimmer.

Es ist schlimmer, wenn es die Familie ist. Denn dann ist anzunehmen, dass das betroffene Kind schon seit längerer Zeit misshandelt wurde, also schon vor dem Tod ein ziemlich schlimmes Leben hatte.
Bei einem Fremde besteht dagegen natürlich die Gefahr, dass er mit einem anderen Opfer weitermacht.

emz schrieb:Wenn man sich das Interview mit der Polizistin ansieht, da sieht man gleich zu Anfang, um was für große Wohnblöcke es sich dort handelt. Sollte man tatsächlich, so einen gesamten Wohnblock versiegelt haben?

Zum Vergleich: Bei dem Fall der fünf getöteten Kinder in einem Haus in Solingen, wo definitiv ein Verbrechen vorlag, wurde nur die entsprechende Wohnung versiegelt und nicht etwa das ganze Gebäude, in dem ja mehrere Parteien wohnten. Das wird hier ähnlich sein.

@Streuselchen
Die gesetzliche Lage ist in der Schweiz anders als in Deutschland. In der Schweiz braucht es nicht viel, um solche Maßnahmen durchzuführen. Nicht unbedingt gerichtliche Beschlüsse. Das geht hier in der Schweiz sehr schnell und die Verfügungen werden durch Staatsanwälte abgesegnet.

@Laura_Maelle

Ah, danke für die Aufklärung. Das wusste ich nicht.
Und für Versiegelungen ebenfalls nicht? Hausdurchsuchung ohne richterliche Verfügung kann ich ja noch nachvollziehen aber eine Wohnung (in der nunmal gelebt wird) ohne jegliche Begründung/ bzw Belege für den Bedarf dieser Maßnahme, zu versiegeln halte ich irgendwie für "rückständig".
Auf der einen Seite macht es Ermittlungen sicherlich einfacher, auf der anderen Seite ginge dies dann ganz schön auf den Rücken unbescholtener Bürger. Wobei ich denke, dass jeder gewillt ist, bei der Aufklärung eines Kindestods, behilflich zu sein statt sich querzustellen. Aber das nur allgemein gesprochen, nicht auf den Fall hier bezogen.

Laura_Maelle schrieb:Schlimmer empfinde ich es nicht, denn ein Fremdtäter wäre ja dann noch länger eine Gefahr für andere Kinder, weil ein solcher eher ein Wiederholungstäter wäre und psychisch gestört.

Laura_Maelle schrieb:Ein fremder Böser kann nicht enttäuschen, weil ihm ja das Böse von vornherein zugetraut wird.

Sehr gute Argumente, da hast Recht.

AlteTante schrieb:Es ist schlimmer, wenn es die Familie ist. Denn dann ist anzunehmen, dass das betroffene Kind schon seit längerer Zeit misshandelt wurde, also schon vor dem Tod ein ziemlich schlimmes Leben hatte.

Wie gesagt, ich empfinde es auch "schlimmer", auch wenn man sowas natürlich nicht gegeneinander aufwiegen kann. Es ist so oder so immer furchtbar. Aber der Argumentation von @Laura_Maelle kann ich ebenfalls folgen.

Davon ab bin ich nicht der Ansicht, daß eine Kindstötung quasi immer der Endpunkt eines langen Leidensweges sein muß. In vielen Fällen ist das so, es kann aber auch anders sein.

AlteTante schrieb:Bei dem Fall der fünf getöteten Kinder in einem Haus in Solingen, wo definitiv ein Verbrechen vorlag, wurde nur die entsprechende Wohnung versiegelt und nicht etwa das ganze Gebäude, in dem ja mehrere Parteien wohnten.

Völlig richtig. Es macht ja auch keinen Sinn, einen ganzen Block zu versiegeln, wozu auch. Und im Endeffekt ist es ja auch völlig egal, ob es sich jetzt um Häuser oder Wohnungen handelt, gemeint sind die Wohnräume der Mutter und der Großeltern.

Photographer73 schrieb:Es macht ja auch keinen Sinn, einen ganzen Block zu versiegeln, wozu auch. Und im Endeffekt ist es ja auch völlig egal, ob es sich jetzt um Häuser oder Wohnungen handelt, gemeint sind die Wohnräume der Mutter und der Großeltern.

Allenfalls wird wohl auch der Weg und der Garten gut untersucht, also der Geh- oder Transportweg des Kindes.

Streuselchen schrieb:Ah, danke für die Aufklärung. Das wusste ich nicht.
Und für Versiegelungen ebenfalls nicht? Hausdurchsuchung ohne richterliche Verfügung kann ich ja noch nachvollziehen aber eine Wohnung (in der nunmal gelebt wird) ohne jegliche Begründung/ bzw Belege für den Bedarf dieser Maßnahme, zu versiegeln halte ich irgendwie für "rückständig".
Auf der einen Seite macht es Ermittlungen sicherlich einfacher, auf der anderen Seite ginge dies dann ganz schön auf den Rücken unbescholtener Bürger. Wobei ich denke, dass jeder gewillt ist, bei der Aufklärung eines Kindestods, behilflich zu sein statt sich querzustellen. Aber das nur allgemein gesprochen, nicht auf den Fall hier bezogen.

In einer Krisenintervention z. B. bei häuslicher Gewalt kann auch ein einfacher Hausarzt jemanden in die Psychiatrie einweisen lassen für 24 Stunden. Das geht in der Schweiz sehr schnell, danach kann man natürlich schon etwas dagegen tun. In der Schweiz läuft das allgemein eher so, dass verfügt wird und der Widerspruch möglich ist. Das soll einen schlankeren, flexibleren Rechtsweg ermöglichen, so will es die Mehrheit des Schweizer Stimmbürger, wenn man sich die Abstimmungen dazu anschaut. Es entlastet die Gerichte und Bürokratie.

Habe soeben einen Artikel bei 20Min gefunden. Gemäss diesen ist das Siegel bei den Grosseltern entfernt, dieses bei der Mutter ist noch vorhanden.

Laut einem 20 Minuten-Reporter vor Ort verschaffte sich am Donnerstag die Polizei in dem Waldstück, in dem E. gefunden wurde, mit einer Drohne Übersicht über das Gelände. Nach dem Leichenfund hatte die Polizei die Wohnungstür der Grosseltern von E. versiegelt. Mittlerweile ist das Siegel weg. Auch die Wohnung der Mutter von E. wurde versiegelt. Wie 20 Minuten erfahren hat, bleibt dies vorerst auch so.

Quelle: https://www.20min.ch/story/ich-habe-corona-bringe-meine-tochter-aus-angst-trotzdem-zur-schule-115080698262

@Laura_Maelle

Das war mir so nicht bewusst - hier gibt es zwar auch div. freie Ermittlungsmöglichkeiten wie zB die Erstdurchsuchung, aber so wie bei euch ist es bei uns nicht.

Der Einsatz einer Drohne zeigt aber schon, dass die Polizei einen Fremdtäter nicht auschließt.

Da das Kind als fröhlich galt und keiner der Interviewten etwas Negatives über die Familie sagte, könnten die Versiegelungen auch nur dazu dienen, den Spurenweg des Kindes innerhalb des Haushalts festzustellen, um womöglich herauszufinden, warum es in den Wald lief, welche Spielpläne es hatte etc. ob evtl. Spielkameraden dabei waren, ob etwas mitgenommen wurde und womöglich nun der Täter besitzt.

@Laura_Maelle
Möglich. Vielleicht sucht man nach Briefen oder Geschenken, mit dem der Täter das Kind evtl. gelockt haben könnte. Vielleicht haben auch Spielkameraden irgendetwas in der Hinsicht ausgesagt.
Und wenn das Kind oft bei der Oma war, könnten sich solche Beweisstücke auch dort befinden.

darkpassion schrieb:Habe soeben einen Artikel bei 20Min gefunden. Gemäss diesen ist das Siegel bei den Grosseltern entfernt, dieses bei der Mutter ist noch vorhanden.

Danke für die Info. Sollte das Siegel bei der Wohnung der Mutter nun bald auch noch entfernt werden, dürfte es wohl doch in Richtung Fremdtäter gehen. Einen Unfall kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, nicht bei dem Aufwand, der betrieben wird.

AlteTante schrieb:Vielleicht sucht man nach Briefen oder Geschenken, mit dem der Täter das Kind evtl. gelockt haben könnte. Vielleicht haben auch Spielkameraden irgendetwas in der Hinsicht ausgesagt.
Und wenn das Kind oft bei der Oma war, könnten sich solche Beweisstücke auch dort befinden.

Es wären auch weitere Verwandte/Bekannte als Beteiligte möglich, z. B. Onkel, Großvater, Vater, Stiefvater, Freund der Frau etc. oder einfach Freunde der Familie, die dort ein- und ausgehen und zu dem das Kind Vertrauen hatte. Das muss sicher alles abgecheckt werden im Vorfeld.

Person aus Umfeld von Lisa M. (†8) verhaftet

https://www.blick.ch/schweiz/bern/gedenkstaette-fuer-die-kleine-lisa-so-trauern-die-anwohner-um-lisa-m-8-id17202011.html

Ich zitiere Mal aus dem geposteten Link:

Nun wurde das Verfahren wegen vorsätzlicher Tötung eröffnet, schreibt die Kantonspolizei Bern. Eine Person aus dem Umfeld des Kindes wurde angehalten und festgenommen. Ob und inwiefern diese im Zusammenhang mit dem Tod des Mädchens steht, ist Gegenstand weiterer Ermittlungen.

Währenddessen bleibt die Haustüre der Grosseltern des Kindes versiegelt. Die Liegenschaft wurde zuvor durchsucht. Auch das Haus der Mutter ist versiegelt.

Rechtsanwalt André Kuhn erklärt gegenüber Blick, was das bedeutet. «Um ein Haus zu versiegeln, braucht es einen Anfangsverdacht auf eine Straftat. Es handelt sich um eine Zwangsmassnahme.» Versiegelt würden in der Regel mutmassliche Tatorte.

Also wenn nun doch so schnell jemand verhaftet wurde liegt meines Erachtens die Vermutung nahe, dass es kein Fremdtäter war.

human_being schrieb:Also wenn nun doch so schnell jemand verhaftet wurde liegt meines Erachtens die Vermutung nahe, dass es kein Fremdtäter war.

Jetzt überschlagen sich die Ereignisse ja richtig, heftig. Mich wundert es, daß die Wohnung der Mutter weiterhin versiegelt bleibt und das auch immer noch mit Verweis auf die Gründe für eine Versiegelung.

Aber wenn es jemand aus dem Umfeld ist, Unschuldvermutung besteht natürlich, kann es wirklich kein Fremder sein.

Mm, vorsätzliche Tötung klingt so, als hätte jemand im Umfeld der Familie den Tod des Kindes in Kauf genommen, vielleicht Obhutspflichtverletzung bei einem 8-jährigen Kind. Totschlag und Mord wird nicht erwähnt.

Obhutspflichtverletzung wäre höchstens fahrlässige Tötung.

Aber bei einer vorsätzlichen Tötung ist der Tod ja gewollt gewesen; es handelt sich da also um Mord oder Totschlag.

@Laura_Maelle
Und ein Sexualdelikt wird ebenfalls ausgeschlossen:

Auf Anfrage von Blick teilt die Kantonspolizei Bern mit, dass die Achtjährige Verletzungen aufwies. Ob diese in Zusammenhang mit ihrem Tod stehen, dazu macht die Behörde keine Angabe. Laut dem rechtsmedizinischen Gutachten gibt es kein Hinweis auf ein Sexualdelikt.

https://www.blick.ch/schweiz/bern/gedenkstaette-fuer-die-kleine-lisa-so-trauern-die-anwohner-um-lisa-m-8-id17202011.html


Ich finde auch den Zeitraum sehr interessant, zuletzt gesehen um 16:51 und gefunden um 19:15, also rund 2 Stunden und 20 Minuten und wenn Fundort nicht Tatort ist, bleibt ja nur jemand aus der Siedlung bzw. der Umgebung.

Mutter und Tochter wohnten auch nicht nicht lang dort und aufgrund der Arbeit der Mutter war das Mädchen oft bei den Großeltern.

Diese durchsucht derweil das Haus der Grosseltern. Durch die Fensterscheibe ist Blitzlicht zu sehen. «Die Mutter ist berufstätig, daher war das Mädchen oft hier», erzählt eine Anwohnerin

Nachbarin Ursula Sumberger (69) ist fassungslos, so etwas sei in der ruhigen und familiären Siedlung zuvor noch nie passiert. Sie findet alles äusserst eigenartig, hat ein mulmiges Gefühl und fragt sich: «Warum ist eine 8-Jährige um diese Zeit allein im Wald?» Lisa M. sei erst vor kurzem zusammen mit ihrer Mutter in den Wohnblock ganz bei ihr in der Nähe gezogen und immer durch ihre Freundlichkeit aufgefalle

https://www.google.com/amp/s/amp.blick.ch/schweiz/bern/dritteinwirkung-nicht-ausgeschlossen-maedchen-8-bei-niederwangen-be-tot-aufgefunden-id17198700.html