Rick_Blaine schrieb:Es spricht m.E. dafür, dass er kein abgebrühter killer mit Plänen für alle Eventualitäten ist, sondern in einer psychischen Ausnahmesituation. Oder krass symbolisch gesagt: er schreit nach Mama.
Wäre er abgebrüht, hätte er zudem sicherlich versucht, die Leiche an einen anderen Ort zu schaffen und nicht genau gegenüber dem Parkplatz liegen zu lassen, an dem der Van tagelang herumstand. Dafür hätte es in der dünn besiedelten Region nahezu unendlich viele Möglichkeiten gegeben.
Dass er am 29.9. nach 5 km Fussmarsch von der Strasse zur Campsite dann ungefähr gegen 19:15- 19.30 am Van ankam, scheint dann ja nun bestätigt zu sein. Am 1.9. um 10:26 wurde sein Kennzeichen in North Port erfasst. Die reine Fahrzeit ohne jede Pause beträgt 36 Stunden. Mindestens 12 Stunden sollte er unterwegs pausiert, getankt, gegessen haben, um das allein nach einer tagelangen Wanderung durchzuhalten. Also muss er zwischen etwa 20 Uhr am 29.8. und allerspätestens 10 Uhr am am 30.8. losgefahren sein.
Da der Van offenbar noch am Camingplatz stand, wird er bis zum Jackson Dam gelaufen sein. Auf kürzestem Weg wäre das möglich, wenn er morgens aufbrach. Mit Übernachtung auf der Strecke hätte er auch schon am 29.8. losmarschieren können.
Option I
Brian ist der Täter. Die Tat wurde vor dem Morgen des 29.8. verübt. Er ist danach losmarschiert, um den Kopf frei zu bekommen, seine Optionen zu durchdenken und evtl. ein Alibi zu haben, falls sie in seine Abwesenheit gefunden wird. Dafür könnte die "Stan"-SMS vom 27.8. sprechen, die eine Anrede für ihren Großvater enthielt, die Gabby normalerweise nicht nutzte. Allerdiings scheint es danach noch Sichtungen der beiden geimeinsam gegeben zu haben. Eher dagegen spricht, dass er sich nicht das Angebot angenommen hat, zum Van gefahren zu werden. Eine Zeugin, die ihn die ganze Strecke vom See bis zum Campingplatz gefahren hat, wäre sicher hilfreich.
Option II
Brian ist der Täter. Die Tat wurde zwischen 19:30 am 29.8. (Rückkehr von der Wanderung) und 10 Uhr morgens am 30.8. (spätester Zeitpunkt für die Abfahrt) verübt. Er ist dann offenbar sehr zeitnah aufgebrochen und mit dem Van bis nach Florida "geflüchtet". Keine besonderen Versuche, die Tat zu vertuschen oder den Leichnam zu verbergen mit Ausnahder "no service in Yosemite" Nachricht an die Mutter.
Option III
Brian ist nicht der Täter. Die Tat wurde während seiner Wanderung in jedem Fall vor 19:30 am 29.8 verübt. Er hat sie dann entweder gefunden und ist in einer Kurzschlussreaktion offenbar sehr zeitnah aufgebrochen und mit dem Van bis nach Florida "geflüchtet" oder er hat eine Nachricht vorgefunden, in der ihm z.B. mitgeteilt wurde, dass sie sich von ihm getrennt hat, auf und davon ist und er den Van nehmen und nach Hause fahren soll. Klingt eher unwahrcheinlich, dass er in dem Fall nicht vor Ort auf den Mord aufmerksam macht oder, falls er an ihr Verschwinden glaubt und den Leichnam nicht gefunden haben sollte, nicht auf dem Campingplantt nach ihr sucht und andere Camper fragt.