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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

1.432 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Messer, Sachsen-anhalt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

07.10.2021 um 16:17
@rattich
@Enterprise1701
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Im Wortlaut der Ermittler im TV heisst es: man gehe von einer 2 Täter Theorie aus. Das ist deutlich.
Hervorhebung von mit.

Wie gesagt: es ist eine Theorie, eine Arbeitshypothese. Also kein Fakt!


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

07.10.2021 um 16:20
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:hatte der Täter eventuell sowieso Schlüssel zu Haus und Wohnung? Es wurden ja keine Einbruchsspuren festgestellt.
Wobei vor allem der Wohnungsschlüssel relevant wäre- in ein Mehrfamilienhaus kommt man vielleicht auch so, indem man abwartet, bis jemand herausgeht und schnell reinschlüpft. Oder man klingelt und bittet als "Paketbote" o. Ä. durch die Sprechanlage darum, dass jemand öffnet.

Und der Wohnungsschlüssel- tja, es soll ja auch heute noch Leute geben, die einen Ersatzschlüssel unter der Fußmatte oder im Blumentopf auf der Fensterbank des Treppenhausfensters deponieren. Kann ich mir zwar nicht recht vorstellen, weil ich selbst nie auf diese Idee käme- aber wer weiß?


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

07.10.2021 um 18:46
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Er rennt hastig aus der Tatort-Wohnung weg und nimmt noch MH's Schlüsselbund mit? Kann ich mir, ehrlich gesagt, nicht vorstellen.
Wenn es überhaupt so war, dass der Täter ins Haus zurückkehrte, dann wird er wohl beim Verlassen von MHs Wohnung einen Schlüssel mitgenommen haben.

Dazu fällt mir nämlich ein, dass MH ja allein in seiner Wohnung lebte. In einer solchen Situation wird ein Wohnungsinhaber doch nach dem Aufschließen und Betreten seiner Wohnung den Schlüssel mit Schlüsselbund stets innen einstecken und eventuell von innen abschließen.

Der Grund dafür ist ganz einfach: Wenn man allein wohnt, ist die Gefahr, den Schlüssel auf der Anrichte o.ä. liegen zu lassen und sich beim Hinausgehen auszuschließen, einfach zu groß. Es ist ja sonst niemand da, der einen ggf. wieder in die Wohnung lässt.

Der Täter könnte also im Falle, dass er bereits vorhatte, eventuell noch einmal in die Wohnung zurückzukehren, einfach den Schlüssel innen aus dem Schloss herausgezogen und mitgenommen haben.

Da es bereits Abend war, musste er ja zusätzlich damit rechnen, dass die Haustür (also die Tür zur Straße) bereits abgeschlossen war. Das ist alter deutscher Mietshausbrauch, der womöglich hier und da auch im 21. Jahrhundert noch fortlebt. Früher musste man in Mehrfamilienhäusern abends immer seinen Besuch mit nach unten zur Tür begleiten, weil die "Hausordnung" vorschrieb, die Tür abends ab einer bestimmten Zeit verschlossen zu halten.

Darin steckte natürlich auch ein starkes Stück sozialer Kontrolle ....


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

07.10.2021 um 19:00
https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/der-valentins-mord-von-magdeburg-426331
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Wobei vor allem der Wohnungsschlüssel relevant wäre- in ein Mehrfamilienhaus kommt man vielleicht auch so, indem man abwartet, bis jemand herausgeht und schnell reinschlüpft. Oder man klingelt und bittet als "Paketbote" o. Ä. durch die Sprechanlage darum, dass jemand öffnet.

Und der Wohnungsschlüssel- tja, es soll ja auch heute noch Leute geben, die einen Ersatzschlüssel unter der Fußmatte oder im Blumentopf auf der Fensterbank des Treppenhausfensters deponieren. Kann ich mir zwar nicht recht vorstellen, weil ich selbst nie auf diese Idee käme- aber wer weiß?
In ein Mehrfamilienhaus kommt man sicherlich einigermaßen leicht aber im Falle des MH habe ich meine Zweifel, dass das so easy gewesen wäre. Die Wohngegend macht einen sehr gut betuchten Eindruck. Ich glaube einfach nicht, dass man da so leicht den Türdrücker betätigt.

Schau Dir mal die Goethestraße 40 an. Im o.g. Link wird beschrieben ( oder war sicherlich auch schon bekannt, sorry, ) , dass die Wohnung des MH im 2. Stock gelegen ist.

So wie ich das Haus wahrnehme, hat das nur 3 Etagen. Es ist für mein Auge so ein gutbürgerliches Haus, in dem sicherlich pro Etage nur 2 Parteien wohnen.

Wenn nun abends gegen 22 Uhr jemand als "Paketbote" klingeln würde, würde ich niemanden mehr ins Haus einlassen. Das verbietet der natürliche Instinkt.

Fußmatte oder Blumentopf schließe ich im Falle des MH aus.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

07.10.2021 um 19:07
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Dazu fällt mir nämlich ein, dass MH ja allein in seiner Wohnung lebte. In einer solchen Situation wird ein Wohnungsinhaber doch nach dem Aufschließen und Betreten seiner Wohnung den Schlüssel mit Schlüsselbund stets innen einstecken und eventuell von innen abschließen.
Das macht nicht jeder. Ich z.B. nicht.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Der Täter könnte also im Falle, dass er bereits vorhatte, eventuell noch einmal in die Wohnung zurückzukehren, einfach den Schlüssel innen aus dem Schloss herausgezogen und mitgenommen haben.
Das wäre natürlich denkbar. Nur frage ich mich ob man so etwas wirklich macht. Solch ein Blutbad anzurichten und dann nochmal in die Wohnung gehen. Da muss man schon sehr abgebrüht sein. Ich finde allein die Vorstellung dieser Szene gruselig.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

07.10.2021 um 19:25
In meinen Gedanken ist die Rückkehr eines Täters absurd. Mord. Brutaler Mord. Lärm. Schreie. Die Hausbewohner gingen sogar in das Treppenhaus. Kurz danach wurde das Licht in der Wohnung gelöscht. Warum sollte der Täter mit Schlüssel fliehen? Warum sollte er zum Ort des Grauen zurückkehren?

Mich irritiert etwas ganz anderes und möchte es nochmal zur Diskussion stellen. Die Gewissheit Matthias H. allein anzutreffen und die Gewissheit , dass er keinen Besuch an dem Abend empfängt.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

07.10.2021 um 19:41
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Die Gewissheit Matthias H. allein anzutreffen und die Gewissheit , dass er keinen Besuch an dem Abend empfängt.
Das ergibt sich meiner Meinung nach aus den geschilderten Lebensumständen. MH lebte allein in seiner Magdeburger Wohnung, war im Außendienst tätig (er hatte also keine Arbeitskollegen vor Ort) und pflegte seine sozialen Kontakte in der alten Heimat, die er regelmäßig am Wochenende besuchte.

Die Zusammentreffen mit den Nachbarn aus dem Haus werden jetzt nicht so häufig gewesen sein - dass man jetzt andauernd und täglich bei den Nachbarn auf der Matte stand oder sich täglich gegenseitig besuchte, ist unter den sozialen Bedingungen, wie sie im Magdeburger Haus dargestellt wurden, eher nicht zu vermuten. Man verabredete sich doch recht förmlich zu einem bestimmten Termin - das Erfolgsgeheimnis solcher nachbarschaftlichen Beziehungen liegt meiner Erfahrung nach in der richtigen Mischung aus Nähe und Distanz.

MH war zum Tatzeitpunkt 36 Jahre alt. Er war beruflich viel unterwegs, war anerkannt und erfolgreich. Da möchte man abends zu Hause auch mal eine ruhige Kugel schieben. Ich denke, dass unter den geschilderten Bedingungen die Chance nicht allzu groß war, jemanden außer MH in seiner Wohnung anzutreffen.

Ob das alles dem Täter bewusst war oder ihn überhaupt beschäftigte, wissen wir natürlich nicht.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

07.10.2021 um 20:45
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Wenn nun abends gegen 22 Uhr jemand als "Paketbote" klingeln würde, würde ich niemanden mehr ins Haus einlassen.
Nein, das sicher nicht. Aber es wurde hier ja schon mehrmals vermutet, der Täter könnte sich auch längere Zeit im Keller oder auch auf dem Dachboden aufgehalten haben. Wenn das Haus allerdings, wie Du schreibst, nur wenige Wohnung hat, funktioniert dieser Trick wahrscheinlich wirklich nicht gut.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:In einer solchen Situation wird ein Wohnungsinhaber doch nach dem Aufschließen und Betreten seiner Wohnung den Schlüssel mit Schlüsselbund stets innen einstecken und eventuell von innen abschließen.
Es gibt auch Schließzylinder die man von außen auch dann aufschließen kann, wenn innen ein Schlüssel steckt. Wobei ich aber annehme, dass das Schloss hier von der Polizei dahingehend unter die Lupe genommen wurde.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

07.10.2021 um 20:56
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Nein, das sicher nicht. Aber es wurde hier ja schon mehrmals vermutet, der Täter könnte sich auch längere Zeit im Keller oder auch auf dem Dachboden aufgehalten haben.
Stimmt, das wurde thematisiert. Hatte ich "verdrängt".


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

07.10.2021 um 23:49
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:In meinen Gedanken ist die Rückkehr eines Täters absurd. Mord. Brutaler Mord. Lärm. Schreie. Die Hausbewohner gingen sogar in das Treppenhaus. Kurz danach wurde das Licht in der Wohnung gelöscht. Warum sollte der Täter mit Schlüssel fliehen? Warum sollte er zum Ort des Grauen zurückkehren?
Ich finde es ebenso absurd. Allerdings frage ich mich warum die Ermittler den/die Zeugen um 22 Uhr (Licht im Treppenhaus) immerhin so ernst nehmen um es mehrmals zu erwähnen? Allerdings wurde in der Kripo Live Sendung nun nicht darüber berichtet…

Ein derartiges Verhalten gegen 22:00 würde nur Sinn machen wenn der Täter im selben Haus wohnt.

Allerdings klingt auch die erste Beobachtung zu früherer Stunde (Schritte im Treppenhaus und dann erst das Licht in MHs Wohnung aus) schon etwas absurd.
Warum sollte einer der Täter über einen gewissen Zeitraum überhaupt in der dunklen Wohnung zurückbleiben vor allem wenn einer gleich nach der Tat abhaut?


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

08.10.2021 um 04:20
Was ich mir eventuell vorstellen könnte wäre Folgendes.
Das Opfer hat weiblichen Besuch. Ihr Ehemann verfolgt sie heimlich. Es wird vergessen die Tür abzuschließen und somit kann der Ehemann die Wohnung betreten. Es kommt zum Streit und die Frau flüchtet. Der betrogene Ehemann bleibt in der Wohnung und begeht den Mord.

Somit keine 2 Täter aber 2 anwesende Personen.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

08.10.2021 um 08:14
Zitat von MarinopayMarinopay schrieb:Das Opfer hat weiblichen Besuch. Ihr Ehemann verfolgt sie heimlich
Diese Hypothese hat natürlich ihren Reiz, muss sich aber auch, wie alle anderen, den Fragen nach Wahrscheinlichkeit und Plausibilität stellen.

Zunächst: Woher kannte MH die Frau? Von Kundenbesuchen in Parfümerien? Vom Sport? Wo traf er sie erstmals? Beim Einkaufen? Im Park? in NB kennengelernt? Kaum denkbar, dass ein solches Kennenlernen, dass dann immerhin zu einem Besuch daheim geführt hätte, von niemand Außenstehendem bemerkt wurde. Zumal Menschen sich über ein spontanes Verlieben oft jemandem mitteilen - wenn auch oft, ohne zunächst Namen zu nennen.

Internet, Singlebörsen u.ä. - das klappt, anders als die Werbung dafür suggeriert, kaum jemals beim ersten Mal. Man wüsste vermutlich, wenn MH sich auf solchen Plattformen umgeschaut hätte.
Zitat von MarinopayMarinopay schrieb:Es wird vergessen die Tür abzuschließen und somit kann der Ehemann die Wohnung betreten.
Haus- und Wohnungstüren in der Stadt haben außen doch in der Regel keine Klinke, sondern einen Knauf und fallen ins Schloss, wenn man sie zuzieht.

Es wäre aber immerhin denkbar, dass der eifersüchtige Partner anläutet und es dann zum Streit kommt.

Aber gibt das alles die Spurenlage her? Vermutlich nicht.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

08.10.2021 um 08:40
Zitat von MarinopayMarinopay schrieb:Somit keine 2 Täter aber 2 anwesende Personen.
Ich halte das auch für möglich.

Der Täter ermordet MH und haut danach sofort ab. = Runterrennen im Hausflur.

Die zweite Person bleibt geschockt in der Wohnung zurück. Es war niemals ein Mord geplant und die Person traut sich nicht raus, weil sie Angst hat, von jemandem gesehen zu werden. MH hat geschrien. Es musste damit gerechnet werden, dass Nachbarn vor der Türe stehen könnten.

Der Mörder rennt weg, weil er erkennt, was er gemacht hat. Ihm ist die zweite Person in der Wohnung vollkommen gleichgültig. Die Person in der Wohnung löscht nach dem Wegrennen des Täters instinktiv das Licht, um sich im Schutz der Dunkelheit zu wähnen.

Als im Haus alles ruhig bleibt, verlässt auch sie m/w? gegen 22 Uhr die Wohnung.

Mein Gedanke zum Licht im Hausflur:
Vielleicht gab es dort einen Bewegungsmelder, so dass das Licht von alleine anging. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man, wenn man sich irgendwo rausschleichen will, extra Licht anmacht. Da die Zeugen aber das Licht erwähnten, wäre das für mich die einzige plausible Erklärung.

Gibt es überhaupt Hausflure in Mehrfamilienhäusern, in denen man das Licht tatsächlich noch AN- und AUSschaltet? An ja. Aber aus?


Noch ein kurzer Gedanke.
Mich wundert, dass die beiden Personen keinerlei Geräusche, Töne, Sätze... von sich gaben, die von Zeugen hätten gehört werden können. Solche Altbauten sind hellhörig. Man hörte zwar den Schrei des MH aber weiterhin keinerlei Laute.

Sagen wir, die beiden Täter kannten sich. In welcher Konstellation auch immer. Der ausführende Täter rennt weg. Bleibt man als andere Person dann ganz ruhig? Irgendwie wäre es für mich logisch, dass irgendwas panisch getuschelt wird und man das draußen im Hausflur als Nachbar auf jeden Fall hören würde. Nicht den Wortlaut ansich aber das Tuscheln.

Was könnte das bedeuten?

Für mich, dass die in der Wohnung verbliebene Person tatsächlich "versteckt" in einem anderen Raum saß und sie MH erst nach dem Wegrennen fand. Dass sie geschockt und unfähig war, irgendwas zu tun. Dass sie den Täter nicht kannte.

Ich könnte mir vorstellen, dass der Laptop vom Täter mitgenommen wurde. Bei der EC-Karte bin ich mir nicht sicher.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

08.10.2021 um 11:01
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Ich kann mir nicht vorstellen, dass man, wenn man sich irgendwo rausschleichen will, extra Licht anmacht.
In dieser Frage geht es mir genau umgekehrt.
Mir fällt die Vorstellung schwer, dass sich der Täter lautlos und zügig durch ein dunkles, fremdes, vielleicht verwinkeltes Treppenhaus eines Altbaus von einer Wohnung im 2. Stock hinunter zur Haustür bis nach draußen hätte schleichen können, ohne zumindest zu seiner groben Orientierung vorher einmal das Licht einzuschalten.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

08.10.2021 um 11:21
Zitat von KieliusKielius schrieb:Klarmann schrieb:
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man, wenn man sich irgendwo rausschleichen will, extra Licht anmacht.
In dieser Frage geht es mir genau umgekehrt.
Mir fällt die Vorstellung schwer, dass sich der Täter lautlos und zügig durch ein dunkles, fremdes, vielleicht verwinkeltes Treppenhaus eines Altbaus von einer Wohnung im 2. Stock hinunter zur Haustür bis nach draußen hätte schleichen können, ohne zumindest zu seiner groben Orientierung vorher einmal das Licht einzuschalten.
Das stimmt natürlich auch. Da hast Du recht.

Dennoch wundert mich die Zeugenaussage, dass das Licht mehrfach an und aus gemacht worden sein soll. Ein zweiter Stock ist nicht sooo weit oben. Und, wie ich schon zu bedenken gab - wie oft macht man ein Flurlicht zur Begehung eines Treppenhauses hintereinander an und aus? Aus einer zweiten Etage sicher nicht mehrfach.

Hatten die Zeugen nach dem "Licht an Licht aus" eigentlich auch jemanden im Treppenhaus gehört? Oder nur gesehen, dass das Licht an und aus ging?

Auch frage ich mich, wie man das sehen kann, wenn man sich in der eigenen Wohnung befindet?

Oder, naja. OK. Vielleicht hatten die es in der Wohnung schön warm und alle Zimmertüren standen offen, so dass man zur Wohnungseingangstüre schauen und durch die Milchglasscheiben Licht im Hausflur sehen konnte.... hätte, wenn, konnte.... ;)


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

08.10.2021 um 11:38
Ich frage mich auch wo sich im Vorfeld die EC Karte befunden hat. Wenn sie in der Geldbörse gewesen ist, warum nicht gleich auch die Scheine mitnehmen ?


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

08.10.2021 um 11:57
Aus eigener Erfahrung mit einem Mehrfamilienhaus, Bauzeit Jahrhundertwende:

- unser geräumiger Flur ist durch eine große Tür mit vielen Buntglasscheiben (nicht Milchglas, das ist sogar die typischere Glasart aus der Zeit) zum Treppenhaus abgetrennt. Die Zimmer gehen links und rechts vom Flur weg, haben aber teilweise selbst oben noch Verglasung. Will heißen, wir bekommen es quasi jedesmal mit, wenn das Licht im Treppenhaus an- und ausgeht, wenn wir uns in einem der Zimmer aufhalten oder auch durch den Flur gehen. Häufig geht auch nochmal ein Nachbar hinunter (bei uns stehen die Waschmaschinen in einem Raum im Keller), und dann sieht man eben das Licht angehen.

- Wie hier schon mehrfach gesagt: diese Gebäude sind sehr hellhörig. Wir hören z.B., wenn bei unseren Nachbar, ein Stockwerk drüber oder drunter, jemand klingelt. Oder wenn jemand im Treppenhaus spricht, sogar wenn unten der Postbote reinkommt. Schritte im Treppenhaus sowieso, aber auch einen Streit in einer anderen Wohnung, Kindergeschrei, Musik, usw. Es ist schon überraschend, dass außer den Schritten im Treppenhaus anscheinend nicht wahrgenommen wurde, dass jemand kam und v.a., dass danach nochmal jemand ging. Die Tür muss beim Zuziehen irgendein Geräusch gemacht haben, weil das Schloss einschnappt. (In unserem Haus hört man übrigens sogar, wenn ein Schlüssel umgedreht wird, ich weiß eigentlich immer, wann meine Nachbarn nach Hause kommen...). Aber gut, darauf achtet man vielleicht nicht. Die einzige Möglichkeit, dass die Tür kein Geräusch macht, ist, wenn man sie mit gedrehtem Schlüssel zumacht und dann ganz leise das Schloss zudreht. Falls der/die Täter einen Schlüssel hatten, wäre das eine Möglichkeit.

- DAss das Licht mehrfach an und aus geht, kann zwei Gründe haben: es gibt keine Zeitschaltuhr, dann hat es jemand tatsächlich (vielleicht auf jedem Stockwerk?) an- und ausgeschaltet. Warum, kann ich mir dann aber nicht erklären, außer vielleicht, um ein vereinbartes Zeichen zu geben (falls man das Treppenhaus durch Fenster nach außen sehen kann)? Oder, es gibt eine Zeitschaltuhr, die nach einer Minute oder so ausschaltet. Wenn man sehr langsam die Treppe hinunter geht, dann reicht einem die Zeit vielleicht nicht, und man muss wieder anschalten (gerade, wenn man sich nicht auskennt und einen Sturz vermeiden will). Ich halte es im Übrigen immer noch nicht für ausgeschlossen, dass da jemand die Treppe erst wieder hoch ist, vielleicht noch etwas geholt oder zurückgebracht hat und dann gegangen ist (und deshalb mehrfach Licht brauchte). Dann müsste es sich aber um eine völlig unauffällige Person gehandelt haben, die, falls sie jemand im Treppenhaus getroffen hätte, nichts weiter zu befürchten gehabt hätte.

Oder das Licht an- und aus hat überhaupt nichts mit dem Fall zu tun.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

08.10.2021 um 12:20
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Das ergibt sich meiner Meinung nach aus den geschilderten Lebensumständen. MH lebte allein in seiner Magdeburger Wohnung, war im Außendienst tätig (er hatte also keine Arbeitskollegen vor Ort) und pflegte seine sozialen Kontakte in der alten Heimat, die er regelmäßig am Wochenende besuchte.
Ja sicher, nur wenn er in Magdeburg nicht so viele Kontakte hatte, wer konnte das denn wissen ?


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

08.10.2021 um 13:00
Zitat von orakel09orakel09 schrieb:Oder das Licht an- und aus hat überhaupt nichts mit dem Fall zu tun.
Das hatte ich auch schon überlegt. Es waren ja sicherlich auch andere Bewohner gegen 22 Uhr noch wach.

Allerdings, denke ich, hat die Polizei vermutlich überprüft, ob andere Nachbarn gegen 22 Uhr noch im Treppenhaus gewesen sind.

Danke im übrigen @orakel09 für die Beschreibung der Wahrnehmungen aus Deiner Wohnung.
Es bestätigt in etwa das, was ich kenne. Nur ohne die schönen bunten Glasscheiben. :)

Man hört echt alles aber achtet natürlich nicht ständig drauf. Das würde einem sonst gewaltig auf die Nerven gehen.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

08.10.2021 um 13:04
Ich möchte eine Annahme / These umkehren. Ob einer der Täter auch verletzt gewesen ist wissen wir nicht. Nehmen wir an es kam zu einer verbalen Auseinandersetzung UND Matthias H ging in die Küche um sich mit dem Messer zu schützen und bedrohte seinen Besuch. Das Messer wurde ihm entnommen, er flüchtete dann in das Schlafzimmer und wurde ermordet.


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