Gewaltverbrechen an Karsten M. aus Groß Döhren, Landkreis Goslar

Misetra schrieb:90 % heißt, sie weiß es nicht. Bei diesen "Entlastungszeugen" ist keine(r) dabei, der wirklich glaubwürdig ist.

Dem würde ich zustimmen. Die Erklärung von @blacklady2309 beinhaltet ja auch die 10%, dass die Frau einen quietschfidelen KM eine Woche früher im Baumarkt getroffen hatte. So einen Zeugen hatten wir auch schon mal im Prozess.

Ist bekannt welcher Baumarkt in Seesen? Zu meiner Zeit gab es 2, einmal den fast in der Innenstadt, und einen fast am Ortsausgang Richtung Seesen.
Ich denke mal das der Hagebau am Bahnhof gemeint ist. Daneben ist ein großes (kostenpfichtiges) Parkhaus, den oberirdischen Baumarktparkplatz habe ich (und viele andere) notorisch für Einkäufe in der Stadt genutzt....
Das ist eigentlich sehr belebt dort.
Ist die Frage wie das im Lockdown aussah.

Mir scheint, dass MGs Wahlverteidiger bei ihm die falsche Hoffnung nährt, dass er dank dieser ominösen Zeugen, die die These von einem quicklebendigen KM stützen sollen, ganz gut dastünde und ihm nicht viel passieren kann. So langsam sollte er ihm mal reinen Wein einschenken. Die Entlastungszeugen sind wenig wert und meines Erachtens läuft es auf eine lange Haftstrafe hinaus, kann sein, dass es vielleicht nicht für Mord reicht. Dass dem TV das Geld ausgeht, wie es der Anwalt mal behauptet hat, scheint jetzt kein Thema mehr zu sein. Es werden ja immer mehr Zeugen aufgetrieben, dank denen der Prozess sich immer weiter hinzieht.
Ich finde den Prozess ganz schön lange dafür, dass jetzt nur noch seltsame Zeugen befragt werden. Von hochkarätigen Experten, die ein Gutachten vorgestellt haben, habe ich bisher noch nichts gelesen.

Misetra schrieb:Von hochkarätigen Experten, die ein Gutachten vorgestellt haben, habe ich bisher noch nichts gelesen.

War davon jemals die Rede?

Es hieß ja nur, Nitschmann habe noch etwas in petto. War das die 90%-Frau?

Papaya64 schrieb:War davon jemals die Rede?

Es hieß ja nur, Nitschmann habe noch etwas in petto. War das die 90%-Frau?

Glaube ich nicht, wenn es heisst, dass er noch weitere Beweisanträge im Petto hat.

Papaya64 schrieb:War davon jemals die Rede?

Nein, aber das würde ich erwarten, beispielsweise um die These zu untermauen, dass KM tot ist, aufgrund der Blutspuren/-rückstände.

Dann ist die Nebenklage ja - aus gutem Grund - nicht so engagiert, wie man das in der Regel von Nebenklägern erwartet. Die Nebenklage könnte ja auch noch alle möglichen Anträge stellen, davon habe ich aber nichts gehört.

Wenn jemand sagt er ist sich zu 90% sicher, dann würde das heißen das er schon sehr sicher ist. Aber bei diesem Wirrwarr weiß man langsam nicht mehr was man glauben soll. Ein chwerverletzter Mann läuft 3 Tage später im Baumarkt herum. Dem muß ja dann eine Wunderheilung widerfahren sein. Die einzige Erklärung wäre noch das KM einen Doppelgänger hat.

Retsiemfoh schrieb:Die einzige Erklärung wäre noch das KM einen Doppelgänger hat.

Auch nicht, weil der sich ja nicht sinnvoll mit einem Bekannten der Manczaks über gemeinsame Themen unterhalten könnte.

Das stimmt schon. Aber die Zeugen haben ja KM angeblich nur gesehen bis auf die eine Zeugin, die mit ihm gesprochen hat. Über was haben die sich denn unterhalten? Wäre mal interessant das zu wissen.

@Retsiemfoh hat vollkommen recht. Ich würde auch liebend gern wissen, was denn diese Zeugin mit KM besprochen haben will.

Ich hätte zum Beispiel gefragt, ob Sie KM kannte und ihn mit dessen Namen angeredet hat. Oder ob es nur ein belangloser Small Talk unter Fremden war?

Es ist doch wahr: Am 13.4. soll KM lebensbedrohlich verletzt worden sein - und drei Tage später unterhält er sich putzmunter mit einer Frau an einem Baumarkt in Seesen?

Frage: Hatte er da noch die Mopped-Bekleidung an, mit der ihn ein anderer Zeuge gesehen haben will?

@Tiergarten
So seltsame Zeugen hab ich noch nie im Gericht erlebt. Hoffe das die nächste Verhandlung wieder in einem größeren Gerichtssaal stattfindet. Man kann wirklich gespannt sein ob da noch weitere Zeugen auftauchen die alle einen sich bester Gesundheit erfreuenden KM gesehen haben.

Papaya64 schrieb:Nicht gesichert. Wie kommst du jetzt im obigen Zusammenhang darauf?

Retsiemfoh schrieb:Das ist die Gegenrichtung da hast Du Recht. Aber da hat man ja den Harz schon vor der Nase. Und wenn man dann schon einen Plan hatte wo es hingehen sollte ( natürlich nicht in den Oberharz ) dann hätte man das evtl zeitlich schaffen können das er dann um 9 Uhr ?? den Caddy in Hannover abgestellt hat.

Deswegen. Weil es eigentlich unerheblich ist, ob er zeitlich etwas schaffen konnte oder nicht, wenn wir gar nicht sicher sein können, dass er um 9 Uhr an diesem Tag in Hannover mit dem Caddy war.

Im Nachgang zum letzten Prozesstag noch mal eine Frage:

Ist jemandem bekannt, ob KM Raucher (gewesen) ist? Ich beziehe mich dabei auf die Darstellung von Prozessbeobachtern, wonach die am Dienstag vernommene 36-jährige Zeugin erklärt haben soll, KM habe drei Tage nach dem Verschwinden quicklebendig, aber nervös rauchend an seinem Fahrzeug bei einem Baumarkt in Seesen gestanden.

Leider ist nicht bekannt, ob dies vor Gericht hinterfragt wurde. Das Gleiche gilt ja auch dafür, was Inhalt des angeblichen Gesprächs zwischen der Zeugin und dem nach schwerster Verletzung plötzlich wieder putzmunteren KM gewesen sein soll.

Desweiteren fehlen zum Beispiel auch Aussagen/Nachfragen dazu, welche Kleidung der Vermisste trug und ob er inzwischen wieder im Besitz einer Brille war.

Fragwürdig bleibt auch der Zeitpunkt der Sichtung: morgens drei Tage nach dem Verschwinden von KM. Um 13 Uhr an diesem Tag wurde dann der Caddy auf dem Expogelände sichergestellt, wo er nach Angaben eines weiteren Zeugen gleich zu Beginn des Prozesses aber bereits einen Tag vorher gestanden haben soll.

Dann müsste der Wagen ja von dort noch einmal nach Seesen gebracht worden sein, um dort der Zeugin am Baumarkt die Sichtung zu ermöglichen. Könnte es sein, dass da irgendwas nicht stimmt?

Haben die anderen Zeugen wirklich KM anhand des Fahndungsfotos erkannt? Bzw war ihnen KM persönlich bekannt?
Oder hatten lokale/regionale Zeugen Frau M schon des Öfteren zusammen mit Herrn G gesehen, sodass sie glaubten, die beiden wären ein (Ehe-) Paar? Herr G wäre Ehemann von Frau M?
Sodass sie dachten, "KM" wäre mit dem Caddy unterwegs. In Wirklichkeit wars aber der TV, Herr G?

Misetra schrieb:Ich finde den Prozess ganz schön lange dafür, dass jetzt nur noch seltsame Zeugen befragt werden. Von hochkarätigen Experten, die ein Gutachten vorgestellt haben, habe ich bisher noch nichts gelesen.

Ja, und jetzt kommen wohl noch 5 Verhandlungstage dazu!
Wäre ein gerichtsfestes Gutachten vorhanden aus dem hervorgeht, das KM aufgrund der Spuren tot sein muß, könnte man sich diese merkwürdigen Zeugen sparen.
Das ganze nimmt langsam wirklich bizarre Züge an.

ExilHarzer schrieb:Ja, und jetzt kommen wohl noch 5 Verhandlungstage dazu!
Wäre ein gerichtsfestes Gutachten vorhanden aus dem hervorgeht, das KM aufgrund der Spuren tot sein muß, könnte man sich diese merkwürdigen Zeugen sparen.
Das ganze nimmt langsam wirklich bizarre Züge an.

Ich frage mich, ob der Prozess jetzt absichtlich in die Länge gezogen wird und warum. Diese seltsamen Zeugen könnte man alle für den gleichen Tag einbestellen, jede Stunde ein neuer Zeuge, am nächsten Termin dann die Plädoyers und dann nur noch ein Termin, an dem das Urteil verkündet wird, fertig!

Misetra schrieb:Ich frage mich, ob der Prozess jetzt absichtlich in die Länge gezogen wird und warum.

Dan könnte Taktik der Verteidigung sein. Zum Ende so viele Entlastungszeugen (üb die Qualität lasse ich mich mal nicht aus, da ist die Anklage auch nicht viel besser) wie möglich aufzubringen. Wirkt wie bei einem Boxkampf, wo 10 Sekunden vor Rundenende noch möglichst viel gehampelt wird um die Ringrichter zu beeindrucken.

Ich vermute, dass der Verteidigung die Ideen ausgehen und das Ziel nur noch darin besteht, Formfehler wie die Ablehnung vermeintlicher Entlastungszeugen zu provozieren. Damit würden sich die Chancen für eine Revision erhöhen.

Auf der Website des Landgerichts findet sich nun folgende Information.

Verfahren wegen Mordes u.a. – 9 Ks 121 Js 23707/21 (15/21): weitere Fortsetzungstermine
Betreffend das Verfahren 9 Ks 121 Js 23707/21 (15/21), welches am 24.11.2021 begonnen hat, sind weitere Termine angesetzt worden.

Fortsetzungstermine:


Freitag, 22. April 2022, 09:00 Uhr

Freitag, 29. April 2022, 09:00 Uhr

Montag, 16. Mai 2022, 09:00 Uhr

Dienstag, 17. Mai 2022, 09:00 Uhr


Saal siehe Aushang

Quelle: https://landgericht-braunschweig.niedersachsen.de/aktuelles/verfahren-wegen-mordes-u-a-9-ks-121-js-23707-21-15-21-weitere-fortsetzungstermine-210538.html (Archiv-Version vom 24.05.2022)

Wenn man einmal alle vermeintlichen Sichtungen zusammenfasst und sie für bare Münze nimmt, dann ergibt sich für die erste Zeit nach dem Verschwinden von KM ein außergewöhnliches, bizarres Bewegungsprofil. Die Palette reicht von totaler Hilflosigkeit bis zu quicklebendigen Auftritten. Eine Übersicht der markantesten Zeugenaussagen:

13. April:
KM wird an seinem Haus überfallen und so stark blutendend mit seinem blauen VW-Caddy abtransportiert, dass die Polizei von einer lebensgefährlichen, wenn nicht gar tödlichen Verletzung ausgeht.
Zwischen 5 und 6 Uhr morgens sieht ein 33-jähriger Autofahrer den Caddy des Familienvaters zwischen Gross Döhren und Hahndorf.
Um ca. 11 Uhr bemerkt ein Autofahrer den blauen Caddy auf der A 7 bei Hannover-Anderten. Auf der Rückbank befindet sich eine völlig hilflose, offenbar schwer verletzte Person (KM?). Dem Zeugen erscheint die Beobachtung so wichtig, dass er sich neun Monate später an die Polizei wendet.
Am selben Tag beobachtet ein junger Mann den Caddy an einer Biogasanlage in Liebenburg. Im Gegensatz zu dem „Autobahnzeugen“ meldet er sich aber bereits Wochen später bei der Polizei.
Der blaue Wagen mit Goslarer Kennzeichen fällt zudem einem 77-Jährigen auf der B 6 zwischen Goslar und Salzgitter auf. Aber der betagte Herr verheddert sich. Er weiß nur noch, dass er den Caddy dort an einem Dienstag im April gesichtet hat. Dies könnte auch der 6. April gewesen sein - also eine Woche vor dem Verschwinden.

14. April:
Den Vermissten hat es inzwischen nach Seesen verschlagen. Dort trifft ihn ein 56-jähriger Mann aus Bad Gandersheim in der Fußgängerzone.Das Opfer - tags zuvor noch lebensbedrohlich verletzt- ist wieder fit und hat sich binnen eines Tages einen Bart zugelegt, trägt aber keine Brille mehr (ohne die er sich eigentlich nicht zurechtfinden kann). Als auf die Frage, wie lang denn der Bart gewesen sei, der Angeklagte MG als Bartträger gebeten wird, zum Vergleich seine Maske abzusetzen, zeigt der Zeuge auf MG: Das sei der Mann, den er in der Fußgängerzone in Seesen gesehen habe. Also nicht den Vermissten, sondern den Mordverdächtigen.


15. April:
Ein Zeuge entdeckt den parkenden Caddy auf dem Expogelände in Hannover.

16. April:
Eine 36-jährige Zeugin begegnet dem Vermissten morgens an einem Baumarkt in Seesen. Er sei „quicklebendig“ gewesen, schildert sie, habe allerdings „nervös rauchend“ an seinem Caddy gestanden. Mit dem Vermissten, so die Zeugin, habe sie sich noch „nett unterhalten“. Ob sie KM mit Bart oder ohne, mit oder ohne Brille und eventuell in Motorradkleidung gesehen hat, ist nicht überliefert.
Am selben Tag um 13 Uhr wird der blaue Caddy von KM auf dem Expogelände in Hannover nach einem weiteren Zeugenhinweis sichergestellt. Offen bleibt, wie der schon tags zuvor hier gesichtete Wagen noch zwischenzeitlich zum Baumarkt nach Seesen gelangt ist.

21. April
An einer Bushaltestelle bei Blankenburg fällt einem 24-jährigem Pfleger ein Mann auf, von dem er sicher ist, dass es sich dabei um den Vermissten aus Gross Döhren handelt. Dieser trägt nun Motorradkleidung, aber keine Brille und gibt an, wegen seiner Augenprobleme nicht selbst fahren zu können. Wie der Mann an diesen entlegenen Ort gelangt ist, bleibt unklar. Ein Motorrad oder ein anderes Fahrzeug sieht der Zeuge nicht; der Mann habe nur schnellstmöglich zum nächsten Bahnhof gelangen wollen.

Wohin es den so vielerorts Gesichteten danach verschlagen hat, ist einer breiteren Öffentlichkeit noch unbekannt. Die Verteidiger haben aber zusätzliche Beweisanträge angekündigt, so dass noch hochgradig fundierte Enthüllungen folgen könnten..