sören42 schrieb:Nein, die Entsorgung des Fahrzeugs im Hafenbecken wäre doch völlig überzogen und viel zu riskant. Solche Typen lassen das Fahrzeug stehen, wenn der Sprit alle ist.
Ich wohne am Rhein-Herne-Kanal und habe bei größeren Kanalarbeiten schon einige Male mitbekommen, wie dadurch Autos vom Kanalboden wieder an die Oberfläche befördert wurden.
Im Prinzip gebe ich dir aber recht. Im Gegensatz zu dem kaum bebauten Kanalseiten, liegt der Ort wo Herr K sein Auto aus der Elbe geborgen wurde, mitten im Hamburger Stadtgebiet und unweit der an der parallel zur Elbe führenden Große Elbstraße.
Das Risiko dabei gesehen zu werden ist unkalkulierbar für den Täter. Kein normal denkender Mensch kommt auf die Idee im Hamburger Hafen ein Auto zu versenken.
Ich zweifle nicht die Zeugen an, welche das Fahrzeug vorher bei dem waghalsigen Fahrmanöver an der Kaimauer gesehen haben, aber auch wenn später an der Stelle das Fahrzeug geborgen wurde, die Fahrmanöver zur Kaimauer hin machen doch überhaupt keinen Sinn, denn wenn der oder die Täter so das Fahrzeug entsorgen wollten, müsste man, wenn man aus dem Auto wieder raus kommt, zurück zur Kaimauer schwimmen
:)Die Logik spricht doch dafür, dass grundsätzlich das Fahrzeug nur ins Wasser geschoben werden kann, demnach steht das waghalsige Fahrmanöver doch im Widerspruch.
sallomaeander schrieb:An DNA dachte zu der Zeit niemand, aber was sprach dagegen, den Wagen einfach irgendwo abzustellen?
Mir fallen da nur Fingerabdrücke ein. 1983 waren die doch auch noch lange nicht digitalisiert. Ich meine die gab es Form von Karteikarten.
Man könnte meinen, dass der oder die Täter aus der Zeitung erfahren haben, dass das Fahrzeug was sie fahren, einer vermissten oder ermordeten Person gehört und dann in Panik/Kurzschlussreaktion das Fahrzeug im Hafenbecken versenkten, aber dagegen spricht, dass sie es nicht umgehend taten, sondern nach dem Fahrmanöver noch von einem anderen Zeugen woanders gesehen wurden.
sören42 schrieb:Wurde das Fahrzeug in Hamburg entsorgt und seine Leiche in Schleswig-Holstein abgelegt, weil alle Spuren vom Wohnort (Niedersachsen) weg weisen sollten?
sören42 schrieb:War es am Ende eine Ablenkung, damit der Fokus nicht mehr auf den Orten seiner letzten Sichtung liegt?
An dem Punkt bin ich gerade gedanklich. Die Tat könnte sich schon im Alten Land abgespielt haben und die Leiche auf die andere Elbseite auf Schleswig-Holsteiner Gebiet abgelegt worden sein, um abzulenken.
Ich bekomme das nur nicht mit der Nutzung des Fahrzeuges im Hamburger Stadtgebiet auf die Reihe.
Vielleicht entsprang dieses eher einem Zufall. Das Fahrzeug wurde irgendwo abgestellt und eine andere unbeteiligte Person nahm sich diesem an und fuhr damit eine gewisse Zeit durch seinen Stadtteil.
Für mich muss der oder die Täter (ich weiß nicht warum, aber ich denke immer an 2 Täter) Kenntnis von der gegenüberliegenden Elbeseite im Bereich Holm gehabt haben.
Wenn das aber eine Ablenkung war, macht es ja wenig Sinn die Leiche in einem Kanalschacht zu entsorgen.
Wenn der oder die Täter wussten, dass der Schacht bewirtschaftet wird, dann spricht es für eine starke Verbindung in die eigentlich kaum bebaute Gegend um Holm herum und einer zeitnahen Entdeckung der Leiche.
Nee, ich bin der Meinung, die haben den in den Kanal "versenkt", weil sie sicher gehen wollten, dass er zeitlich später oder gar nicht gefunden wird.
Wenn es so war, dann widerspricht es einer möglichen Ablenkung.
Mich beschleicht das Gefühl, dass Herr K. in der Gegend des späteren Leichenfundortes zu Tode kam und das mit dem Kanalschacht kein Zufall ist.
Wenn ich mir die Gegend so anschaue gibt es da unzählige Felder und Moore. Jemand aus dem Alten Land oder Hamburg hätte unzählige frühere Möglichkeiten gehabt das Opfer in ähnlicher Umgebung abzulegen. Der wäre nicht so weit ins Niemandsland gefahren. Für mich muss der Täter gezielt dahin gefahren sein und diesen Kanalschacht gekannt haben. Für mich sieht dieser Kanalschacht wie ein sicheres Versteck aus. Der Schacht (Bild 13) steht weit heraus, warum den es da überhaupt gibt weiß ich nicht, kann mir aber vorstellen, dass der bei Hochwasser/Starkregen bedeutsam ist.
Laienhaft würde ich sagen, selbst wenn da eine Leiche drin liegt, was soll da passieren. Dann fließt das Wasser halt auf die Felder, wenn die Gräben das Wasser nicht mehr auffangen.
IamSherlocked schrieb:Da steht "ab 27.11.".
Ich weiß, dass es der 27. und 28.11. 1983 war, als der Toyota gesichtet wurde.
Am 29.11. wird die Leiche von Herr Kahrs gefunden. Selbst wenn das Fahrzeug nach dem Leichenfund nicht mehr gesehen wurde, lässt sich dadurch aber auch nichts ableiten.
Es können immer noch unbeteiligte Personen (Halbstarke) das Fahrzeug benutzt und von der Verbindung Fahrzeug und Leiche erfahren haben und es im Hafenbecken entsorgt haben.