Empyria schrieb:Das ist das Problem. Technisch wäre viel möglich gewesen, doch das Recht steht dabei oft im Wege. Hätte man von Google und Facebook alle Daten erhalten und alle Routerprotokolle in der Gegend ausgelesen, hätte man sicher viele wertvolle Informationen erhalten können. Unklar ist ist halt, wie sehr Polizei und Staatsanwaltschaft ein Verbrechen in Betracht gezogen haben und entsprechend rechtlich alle Mittel ausgeschöpft haben, um eine Herausgabe der Daten zu erzwingen. Wie ich damals las, ist es bei Google und Facebook scheinbar so, dass diese bei einer möglichen Gefahrenlage, durch die das Leben einer Person gefährdet sein könnte, in manchen Fällen auf Anfrage diese Daten sogar freiwillig herausgeben. Die Frage: Wurde das überhaupt versucht, oder ging man in der Anfangszeit nur von einem Wanderunfall aus? Ich finde ja, dass in Fällen, in denen eine junge Frau spurlos im Wald verschwindet, immer auch gleichermaßen ein Verbrechen in Betracht gezogen müsste.
Sehe ich genau so und ich finde, dass diese Ansicht auch objektiv richtig ist. Aber zu befürchten ist, dass genau wegen dieser falschen Festlegung diese Schritte nicht gegangen wurden. Anfangs kann man das vielleicht noch verstehen, da keine Spuren für Verbrechen, aber spätestens nach einigen Wochen Nichtauffindens übersteigt die Wahrscheinlichkeit für ein Verbrechen meiner rein logischen Schlussfolgerung nach sehr deutlich die anderer Theorien, egal ob es Anzeichen/Spuren gab oder nicht - meine persönliche Meinung war auch schon immer, dass es aufgrund dieser Örtlichkeit mitten im tiefen Schwarzwald, womöglich als Scarlett sogar gerade mitten im Wald unterwegs war, gar nicht so überraschend ist, dass praktisch keine offensichtlichen Spuren gefunden wurden. Dann sich nicht alle Daten zu beschaffen, die mit ihrem Handy in Verbindung stehen (wie zuvor erwähnt auch die Logs von WhatsApp/Facebook) und die nach einigen Wochen bestimmt auch noch nicht von den Anbietern gelöscht waren, wäre fatal. Es hätte definitiv helfen können, herauszufinden, wo sich Scarletts Handy rein von der Art der Verbindung her zum Zeitpunkt der Zustellung befand.
Da das Abschalten angesprochen wurde: Soweit ich weiß, kann der Provider sehen, aus welchem Grund das Handy abgemeldet wurde. Sprich, es gibt ein Log, wenn sich das Handy aufgrund von Akku selbst abschaltet oder von einer Person sachgemäß ausgeschaltet wird (evtl. kann der Provider auch noch zwischen diesen beiden Dingen unterscheiden, bin ich mir nicht sicher), oder es eben einfach einen Timeout gab und daher vom Provider abgemeldet wurde. Wurde diese Info jemals veröffentlicht? Sorry, wenn das schon mehrfach diskutiert wurde. Ich hatte bisher irgendwie immer den Eindruck, dass es hier um so einen Timeout ging, also das Abreißen der Verbindung ohne irgendeine Aktivität vom Handy.
Wie hier schon erwähnt wurde, wäre ein Timeout knapp 1 Stunde nach Empfang einer Nachricht (= Netzaktivität) ungewöhnlich. Ich meine hier schon gelesen zu haben, dass Timeouts oft erst mehrere Stunden nach der letzten Aktivität eintreten. Da wäre es fast schon wieder möglich, dass sie die Nachricht tatsächlich über ein WLAN empfangen wurde und die Mobilverbindung selbst schon länger nicht mehr bestanden hatte, auch wenn ich diese Möglichkeit definitiv für sehr unwahrscheinlich halte. Aber das kann Scarletts Provider besser beantworten, vielleicht wäre so ein kurzes Timeout auch normal. Unabhängig ob Timeout oder nicht, halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass ausgerechnet kurz nach Empfang der Nachricht ihr Akku auf einmal leer wahr, das wäre ein sehr komischer Zufall (vor allem da Handys heutzutage ohne jegliche Aktivität, wie es hier ja seit morgens der Fall gewesen wäre, meist mehrere Tage "überleben" können - es sei denn sie wäre mit fast leerem Handy aufgebrochen, auch zu unwahrscheinlich).
Jedenfalls kommt mir da immer wieder der Gedanke, dass dieses Abmelden innerhalb von etwa einer Stunde eventuell etwas mit der WhatsApp-Nachricht zu tun haben könnte. Vielleicht hat ein möglicher Täter das Handy aus irgendeinem Grund nicht direkt nach der Tat ausgeschaltet/zerstört (was ja gewissermaßen auch verdächtig wäre, Angehörige könnten sich z.B. schneller Sorgen machen als wenn einfach für einige Zeit keine Antwort kommt, das Handy aber an ist), sich aber spätestens dann dazu entschieden, als sich das Handy aus heiterem Himmel gemeldet hat und auf einmal eine Nachricht reinkam.