Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

CorvusCorax schrieb:Das sind ganz einfache stinknormale Waldwege, auf denen mehrere Leute untergehakt nebeneinander laufen können

Verirren und abstürzen geht wohl schon, die Frage ist immer ob man gefunden wird, oder irgendwo "unsichtbar" liegt.

Am Sonntag, den 17.09.2023 wurden gegen 17:00 Uhr die Bergwacht Ortsgruppen Bernau und Todtmoos neben dem straßengebundenen Rettungsdienst zu einer abgestürzten Wanderin auf den Schluchtensteig zwischen Todtmoos und Wehr alarmiert.

Da ein Rettungshubschrauber mit einem Luftretter der Bergwacht Schwarzwald den Einsatzort unmittelbar erreichen konnte, wurde die Wanderin mittels Winde geborgen und zu den bodengebundenen Einsatzkräften verbracht, wo diese durch den Rettungsdienst medizinisch versorgt wurde.

Quelle: https://www.bergwacht-schwarzwald.de/wir-helfen-ihnen/ortsgruppen/todtmoos/einsaetze/593/windenbergung-im-wehratal

Am Sonntag, den 01.01.2023 wurden die Bergwacht Ortsgruppe Todtmoos sowie die Freiwillige Feuerwehr Todtmoos zu zwei verstiegenen Wanderern in das Wehratal zwischen Todtmoos und Wehr alarmiert. Nachdem sich die zwei Personen auf einem nicht gekennzeichneten Weg verirrt hatten, liefen diese den unbefestigten und steilen Abhang in Richtung Wehra. Aufgrund des hohen Wasserstandes war ein fußläufiges Überqueren des Flusses nicht mehr möglich, so dass die Feuerwehr Todtmoos mit ihrer Drehleiter anrücken musste. Während des steilen Abstiegs stürzte eine der beiden Personen, sodass sich diese leichte Verletzungen zugezogen hatte.

Quelle: https://www.bergwacht-schwarzwald.de/aktuelles/einsaetze/476/rettung-mittels-drehleiter-ueber-die-wehra

@JosephConrad

Zu deinen zwei verlinkten Unfällen. Die Bergwacht schrieb damals auf ihren SocialMedia-Accounts von einer "abgerutschten" Wanderin, die von einem Heli geortet wurde, der sich auf dem Rückweg von einem Einsatz befand. Weil der eh unterwegs war, hat sich die Rettung mittels Winde angeboten, bevor sich der Bodentrupp auf den Weg hätte machen müssen. @strombopoly war damals zufällig vor Ort und hat diesen Einsatz mitbekommen. Ergänzend muß man auch sagen, dass diese Wanderin sich gar nicht mehr dort hätte bewegen dürfen, da ab 18.09.23 die gesamte E6 wegen Baumfäll- und Felssicherungsarbeiten über Wochen gesperrt war und die Absperrbänder auch schon am 17.09.23 angebracht waren. Und wer hat überhaupt die Rettung alarmiert? Die Frau selbst? Und wie das im Funkloch?

Dein zweites Beispiel - die zwei Leute, die tatsächlich den westseitigen Steilhang irgendwie runtergekommen sind, um dann unten an der unüberwindbaren Wehra zu stehen. Ich sage da nicht mehr dazu, als dass das die krasseste Form von Dummheit und Ignorieren des Geländes ist, in dem man sich befindet. Wußten die überhaupt WO sie sind? Und haben die gedacht, dass sie, falls sie heil unten ankommen, dann steinehüpfend die Wehra überqueren?

CorvusCorax schrieb:Und selbst wenn sie einen falschen Weg eingeschlagen hätte - jeder Weg führt irgendwo hin

Auch wenn ich dir in vielen Recht gebe, genau dies ist falsch. Das hast du selbst eindrucksvoll geschildert, mit deinem damaligen Bericht, inklusive Bilder, vom "Verlauferweg" unterhalb vom Hirsch.

Dort "verlaufen" wohl einige Wege ins nichts. Anderswo dann wohl auch.

@Kraftwerker

Die Bezeichnung "Verlauferweg" steht nur für "falsch abgebogen" und nicht für "Weg, der im Nirgendwo endet". Der Verlauferweg mündet genau in den Schwandhaldenweg = E6, der auf den ostseitigen Steig führt. Selbst wenn man einen nicht mehr unterhaltenen Weg oder Rückeweg nehmen würde, der plötzlich nicht mehr weitergeht, hätte man sich nicht heillos verlaufen, weil man dann nämlich zwangsläufig zurücklaufen würde, wenn ein Weg so heillos zugewachsen ist und nicht mehr weiterführt.
Außerdem gehe ich einfach davon aus, wenn man schon nicht ortskundig ist, dass man eine Karte hat, um eine Orientierung zu haben, wo man überhaupt ist. Selbst ich schaue mir eine Karte an, wenn ich einen der 1000 Wege noch nie gelaufen bin, um zu sehen, wohin er führt und als was er eingezeichnet ist - Waldweg, Trampelpfad, Rückeweg, aufgelassener Weg etc.

strombopoly schrieb am 19.02.2024:Von diesem Parkplatz rechts neben der B314 kann man dagegen über eine Fußgängerbrücke den Schluchtensteigparkplatz bequem in 400m erreichen.

Diese Brücke war doch mal marode und nicht mehr benutzbar
So habe ich das in Erinnerung.

Weiß jemand wann sie erneuert wurde ?

CorvusCorax schrieb:Die Bergwacht schrieb damals auf ihren SocialMedia-Accounts von einer "abgerutschten" Wanderin, die von einem Heli geortet wurde, der sich auf dem Rückweg von einem Einsatz befand. Weil der eh unterwegs war, hat sich die Rettung mittels Winde angeboten, bevor sich der Bodentrupp auf den Weg hätte machen müssen. @strombopoly war damals zufällig vor Ort und hat diesen Einsatz mitbekommen. Ergänzend muß man auch sagen, dass diese Wanderin sich gar nicht mehr dort hätte bewegen dürfen, da ab 18.09.23 die gesamte E6 wegen Baumfäll- und Felssicherungsarbeiten über Wochen gesperrt war und die Absperrbänder auch schon am 17.09.23 angebracht waren. Und wer hat überhaupt die Rettung alarmiert? Die Frau selbst? Und wie das im Funkloch?

Danke für deine Erwähnung @CorvusCorax, denn das gibt mir Gelegenheit nochmals auf die damalige Unglückssituation einzugehen, aus der sich eventuell auch Rückschlüsse für Scarletts Verschwinden ziehen lassen.

Das folgende Bild habe ich von der Felsenhütte gegenüber aufgenommen. Der ungefähre Verlauf des Schluchtensteigs ist rot eingezeichnet. Der Punkt von dem die Frau vom Helikopter aufgenommen wurde ist mit einem gelben Pfeil markiert. Und zur besseren Erkennbarkeit habe ich den Heli blau umrandet.
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Quelle: Eigenes Werk

Man sieht, dass die Verletzte ca. 80 – 100 Höhenmeter unterhalb des Steigs aufgenommen wurde. Das Gelände dort stufe ich nicht als übermäßig schwierig ein. Ist es möglich, dass die Verletzte derart weit hinuntergerutscht ist? Man kann davon ausgehen. Und wenn es bei der verunglückten Wanderin der Fall war, dann kann bei Scarlett Ähnliches passiert sein.

Hier noch eine Detailaufnahme. Oben der Heli und unten auf dem baumlosen Fleck sieht man den Rettungshelfer, der die Arme ausgebreitet hat.
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Quelle: Eigenes Werk

Ob man an der Stelle Handyempfang hat weiß ich nicht. Eher nicht. Vielleicht hatte die verletzte Frau einfach nur Glück, dass sie eine Begleitung dabei hatte. Und vielleicht würde sie noch dort liegen, wenn sie diese nicht gehabt hätte.

strombopoly schrieb:Man sieht, dass die Verletzte ca. 80 – 100 Höhenmeter unterhalb des Steigs aufgenommen wurde. Das Gelände dort stufe ich nicht als übermäßig schwierig ein. Ist es möglich, dass die Verletzte derart weit hinuntergerutscht ist? Man kann davon ausgehen. Und wenn es bei der verunglückten Wanderin der Fall war, dann kann bei Scarlett Ähnliches passiert sein.

Nach deinem Foto ist die Absturzstelle in etwa auf Höhe des "Wildensteins". Der Abstieg zum Kreuz am Wildenstein ist dann etwa auf der Höhe, wo der Weg rechts im Foto eine Kurve macht. Wie die Frau da viel weiter vorne den Hang runter gerutscht ist - keine Ahnung, eigentlich geht es dort erstmal nicht so steil runter.

strombopoly schrieb:Ob man an der Stelle Handyempfang hat weiß ich nicht. Eher nicht. Vielleicht hatte die verletzte Frau einfach nur Glück, dass sie eine Begleitung dabei hatte.

Netz hat man dort keines, also zumindest ich nicht. Lt. Cellmapper gibts dort keine Netzabdeckung, egal, von welchem Provider. Die Bergwacht hat aber nicht erwähnt, dass eine Begleitung dabei war. Deshalb würde mich schon interessieren, wie, wer und wo den Notruf abgesetzt hat.

Vielleicht hat die Person versucht sich selbst zu Retten? Und ist desshalb weiter abgerutscht oder mit Absicht gerutscht ? Wann war dieser Rettungseinsatz gewesen ?

strombopoly schrieb:Ob man an der Stelle Handyempfang hat weiß ich nicht. Eher nicht. Vielleicht hatte die verletzte Frau einfach nur Glück, dass sie eine Begleitung dabei hatte. Und vielleicht würde sie noch dort liegen, wenn sie diese nicht gehabt hätte.

Wenn sie 10m weiter links ode rechts gelegen, hätte wären aus der Luft nur Bäume zu sehen gewesen.

CorvusCorax schrieb:Bezogen auf die E6 sollte das wo sein, um einige Kilometer vom Weg abzukommen und abzustürzen? Die Strecke Todtmoos bis Au fällt raus; selbst wenn man dort einen anderen Weg nehmen sollte, gibts da nichts, wo man abstürzen könnte

CorvusCorax schrieb:Wie die Frau da viel weiter vorne den Hang runter gerutscht ist - keine Ahnung, eigentlich geht es dort erstmal nicht so steil runter.

Also ist sie gar nicht abgestürzt?

@JosephConrad

Ich sagte, die Strecke Todtmoos → Au fällt absturztechnisch raus. Weil es da nichts gibt, wo man abstürzen kann.

Ich zweifle ja nicht an, dass diese Frau am 17.09.2023 dort den Hang runtergerutscht ist. Abgestürzt wäre sie für mich, wenn sie auf Höhe der beiden Wildensteiner Kreuze über die Abrißkante in die Tiefe bis runter zur Wehra gefallen wäre. Nur hat sie sich ja viel weiter oben am Hang befunden.

Und wie @strombopoly sagt:

strombopoly schrieb:Man sieht, dass die Verletzte ca. 80 – 100 Höhenmeter unterhalb des Steigs aufgenommen wurde. Das Gelände dort stufe ich nicht als übermäßig schwierig ein.

So sieht das dort aus. Foto 1: hier geht es vom Steig E6 runter zum Wildensteiner Kreuz.

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Foto 2, so sieht der Hang aus, in etwa auf Höhe der Stelle, die @strombopoly auf seinem Foto markiert hat.


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LudwigPömmel schrieb:Wann war dieser Rettungseinsatz gewesen ?

Der Einsatz war am 17.09.23 um ca. 17.00 Uhr.

JosephConrad schrieb:Also ist sie gar nicht abgestürzt?

Wir wissen eigentlich gar nichts über den Unfall oder wie es dazu kam. Alles was wir wissen stammt aus meiner Beobachtung und einer Meldung der Bergwacht über eine "abgerutschte/abgestürzte Wanderin" (wörtlich zitiert), die sich durch den Unfall leichte Verletzungen zugezogen habe.

Ob die Wanderin alleine oder in Begleitung war, wie sie die Rettung alarmiert hat und warum sie gestürzt ist, wissen wir alles nicht.

Als ich den Hubschrauber sah, dachte ich zuerst an einen Motorradunfall. Ich war dann umso überraschter als der Heli die gegenüberliegende Seite ansteuerte. Einen Moment lang vermutete ich, man habe vielleicht Scarlett gefunden. Es war dann @CorvusCorax Verdienst, dass er nach längerer Suche die passende Einsatzmeldung der Bergwacht Todtmoos gefunden hat.

Und weil nicht alles schwarz oder weiß ist: wer fernab von Wegen abstürzt und sich etwa das Bein bricht kann sterben, wenn er nicht mehr laufen kann und ihm nicht geholfen wird.

JosephConrad schrieb:Und weil nicht alles schwarz oder weiß ist: wer fernab von Wegen abstürzt und sich etwa das Bein bricht kann sterben, wenn er nicht mehr laufen kann und ihm nicht geholfen wird.

Bei dem eher einfachen Terrain, sehr unwahrscheinlich. Mit den Wanderstiefeln, die sie auf dem Edeka Foto getragen hat, ist schon Grip vorhanden. Ausgenommen der Boden ist nass und feucht. Bin selber im Westerwald groß geworden. In so einem Stadt-Nadelwald mit ähnlicher Steigung, nicht ganz die Höhe, haben wir als Kinder gespielt.

Selbst ein Beinbruch, sogar offen muss kein Tod bedeuten, wenn man noch krischen kann. Und zu dieser Jahreszeit kommen da andere Wanderer täglich vorbei, wo S auf sich aufmerksam machen kann. Wenn es ein Unfall war, dann eher Gehirnerschütterung und ohnmächtig. Dann wäre deine These plausibel. Durch die Sonnenbrille, und der Tatsache das nichts gefunden wird, gehe ich mehr von einem Verbrechen aus.

JosephConrad schrieb:wer fernab von Wegen abstürzt und sich etwa das Bein bricht kann sterben

Mit einem gebrochenen Bein stirbt man aber nicht so schnell. Und selbst wenn sie mit gebrochenem Bein irgendwo lag, dann hätte sie sich immer noch bemerkbar machen können durch Rufen, Schreien, dem Alarmherz. Man hört das doch weithin im Wald. Und es ist doch einfach eine gut frequentierte Strecke, auf der immer Leute unterwegs sind.

JosephConrad schrieb:wer fernab von Wegen abstürzt und sich etwa das Bein bricht kann sterben, wenn er nicht mehr laufen kann und ihm nicht geholfen wird.

Allerdings hätte man in diesem Fall m.E. irgendwas von ihr finden müssen. Rucksack, etc. Und es ist aus meiner Sicht auch nicht wahrscheinlich, dass sich Scarlett, die ja diese Strecke das erste Mal lief, sich fernab von Wegen aufhielt. Warum sollte sie?

CorvusCorax schrieb:hätte sie sich immer noch bemerkbar machen können durch Rufen, Schreien, dem Alarmherz. Man hört das doch weithin im Wald.

Auch wenn ich nicht recht an einen Wanderunfall glaube, ... Könnte bitte jemand erklären, wie man sich den Alarm vorstellen kann? Kann man den nur einmal manuell auslösen und er ertönt, bis die Batterie leer ist? Oder liesse er sich auch mehrfach auslösen, zB am nächsten Tag, wenn der Verunfallte andere Personen in der Nähe vermutet?

Die Frage ist ja was wollte die Frau dort ? Bzw. Wenn man dort nicht abstürzen kann wie kam die Frau dort hin, ist diese Quereinfeld geändert?

Die Wahrscheinlichkeit das Scarlett irgendwo da draußen liegt scheint ja äußerst gering zu sein, die Gebiete werden seit mehr als 3 Jahren immer wieder abgesucht.

LudwigPömmel schrieb:ie Wahrscheinlichkeit das Scarlett irgendwo da draußen liegt scheint ja äußerst gering zu sein, die Gebiete werden seit mehr als 3 Jahren immer wieder abgesuch

Und was war mit Tanja Gräf? Wie lange hat man die nicht gefunden, obwohl das fragliche Gebiet nicht annähernd so groß war?

Orion07 schrieb:Und was war mit Tanja Gräf? Wie lange hat man die nicht gefunden, obwohl das fragliche Gebiet nicht annähernd so groß war?

Nicht vergleichbar.

Erstens wusste man nicht, dass sie dort lang ging, zweitens war das ein wirklicher Fels mit steilem Abgang (und einem Zaun davor) und drittens hatte sie keinerlei Ausrüstung wie Scarlett dabei.