Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

JosephConrad schrieb:Ich weiß jetzt nicht, was Du mit 3x gelaufen meinst. Wenn sie das letzte Teilstück hätte wandern wollen, scheidet ja auch ein Anhaltermord aus.

Ich meine die Strecke zwischen KBH und Dorfmitte/Beginn E6. Die ist sie Minimum 3 x gelaufen und zwar

am 08.09.2020 abends vom Busbahnhof zur Kirchberghütte

am 09.09.2020 morgens von der Kirchberghütte zum Busbahnhof

am 09.09.2020 nachmittags vom Ende der E5 zur Kirchberghütte

Obwohl sie also wußte, wie weit das ist, soll sie plötzlich auf die Idee kommen den Bus zu nehmen. Und obwohl sie alle Örtlichkeiten schon kennt, muß sie googeln? Kann sein, aber seltsam ist es trotzdem.

Strongbow schrieb:Im vorliegenden Fall haben wir das Phänomen, dass alles nach dem auschecken aus der Kirchberg Hütte mit Ausnahme des Einkaufes beim Edeka null Klarheit liefert. Da gibt es keine Beweise für irgendeine These. (...) Verbrechen hinterlassen normalerweise Spuren. Weil es Täter normalerweise nicht schaffen, 100 % Spuren zu verwischen. Das selbe gilt für einen Unfall. Normalerweise hätte man zu mindestens einen Teil der Ausrüstung finden müssen.

Grundsätzlich Zustimmung. Allerdings mit dem Hinweis, dass es keiner Beweise für ein Verbrechen bedarf, sondern ein (Anfangs-)Verdacht ausreichen würde. Hier - nach allem was öffentlich bekannt ist - gibt es derzeit keine zureichenden tatsächlichen Anhaltspunkte für eine Straftat (§ 152 Abs. 2 StPO), so dass bislang nur im Rahmen eines Vermisstenfalls gesucht und gefahndet wurde. Über offensichtliche, d.h. nahezu unübersehbare Spuren (Kleidungs- u. Ausrüstungsgegenstände oder entsprechende Zeugenbeobachtungen) wäre man dabei gestolpert - wenn es sie gegeben hätte.

Verbrechen hinterlassen normalerweise Spuren, ja. Sie müssen nur gesucht, gefunden und entsprechend als Solche identifiziert werden. Das ist nach über vier Jahren ohne Leiche sehr schwierig. Hätte es sie 2020 gegeben, hätte man in diese Richtung ermittelt. Es gab sie nicht.

Auch wenn die Wahrscheinlichkeit steigt, dass S. Opfer eines Verbrechens geworden ist (weil sich die These vom Unfall trotz jahrelanger intensiver Suche nicht erhärten ließ), gibt es derzeit kein Vorankommen. Daran würde wohl nicht einmal die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens etwas ändern. Die einzigen Anhaltspunkte - soweit wir es wissen - sind ihre Wanderpläne und ist ihre erklärte Absicht, die E6 von Todtmoos nach Wehr zu wandern. Daran hat sich auch nichts geändert.

Ein Ab-/Untertauchen halte ich für die unwahrscheinlichste Möglichkeit. Es mag ja solche Fälle geben. Aber die sind viel seltener als Unfälle oder Verbrechen. Zudem müsste man sich auch im Einzelfall - und die Polizei hat das sicherlich im Rahmen der Bearbeitung des Vermisstenfalls getan - die Lebensumstände, die Familienverhältnisse und das Kommunikationsverhalten ansehen. Und irgendwelche Anhaltspunkte dafür gibt überhaupt keine. Eine theoretisch denkbare Möglichkeit, eher eine haltlose Spekulation.

Origines schrieb:Verbrechen hinterlassen normalerweise Spuren, ja. Sie müssen nur gesucht, gefunden und entsprechend als Solche identifiziert werden. Das ist nach über vier Jahren ohne Leiche sehr schwierig. Hätte es sie 2020 gegeben, hätte man in diese Richtung ermittelt. Es gab sie nicht.

Das kann man ja nun nicht mit 100%iger Sicherheit sagen, dass es keine Spuren gab. Wenn man damals nicht danach gesucht hat, weil man einfach immer viel zu fokussiert auf einen Unfall war, dann hat man eben auch nicht danach gesucht.

CorvusCorax schrieb:dann hat man eben auch nicht danach gesucht.

Wo hätte man denn ab wann suchen sollen?

Lanza schrieb:Wo hätte man denn ab wann suchen sollen?

Ja wo und ab wann? Spätestens nach wochen- und monatelanger Suche, wo weder S. noch einer ihrer Ausrüstungsgegenstände gefunden werden konnte, kam doch der Gedanke auf, dass sie vielleicht gar nicht verunfallt ist. Da war schon hier in den Anfangskommentaren in 2020 nach ein paar Wochen die Rede von einem möglichen Verbrechen.
Und da sich doch immer klarer abgezeichnet hat, dass man S. nicht finden wird, wäre es um so wichtiger gewesen, auch alles zu checken, was vor diesem 10.09.2020 gewesen ist. Das wurde aber seinerzeit von diesem oder jenem als unwichtig abgetan, weil, Geländesuche war die Devise. Gut, die Polizei ließ wissen, dass man ihre bekannten Kontakte überprüft hat. Die Betonung liegt auf "bekannten". Und wenn es Kontakte gab, die sich eben nicht über ihre Whatsapp-Kontakte zurückverfolgen ließen, dann sind anderweitige Kontakte eben unbekannt. Das heißt aber nicht, dass es sie nicht gegeben hat.

Lanza schrieb:Wo hätte man denn ab wann suchen sollen?

Man ging davon aus, dass Scarlett die Etappe gewandert ist und dabei verunglückt. Das hatte natürlich zur Folge, dass man es gar nicht Alternative Befragungen durchgeführt hat. Zum Beispiel in anderen Richtungen wie zum Ibacher Kreuz oder intensiver nachgefragt, wer sie im Steinlabyrinth gesehen hat.

Das hätte aber zeitnah passieren müssen. Ich bin mir immer noch sicher, dass es irgendwen da draußen gibt, der sie gesehen hat, aber natürlich nach dieser Zeit es entweder vergaß, oder gar nicht weiß, dass sie vermisst wird.

CorvusCorax schrieb:Und da sich doch immer klarer abgezeichnet hat, dass man S. nicht finden wird, wäre es um so wichtiger gewesen, auch alles zu checken, was vor diesem 10.09.2020 gewesen ist. Das wurde aber seinerzeit von diesem oder jenem als unwichtig abgetan, weil, Geländesuche war die Devise.

Dem stimme ich zu. Man hätte bspw-Leichenspürhunde im Umkreis letzter "Sichtungen" oder letzter Kontakte (Autos) einsetzen können, um auszuschließen, bzw die Möglichkeit zu minimieren. dass Scarlett dort abgelegt, versteckt war/wurde.-

strombopoly schrieb:Und warum sie während des Laufens plötzlich die Idee überkommen haben soll den Bus zu nehmen, erschließt sich auch nicht. Sie kannte die Strecke, sie war sie vorher mindestens 3-mal gelaufen. Sie wußte, wie weit es war.

Beispielsweise wegen schmerzhafter Blasen an den Füßen oder dem Sprunggelenk, weil man ungünstig aufgetreten ist.
Eine kurze Strecke ließe sich so schon noch bewältigen, aber eine über 20 km Wanderung ist da, ohne wirkliche Not, zumindest wenig verlockend.

Marplefan schrieb:Dort wo man die Sonnenbrille fand, gibt es da Handy-Empfang?

Ja, in Schwarzenbach hat man Netz.

CorvusCorax schrieb:Ja wo und ab wann? Spätestens nach wochen- und monatelanger Suche, wo weder S. noch einer ihrer Ausrüstungsgegenstände gefunden werden konnte, kam doch der Gedanke auf, dass sie vielleicht gar nicht verunfallt ist. Da war schon hier in den Anfangskommentaren in 2020 nach ein paar Wochen die Rede von einem möglichen Verbrechen.
Und da sich doch immer klarer abgezeichnet hat, dass man S. nicht finden wird, wäre es um so wichtiger gewesen, auch alles zu checken, was vor diesem 10.09.2020 gewesen ist. Das wurde aber seinerzeit von diesem oder jenem als unwichtig abgetan, weil, Geländesuche war die Devise. Gut, die Polizei ließ wissen, dass man ihre bekannten Kontakte überprüft hat. Die Betonung liegt auf "bekannten". Und wenn es Kontakte gab, die sich eben nicht über ihre Whatsapp-Kontakte zurückverfolgen ließen, dann sind anderweitige Kontakte eben unbekannt. Das heißt aber nicht, dass es sie nicht gegeben hat.

Es hat ein Todesermittlungsverfahren gegeben. Das Ergebnis war, dass es keine Hinweise auf ein Verbrechen gibt. Mehr konnten die Behörden nicht tun.

JosephConrad schrieb:Es hat ein Todesermittlungsverfahren gegeben. Das Ergebnis war, dass es keine Hinweise auf ein Verbrechen gibt. Mehr konnten die Behörden nicht tun.

Ja, aber das wurde aufgrund einer Anzeige erst viel später eingeleitet. Und war so gesehen lt. Statement der Waldshuter Staatsanwaltschaft auch eher eine reine Formsache. Man konnte die Anzeige schließlich nicht unter den Tisch fallen lassen.

Mir ging es eher darum, dass man zu Beginn in erster Linie den Fokus auf einen Unfall legte, es rein um eine Geländesuche ging und deshalb evtl. anderes vernachlässigt hat, wie @Strongbow es hier erwähnte:

Strongbow schrieb:Man ging davon aus, dass Scarlett die Etappe gewandert ist und dabei verunglückt. Das hatte natürlich zur Folge, dass man es gar nicht Alternative Befragungen durchgeführt hat. Zum Beispiel in anderen Richtungen wie zum Ibacher Kreuz oder intensiver nachgefragt, wer sie im Steinlabyrinth gesehen hat.

So ist nach wie vor unbekannt, wer dieser IK-Erkundiger am 09.09.2020 gewesen ist. Auch dieser wandernde Osteopath konnte nie aufgetan werden, der vielleicht ein wichtiger Zeuge gewesen sein könnte.

CorvusCorax schrieb:So ist nach wie vor unbekannt, wer dieser IK-Erkundiger am 09.09.2020 gewesen ist. Auch dieser wandernde Osteopath konnte nie aufgetan werden, der vielleicht ein wichtiger Zeuge gewesen sein könnte.

Ob sie irgendwo verunglückt ist, weiß bis heute niemand. Und es gab die XY Sendung. Ich denke nicht, dass man da noch viel hätte herausholen können, es gibt ja bis heute keine Hinweise auf ein Verbrechen und Zeugen wurden befragt. Was sonst hätte man machen sollen?

JosephConrad schrieb:Ob sie irgendwo verunglückt ist, weiß bis heute niemand. Und es gab die XY Sendung. Ich denke nicht, dass man da noch viel hätte herausholen können,

Ja, nur gabs die XY-Sendung erst zwei Jahre später. Und das ist zwei Jahre zu spät. Wenn man Zeugen auftun will, sollte das möglichst zeitnah geschehen. Wer erinnert sich zwei Jahre später noch an Gesichter oder Geschehnisse an einem bestimmten Tag?
Und wenn da Feriengäste oder Reha-Patienten aus Castrop-Rauxel oder Buxtehude an jenem Tag vor Ort gewesen und anschließend abgereist sind, die evtl. etwas gesehen haben könnten, dann müssen die a) nicht zwingend von diesem Fall gehört haben und b) sich nach dieser langen Zeit nicht mehr daran erinnern.

Und bzgl. mehr herausholen. Du hast hier mehr als einmal angemerkt, warum man beim Provider nicht die Daten abgerufen hat, um durch Triangulation? den Standort des Handys auf ein paar hundert Meter?/auf ein paar Kilometer? genau bestimmen zu können.
Korrigiere mich gerne in meinen Angaben. Aber darum gings doch auch ein paarmal. Damit hätte man schon mal ein klar definiertes Gebiet gehabt, wo sich zumindest das Handy oder das Handy und S. sich befindet.

CorvusCorax schrieb:Und bzgl. mehr herausholen. Du hast hier mehr als einmal angemerkt, warum man beim Provider nicht die Daten abgerufen hat, um durch Triangulation? den Standort des Handys auf ein paar hundert Meter?/auf ein paar Kilometer? genau bestimmen zu können.
Korrigiere mich gerne in meinen Angaben. Aber darum gings doch auch ein paarmal. Damit hätte man schon mal ein klar definiertes Gebiet gehabt, wo sich zumindest das Handy oder das Handy und S. sich befindet.

Ja klar, in Bezug auf die Ermittlung ihres letzten Standortes war das völlig unzureichend. Man ging ja anfangs davon aus, dass sie noch leben könnte und sich in einer hilflosen Lage befindet. Bei der Diskussion zuletzt hier im Forum ging es aber wohl um irgendwelche Ermittlungen wg. eines Verbrechens, oder?

Standort:

JosephConrad schrieb am 23.02.2022:Man müsste "nur" den "TA" Wert aus dem Log [0..63] mit 555m multiplizieren, schon hätte man die Luftlinienentfernung zwischen Funkmast und Handy (auf ein paar hundert Meter genau).
Die grobe Richtung vom Funkmast zum Handy bekommt man auch aus dem Log. Da ist diejenige Richtantenne vermerkt, die vom Handy den stärksten Empfang hatte und zur Kommunikation mit dem Handy benutzt wurde.
Dann kann man noch schauen, wo in dieser Entfernung keine Funklöcher sind. Je mehr Funklöcher, desto besser, denn dann schränkt sich der Bereich ein, wo das Handy überhaupt Verbindung gehabt haben konnte.

Falles es interessiert, hier steht es ganz anschaulich erklärt (für die Schweiz, gilt genau so bei uns):
https://zogg-jm.ch/Dateien/Standortbestimmung_im_Schweizer_Mobilfunknetz.pdf

strombopoly schrieb:Wobei dieser 5-minütige Aufenthalt an der Bushaltestelle Höfle ohnehin seltsam ist.

finde ich nicht. An Bushaltestellen sind meist auch Bänke, Mülleimer. Vielleicht wollte sie sich nur kurz mal hinsetzen, was im Rucksack suchen, mal trinken, essen, Müll aus dem Rucksack suchen und entsorgen, etc.

@JosephConrad
Hast du sichere Erkenntnisse dazu, dass diese "Timing Advance" tatsächlich in den Logs, die die (deutsche) Polizei erhält, gespeichert ist?
Die gehört jedenfalls nicht zu den Daten, die bzgl. Vorratsdatenspeicherung-Gesetzen festgehalten und ausgehändigt werden. Abgesehen davon ändert die sich die "TA" natürlich auch kontinuierlich, solange ein Gerät bewegt wird. Das heißt da müsste man dann quasi sekündlich den Wert festhalten.
Ich geh bislang davon aus, dass man den Wert benutzen kann, wenn ein Hand online/eingeloggt ist, zur Live-Lokalisierung, aber nicht in der Rückschau zur nachträglichen Rekonstruktion eines Aufenthalts.

MMn hat man da tatsächlich nur die Cell-ID, oder sogar nur die Location Area der Zelle, was natürlich sehr grob ist. Aber 100% sicher bin ich mir nicht, was die Polizei erhält, bzw. wovon das abhängt.

strombopoly schrieb:Wobei dieser 5-minütige Aufenthalt an der Bushaltestelle Höfle ohnehin seltsam ist

JosephConrad schrieb:Ich weiß ja nicht was der Fahrplan zeigte, aber da sie neu in der Gegend war und keine Ahnung von den Endhaltestellen, hat sie diese vielleicht gegoogelt?

CorvusCorax schrieb:Gut, die Polizei ließ wissen, dass man ihre bekannten Kontakte überprüft hat. Die Betonung liegt auf "bekannten". Und wenn es Kontakte gab, die sich eben nicht über ihre Whatsapp-Kontakte zurückverfolgen ließen

Könnte dieses Aufhalten an der Bushaltestelle in Verbindung mit dem mehr oder weniger "Rumbummeln" im Edeka, Steinkreis, Telefonat mit dem Freund nicht vielleicht auch darauf hindeuten, dass sie für die letzte Etappe verabredet war, sich am Vorabend spontan verabredet hatte und diese Person ihr z.B. mitteilte...."ich bin jetzt erst hier...komme von Richtung Ibacher Kreuz....fährt da ein Bus zu dir, wo könnte man sich treffen"...sowas in der Art? Gibt es nicht auch Messenger, die evtl. nicht in Google den Verlauf abspeichern, wenn sie das nicht aktiviert hatte? Man muss es ja auch bei whats app so einstellen, dass man Nachrichten sichern will, aber wenn sie das bei einem anderen Messenger-Dienst nicht eingestellt hatte? Oder über eine Wander-App mit Chat-Funktion kommunizierte? Hat das schon mal jemand probiert ob das ginge, zB mit Komoot oder AllTrails?

Ich finde es schon mehr als verdächtig, dass sich jemand nach ihr erkundigt hat und vielleicht könnte man nochmal neue Zeugenhinweise bekommen, wenn man ein XY-Update machen könnte mit neuem Aufruf speziell zum Ibacher-Kreuz und vielleicht sogar zu anderen Top-Sehenswürdigkeiten rund um Todtmoos?

CorvusCorax schrieb:Das kann man ja nun nicht mit 100%iger Sicherheit sagen, dass es keine Spuren gab. Wenn man damals nicht danach gesucht hat, weil man einfach immer viel zu fokussiert auf einen Unfall war, dann hat man eben auch nicht danach gesucht

Das sehe ich genauso und da liegt mMn auch der Hund begraben. Man ermittelte ja nicht, wogegen auch, sondern ging "nur" von einem Unfall aus in dem Bereich der Strecke und tat da alles, was wohl nötig war, aber das war es dann eben auch. Dann ging es in den Herbst und Winter und man fand nichts, obwohl die Bäume, Sträucher quasi ohne Blätterkleid waren und man nach einem Absturz wenigstens den roten Rucksack hätte besser sehen können, wäre es denn zu einem solchen gekommen. Natürlich darf man nicht vergessen, dass es je nach verdeckter Lage nicht unbedingt zu einer Sichtung kommen muss und man nicht überall hin kommt. Ich denke immer noch, dass man sie hätte finden können, wenn sie am Weg, nahe der Strecke abgestürzt wäre. Wenigstens den Rucksack, den man bei der Signalfarbe ja eigentlich nicht übersehen kann.

Seitdem ist soviel Zeit verstrichen, so viele Menschen haben weiter gesucht, immer und immer wieder, dass demnach die Wahrscheinlichkeit eines Verbrechens leider höher ist, als die anfängliche Unfalltheorie oder das Absetzen. An Unfall glaube ich gar nicht mehr und Absetzen kann man nicht ausschließen, damit tu ich mich aber schwer.

Da es also keinen Anhaltspunkt, Anfangsverdacht gab wie@Origines schon ausführlich schilderte und keine Scarlett, auch keine Ermittlungen in andere Richtungen.Wenn man aber von Anfang an in alle Richtungen ermittelt hätte, wären vielleicht Spuren zum Vorschein gekommen. So wurde ja noch nicht mal danach gesucht, weil man alles andere ausgeschlossen hat. Umso länger es dauert, umso schwieriger das Finden solcher. Das ist dann ein Teufelskreis.

Was mich aber hinsichtlich dessen interessiert ist: Ist ein Anfangsverdacht zwingend erforderlich für eine solche Ermittlung in eine andere Richtung? Mir kommt es manchmal so vor, dass es schon ausreicht bei einer zuverlässigen Person, die sonst jeden Tag zur gleichen Zeit am gleichen Ort ist und das einmal nicht tut, schon in andere Richtungen zu ermitteln. Warum hat man das bei Scarlett, die zudem ja noch verabredet war, mit der Freundin so ausgeschlossen in dieser Richtung zu ermitteln? Lag das nur an der geplanten Wanderung? Wanderung gleichsetzend mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Unfall und das reicht dann aus, um alles andere komplett auszuschließen?



Die Originalstimmaufnahme im letzten Beitrag fand ich nicht unwichtig, weil es einen offenen, lebenslustigen Menschen zeigt. Neugierig und aufgeschlossen auf das Leben, setzt man sich dann wirklich ab? Vllt war sie von allem ein bisschen zu viel und das wurde ihr dann zum Verhängnis.

Was ist mit der Sichtung an der Tanne? Das ist kein Thema mehr,oder? Weil?

dystron schrieb:@JosephConrad
Hast du sichere Erkenntnisse dazu, dass diese "Timing Advance" tatsächlich in den Logs, die die (deutsche) Polizei erhält, gespeichert ist?
Die gehört jedenfalls nicht zu den Daten, die bzgl. Vorratsdatenspeicherung-Gesetzen festgehalten und ausgehändigt werden. Abgesehen davon ändert die sich die "TA" natürlich auch kontinuierlich, solange ein Gerät bewegt wird. Das heißt da müsste man dann quasi sekündlich den Wert festhalten.
Ich geh bislang davon aus, dass man den Wert benutzen kann, wenn ein Hand online/eingeloggt ist, zur Live-Lokalisierung, aber nicht in der Rückschau zur nachträglichen Rekonstruktion eines Aufenthalts.

MMn hat man da tatsächlich nur die Cell-ID, oder sogar nur die Location Area der Zelle, was natürlich sehr grob ist. Aber 100% sicher bin ich mir nicht, was die Polizei erhält, bzw. wovon das abhängt.

Es geht um den letzten Eintrag im Register also die Daten der letzten "Location-Update" Message. Und wenn jemand vermisst wird und vielleicht noch lebt, kann man sicherlich erst einmal alle Metadaten des Teilnehmers kopieren und auswerten.