Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Den Mann mit dem schwarzen Auto, Vorfall 1 Jahr später Übergriff an Mitfahrerin. Den sollte man mal ermitteln und überprüfen wo er sich zur Zeit des Verschwinden von Scarlett aufgehalten hat. Man sollte sich alle Vorbestraften mit Sexualdelikten im Umkreis von 80km anschauen. Sonst wird man in 10 Jahren noch spekulieren.

@MissMary

Danke für deine Eindrücke, wie es aktuell, vegetationsmässig usw., im Schwarzwald aussieht. Wahrscheinlich habe ich die Stärke der durch Regen ausgelösten Erdbewegungen überschätzt.

Es ist einfach alles ein Rätsel. Ich zerbreche mir gerade mal wieder den Kopf über mögliche Gründe, warum sie beim letzten Videotelefonat mit ihrem chinesischen Freund anders auf ihn wirkte als sonst. Wenn es stimmt, dass sie irgendwie bedrückt war, dann weil

- die schlechte Verbindung sie nervte?
- sie einfach traurig war, dass die Schluchtensteig-Tour zu Ende ging?
- sie Probleme mit der Gesundheit bekommen hatte?
- sie das Videotelefonat mit ihm freudlos nur als Pflichttermin wahrnahm?
- sie ihm etwas für ihn Unangenehmes mitteilen wollte, es aber doch nicht tat?
- sie innerlich angespannt auf eine Verabredung mit jemandem in Todtmoos wartete?
- sie ein schlechtes Gewissen hatte, a) weil sie sich für diesen Jemand mehr interessierte als für Joey?, b) weil sie die E6 nicht beenden wollte, sondern einen unbekannten anderen Plan gefasst hatte?
- sie im Moment des Videotelefonats evtl. nicht allein war? Wodurch sie sich abgelenkt oder bedrängt fühlte? Die eingetroffene hypothetische Verabredung? Jemand anders, der sie dumm anmachte, sich aufdringlich verhielt, sie verärgerte oder sogar ängstigte?

Falls sie im Kurpark/Kurparknähe die ganze Zeit nicht allein gewesen sein sollte, wurde sie von möglichen Zeugen dementsprechend nicht als einzelne Wanderin wahrgenommen. Die sahen sie mit jemand zusammen, behielten sie als Wanderpärchen in Erinnerung oder vergaßen sie sofort wieder. Und wenn sie in jenen Minuten den Rucksack abgesetzt hatte, wurde der von eventuellen Zeugen auch nicht unbedingt optisch registriert - dann war sie eine junge Frau ohne grossen roten Rucksack.

Bestimmt gäbe es noch mehr Gründe für ihr Verhalten beim Videotelefonat.

Meiner Meinung nach fehlt noch ein anderer wichtiger Grund warum sie etwas komisch gewesen sein könnte: es könnte sein dass sie mit jemandem aneinander geraten ist, sprich es gab einen Streit oder eine Diskussion mit jemanden.

lemystere schrieb am 09.07.2024:Es ist einfach alles ein Rätsel. Ich zerbreche mir gerade mal wieder den Kopf über mögliche Gründe, warum sie beim letzten Videotelefonat mit ihrem chinesischen Freund anders auf ihn wirkte als sonst. Wenn es stimmt, dass sie irgendwie bedrückt war, dann weil

- die schlechte Verbindung sie nervte?
- sie einfach traurig war, dass die Schluchtensteig-Tour zu Ende ging?
- sie Probleme mit der Gesundheit bekommen hatte?
- sie das Videotelefonat mit ihm freudlos nur als Pflichttermin wahrnahm?
- sie ihm etwas für ihn Unangenehmes mitteilen wollte, es aber doch nicht tat?
- sie innerlich angespannt auf eine Verabredung mit jemandem in Todtmoos wartete?
- sie ein schlechtes Gewissen hatte, a) weil sie sich für diesen Jemand mehr interessierte als für Joey?, b) weil sie die E6 nicht beenden wollte, sondern einen unbekannten anderen Plan gefasst hatte?
- sie im Moment des Videotelefonats evtl. nicht allein war? Wodurch sie sich abgelenkt oder bedrängt fühlte? Die eingetroffene hypothetische Verabredung? Jemand anders, der sie dumm anmachte, sich aufdringlich verhielt, sie verärgerte oder sogar ängstigte?

Es wäre schön gewesen wenn Joey etwas näher ins Detail gegangen wäre. Denn bedrückt könnte sie aus jedem beliebigen Grund gewesen sein.
Gab es nicht noch einen weiteren TV Beitrag, in dem Joey sagte, dass Scarlett abgelenkt und unkonzentriert auf ihn wirkte, oder habe ich da etwas falsch in Erinnerung?

Ich glaube, im Nachhinein ist es auch schwer, die Situation nochmals zu rekonstruieren, da niemand die Kenntnis hatte, dass dieser Kontakt der letzte sein würde. Gefärbt von dem Wissen kann man alles und jenes interpretieren.

Ein Problem ist eben auch, dass Scarlett auch in den bekanntgewordenen Sprachnachrichten wenig ins Detail geht - es gibt ja Leute, die eine deutlich höhere Informationsdichte haben. Auch hat sie social media nicht so regelmäßig genutzt, wie das andere junge Leute tun - meine Tochter postet mitunter alle drei Stunden etwas, so sehe ich, ohne direkten Kontakt, wo sie ist und was sie macht.
Das würde es nun vereinfachen, wenn sie z.B. ein Bild vom Start der Wanderung gepostet hat.

Ich persönlich glaube an eine Planänderung und nicht an einen so späten Wanderstart.

MissMary schrieb:Ich persönlich glaube an eine Planänderung und nicht an einen so späten Wanderstart.

Es sei denn, sie wollte jemandem aus dem Wege gehen, was mit der ungewöhnlichen Busfahrt von St. Blasien nach Todtmoos zusammenpassen könnte. Vielleicht wollte sie bereits in St. Blasien einer oder mehreren Personen aus dem Weg gehen.

Welche ungewöhnliche Busfahrt? Ich hatte das so verstanden, dass sie an einem Tag keine Unterkunft hatte, mit dem Bus eine Etappe vorfuhr, dort zwei Nächte blieb. Hat dann auch den Vorteil, dass man einen Tag ohne schweres Gepäck wandern kann.

Empyria schrieb:s sei denn, sie wollte jemandem aus dem Wege gehen, was mit der ungewöhnlichen Busfahrt von St. Blasien nach Todtmoos zusammenpassen könnte.

Ungewöhnliche Busfahrt? So ein Quatsch !!

Man muss wahrscheinlich Weitwanderer sein, um diese Busfahrt einordnen zu können. Weitwandern heißt ja nicht, dass man immer im jeweiligen Etappenziel übernachtet. Ich war vor kurzem wieder auf dem Goldsteig unterwegs. Da bin ich auch wieder mit dem Bus hin- und hergefahren und habe zwei Mal in derselben Pension übernachtet. Das geht nicht immer, aber wenn es die Bus- oder Bahnverbindungen zulassen, dann machen das viele Weitwanderer aus verschiedenen Gründen. Denn es hat auch Vorteile, die hier schon mehrfach aufgeführt wurden.

Trotzdem führe ich sie nochmal auf:

Günstigere Pension im nächsten Zielort

Ein Tag mit leichterem Gepäck wandern

Am 2. Tag ankommen, wann man möchte, ohne auf Check in-Zeiten achten zu müssen

Ist das so schwer zu verstehen?

Ich kenne natürlich die möglichen Fernwanderer-Erklärungen für Scarletts Busfahrt nach Todtmoos.
Trotzdem ist es ungewöhnlich, weil sie das an den anderen Tagen scheinbar nicht gemacht hat.
Über ihre wahren Beweggründe für die Übernachtung in Todtmoos kann man nur spekulieren.

Außerdem finde ich es interessant wie die Wanderprofis hier Scarlett regelmäßig ihre Wandererfahrung absprechen, aber in diesem Fall dann profihaftes Wanderverhalten von Scarlett erwarten. Ist schon interessant.

Empyria schrieb:Trotzdem ist es ungewöhnlich, weil sie das an den anderen Tagen scheinbar nicht gemacht hat.

Nein ist es nicht. Das kann man bei 6 Wandertagen maximal 3 mal machen. D.h. bei den anderen 2 möglichen hat es halt nicht gepasst. Da ist nun rein gar nichts ungewöhnlich.

Empyria schrieb:Über ihre wahren Beweggründe für die Übernachtung in Todtmoos kann man nur spekulieren.

Wir spekulieren hier über alles. Aber in diesem Fall habe ich nun überhaupt kein Problem, gerade in Zeiten von Covid (die Übernachtung fand in einer kontaktlosen Hütte statt) diese Zweckmäßigkeit als völlig normal und ohne Hintergedanken zu akzeptieren.

Empyria schrieb:Ich kenne natürlich die möglichen Fernwanderer-Erklärungen für Scarletts Busfahrt nach Todtmoos.
Trotzdem ist es ungewöhnlich, weil sie das an den anderen Tagen scheinbar nicht gemacht hat.

Davor hat sie aber auch 4 mal gecampt. Da will man wahrscheinlich auch mal in eine feste Unterkunft mit Bett & Dusche.

Gilt es denn als überprüft und gesichert, dass es an dem Tag kein erschwingliches Zimmer für Scarlett in St. Blasien gab? Falls nicht, ist das alles für mich nichts als wilde Spekulation.

Empyria schrieb:Gilt es denn als überprüft und gesichert, dass es an dem Tag kein erschwingliches Zimmer für Scarlett in St. Blasien gab

Wär hätte das überprüfen sollen und wollen und wozu? Fakt ist, das letzte Lebenszeichen von S. gab es in Todtmoos, danach war sie verschwunden. Und für die Polizei wars ein Wanderunfall. Dementsprechend gab es keine Veranlassung, irgendwelche vermeintlichen Unstimmigkeiten oder Ungereimtheiten näher unter die Lupe zu nehmen.
Ich denke, der Fall ist nach 4 Jahren "gegessen", keine Spur, keine Hinweise, nichts. S. wird sich in die Fälle von Vermissten einreihen, die einfach für immer weg sind und nie gefunden werden.

Empyria schrieb:Ich kenne natürlich die möglichen Fernwanderer-Erklärungen für Scarletts Busfahrt nach Todtmoos.

Eigentlich ist der Schluchtensteig gar kein Weitwanderweg und schon gar kein Fernwanderweg. Fernwanderwege haben deutlich mehr Etappen als sechs.
Nicht wenige Wanderer bewandern den Schluchtensteig von einem festen Quartier aus und fahren jeden Tag hin und her. Im übrigen gibt es gar nicht so viele Weitwanderer wie allgemein angenommen. Ich bin dieses Jahr 140 km auf dem Goldsteig gewandert, im Mai/Juni, also zur besten Wanderzeit und bei meist sehr schönem Wetter. Und trotzdem habe ich - außer einem älteren Herrn - nur Tageswanderer getroffen, keine Wanderer mit großem Rucksack. Das heißt doch, dass viele Wanderer oder Weitwanderer ein Standquartier haben.

Nochmal extra für Empyria:

Weitwandern kann man auch mit einem festen Quartier, wenn es Bus- oder Bahnverbindungen gibt.

Man erwandert sich zwar die einzelnen Etappen, muss aber nicht immer in den vorgegebenen Etappenzielen übernachten.

Warum gehst du bei Sc davon aus, dass sie immer im jeweilen Etappenziel übernachten wollte? Das ist sehr einfach gedacht.

CorvusCorax schrieb:Und für die Polizei wars ein Wanderunfall. Dementsprechend gab es keine Veranlassung, irgendwelche vermeintlichen Unstimmigkeiten oder Ungereimtheiten näher unter die Lupe zu nehmen.

Meiner Meinung nach eine kapitale Fehlentscheidung. Alles auf eine Karte setzen und sich keine Optionen offenhalten?
Und das bei einer vermissten, attraktiven, jungen Frau? Halte ich persönlich nicht für eine gute Idee.

AnnCarola schrieb:Warum gehst du bei Sc davon aus, dass sie immer im jeweilen Etappenziel übernachten wollte? Das ist sehr einfach gedacht.

Weil es nahe liegt. Wenn ich den ganzen Tag mit schwerem Rucksack gewandert bin, würde ich eine Übernachtungsmöglichkeit in der Nähe bevorzugen und mich nicht von öffentlichen Verkehrsmitteln abhängig machen wollen.

Natürlich kann es sein, dass sie in St.
Blasien kein Zimmer gekriegt hat oder es in Todtmoos billiger war, aber wir haben es hier mit einem mysteriösen Vermisstenfall zu tun. Da sollte man Unregelmäßigkeiten in ihrem Verhalten (und eine solche haben wir hier), nicht einfach ignorieren. Denn eines wissen wir auch: Sie war eben nicht die typische, erfahrene Wanderin sondern hatte einen eher eigentümlichen Stil. Ich sehe es jedenfalls als möglicherweise wichtiges Puzzleteil an.

Und da es viele gibt, die glauben, dass Scarlett in Todtmoos auf jemanden gewartet hat, besteht ebenso die Möglichkeit, dass Scarlett diese Person(en) schon bei ihrer Ankunft in St. Blasien kannte.
Diese könnte in Todtmoos ein Haus, Wohnmobil, Wohnwagen oder Hotelzimmer gehabt haben und der Grund für Scarletts Übernachtung in Todtmoos gewesen sein.

Deshalb finde ich es als zu einfach gedacht, einfach nur von eigenen Verhaltensweisen und Erfahrungen auszugehen, als da wären:

AnnCarola schrieb:Trotzdem führe ich sie nochmal auf:

Günstigere Pension im nächsten Zielort

Ein Tag mit leichterem Gepäck wandern

Am 2. Tag ankommen, wann man möchte, ohne auf Check in-Zeiten achten zu müssen

Ist das so schwer zu verstehen

Empyria schrieb:Deshalb finde ich es als zu einfach gedacht, einfach nur von eigenen Verhaltensweisen und Erfahrungen auszugehen, als da wären:

Es ist nunmal so, dass die meisten älteren Wanderer ihre Zimmer schon im voraus buchen und die jungen Leute sich meist spontan etwas suchen (natürlich nicht alle). Und dann kann es in Orten, wo auch Touristen urlauben wie z.B. in St. Blasien, eng werden, dann besonders, wenn man ein günstiges Zimmer möchte. Wenn in St. Blasien ein Zimmer für € 79 frei ist und in Todtmoos eines für weniger als die Hälfte, dann überlegen junge Leute nicht lange. Und nicht nur junge Leute: Ich würde es genauso machen.

Es gibt keinen einzigen Beweis dafür, dass Sc auf jemanden gewartet hat und/oder mit jemandem verabredet war. Das sind Geschichten von Leuten mit ganz viel Fantasie. Dazu gehörst du leider auch @Empyria.

AnnCarola schrieb:Es gibt keinen einzigen Beweis dafür, dass Sc auf jemanden gewartet hat und/oder mit jemandem verabredet war. Das sind Geschichten von Leuten mit ganz viel Fantasie. Dazu gehörst du leider auch @Empyria.

Das macht mir nichts aus. Ich fasse das sogar als Kompliment auf, da ein Fall, der so wenige verwertbare Informationen bietet, ohne eine gehörige Portion Fantasie wahrscheinlich gar nicht gelöst werden kann. Wenn überhaupt.

Ich selbst halte es eher für denkbar, dass Scarlett in St. Blasien jemandem aus dem Weg gehen wollte. Dies würde nämlich auch erklären, warum sie auf der anderen Seite von Todtmoos im Supermarkt war. Dass sie diesen Umweg für einen Smoothie und ein paar Kekse machte, glaube ich eher weniger. Zusammen mit ihrer "Trödelei" wirkt es auf mich, als ob sie sich vor jemandem versteckt hatte.

Ich halte es sogar für denkbar, dass sie den 3 Jungs aus dem Wege gehen wollte. Damit will ich nicht andeuten, dass die drei etwas mit Scarletts Verschwinden zutun haben. Scarlett hatte vielleicht einfach keine Lust auf die drei und wollte nicht unhöflich sein. Gemeinsam mit ihnen wandern wollte sie ja offenbar nicht.

Empyria schrieb:Ich halte es sogar für denkbar, dass sie den 3 Jungs aus dem Wege gehen wollte. Damit will ich nicht andeuten, dass die drei etwas mit Scarletts Verschwinden zutun haben. Scarlett hatte vielleicht einfach keine Lust auf die drei und wollte nicht unhöflich sein. Gemeinsam mit ihnen wandern wollte sie ja offenbar nicht.

Also, sie hat zum damaligen Zeitpunkt mit drei Kerlen, die ihr unbekannt waren, mitten im Nirgendwo gecampt. Später hat sie die drei zufällig in Todtmoos wieder gesehen und sich zu denen im Asia an den Tisch gesetzt. Also, wenn sie denen hätte aus dem Weg gehen wollen oder keinen Bock auf das Trio gehabt hätte, dann hätte sie sich wohl kaum zum Essen zu den Jungs gesellt. Dann hätte sie vor dem Asia schon die Kurve gekratzt und wäre hoch zur KBH gelaufen, als sich in deren Gesellschaft zu begeben.

CorvusCorax schrieb:Also, sie hat zum damaligen Zeitpunkt mit drei Kerlen, die ihr unbekannt waren, mitten im Nirgendwo gecampt. Später hat sie die drei zufällig in Todtmoos wieder gesehen und sich zu denen im Asia an den Tisch gesetzt. Also, wenn sie denen hätte aus dem Weg gehen wollen oder keinen Bock auf das Trio gehabt hätte, dann hätte sie sich wohl kaum zum Essen zu den Jungs gesellt. Dann hätte sie vor dem Asia schon die Kurve gekratzt und wäre hoch zur KBH gelaufen, als sich in deren Gesellschaft zu begeben.

Um dazu eine Aussage machen zu können, müsste man Scarlett näher kennen.
Es gibt nämlich Menschen, die zu nett/höflich sind, Leute die sie nicht mögen, einfach so abblitzen zu lassen.