Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

JuK schrieb:Mich stört etwas, daß sie nichts vorgebucht hat. Sie hat mit der Freundin und den chinesischen Freund vormittags telefoniert. Falls sie vorhatte, noch eine Nacht irgendwo verbringen, wäre doch logisch dann auch sich um den Unterkunft zu sorgen.

Es gab aber am Donnerstagmorgen diesen Anruf einer Frau bei einem Campingplatz auf der Strecke zwischen Stühlingen → Mainz, ob noch ein Platz frei wäre. Ob es sich bei dieser Anruferin um S. gehandelt hat, konnte nicht geklärt werden.
Im JuliaLeischik-Podcast Min. 40:56 https://julia-leischik-spurlos.podigee.io/18-17-scarlett-eine-verschwundene-tochter-und-der-weg-ohne-wiederkehr

Empyria schrieb:Und auf Scarletts Instagram Seite sehe ich kein einziges Foto vom Schluchtensteig. Warum nicht? Nicht gut genug für Instagram?

Wenn sie Fotos nie aktuell, sondern erst im Nachgang eingestellt hat, würde es das erklären. Vom Camino gibts ja auch kein einziges Fotos auf ihren SocialMediaAccounts.

CorvusCorax schrieb:Es gab aber am Donnerstagmorgen diesen Anruf einer Frau bei einem Campingplatz auf der Strecke zwischen Stühlingen → Mainz, ob noch ein Platz frei wäre. Ob es sich bei dieser Anruferin um S. gehandelt hat, konnte nicht geklärt werden.

"Zwischen Stühlingen und Mainz", das sind 230 km Luftlinie und 340 km mit dem Auto -- ein weites Feld. Im Wiki findet sich gar nichts, per Forensuche einmal "bei Stühlingen" ohne Quellenangabe. Ich meine aber, auch schon "20 km vor Mainz" gelesen zu haben. Wenn hier jemand belastbare Infos hat, wäre ich dankbar.

So wie es aussieht, hätte Scarlett für diesen Campingplatz aber, trotz spätem Start auf die E6, erst einmal mit ÖPNV zurück nach Stühlingen gemusst, wofür hier auf Allmy auch schon drei Stunden veranschlagt worden sind. M.E. gehört hinter diesen Anruf beim Campingplatz ein ganz dickes Fragezeichen.

Empyria schrieb:Auf mich wirkte ihre Entscheidung, den Schluchtensteig zu wandern eher wie ein Notbehelf. Der Sommer war fast vorbei und sie hat sich deshalb und auch Corona bedingt für etwas in der Nähe entschieden. Empfohlen wurde es ihr auch. Und für Deutschland ist der Schluchtensteig landschaftlich gesehen sicher sehr weit vorne.

Ich vermute, sie hat die Wanderung so geplant, dass sie viel Zeit für sich allein und zum Nachdenken hatte, fernab von anderer Personen.

Mit der Isomatte hätte sie eine Unterlage, um notfalls nicht auf dem feuchten und schmutzigen Waldboden oder Baumstamm sitzen zu müssen. Das Zelt könnte man auch nur tagsüber als Regenschutz aufbauen.

Am letzten Tag könnte sie dann nicht mehr zu Ihrer Route zurückgekehrt sein bzw. hat sie einen Platz aufgesucht, den sie an den vorherigen Etappen als geeignet angesehen hat.

Sollte Scarlett ihrem Leben selbst ein Ende gesetzt haben, so dürfte sie kaum zu finden sein, wenn sie sich immer noch mitsamt ihres Rucksackes im Zelt befindet.

Momomo schrieb:Ich vermute, sie hat die Wanderung so geplant, dass sie viel Zeit für sich allein und zum Nachdenken hatte, fernab von anderer Personen.

@Momomo
Aber widerspricht das nicht der ursprünglichen Planung, das ja eigentlich noch ein Partner mitwandern sollte?

Dr.Edelfrosch schrieb:Aber widerspricht das nicht der ursprünglichen Planung, das ja eigentlich noch ein Partner mitwandern sollte?

Ich glaube, dass ein Mensch, der Suizidgedanken hat, sich in einer absoluten psychischen Ausnahmesituation befindet und mit irgendwelcher Logik (eigentlich würde er doch nicht, weil...) von Außenstehenden da nicht weiterzukommen ist.

Am Freitag wäre dann die Entscheidung angestanden: Letzte Etappe laufen, heimfahren oder.... Ich vermute letzteres.

Mr.Stielz schrieb:"Zwischen Stühlingen und Mainz", das sind 230 km Luftlinie und 340 km mit dem Auto -- ein weites Feld. Im Wiki findet sich gar nichts, per Forensuche einmal "bei Stühlingen" ohne Quellenangabe. Ich meine aber, auch schon "20 km vor Mainz" gelesen zu haben. Wenn hier jemand belastbare Infos hat, wäre ich dankbar.

So wie es aussieht, hätte Scarlett für diesen Campingplatz aber, trotz spätem Start auf die E6, erst einmal mit ÖPNV zurück nach Stühlingen gemusst, wofür hier auf Allmy auch schon drei Stunden veranschlagt worden sind. M.E. gehört hinter diesen Anruf beim Campingplatz ein ganz dickes Fragezeichen.

Natürlich ist "ein Campingplatz zwischen Stühlingen und Mainz" eine weitgefasste Strecke und es gibt sicher mehr als eine Handvoll Campingplätze auf dieser Strecke. Der Polizei ist aber doch dieser Campingplatz bekannt, wo dieser Anruf erfolgt ist.

Aber wie du sagst - S. hätte ja mit dem ÖPNV zurück zum Auto nach Stühlingen gemusst und sie wäre wohl kaum vor 22 Uhr in Stühlingen angekommen. Und dann hätte sie doch gleich auf dem Campingplatz in Stühlingen bleiben können. Um 22 Uhr ab Stühlingen noch auf die Piste um auf irgendeinen anderen Zeltplatz zu kommen, macht doch keinen Sinn, zumal ein Einchecken auf einem Platz zu so später Stunde ein Glücksspiel ist und ein Platz auch nicht fest gebucht wurde.

Sie hätte ja auch im Auto schlafen können.

Da werden am Tag ihres Verschwindens zwei Telefonate geführt. Und bei beiden Anrufen wird nicht darüber gesprochen was S. am heutigen Tag vorhat. Den chinesischen Freund hat es vielleicht nicht so interessiert, aber das mit der Freundin nicht darüber gesprochen wurde ob sie sich jetzt die letzte Etappe vornimmt, wo sie noch übernachtet usw. verstehe ich bis heute nicht. Oder hat sie Fragen in der Richtung abgeblockt und der Freundin ist das nicht so bewusst geworden.

CorvusCorax schrieb:Natürlich ist "ein Campingplatz zwischen Stühlingen und Mainz" eine weitgefasste Strecke und es gibt sicher mehr als eine Handvoll Campingplätze auf dieser Strecke. Der Polizei ist aber doch dieser Campingplatz bekannt, wo dieser Anruf erfolgt ist.

Danke für die Klarstellung! bisher war ich davon ausgegangen, auch uns wäre dieser Campingplatz bekannt. Habe diesen Anruf jetzt einmal unter "mögliche Sichtungen / Spuren" im Wiki verewigt, auch wenn ich da eher nicht an Scarlett glaube.

CorvusCorax schrieb:Der Polizei ist aber doch dieser Campingplatz bekannt, wo dieser Anruf erfolgt ist.

Warum wird er dann nicht bekannt gegeben? Sehe da keinen Grund dies nicht zu tun.

@schluesselbund

Bzgl. dieses Telefonanrufs auf einem Campingplatz ergab sich dann ja auch diese Frage:

Niilanaya schrieb am 12.09.2023:Wenn es wirklich Scarlett war, dann erfolgte der Anruf aber nicht über ihr Handy oder ihre Sim, richtig? Sonst hätte man das ja in irgendeinem Mobilfunknetz zuordnen können. Oder?

Beitrag von Niilanaya (Seite 851)

Die genaue Uhrzeit des Anrufs einer Unbekannten (vielleicht Scarlett, vielleicht nicht Scarlett) auf dem Campingplatz zwischen Stühlingen und Mainz wurde nicht nach aussen kommuniziert?

Da Scarlett als Anruferin möglicherweise in Frage käme, sie aber eigentlich nicht ihr Handy oder ihre SIM benutzt haben kann - siehe Beiträge von @Niilanaya und @CorvusCorax -, hätte sie also theoretisch mit einem anderen Handy auf dem Campingplatz angerufen oder übers Festnetz des Hotels Rössle vor dem morgendlichen Auschecken aus ihrer Unterkunft.
Kommt mir beides nicht sehr wahrscheinlich vor.
Sehr schade, dass der Anruf nicht identifizierbar ist.

lemystere schrieb:Die genaue Uhrzeit des Anrufs einer Unbekannten (vielleicht Scarlett, vielleicht nicht Scarlett) auf dem Campingplatz zwischen Stühlingen und Mainz wurde nicht nach aussen kommuniziert?

Da Scarlett als Anruferin möglicherweise in Frage käme, sie aber eigentlich nicht ihr Handy oder ihre SIM benutzt haben kann - siehe Beiträge von @Niilanaya und @CorvusCorax -, hätte sie also theoretisch mit einem anderen Handy auf dem Campingplatz angerufen oder übers Festnetz des Hotels Rössle vor dem morgendlichen Auschecken aus ihrer Unterkunft.

In dem Leischik-Podcast wurde lediglich gesagt, dass der Anruf am Morgen des 10.09.2020 erfolgte, aber keine genaue Uhrzeit genannt.
Hat man den Betreibern dieses Campingplatzes wie auch diesem Einsame-Tanne-Zeugen eigentlich nie eine Sprachnachricht von S. zu hören gegeben? Man kann doch auch über eine Stimme jemanden erkennen. Und S. hatte, wie ich finde, schon eine etwas spezielle hohe Stimmfarbe, die oftmals an Satzenden nochmals in die Höhe geschraubt wurde, dazu sprach sie ein astreines Hochdeutsch, welches so gestochen klar uns Baden-Württembergern schon auffällt.

CorvusCorax schrieb:Hat man den Betreibern dieses Campingplatzes wie auch diesem Einsame-Tanne-Zeugen eigentlich nie eine Sprachnachricht von S. zu hören gegeben?

Das wundert mich schon lange. Gerade bei dem zeugen an der einsamen Tanne, der sich sicher ist, dass es sich um Scarlett handelte, wäre es ja ein leichtes gewesen, ihn mit einer Videoaufnahme mit Stimme zu konfrontieren. Natürlich könnte er dann prinzipiell auch so tun, als ob sie es definitiv gewesen wäre, selbst wenn dem nicht so ist, aber das gilt ja für alle singulären Augenzeugen.

Wenn S. wirklich an dem Parkplatz (Ende Spur Hunde) in eine Auto gestiegen ist, hat man mal alle Überwachungskameras Autobahnen etc von diesem Tag angeschaut? Weiß das jemand?

Koernchen schrieb am 12.12.2023:Warum sollte denn eine Beifahrerseite eine Kindersicherung haben?

Wieviel Kameras gibt es auf deutsche Autobahnen und wieviele Autos fahren da stündlich durch?

Klara22 schrieb:Wenn S. wirklich an dem Parkplatz (Ende Spur Hunde) in eine Auto gestiegen ist, hat man mal alle Überwachungskameras Autobahnen etc von diesem Tag angeschaut? Weiß das jemand?

Warum hätte man das tun sollen? Es gäbe, abgesehen vom Aufwand, keine rechtliche Handhabe dafür.

Strongbow schrieb:Das wundert mich schon lange. Gerade bei dem zeugen an der einsamen Tanne, der sich sicher ist, dass es sich um Scarlett handelte, wäre es ja ein leichtes gewesen, ihn mit einer Videoaufnahme mit Stimme zu konfrontieren. Natürlich könnte er dann prinzipiell auch so tun, als ob sie es definitiv gewesen wäre, selbst wenn dem nicht so ist, aber das gilt ja für alle singulären Augenzeugen.

Gerade eine Stimme ist aber oft unverkennbarer, als wenn jemand eine Personenbeschreibung abgibt und/oder meint, dieser oder jener hätte so oder so ausgesehen.

CorvusCorax schrieb:Gerade eine Stimme ist aber oft unverkennbarer, als wenn jemand eine Personenbeschreibung abgibt und/oder meint, dieser oder jener hätte so oder so ausgesehen.

Vielleicht am selben Tag, wenn Du aber ein paar Tage später fünf verschiedene Stimmproben hörst, und dort die richtige heraushören sollst, dann dürfte das schon an Kaffeesatzleserei grenzen. Nur eine Stimme vorzuspielen ist zu subjektiv. Daher werden z.B. bei Gegenüberstellungen ja auch immer mehrere Personen vorgestellt.

Steht auch hier (im Kontext eines gesuchten Täters):

...
Die Methode der auditiven Wahlgegenüberstellung wiederum kann in solchen Fällen helfen, den Täter oder die Täterin zu identifizieren, in denen keine akustische Aufzeichnung der Täterstimme existiert, die Stimme aber von Zeugen gehört wurde, ohne dass das Gesicht des Täters oder der Täterin zu sehen war. Durch ein Wiedererkennungsexperiment wird überprüft, ob die „Ohrenzeugen“ in der Lage sind, eine der Stimmproben als die der verdächtigen Person aus einer Reihe von Stimmproben unbeteiligter Personen zu identifizieren.

Quelle:https://www.bka.de/DE/UnsereAufgaben/Ermittlungsunterstuetzung/Kriminaltechnik/Biometrie/Sprechererkennung/sprechererkennung_node.html (Archiv-Version vom 19.06.2023)