Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Strongbow schrieb:Das völlig konstruierte Szenarium eines schon vorab tätigen stalkers halte ich für zu fiktiv. Wenn man die Richtung geht könnte man sich ja 1000 völlig ausgedachte Geschichten überlegen.

Alles richtig. Es gibt allerdings in Schweden einen Fall, soll nur zur Illustration dienen hier, dass es durchaus möglich ist, dass ein Täter aus der näheren Umgebung, der die passenden Lebensumstände hat, u.U. jahrelang auf der Lauer auf das passende Opfer auf der Wanderstrecke ist.

Deshalb, und auch weil es keine Leiche, keine Spuren, keinen Hinweis auf freiwilliges Untertauchen, Suizidgedanken etc gibt, ist eine Entfuehrung ist nicht 100% abwegig. In dem schwedischen Fall hatte ein Arzt, Martin Trenneborg (der Name ist offiziell bekannt), eine Scheune in eine Art "Bunker" umgebaut, um dort eine aus seiner Sicht passend Frau als "Zwangsfreundin" zu halten. Diese Frau hat er dann in 600km entfernt von seinem Haus in Stockholm entfuehrt. Durch grosses Glueck flog dieses Verbrechen auf und die Frau konnte befreit werden, denn der Täter hatte geplant, sie dort jahrelang gefangenzuhalten.


https://www.dailymail.co.uk/news/article-3417707/Swedish-Fritzl-trial-judge-enters-sex-dungeon-bunker-doctor-kept-victim-locked-drugging-kidnapping-raping-her.html

Der Schwarzwald bietet sicher viele "Immobilien", die fuer solche eine Tat infrage kommen.

Früher hier im Thread hatte ich ein paar Mal das Buddhistische Zentrum in Au als möglichen Anziehungspunkt für Scarlett thematisiert.
Die E6 führt ja daran vorbei, und Scarlett ist dieses Zentrum bei der Vorbereitung ihrer Tour sicher nicht entgangen.
In der Pandemie war es geschlossen, doch hätte man es sich von aussen ansehen, in der unmittelbaren Umgebung Rast und Fotos machen können, bevor es weiter auf Etappe in den Wald hoch geht. Ideal dafür und mit schöner Aussicht eine Bank oberhalb des Buddhistischen Zentrums, die man bei der Google-Bildsuche findet (falls sie im September 2020 noch stand).

Aus heutiger Sicht möchte ich sagen:
Auch wenn sie selbst nicht weiter daran interessiert gewesen wäre, hätte ihr chinesischer Freund Interesse an Eindrücken vom Buddhismus im Schwarzwald gehabt haben können. Er scheint ein in dieser Hinsicht aufgeschlossener Asien-Reisender zu sein. Vielleicht ist eine buddhistische Stätte in einem mit Gebetsfahnen geschmückten Schwarzwaldhaus eine Art Exotikum für ihn, verglichen mit Tempeln in Asien. Und sie hätte ihn vielleicht gern mit Fotos aus dem "buddhistischen Au" überrascht?
Aber: Genau das kann sie eigentlich nicht vorgehabt haben! Ansonsten hätte sie vorher nicht so viel Zeit in Todtmoos "vertrödelt", sondern wenigstens ein kleines Zeitpolster für die E6 eingeplant.
Entweder wollte sie die letzte Etappe "runterreissen" ohne nach links und rechts zu sehen oder sie hatte nicht vor, sie anzutreten.

Noch etwas anderes:
Eine Karte verzeichnet im Wald oberhalb von Au einen Wasserhochbehälter.
Die E6 führt nicht direkt daran vorbei, sondern ein Parallelweg weiter oben.
Ist das eine Art Wasserturm, der über die Bäume aufragt? Eher nicht, vermute ich. Ich stelle mir eine kleinere, unspektakuläre Anlage vor.
Aber ist dieser Wasserhochbehälter gesichert (wegen möglichen Unfällen)?
Gibt es sowas wie Nebengelass, und wurde dort möglicherweise damals sogar gebaut (zum Bsp. Reparaturarbeiten)?

lemystere schrieb:Eine Karte verzeichnet im Wald oberhalb von Au einen Wasserhochbehälter.
Die E6 führt nicht direkt daran vorbei, sondern ein Parallelweg weiter oben.
Ist das eine Art Wasserturm, der über die Bäume aufragt? Eher nicht, vermute ich. Ich stelle mir eine kleinere, unspektakuläre Anlage vor.
Aber ist dieser Wasserhochbehälter gesichert (wegen möglichen Unfällen)?
Gibt es sowas wie Nebengelass, und wurde dort möglicherweise damals sogar gebaut (zum Bsp. Reparaturarbeiten)?

Der Hochbehälter ist der hier auf dem Foto. Ich war damals im November 2020 dort, weil ich mir diesen "Verlauferweg" genauer anschauen wollte. Verpasst man nämlich den Abzweig der E6, der runter nach Au führt, und der seinerzeit auch schlecht beschildert war, könnte man theoretisch eben auch diesen Weg einschlagen, wenn man sich nicht auskennt. Wir hatten das auch mal hier diskutiert.

Dieser Weg verläuft parallel oberhalb der E6, man kommt z.Bspl. am Schwandhaldenweg (E6) raus, führt aber auch bis zum Hagenmattgraben am Wanderparkplatz, je nachdem, wie man läuft. Auf Bild 466 hatte ich diesen Verlauferweg eingezeichnet.
https://www.allmystery.de/bilder/km164443-466


Original anzeigen (3,7 MB)

CorvusCorax schrieb:Aber welche Spuren sollte es denn geben, wenn sie z.Bspl. bei jemandem ins Auto gestiegen wäre?

Irgendwann und irgendwie ist sie dann wieder aus dem Auto raus. Dann gibt's Spuren.

Den Gedanken, dass es bei einem Verbrechen offensichtliche Spuren geben müsste, finde ich auch etwas befremdlich. Klingt für mich eher nach Krimi.

Beim Unfall müsste Scarlett schon sehr ungewöhnlich abgestürzt sein, dass nach mehr als 3 Jahren intensiver Suche, Pilzsammler, Forstarbeiter und sonstiger Waldabenteurer kein einziges Teil von ihr gefunden wurde.

Auch beim Suizid spricht das Fernbleiben einer Leiche eher dagegen. Psychische Auffälligkeiten gab's wohl nicht und Scarlett hatte mehrere Person gefragt, ob sie sie begleiten möchten. Ein Suizid hätte dann schon sehr spontan erfolgen müssen.

Gegen ein Abtauchen spricht, dass es ihr scheinbar an nichts mangelte. In wiefern sollte ein Abtauchen aus Scarletts Sicht also ihr Leben verbessern? Es gab für sie keine Pflichten, keine Zwänge. Sie hätte auch so ins Unbekannte auswandern können, ohne ihre Familie leidend zurückzulassen.
Zusätzlich hätte sich durch Corona alles schwieriger und unvorhersehbar gestaltet (besonders ohne Geld, Handy und Reisepass). Ich wäre sicher nicht auf die Idee gekommen, meinen Aussteigertrip während einer weltweiten Pandemie durchzuziehen.
Und auch hier spricht dagegen, dass sie ursprünglich gar nicht alleine wandern wollte.

Gegen ein Verbrechen spricht nichts. Ich würde sogar sagen, dass eine junge, attraktive Frau, die alleine im Wald unterwegs ist, eine Art typische Ausgangssituation für einen gewalttätigen Übergriff ist.
Von Sexualstraftätern, die Joggerinnen im Wald oder im Park auflauerten, lese ich doch recht oft.
Hinzu kommt, dass sie 6 Tage lang auf dem Schluchtensteig unterwegs war. Sollte jemand zu irgendeinem Zeitpunkt ein Auge auf sie geworfen haben, hätte er leichtes Spiel gehabt, da Ziel sowie Reiseroute ziemlich offensichtlich waren.
Ihr Vater hat sich etwas besorgt gezeigt, als er erfuhr, dass Scarlett am Freibad mit 3 jungen Männern übernachtet hatte. Sie machte einen unvoreingenommenen Eindruck auf ihn. Diese scheinbare Unvoreingenommenheit könnte meiner Ansicht nach ebenfalls das Risiko erhöhen, Opfer eines Verbrechens zu werden.

Deshalb tendiere ich klar zum Verbrechen. Ich schließe die anderen Szenarien zwar nicht aus, jedoch wirken sie auf mich, auf Grund der von mir genannten Gründe, vergleichsweise wenig wahrscheinlich.

@CorvusCorax

Ah, dieser Weg ist das! Hab vielen Dank, auch für das Bild! Ich erinnere mich an die Diskussion damals.
Ich sehe, unfallgefährlich ist es am Wasserbehàlter nicht. Manchmal muss ja an solchen Behältern was repariert werden, und es wäre wohl zu schön gewesen um wahr zu sein, wenn damals am 10.09. dort gearbeitet worden wäre (Arbeiter als mögliche Zeugen).

Am 29.12.2021 habe ich hier von einem veschwundenen Wanderer berichtet. Könnt ihr gerne noch mal nachlesen.

Ich möchte noch von einem ähnlichen Fall aus meiner Gemeinde erzählen. Liegt vielleicht 10 Jahre zurück. Ein Suizid einer jungen Frau. Diese war zunächst ohne Spur verschwunden und wurde vielleicht ein Jahr später zufällig gefunden.

Ergänzend will ich bemerken, dass ich in einer Mittelgebirgsregion zu Hause bin, die von der Topographie durchaus mit der des Schwarzwalds vergleichbar ist.

Der Fundort der Frau in einem Waldstück ist der Punkt auf den ich hinaus will. Dieser lag unmittelbar an einem Wanderrundweg ( ca 1.5 km Schleife). Ich habe diesen früher oft zum joggen genutzt, irgendwann aber nicht mehr. Warum? Einfach zu viele Spaziergänger mit freilaufend Hunden , Trupps von Nordic Walkern usw.

Bei Waldarbeiten wurden die Überreste der jungen Frau gefunden. Keine 10 m vom Weg entfernt. Die Vegetation ist dort so dicht, dass dies nicht einzusehen war. Auch die vielen Hunde, Wanderer usw haben über MONATE nicht dorthin geführt.

Ich möchte damit ausdrücken, dass die Theorien die hier entwickelt werden mit großem Wahrscheinlichkeit abwegig sind. Ein unglücklicher Sturz , ein falscher Tritt, vielleicht beim Versuch einen Weg abzukürzen (nachdem sie vielleicht einmal falsch gelaufen war). Damit wäre sie nicht unmittelbar um Suchbereich, sondern etwas abweichend davon.

@ Empyria

top Beitrag, sehe ich genauso!

Ich stolpere immer wieder über die "Sprachnachricht" vom 9.09.2020 an ihre Freundin aus Mainz:
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Scarlett Salice (einen Tag vor ihrem Verschwinden):"Also, ehm, ich kann noch nicht genau sagen wann ich komme und wie ich komme, ich bin jetzt gerade noch am Planen.
Weißt du ob es von Schwarzwald, gibt es da eine gute Verbindung nach Mainz, weißt du zufällig das? Ja, weil dann würde ich wahrscheinlich mit dem Zug oder Bus zu dir kommen..."
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Ich kann nicht verstehen wie man, wenn man am Planen ist, auf die Idee kommen kann, von Wehr mit Bus und Bahn nach Mainz zu fahren, dann in Stühlingen das Auto zu holen um dann nach Paderborn zu fahren.

Da stellt sich für mich die Frage:"Hatte sie einen Grund von Mainz nochmal in Richtung Schwarzwald zu fahren?".

Des Weiteren hatte Scarlett ihr Auto in Stühlingen abgestellt. Ein Anwohner war darüber informiert, hatte scheinbar gerade Urlaub und das Auto im Blick. Dieser Anwohner, aber auch ihr ausgefallener Begleiter, könnten bspw. im Bekanntenkreis erzählt haben, dass Scarlett den Schluchtensteig "alleine" wandert.

Wenn man sich mal überlegt wer alles beiläufig erfahren haben könnte, dass Scarlett den Schluchtensteig läuft, inkl. derer, die sie ab der ersten Etappe gesehen haben, kämen sicherlich einige zusammen.

Insgesamt ist es wohl ein großer Unterschied, ob die Polizei eine Vermisste sucht oder ob sie ein Verbrechen aufklären will.
Würde ein 10 jähriges Mädchen vom Spielplatz verschwinden, würden Anwohner, Nachbarn etc. ganz anders befragt werden, wie das bei einer verschwundenen Frau der Fall ist.

Betje schrieb:Ich stolpere immer wieder über die "Sprachnachricht" vom 9.09.2020 an ihre Freundin aus Mainz:
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Scarlett Salice (einen Tag vor ihrem Verschwinden):"Also, ehm, ich kann noch nicht genau sagen wann ich komme und wie ich komme, ich bin jetzt gerade noch am Planen.
Weißt du ob es von Schwarzwald, gibt es da eine gute Verbindung nach Mainz, weißt du zufällig das? Ja, weil dann würde ich wahrscheinlich mit dem Zug oder Bus zu dir kommen..."
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Ich kann nicht verstehen wie man, wenn man am Planen ist, auf die Idee kommen kann, von Wehr mit Bus und Bahn nach Mainz zu fahren, dann in Stühlingen das Auto zu holen um dann nach Paderborn zu fahren.

Wenn ich das Ganze nicht völlig falsch verstanden habe, war dieses Gespräch ja noch in der Planungsphase der Wanderung. Da hat sie sich jzuerst überlegt, die Tour in den Schwarzwald mit Bahn und Bus zu machen. Ihr Auto war abgemeldet. Es ging ihr aber um die günstigste und praktischste Variante, Dann hat sie sich schließlich für das Auto entschlossen und eine MFG angeboten, die dann ja auch Anklang fand und so hat sie das Auto vor der Abfahrt angemeldet. Sie wäre in diesem Fall auch mit dem Auto nach Mainz gefahren und hätte dieses nicht in Stühlingen stehen lassen. Sie wollte ja von Mainz aus dann erst mal wieder nach Hause fahren. Das hatte sie ja noch so mit der Mutter kommuniziert.

FrauvonKleist schrieb:Ergänzend will ich bemerken, dass ich in einer Mittelgebirgsregion zu Hause bin, die von der Topographie durchaus mit der des Schwarzwalds vergleichbar ist.

ich weiß zwar nicht aus welchem Mittelgebirge Du kommst (Harz?) aber in der Region um Todtmoos wachsen hauptsächlich Tannen.
Die Tannen am Waldrand haben aufgrund günstiger Lichtverhältnisse oft ein ausgeprägtes Nadelkleid bis nach unten und halten dadurch auch den Wind ab, aber sobald man diese passiert kann man teilweise hunderte Meter in den Wald hereinsehen, da die Stämme der verdeckten Tannen quasi nackt sind.
Hinzu kommt, dass Scarlett einen großen roten Rucksack bei sich trug.
Das ist eine Farbe, die würde einem im Schwarzwald geradezu entgegenleuchten!
Insbesondere wenn man sich im Schwarzwald von unten nach oben bewegt, hat man einen exzellenten Überblick.

Mickelangelo schrieb:Wenn ich das Ganze nicht völlig falsch verstanden habe, war dieses Gespräch ja noch in der Planungsphase der Wanderung. Da hat sie sich jzuerst überlegt, die Tour in den Schwarzwald mit Bahn und Bus zu machen. Ihr Auto war abgemeldet. Es ging ihr aber um die günstigste und praktischste Variante, Dann hat sie sich schließlich für das Auto entschlossen und eine MFG angeboten, die dann ja auch Anklang fand und so hat sie das Auto vor der Abfahrt angemeldet. Sie wäre in diesem Fall auch mit dem Auto nach Mainz gefahren und hätte dieses nicht in Stühlingen stehen lassen. Sie wollte ja von Mainz aus dann erst mal wieder nach Hause fahren. Das hatte sie ja noch so mit der Mutter kommuniziert.

https://www.rtl.de/cms/aktenzeichen-xy-wo-ist-scarlett-salice-26-ueber-70-neue-hinweise-zur-vermissten-wanderin-4994912.html

diese Nachricht stammt vom 9.09.2020, am 10.09.2020 ist sie verschwunden...

Betje schrieb:diese Nachricht stammt vom 9.09.2020, am 10.09.2020 ist sie verschwunden...

Nein eben nicht! Es wurde im Nachhinein richtig gestellt, dass die Nachricht noch VOR ihrer Wanderung in den Schwarzwald verschickt wurde.

FrauvonKleist schrieb: Bei Waldarbeiten wurden die Überreste der jungen Frau gefunden. Keine 10 m vom Weg entfernt. Die Vegetation ist dort so dicht, dass dies nicht einzusehen war. Auch die vielen Hunde, Wanderer usw haben über MONATE nicht dorthin geführt.

Das könnte passiert sein aber: Es gibt Videos von der Wanderstrecke, die klar zeigen, dass die ersten Kilometer dieses Weges sehr breite, gut begehbare Wege sind. Im Falle eines Suizids ist es schon ungewöhnlich, diesen so nahe an einem Weg durchzuführen, es sei denn, man möchte gefunden werden.

Falls Suizid der Grund des Verschwindens war, gibt es im Schwarzwald zahlreiche Möglichkeiten. Ich lebe ja auch in der Region, wir haben seit vergangener Woche eine geschlossene Schneedecke mit 40cm Neuschnee, da sucht auch sechs Monate im Jahr niemand.

FrauvonKleist schrieb:Ich möchte damit ausdrücken, dass die Theorien die hier entwickelt werden mit großem Wahrscheinlichkeit abwegig sind.

Das kommt auf das Szenario an. Falls sie auf der Strecke unterwegs war, ist es ziemlich abwegig, dass sie in den ersten Kilometern unentdeckt tödlich verunglückt ist - es gibt einfach keine Gefahrenstellen, wo dies möglich ist.

Wenn es ein Suizid war oder ein Verbrechen, dann ist alles möglich. Daher ist es nicht abwegig.

FrauvonKleist schrieb:Ein unglücklicher Sturz , ein falscher Tritt, vielleicht beim Versuch einen Weg abzukürzen (nachdem sie vielleicht einmal falsch gelaufen war). Damit wäre sie nicht unmittelbar um Suchbereich, sondern etwas abweichend davon.

Das schließe ich tatsächlich aus, v.a. für die ersten Kilometer des Weges. Zudem ist das Verhalten an dem Morgen nicht das Verhalten einer jungen Wanderin, die zielstrebig die sechste Etappe (22km) laufen möchte, dann in den Wanderbus steigen, zum Auto zurückfahren und eine Unterkunft suchen.
Es macht schon überhaupt keinen Sinn, so spät aufzubrechen, in die entgegengesetzte Richtung zu Edeka zu laufen und dort einen Smoothie zu kaufen und dann noch minutenlang im Kurpark zu telefonieren. Sie hatte sechs Stunden Wanderstrecke vor sich. Dieses Verhalten deutet viel wahrscheinlicher darauf hin, dass sie die Wanderung in der geplanten Form gar nicht angetreten ist.

CorvusCorax schrieb:Aber welche Spuren sollte es denn geben, wenn sie z.Bspl. bei jemandem ins Auto gestiegen wäre? Und es für das Einsteigen in ein Fahrzeug auch keine Zeugen gibt. Alles gewaltlos, alles freiwillig, dann gibts keine Spuren.

Ein Mord oder eine Entführung hat immer Folgen die man verschleiern muss. Im Gegensatz zu einen Unfall, der unmittelbar passiert und danach hat keiner einen Einfluss auf die Folgen. Es ist schwierig, das perfekte Verbrechen (und das ist es bis dato) zu begehen. Du musst Körper und Ausrüstung verschwinden lassen und Zeugen sind nicht berechenbar. Ohne Spuren - das gibt es eigentlich nicht. Es gibt nur die Möglichkeit, dass sie nicht gefunden oder falsch interpretiert wurden.

Aber möglich ist es natürlich. Rebecca Reusch ist auch nach 4 Jahren immer noch spurlos verschwunden. Sie war allerdings in einer komplett anderen Situation.

Strongbow schrieb:Es ist schwierig, das perfekte Verbrechen (und das ist es bis dato) zu begehen. Du musst Körper und Ausrüstung verschwinden lassen und Zeugen sind nicht berechenbar. Ohne Spuren - das gibt es eigentlich nicht

Schon. Aber wenn die Spuren ins Leere laufen? Nimm die zwei aktuellen Fälle in Frankreich - Emile im Juli 2023 & Lina im September 2023. Beide sind bis heute nicht gefunden worden.

MissMary schrieb:Es macht schon überhaupt keinen Sinn, so spät aufzubrechen, in die entgegengesetzte Richtung zu Edeka zu laufen und dort einen Smoothie zu kaufen und dann noch minutenlang im Kurpark zu telefonieren. Sie hatte sechs Stunden Wanderstrecke vor sich. Dieses Verhalten deutet viel wahrscheinlicher darauf hin, dass sie die Wanderung in der geplanten Form gar nicht angetreten ist.

Man muss dabei bedenken, dass man immer von sich ausgeht. Für mich wäre es zb undenkbar, ohne voll geladenes Handy aufzubrechen. Scarlett war aber so drauf. D.h. sie ist für uns nicht berechenbar.

Ich glaube ja auch, dass sie E6 nicht gelaufen ist. Aber das beziehe Ich hauptsächlich auf die null Sichtungen an diesem Tag außer der Aufnahme vom Edeka.

CorvusCorax schrieb:Frankreich

CorvusCorax schrieb:Schon. Aber wenn die Spuren ins Leere laufen? Nimm die zwei aktuellen Fälle in Frankreich - Emile im Juli 2023 & Lina im September 2023. Beide sind bis heute nicht gefunden worden.

Schon richtig.

Aber ein ein Verbrechen kann man nur aufklären mit Spuren. Und ohne Spuren keine Fahndung.

An einen Suizid glaube ich ausdrücklich nicht, an einem Unfall jedoch.

Betje liegt, glaube ich, nicht ganz richtig. Ist hier ein Fichtenwald länger nicht richtig bewirtschaftet worden, bei einer ursprünglich engen Pflanzung, kann das Resultat eine absolut dichte Vegetation sein.

Auch ist das Gelände mosaikartiger, verschiedene Baumarten und Bodenbewuchs , steil abfallenden Gelände, usw. Hier gibt es 1000 Möglichkeiten. Ungewöhnlich natürlich, dass auch der markante Rucksack nicht (zufällig) gefunden wurde.

Ich möchte einen weiteren Aspekt ergänzen, aus meinem Austausch mit Bekannten im Rettungsdienst. Bei einem medizinischen Notfall beim Wandern , berichteten mir diese, versuchen die Personen oft ein Wasser (Bach oder ähnliches ) zu erreichen und/oder verlassen den Wanderweg und suchen einen anderen Weg. Das lasse ich einfach mal so stehen. Ein medizinischen Notfall scheint hier tendenziell erstmal unwahrscheinlich, ist aber möglich.

Ich weiß die Vorstellung ist unschön aber in Deutschland gibt es auch Wölfe, Wildschweine, Füchse… würden die einfach weiter gehen oder sich an einem eventuellen Leichnam zu schaffen machen?

Dann bleibt aber immer noch die Frage offen was mit dem Rucksack passiert ist.

FrauvonKleist schrieb:Ich möchte einen weiteren Aspekt ergänzen, aus meinem Austausch mit Bekannten im Rettungsdienst. Bei einem medizinischen Notfall beim Wandern , berichteten mir diese, versuchen die Personen oft ein Wasser (Bach oder ähnliches ) zu erreichen und/oder verlassen den Wanderweg und suchen einen anderen Weg

Hatten wir im Wehratal ja auch schon. Dass verletzte Wanderer westseitig den Steilhang runtergeklettert sind und dann unten an der unüberwindbaren "Wehra" standen, wo sie dann mit der Drehleiter über den Fluß gehievt werden mußten.

Laraito schrieb:Ich weiß die Vorstellung ist unschön aber in Deutschland gibt es auch Wölfe, Wildschweine, Füchse… würden die einfach weiter gehen oder sich an einem eventuellen Leichnam zu schaffen machen?

Dann bleibt aber immer noch die Frage offen was mit dem Rucksack passiert ist.

Zu deiner Frage: Ja. Wildschweine sind für alles was zum Fressen ist offen.
Zur Ausrüstung - gerade Füchse verschleppen gerne Gegenstände die sie finden.