Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

CorvusCorax schrieb:Das wäre dann aber doch ein wichtiger Punkt. Vielleicht weiß die Polizei ja, wo sich das Handy nach Verlust/Diebstahl befunden hat.

Wenn ein Handy aus ist, leer,Funkloch etc. ist es nicht ortbar.

Die Polizei schickt zunächst einmal eine „stille SMS“, um die Koordinaten zu bekommen, das geht natürlich nur, wenn das Handy im Netz oder im WLAN ist. Und das Handy an ist.
Das war in diesem Fall dann ohne Nutzen, weil das Handy nicht mehr erreichbar war.

Es ist richtig, dass es eine App auf einem Handy geben kann, wo das Handy geortet werden kann, Vorausgesetzt diese App ist auf dem Handy, eine Simkarte ist vorhanden und es muss Netz haben.

Dass das Handy nicht ortbar ist, kann definitiv als gegeben angenommen werden.

Die Eltern haben sich ja eine zweite Simkarte besorgt. Wir wissen gar nicht, wann die 17 Uhr WhatsApp zugestellt wurde. Hinterher war es wirklich nur durch die zweite Simkarte der Eltern.

Strongbow schrieb (Beitrag gelöscht): ... the very bad thing

Ich höre da eher:
...was very bad I think.

Zugegeben, das "was" klingt etwas abgehackt, aber so würde es insgesamt auch am meisten Sinn ergeben.

Im ganzen also:
She's happy she tell me the last day tracking but was very bad I think.

Noch eine weitere Anmerkung zum Handy: der Polizei liegen standardmäßig alle Daten vom Provider vor, eine Abfrage bei Vermisstenfällen (auch Erwachsener) ist Standard.
Somit ist auch bekannt, in welchem Funkmast von Todtmoos (soweit mir bekannt gibt es 2) das Handy von wann bis wann eingeloggt war und welche Aktivitäten/Nichtaktivitäten es gab.

DieMichi schrieb:Die Eltern haben sich ja eine zweite Simkarte besorgt. Wir wissen gar nicht, wann die 17 Uhr WhatsApp zugestellt wurde. Hinterher war es wirklich nur durch die zweite Simkarte der Eltern.

Das mit dem Handy steht und fällt natürlich alles mit dieser 17:00 Uhr Nachricht.

Wenn das eine WhatsApp Nachricht war, dann kann
man folgendes sagen: wenn Sie zeitnah zu 17:00 Uhr gesendet wurde und auch da zeitnah angekommen ist, muss sie zu diesem Zeitpunkt in einem guten Bereich des Funknetzes gewesen sein.
Das würde zum Beispiel für eine Tour rund um Todtmoos sprechen mit vielleicht einem Bekannten und dann am frühen Abend zurück bei ihm daheim.

Kam die Nachricht erst Tage später durch die Benutzung der zweiten SIM zu Stande, sobald man eine zweite SIM anfordert, wird das WhatsApp auf Scarlets ursprünglichem Handy deaktiviert. Das gibt es sozusagen nur einmal. Dann wäre das sozusagen ein Fehler gewesen durch die zweite SIM und wäre gar nicht auf ihrem eigenen Handy angekommen.
Dann müsste man sozusagen diese Nachricht ausblenden.

War ein deutlich zeitlicher Versatz, dann kann es sein, dass Scarlett im Funkloch war und es nur kurz durchgestellt wurde durch eine atmosphärische Veränderung, dann ist es am wahrscheinlichsten, dass sie im Funkloch abseits der Hauptroute verunfallt ist.

Empyria schrieb:Ich höre da eher:
...was very bad I think.

Zugegeben, das "was" klingt etwas abgehackt, aber so würde es insgesamt auch am meisten Sinn ergeben.

Im ganzen also:
She's happy she tell me the last day tracking but was very bad I think.

Ich bin eigentlich sehr geübt, was das Hören angeht, und ich höre da kein "was". Aber wieauchimmer... es ist eine schlecht verständliche Nachricht, die mich zum Nachfragen bringen würde.

Adah schrieb:Somit ist auch bekannt, in welchem Funkmast von Todtmoos (soweit mir bekannt gibt es 2) das Handy von wann bis wann eingeloggt war und welche Aktivitäten/Nichtaktivitäten es gab.

Dann vielleicht aus diesem Grund der Fokus der Suche am Weg/ E6. Vielleicht weil dieser Abschnitt in der entsprechenden Funkzelle liegt. Dennoch könnte es genauso gut sein (oder sogar noch passender, wegen des Endes des Spuren am IB), dass Scarlett zu Fuß bis zum IK ging und dort freiwillig oder unfreiwillig an einen Aufenthaltsort im entsprechenden Radius der Todtmooser Funkzelle gebracht wurde, der auch mit Abschnitten der E6 übereinstimmt. Was nicht heisst, dass sie an E6 wirklich gewesen sein muss.

Strongbow schrieb:Ich bin eigentlich sehr geübt, was das Hören angeht, und ich höre da kein "was". Aber wieauchimmer... es ist eine schlecht verständliche Nachricht, die mich zum Nachfragen bringen würde.

Bei dem "was" bin ich auch nicht sicher. Könnte auch "is" oder "she" sein. Mit dem Wort "she" scheint er sich eh schwer zu tun.
Bei "... I think" bin ich mir hingegen sicher.

Alles in allem hilft der Beitrag des chinesischen Freundes nicht besonders weiter, außer, wie bereits von anderen erwähnt, dass zu erkennen ist, dass eine tiefergehende Kommunikation auf englisch mit ihm schlecht möglich scheint. Was dazu geführt haben könnte, dass Scarlett nach anfänglicher Verliebtheit während des Pilgerns mit ihrer Mutter und auf dem Schluchtensteig bzw. generell durch Entfernung und Entfremdung nicht mehr ganz so überzeugt von ihrem Auswanderungsprojekt gewesen und auch offen für neue Bekanntschaften gewesen sein könnte- nicht absichtlich, aber eben auch nicht ablehnend.
Von allen relevanten Theorien würde das (Beziehungszweifel) aber weder ein bewusstes Abtauchen noch einen Suizid wahrscheinlicher machen, denn aufgrund ihrer Offenheit und Kontaktfreude war sie ja nicht zwangsläufig alleine. Auch ihre Familie hätte sich sicher im Zweifel eher darüber gefreut, wenn sie gesagt hätte, dass sie doch nicht nach China gehen will. Das hilft ja alles nicht weiter.

Auf dem Foto im Imbiss macht sie einen fröhlichen Eindruck, ihr schien es gut zu gehen. Auch das spricht gegen eine Erkrankung oder gesundheitliche Einschränkungen. Hätte sie an dem Abend in Todtmoos starke Rückenschmerzen gehabt oder Blasen an den Füssen, wäre das bestimmt bei dem Abendessen mit den Jungs ein Thema gewesen und diese hätten als Zeugen davon berichtet. Dann würde auch die Polizei davon ausgehen können, dass sie ihre Pläne ggfs geändert hatte. Das tat die Polizei aber offenbar nicht, sondern ging trotz der Mantrailer-Spuren zum IK vom Antreten der E6 aus, d.h. von Unwohlsein oder geänderten Plänen war offenbar an dem Abend keine Rede.

Ich frage mich auch, was mit den drei Jungs war an besagtem Tag nach dem Abendessen. Todtmoos ist ja ein kleiner Ort. Hat man sich morgens in Todtmoos nicht mehr gesehen? Sie hat sich ja doch morgens über einen längeren Zeitraum im Ortskern aufgehalten. Wo haben diese an dem Abend übernachtet? Wollten diese nicht die E6 gehen? War deren Wanderung schon beendet und sie waren mit dem Auto in Todtmoos? Könnte mir vorstellen, dass hier (in Bezug auf Aussagen oder Personen allgemein) irgendwo noch Ungereimtheiten liegen bzw. im Laufe der Zeit zutage kamen und die Ermittlungen daher nochmals weitergeführt wurden. Es wurden ja bislang gar keine Alibis benötigt, wenn ich das richtig verstehe, weil ja bislang nicht wegen eines Tötungsdelikts emittelt wurde?

@Grollie
Es könnte theoretisch schon so gewesen sein, dass sie über Nacht ihre Periode bekommen hat und es ihr dann am nächsten Tag schlecht ging. Das hätte sie den drei Männern wohl eher nicht erzählt, denke ich. Aber sie hätte ja in die Apotheke gehen können, falls sie nichts gegen Schmerzen dabei hatte...

Die drei Männer wurden umfangreich befragt. Alles, was mit deren Begegnung zu tun hat, liegt der Polizei sicherlich vor. Wenn Infos nicht veröffentlicht wurden, hat das auch seine Berechtigung, denke ich.

Kann es nicht genauso gut sein, dass so viel Zeit den drei Typen geschenkt wurde, weil man gar nicht weiß, wie sie sonst während dieser Tour ihre Zeit verbrachte?

Ist irgendwo mal erwähnt worden, ob die andere Wanderin, die Scarlett so ähnlich sah, mal ermittelt wurde? Ich glaube das zwar auch nicht so recht, aber rein theoretisch könnte ein Täter, der Scarlett als "Beuteschema" hatte, zuvor versucht haben an die ähnlich aussehende Wanderin ranzukommem.

Maifalter schrieb:Ist irgendwo mal erwähnt worden, ob die andere Wanderin, die Scarlett so ähnlich sah, mal ermittelt wurde? Ich glaube das zwar auch nicht so recht, aber rein theoretisch könnte ein Täter, der Scarlett als "Beuteschema" hatte, zuvor versucht haben an die ähnlich aussehende Wanderin ranzukommem.

Ja, man hat sogar mit ihr gesprochen, sie wurde von Zeugen fälschlicherweise als Scarlett identifiziert.

Ich frage mich, warum man explizit nochmal auf die ähnliche Person, die sich in der gleichen Zeit im Schwarzwald aufgehalten hat, hingewiesen hat. Könnte das nicht dazu führen, dass sich weniger Leute melden a la "das war bestimmt nicht Scarlett, sondern die andere Person", dann melde ich mich lieber nicht um die Ermittlungsarbeit nicht zu verzögern/zu behindern? Oder gab es so viele Hinweise auf diese andere Person, das man weitere Meldungenmöglichst ausschließen wollte (aber eben möglicherweise auch welche auf Scarlett) und nur "qualitativ hochwertige" Sichtungen zu Scarlett erreichen?

@Keller90
Ich habe vorher in einem Artikel (den ich vom Handy leider nicht zitieren konnte) gelesen, dass insgesamt ca 300 Zeugen sich gemeldet haben. Seit der Ausstrahlung von Aktenzeichen XY letzte Woche waren es ca 75. Findet ihr das viel oder wenig?

Grollie schrieb:Original anzeigen (1,1 MB)

Dann vielleicht aus diesem Grund der Fokus der Suche am Weg/ E6. Vielleicht weil dieser Abschnitt in der entsprechenden Funkzelle liegt. Dennoch könnte es genauso gut sein (oder sogar noch passender, wegen des Endes des Spuren am IB), dass Scarlett zu Fuß bis zum IK ging und dort freiwillig oder unfreiwillig an einen Aufenthaltsort im entsprechenden Radius der Todtmooser Funkzelle gebracht wurde, der auch mit Abschnitten der E6 übereinstimmt. Was nicht heisst, dass sie an E6 wirklich gewesen sein muss.

Diese Karte wurde hier bereits 2020 gepostet und zeigt die damalige NetzVerbindung.

Zwischen Au bis kurz vor Wehr ist tote Hose. Sollte in diesem Bereich etwas passiert sein, hätte sich ihr Handy nicht aus dem Funkbereich Todtmoos abgemeldet. Die Ummeldung wäre erst erfolgt, wenn es wieder Netz gegeben hätte.

Somit verstehe ich die Annahme der Polizei, warum sie S. in diese Richtung (E6) vermuten. Die Netzabdeckung zum IK ist besser, das wäre vermutlich über die Handydaten ersichtlich, wenn es in diese Richtung und weiter gegangen wäre.

Das letzte polizeilich bestätigte „Lebenszeichen“ des Handys war um 11:51 Uhr: Eintrag "com.huawai.hidisk“, was zwischen Schwarzenbach und Au hätte sein können….gute 30 Minuten später wäre dann das riesige Funkloch gekommen.