EDGARallanPOE schrieb:in diesen drei Jahren ist es nicht gelungen, ihre sterblichen Überreste in der Umgebung des Wanderweges zu finden, wenn sie denn dort tödlich verunglückt ist.
Meiner Meinung nach gibt es vier mögliche Erklärungen für ihr unerwartetes spurloses Verschwinden, von denen ich eine von vornherein ausschließen möchte: 1. freiwilliges Untertauchen, 2. Unfall, 3. Suizid, 4. Gewaltverbrechen.
Ein freiwilliges Untertauchen setzt so viel Vorbereitung voraus, die sie nicht ohne weiteres leisten konnte und ist im Ergebnis so schwierig, wenn man tatsächlich ernsthaft mit modernen Mitteln gesucht wird, dass ich es ausschließen möchte.
Einen Unfall, denke ich, kann man auch ausschließen, denn nach einem Unfallopfer ist sehr lange und intensiv von öffentlichen und privaten Gruppen und Organisationen gesucht worden. Es gibt nicht unbegrenzt viele Orte, an denen sie verunglückt sein könnte. Sie wäre mittlerweile gefunden worden.
Suizid kann man leider nicht wirklich mit letzter Sicherheit ausschließen. Es gibt aber wohl nichts, was darauf hindeutet. Und da ein Suizidopfer keine Kontrolle mehr über seine Auffindesituation hat, hätte man sie in diesem Falle wahrscheinlich auch längst gefunden.
Bleibt als wahrscheinlichste Option ein Gewaltverbrechen. Denn bei einem solchen entscheidet der Täter, ob das Opfer gefunden wird. Allerdings ist es trotzdem rätselhaft: Angenommen ein Sexualstraftäter hätte sie im Wald überfallen, vergewaltigt und getötet. Wie hätte er sie aus dem Wald weggeschafft? Und warum? Solche Taten geschehen ja oft auch spontan. Der Täter hat dann normalerweise keinen Spaten dabei. Wie hätte er sie so sichern und verbergen sollen, dass sie dauerhaft nicht mehr gefunden wird?
Denkbar ist natürlich, dass ein Täter sie mit einem Fahrzeug an dem bewussten Wanderparkplatz abgefangen hat. Aber woher wusste der Täter, dass sie dort (und wann) sein würde? Oder hat er da zufällig gestanden und spontan die Initiative ergriffen? Der Tag ihres Verschwindens war ein Freitag, also noch ein Wochentag, in dem viele Menschen arbeiten müssen. Das heißt, die Intensität der Bewanderung des Weges wird am Freitag nicht so hoch sein, wie am Sonnabend oder am Sonntag oder an Feiertagen. Ein Täter, der auf so etwas ausgewesen wäre, hätte doch den ganzen Tag dort stehen können, ohne dass eine junge Frau alleine vorbeigekommen wäre. Oder wusste er aus irgendwelchen Gründen, dass sie dort vorbeikommen würde? Hat er vielleicht ihre Wanderroute im Internet ausgewertet?