Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Johnny77 schrieb:Scarlett war da an einem Donnerstag Vormittag mitten in der "Pandemie". An der Edeka-Kasse war sie zum Beispiel allein.

Wie kommst du darauf? Die zweit Fotos der Videokamera zeigen sie lediglich auf den Gängen irgendwo im Laden.

@CrazyTyp7:

Hallo? Suizid hatte ich doch gar nicht als Variante besprochen. Halte ich zwar nicht für "Schwachsinn" (bin nicht der liebe Gott), aber für extrem unwahrscheinlich. Aus Gründen die ich jetzt nicht näher erläutere.

Im Anschluss an oben Gesagtes gibt es:

Indizien für S.' Absicht, den E6 zu wandern.
Indizien zum Einkauf, dem letzten digital registrierten Ort und zur Verbindung mit der hiesigen Funkzelle.
Keine Indizien für Suizid oder "Untertauchen".
Keine Indizien, dass S. tatsächlich in den E6 eingestiegen oder ihn ganz oder teilweise bewandert hat.
Keine Indizien, dass sie dort verunglückt oder zu Tode gekommen ist.
Keine Indizien für ein Verbrechen.

Aber eine Wahrscheinlichkeit, dass sie in den E6 eingestiegen ist oder sich im Empfangsbereich der Todtmooser Funkzelle aufgehalten hat. Eine geringere - aber wachsende - Wahrscheinlichkeit, dass sie an anderer Stelle zu Tode gekommen ist. Durch Unfall oder Straftat.

lemystere schrieb:Hier irgendwo im Nachtcafé-Video sollte Teutones Äusserung enthalten

Ich habe mir gerade das Video noch einmal angeschaut und auf jedes Wort des Vaters geachtet. Was er von einem Unfall oder freiwilligen Verschwinden hält, ist klar. Letzteres ist anders als in früheren Sendungen. Jedenfalls hält er sowohl die Sichtung am Wanderparkplatz, als auch die K9-Hundespur für glaubhaft. Er sieht den Wanderparkplatz als den wahrscheinlichen Übergriffsort.

Angenommen Scarlett sei die E6 begonnen und bis zum Wanderparkplatz angekommen. Was ist Eure Bewertung: ist der Wanderparkplatz wirklich so gut geeignet für einen Übergriff? Ich tue mich ein wenig schwer mit dieser Vorstellung, denn grosse Teile davon sind von der Landstraße einsehbar und auch jederzeit ein Auto reinfahren kann.

Johnny77 schrieb:ist der Wanderparkplatz wirklich so gut geeignet für einen Übergriff? Ich tue mir ein wenig schwer mit dieser Vorstellung, denn grosse Teile davon sind von der Landstraße ein sehrbar und auch jederzeit ein Auto reinfahren kann.

Kann zum konkreten Ort nichts sagen. Wir wissen auch nichts über die konkreten Abläufe oder die innere Logik der Tat. Ob es z.B. eine Beziehungstat war, sich Täter und Opfer zumindest oberflächlich kannten.

Die Kriminalgeschichte ist jedenfalls voll mit Straftaten an den unmöglichsten Orten und Zeiten. Mir fällt ad hoc Jack the Ripper ein, der zwischen zwei Streifengängen von Polizisten, die nur wenige Minuten auseinander lagen, sein Opfer überfallen, getötet und ausgeweidet hat.

Der Mord wurde unmittelbar nach seiner Durchführung von einem Polizisten entdeckt. Der Täter nie.

Die gefundene Sonnenbrille ist doch ein Indiz, dass sie auf dem Weg war . Dass dort eine ähnliche Brille zufällig liegt, ist doch sehr unwahrscheinlich.

Antoine schrieb:Die gefundene Sonnenbrille ist doch ein Indiz, dass sie auf dem Weg war . Dass dort eine ähnliche Brille zufällig liegt, ist doch sehr unwahrscheinlich.

Ich hatte schon weiter ob gefragt: Gibt es ein Foto dieser Brille? Oder einen Fahndungsaufruf? Irgendeinen Hinweis auf eine Beziehung dieses Gegenstandes zu S.?

War es ohne Zweifel ihre Brille, ist das ein sehr wichtiges Indiz. Lässt sich die Brille nicht zuordnen, kann man sie als "Nullum" betrachten. Ohne Aussagekraft.

Antoine schrieb:Die gefundene Sonnenbrille ist doch ein Indiz, dass sie auf dem Weg war . Dass dort eine ähnliche Brille zufällig liegt, ist doch sehr unwahrscheinlich.

Die Brille kann, muss aber nicht Scarlett verloren haben. Es gibt mehrere Theorien über die Brille - von sie ist nicht Scarletts bis zur absichtlichen Platzierung, um den Fall präsent zu halten.

Johnny77 schrieb:Angenommen Scarlett sei die E6 begonnen und bis zum Wanderparkplatz angekommen. Was ist Eure Bewertung: ist der Wanderparkplatz wirklich so gut geeignet für einen Übergriff? Ich tue mich ein wenig schwer mit dieser Vorstellung, denn grosse Teile davon sind von der Landstraße einsehbar und auch jederzeit ein Auto reinfahren kann.

Es müsste nicht zwingend ein brutaler oder erzwungener Übergriff gewesen sein. Wenn sich Scarlett und ein hypothetischer Bekannter (Chat-Bekannschaft z. B. oder tatsächlich bereits getroffene Person zuvor) so verabredet hätten, dann wäre das Einsteigen ins Auto ohne auffälliges Tamtam abgelaufen. Dann ist es auch wurscht, ob der Platz einsehbar war. MMn könnte sie sogar bereits beim Edeka irgendwo zugestiegen sein.

Antoine schrieb:Die gefundene Sonnenbrille ist doch ein Indiz, dass sie auf dem Weg war . Dass dort eine ähnliche Brille zufällig liegt, ist doch sehr unwahrscheinlich.

Ich denke ein Problem an der Sonnenbrille-Thematik ist, dass schlussendlich mit nichts (außer der Erinnerung und Aussage der Finderin) bestätigt werden kann, dass sie Sonnenbrille überhaupt "dort" (irgendeine Koordinate) lag. Und da die Sonnenbrille und die Aussage dazu auch deutlich verspätet ihren Weg zur Polizei fand, ist es gerade noch einmal schwieriger dies zu verifizieren. Es sei denn die Finderin hat die Koordinate tatsächlich beim Auffinden notiert. Ist aber eher unwahrscheinlich, da man sich sonst fragen müsste, weshalb ihr nächster Weg nicht die direkt die Polizei war.

Niilanaya schrieb:Ich denke ein Problem an der Sonnenbrille-Thematik ist, dass schlussendlich mit nichts (außer der Erinnerung und Aussage der Finderin) bestätigt werden kann, dass sie Sonnenbrille überhaupt "dort" (irgendeine Koordinate

hm, eigentlich nicht.
Die angebliche Fundstelle findet man immer wieder leicht. Sie kann man nicht verwechseln. Ich meine nicht die Position Meter genau neben der Forststrasse, sondern die Position auf der Forststrasse der E6.

Johnny77 schrieb:Angenommen Scarlett sei die E6 begonnen und bis zum Wanderparkplatz angekommen. Was ist Eure Bewertung: ist der Wanderparkplatz wirklich so gut geeignet für einen Übergriff? Ich tue mich ein wenig schwer mit dieser Vorstellung, denn grosse Teile davon sind von der Landstraße einsehbar und auch jederzeit ein Auto reinfahren kann.

Na ja, geeignet für einen Übergriff und Abtransport mit Auto wäre der Parkplatz schon. Von der Landstraße her ist im Vorbeifahren der Parkplatz wegen der Büsche/Bäume kaum einsehbar.
Nur - wie sieht die praktische Umsetzung aus? Fährt da einer zufällig auf diesen Parkplatz, sieht da das Mädel, beschliesst in Sekundenbruchteilen, dass das ein mögliches Opfer für ihn wäre, das er dann abgreift?

Oder war das kein spontaner Übergriff, sondern geplant? Ort und Zeitpunkt genau kalkuliert?
Dann müsste ein Täter aber S. gekannt haben und auch über ihre Wanderpläne Kenntnis gehabt haben.

Und in beiden Fällen hätte alles Ruckzuck gehen müssen. Muß man doch immer damit rechnen, dass andere Fahrzeuge diesen Platz anfahren oder Wanderer/Spaziergänger den Platz überqueren.

Und wann wäre denn Mr. Unbekannt auf diesem Parkplatz eingetroffen? Kurz nachdem diese Zeugin, die S. gesehen haben will, den Platz verlassen hat? Oder erst einige Zeit später? Und welchen Grund hätte S. gehabt, sich noch länger auf diesem Parkplatz aufzuhalten? Da gibt es schönere Locations, um sich aufzuhalten, als dieses Teilstück der alten Landstraße im Wehratal.

Johnny77 schrieb:hm, eigentlich nicht.
Die angebliche Fundstelle findet man immer wieder leicht. Sie kann man nicht verwechseln. Ich meine nicht die Position Meter genau neben der Forststrasse, sondern die Position auf der Forststrasse der E6.

Es gibt trotzdem keinen Beweis dafür, dass die Sonnenbrille jemals dort lag. Ohne jetzt irgendwem zu nah treten zu wollen, aber theoretisch hätte die Person die Sonnenbrille auch in der Sockenschublade des Sohnes finden können, mal ganz ganz ganz übertrieben formuliert.

Der Vater hat ja das Szenario vorgestellt, dass jemand (unbekannter) Scarlett beim Beginn der E6 in Todtmoos sieht, sich ihre Wanderdauer bis zum Parkplatz ausrechnet, faehrt hin und wartet eine Weile auf sie. Auf Grund der dargestellten Argumenten von Corvus schon unwahrscheinlich.

Niilanaya schrieb:Es gibt trotzdem keinen Beweis dafür, dass die Sonnenbrille jemals dort lag. Ohne jetzt irgendwem zu nah treten zu wollen, aber theoretisch hätte die Person die Sonnenbrille auch in der Sockenschublade des Sohnes finden können, mal ganz ganz ganz übertrieben formuliert.

Jetzt verstehe ich, wie du das meintest. Ja, so ist es.

Johnny77 schrieb:Der Vater hat ja das Szenario vorgestellt, dass jemand (unbekannter) Scarlett beim Beginn der E6 in Todtmoos sieht, sich ihre Wanderdauer bis zum Parkplatz ausrechnet, faehrt hin und wartet eine Weile auf sie.

Wie hätte ein Unbekannter mit Sicherheit annehmen können, dass S. die E6 laufen wird? Sie hätte genausogut irgend einen anderen Weg einschlagen können und wäre nie auf diesem Wanderparkplatz erschienen.
Und überhaupt - wenn sie ein Unbekannter in Todtmoos gesehen hätte, oder meinetwegen auch wie sie oben bei der Reha-Klinik auf den Waldweg eingebogen wäre, und dann noch angenommen hätte, dass sie die Strecke durchs Wehratal laufen würde, dann macht der stundenlang was? Vertreibt sich sonstwo die Zeit mit anderen Dingen? Um dann viele Stunden später erst auf diesen Wanderparkplatz zu fahren, um auf gut Glück dann dort auf S. zu treffen? Der wird ja wohl kaum ab 11 Uhr dann auf den Parkplatz ins Wehratal gefahren sein, um dort 5 Stunden auf die Ankunft von S. zu warten.

Das war halt sein Szenario in der 3Sat-Sendung. Ich halte einen vagen Bekannten und ein freiwilliges Einsteigen in seinen Wagen in Todtmoos für realitaetsnaeher.

Jedenfalls hat die Staatsanwaltschaft ein Todesermittlungsverfahren durchgeführt und ergaben sich keine Hinweise auf ein Verbrechen.
bei so einem Verfahren werdrn die Akten und Zeugenaussagen noch einmal durchleuchtet und ggf. noch mal Zeugen befragt.

JosephConrad schrieb:Jedenfalls hat die Staatsanwaltschaft ein Todesermittlungsverfahren durchgeführt und ergaben sich keine Hinweise auf ein Verbrechen.
bei so einem Verfahren werdrn die Akten und Zeugenaussagen noch einmal durchleuchtet und ggf. noch mal Zeugen befragt.

Es ist ja bekannt, von wem die Anzeige kam und wie die Behörden auf diese Person reagieren. Das wesentliche Ergebnis der Ermittlung ist es gewesen - die drei von der Asia-Lokal sind es nicht, weil sie kein Auto haben. Die Anzeige war nämlich gegen sie gestellt.
Niemand hier im Forum hätte aber behauptet, die drei wären es.

JosephConrad schrieb:Jedenfalls hat die Staatsanwaltschaft ein Todesermittlungsverfahren durchgeführt und ergaben sich keine Hinweise auf ein Verbrechen.

Dieses Todesermittlungsverfahren kam durch die Anzeige eines Bürgers zustande, der nicht den gepflegtesten Umgang mit den Ermittlungsbehörden pflegt. Ein Polizist, der seinerzeit interviewt wurde sagte selbst, dass sie das Todesermittlungsverfahren der Förmlichkeit halber durchgeführt haben. Ich wage zu bezweifeln, dass in dem Zusammenhang wirklich Ressourcen gebunden worden sind.

CorvusCorax schrieb am 28.07.2024:Reise". Unter tags braucht man mit dem Auto von Bad Säckingen nach Waldshut ja schon gute 45 Minuten und dann ist man aber gut dabei

Da übertreibst aber schon ein bisschen.

Laut Google Maps braucht man von Wehr nach Stühlingen 53 Minuten in der schnellsten Variante.

Am Abend ist das mit weniger Lkw Verkehr durchaus realistisch.

Johnny77 schrieb:Das wesentliche Ergebnis der Ermittlung ist es gewesen - die drei von der Asia-Lokal sind es nicht, weil sie kein Auto haben. Die Anzeige war nämlich gegen sie gestellt.

Kann man auch mieten in lauchringen.

Sofern Führerschein vorhanden also kein Problem.

Es kommt ja nicht nur auf den Lage-/Fundort an. Sondern noch mehr:

Gibt es eine Beziehung zwischen genau dieser Brille und S.? Also einen Anhaltspunkt? Auf Fotos von ihr eine ähnliche Brille? Oder zumindest die Marke, die sie immer trug?

Niilanaya schrieb:Ein Polizist, der seinerzeit interviewt wurde sagte selbst, dass sie das Todesermittlungsverfahren der Förmlichkeit halber durchgeführt haben.

Ein Blick auf die rechtlichen Voraussetzungen zeigt, dass ein Todesermittlungsverfahren hier so sinnvoll ist wie Lachszucht im Jemen.

Es gibt keine Leiche, also kann auch keine Todesursache festgestellt werden. Es gibt keine zureichenden tatsächlichen Anhaltspunkte für eine Straftat, also kann kein Ermittlungsverfahren eingeleitet werden. Es bleibt ein schlichter Vermisstenfall.

Damit hat die Polizei nur einen beschränkten Katalog von Befugnissen. Aber ich habe schon den Eindruck: Sie haben wirklich redlich versucht, was sie tun konnten und dürften schlichtes Polizeihandeln auch mehr Informationen als wir haben. Die aber offenbar auch nicht weiter führen.