Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

20.637 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2020, September ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

09.06.2024 um 20:51
Zitat von CorvusCoraxCorvusCorax schrieb:Ja ja, klar doch... Oder: "wir laufen die Strecke gemeinsam zurück, ich wähle deine Nummer an, und wenn wir es klingeln hören, dann haben wir das Handy gefunden".
Aber in dem Fall hätte der Überfall ja auch direkt mitten auf dem Wanderweg passieren müssen mit einem Täter, der zu Fuß unterwegs ist. Stelle ich mir dann auch schwierig vor, die Leiche zu verstecken.

Dass sich Handy und Scarlett getrennt voneinander bewegt haben könnten, ist halt leider echt ein Punkt, bei dem sich das Gebiet dann ja fast gar nicht mehr eingrenzen lässt. Dann könnte es sogar sein, dass sie die E6 komplett absolviert hat und ihr erst auf dem Rückweg zum Auto was passiert ist. Ich meine, dumme Zufälle kann es natürlich schon geben, sodass sie ihr Handy vielleicht direkt schon im Kurpark oder einer späteren Pause liegen ließ. Das kennt ja fast jeder, dass einem manchmal an einem Tag gleich mehrere blöde Sachen passieren (allerdings normalerweise nicht gerade ein Mord), was ja evtl eben auch wieder miteinander zusammenhängen könnte, eben in Form von sich zur Orientierung an jemanden wenden (ich hätte allerdings sofern möglich auch definitiv eine Frau gewählt, aber vielleicht war S da auch einfach unvoreingenommener, gerade wenn es ein netter Typ in ihrem Alter war).
Zitat von lemysterelemystere schrieb:Lt. BfS googelte Scarlett am Vorabend des 10.09. die Busverbindung Wehr - Stühlingen und am Morgen des 10.09. den Edeka-Markt und den Einstieg der E6 Richtung Rehaklinik.
Das ist für mich eine neue Info und spricht mmn eher gegen die Suizidtheorie. Wobei man natürlich nie ausschließen kann, ob es z.b. aufgrund des Telefonats mit dem Freund (Trennungsgespräch o.ä.) zu einer Kurzschlussreaktion kam. Allerdings hätte sie das dann ja wohl eher nicht so überlegt und bedacht hinbekommen, dass man sie bis dato nicht findet. Der Punkt spricht außerdem gegen freiwilliges Untertauchen.


melden
Palio ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

09.06.2024 um 22:04
Zitat von dystrondystron schrieb:WhatsApp-Aktivitat wird auch nicht in den Google-Aktivitätslogs erfasst, ist keine Google-App und keine Android-System-Komponente.
Danke, ich war mir nicht sicher, wie sich das verhält.

Also ist die WhatsApp-Nachricht keine von Google aufgezeichnete Aktivität. Sie ist auch nicht das letzte Lebenszeichen von Scarlett und danach bestand noch Kontakt zur Funkzelle.
Ob man dennoch erwarten kann, dass der Empfang der Nachricht von offizieller Seite hätte erwähnt werden müssen und die Nichterwähnung des Empfangs einen Fehler bei den Doppelhaken nahelegt, kann ich nicht beurteilen. Ich persönlich würde der Einfachheit halber annehmen, dass die Haken den korrekten Status anzeigen.

Es gibt damit folgende Möglichkeiten bezüglich der WhatsApp-Nachricht um 17.00 Uhr:

  • Scarlett verließ mit ihrem Handy die Todtmooser Funkzelle nicht.


  • Die beiden Haken sind Folge eines technischen Fehlers (welche Schlüsse ergeben sich daraus? Die Abmeldung danach erfolgte doch trotzdem aus der Todtmoos-Funkzelle, was würde sich ändern?)


  • Scarlett hat das Handy verloren und lief ohne Handy weiter.


Ich halte 1. nach wie vor für wahrscheinlich, weil es die Variante mit den wenigsten Zusatzannahmen ist. Dass sie das Handy verloren hat und den Verlust erst (viel) später bemerkte, wäre schon seltsam und auch, dass es dann nie gefunden bzw. abgegeben wurde. Ich denke eher, dass sich alles zusammen zur gleichen Zeit am gleichen Ort befand.

Aber man sieht mal wieder - je nachdem, wie man einzelne kleine Details gewichtet, ergeben sich daraus ganz andere Abläufe.


2x zitiertmelden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

09.06.2024 um 22:52
Scarletts Handy war irgendwann leer. Sie lief weiter bis nach Wehr, oder sonst wohin. Das Handy wurde irgendwann von der Todtmooser Funkzelle wegen Inaktivität ausgeloggt.


1x zitiertmelden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

09.06.2024 um 23:24
Zitat von PalioPalio schrieb:Es gibt damit folgende Möglichkeiten bezüglich der WhatsApp-Nachricht um 17.00 Uhr:

Scarlett verließ mit ihrem Handy die Todtmooser Funkzelle nicht.



Die beiden Haken sind Folge eines technischen Fehlers (welche Schlüsse ergeben sich daraus? Die Abmeldung danach erfolgte doch trotzdem aus der Todtmoos-Funkzelle, was würde sich ändern?)



Scarlett hat das Handy verloren und lief ohne Handy weiter.



Ich halte 1. nach wie vor für wahrscheinlich, weil es die Variante mit den wenigsten Zusatzannahmen ist. Dass sie das Handy verloren hat und den Verlust erst (viel) später bemerkte, wäre schon seltsam und auch, dass es dann nie gefunden bzw. abgegeben wurde. Ich denke eher, dass sich alles zusammen zur gleichen Zeit am gleichen Ort befand.
Auf den ersten Blick wirkt es so, als ob es wenig Unterschied macht, ob die 17-Uhr-WhatsApp-Nachricht der Freundin auf Scarletts Huawei noch eingegangen ist oder nicht, weil es ja soundso bis in den Abend, nach 17.00 Uhr "in der Todtmooser Funkzelle eingeloggt" war, wie es immer unscharf heißt.
Das Problem ist hier aber die Formulierung "eingeloggt". Handys haben permanenten Kontakt zu den nächstgelegenen Funkmasten (Plural) und immer einen, den sie zur Kommunikation nutzen (würden). Die Info, welche Masten erreichbar sind und mit welcher Signalstärke, wird innerhalb einer Sekunde mehrfach aktualisiert.
Allerdings ist diese Art von realem, sozusagen physischen Kontakt zu einem Funkmast hier nicht mit Eingeloggt-Sein gemeint.
Neben dem realen elektrotechnischen permanenten Kontakt zum Signal des Funkmasten gibt es noch ein elektronisches Büchlein bei den Sendeanlagen eines T-Komdienstleisters, das immer die letzte Funkzelle vermerkt, in die ein Handy eingeloggt war.
Wenn ein Handy wg Funkloch den Kontakt zu allen Masten verliert (oder weil es durch ein schroffe Maßnahme ausgestellt wurde, wie z.B. Akkuentnahme), ist in diesem Büchlein immer noch der letzte Funkmast vermerkt, in den es eingeloggt war, obwohl es aktuell längst unerreichbar ist.
Bei dem Eingeloggt-Sein bis in den Abend, von dem immer die Rede ist, geht es um dieses "Büchlein" in dem Scarletts Handy noch vermerkt war, was aber nicht garantiert, dass es nicht faktisch seit Stunden bereits unerreichbar gewesen sein könnte.

Eine eingehende WA-Nachricht, die über Mobilfunk-Internet empfangen wurde (mMn die realistische Option im Vgl zu WLAN) würde dagegen sicherstellen, dass es tatsächlich noch an und im Empfangsbereich der Todtmooser Funkzelle war. Insofern macht diese Info einen gewaltigen Unterschied, um die realen Gegebenheiten bzgl. ihres Handys einzuschätzen. Ohne die 17:00 WA könnte es sich ab 13 Uhr im Funkloch befunden haben oder auch ausgestellt oder zerstört worden sein (und trotzdem formal erst am Abend systemseitig ausgeloggt worden sein).

Ich würde zu demselben Schluss kommen, dass jedenfalls ihr Handy noch am Abend angestellt gewesen sein dürfte und sich im Bereich dieser Funkzelle aufgehalten hat. Gerät ist allerdings nicht Mensch. Scarlett kann, aber muss sich zu dem Zeitpunkt nicht bei ihrem Handy befunden haben. Verlieren ist eine Option - auch für mich eher unwahrscheinlich. Bei einem gewalttätigen Übergriff oder Angriff könnte es auch nahe dem Ort des Geschehens liegen geblieben sein oder bewusst weggeworfen worden sein, z.B. um den Angreifer dadurch nicht rückverfolgbar zu machen.

(Bei dem "elektonischen Büchlein" des Eingeloggt-Seins handelt es sich übrigens eigentlich um zwei Komponenten namens HLR und VLR. Außerdem ist die Verwendung der Begrifflichkeit Funkzelle falsch. Tatsächlich wird sich nicht gemerkt, welcher Funkzelle das Handy zugeordnet ist, sondern in welcher Funkzellgruppe, was sich in Fachterminologie "Location Area" nennt und wo eben einige wenige benachbarte Funkzellen gruppiert verwaltet werden. Ein Wechsel zwischen Funkzellen derselben Location Area würde z.B. nicht als Wechsel in diesem Büchlein notiert werden).


1x zitiertmelden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

09.06.2024 um 23:35
Zitat von PalioPalio schrieb:Die beiden Haken sind Folge eines technischen Fehlers
Noch was zu dem möglichen technischen Fehler.
Also dass blaue Doppelhaken nicht zuverlässig sind, weil man die Nachricht auch auf dem Sperrbildschirm oder in einem "Ballon-Popup" lesen kann oder weil die Funktion deaktiviert sein kann, ist ja bekannt.
Bei dem Unterschied zwischen einem oder aber zwei grauen Haken handelt es sich aber um keinen Gimmick, für die menschliche Psyche ("Hat er oder sie meinen Text schon gelesen?"), sondern der Unterschied zwischen einem oder zwei Grauhaken muss das Serversystem kennen, um zu funktionieren. Nachrichten mit nur einem Haken muss es nämlich noch zustellen, und also immer wieder prüfen, wann der Empfänger wieder erreichbar ist. Welche mit zwei Haken sind dagegen bereits ausgeliefert und erledigt. Bei denen gibt es nichts mehr zu tun. Das muss im Kern zuverlässig und robust funktionieren bei einem server-basierten Messanger, sonst kann er in die Tonne.

Von da daher kann man es zwar nicht ausschließen, dass es auf dieser Ebene Defekte geben kann, v.a bei Anzeigezuverlässigkeit des Status, aber es ist nicht an sich sehr wahrscheinlich. Wäre vll hilfreich dazu Untersuchungen zu finden, wie zuverlässig die grauen WA-Statusdoppelhäkchen sind. Hat bestimmt schon irgendeine versierte Onlineplattform oder -zeitung durchgeführt ...


melden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

09.06.2024 um 23:46
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Scarletts Handy war irgendwann leer. Sie lief weiter bis nach Wehr, oder sonst wohin. Das Handy wurde irgendwann von der Todtmooser Funkzelle wegen Inaktivität ausgeloggt.
Wenn die 17 Uhr-Nachricht aber empfangen wurde und es da ja noch im Bereich einer Todtmooser Zelle war, dann wich das jedenfalls grob von ihrer Planung ab und geht mit dem obigen Szenario nicht zusammen. Weil dabei wäre es entweder vor Wehr schon aus gewesen und die Nachricht nicht angekommen, oder sie wäre angekommen, aber eben in eine Funkzelle von Wehr oder ggf Gersbach, aber nicht Todtmoos. Aber in diesen Funkzellen war ihr Handy nicht.

Wenn sie ihr Handy verloren hätte, hätte sie es irgendwann gemerkt und es eigentlich suchen und zurückgehen müssen, weil das quasi lebenswichtig ist, speziell in der Situation. Dabei wäre sie den Weg in die andere Richtung gelaufen und hätte z.B. Leuten auffallen müssen, an denen sie vorher vorbeikam und sie hätte auch entgegenkommende Wanderer gefragt, ob sie es gefunden haben, und wenn es nur ein halbes Dutzend gewesen wären.
Alles möglich, aber wie wahrscheinlich, v.a. ohne dass dann anschließend davon berichtet wurde?


melden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

10.06.2024 um 00:15
@dystron
Super Beiträge, sehr gut dargestellt!

Allgemein kann es passieren, das man sein Handy verliert, passiert nicht oft, aber kann passieren.
Dabei verschwindet aber kein Mensch. Sprich beide Szenarien zusammen sind mMn ausgeschlossen.

Gelegenheit macht Diebe! Diesen Leitsatz haben sicherlich alle schon mal gehört oder gelesen, und immer wieder stelle ich im Alltag fest, dass das schon eine Gesetzmäßigkeit ist. Achtet mal drauf.

Ich bleibe dabei, Sie war leider für Jemanden eine gute Gelegenheit, die sich geboten hat.

Und Derjenige konnte alle Spuren bis heute beseitigen. Handy ausschalten/zerstören wäre eins der ersten Dinge, und offensichtlich hat es die Situation hergegeben, dass Zeit genug war, etwaige andere Spuren zu verwischen.

Wobei ich aber denke, dass bei einem Tatortgeschehen während der Wanderung, die Hundestaffeln „erfolgreich“ gewesen wären.

Durch Waffengewalt wäre es daher möglich, dass es keinen Tatort im besagten Wandergebiet gibt, sondern demnach woanders.


melden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

10.06.2024 um 02:22
Zitat von dystrondystron schrieb:Das Problem ist hier aber die Formulierung "eingeloggt". Handys haben permanenten Kontakt zu den nächstgelegenen Funkmasten (Plural) und immer einen, den sie zur Kommunikation nutzen (würden). Die Info, welche Masten erreichbar sind und mit welcher Signalstärke, wird innerhalb einer Sekunde mehrfach aktualisiert.
Allerdings ist diese Art von realem, sozusagen physischen Kontakt zu einem Funkmast hier nicht mit Eingeloggt-Sein gemeint.
Neben dem realen elektrotechnischen permanenten Kontakt zum Signal des Funkmasten gibt es noch ein elektronisches Büchlein bei den Sendeanlagen eines T-Komdienstleisters, das immer die letzte Funkzelle vermerkt, in die ein Handy eingeloggt war.
Wenn ein Handy wg Funkloch den Kontakt zu allen Masten verliert (oder weil es durch ein schroffe Maßnahme ausgestellt wurde, wie z.B. Akkuentnahme), ist in diesem Büchlein immer noch der letzte Funkmast vermerkt, in den es eingeloggt war, obwohl es aktuell längst unerreichbar ist.
Bei dem Eingeloggt-Sein bis in den Abend, von dem immer die Rede ist, geht es um dieses "Büchlein" in dem Scarletts Handy noch vermerkt war, was aber nicht garantiert, dass es nicht faktisch seit Stunden bereits unerreichbar gewesen sein könnte.
Frage zu dem von mir markierten Text.

Heißt das nun, sie könnte auf dem Wehratalparkplatz gewesen sein, der sich im absoluten Funkloch befindet, und das Handy wäre immer noch im Todtmooser Funkmast eingeloggt gewesen? Weil es einfach weit und breit keine neue/andere Funkzelle gibt?
Zitat von dystrondystron schrieb:Eine eingehende WA-Nachricht, die über Mobilfunk-Internet empfangen wurde (mMn die realistische Option im Vgl zu WLAN) würde dagegen sicherstellen, dass es tatsächlich noch an und im Empfangsbereich der Todtmooser Funkzelle war. Insofern macht diese Info einen gewaltigen Unterschied, um die realen Gegebenheiten bzgl. ihres Handys einzuschätzen. Ohne die 17:00 WA könnte es sich ab 13 Uhr im Funkloch befunden haben oder auch ausgestellt oder zerstört worden sein (und trotzdem formal erst am Abend systemseitig ausgeloggt worden sein).
Wenn da nicht die 17UhrWhatsapp wäre und deren Empfang über Mobilfunk-Internet. Demnach kann sie wiederum nicht am Wehratalparkplatz gewesen sein und auch kein Stück darüber hinaus auf dem westlichen Steig. Sowie auch nicht auf Höhe des Wehrastausees, wo sie bei regulärem Verlauf der Etappe gegen 17 Uhr gewesen sein müßte.
Zitat von dystrondystron schrieb:Ohne die 17:00 WA könnte es sich ab 13 Uhr im Funkloch befunden haben oder auch ausgestellt oder zerstört worden sein (und trotzdem formal erst am Abend systemseitig ausgeloggt worden sein).
Wie meinst du das? Wieso könnte sich das Handy ab 13 Uhr im Funkloch befunden haben ohne die 17UhrWhatsapp?
Um 13 Uhr hätte sie Au erreicht. Ab dort wird es mit dem Netz happig. Die 4 Stunden später zugestellte WhatsappNachricht macht es aber unwahrscheinlich/unmöglich, dass sie eben überhaupt dort auf der Strecke gewesen ist. Oder wie?


3x zitiertmelden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

10.06.2024 um 05:03
@augustine
Wobei man natürlich nie ausschließen kann, ob es z.b. aufgrund des Telefonats mit dem Freund (Trennungsgespräch o.ä.) zu einer Kurzschlussreaktion kam.
Aber grade wenn man ein Trennungsgespräch am Handy hatte, achtet man doch besonders auf sein Handy und lässt es erstmal keine Sekunde aus den Augen, oder nicht? Denn wenn man selbst die Person ist, die verlassen wird, hofft man ja im ersten Moment noch auf ein kleines Wunder, sodass am Ende eben wieder alles gut wird? Zumindest war das bei mir so als ich damals im ähnlichen Alter war.


melden
Palio ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

10.06.2024 um 09:49
Die Erklärung für die Angaben zu der nicht ganz plausibel erscheinenden digitalen Datenlage gab es hier im Thread schon:
Zitat von -C3PO--C3PO- schrieb am 05.07.2022:Ich weiß nicht, ob man der Nachricht um 17 Uhr so viel Bedeutung zumessen muss. Es heißt ja in den Polizei-Angaben, dass der letzte Kontakt zum Handy zwischen 17:45 Uhr und 18:45 Uhr war. Was sagt uns das?

1. Es geht hier wahrscheinlich nicht um einen aktiven Kontakt vom Mobilfunkmast zum Handy oder umgekehrt (dann wäre ein konkreter Zeitstempel im Logfile).
2. Es geht vermutlich um die Verwaltungsinformationen (so eine Art Ping oder Sign of Life Signal), die der Zellen-Controller im Mobilfunkmast und das Handy in festen Abständen miteinander austauschen (automatisch im Hintergrund ohne Nutzeraktion). Diese dienen dazu fest zu stellen, ob das Handy noch im Einzugsbereich der Mobilfunkzelle ist und enthalten vermutlich auch Sende- und Empfangsleistung (daraus kann die Entfernung ungefähr bestimmt werden).
3. Es sagt uns auch, dass der Zellen-Controller um 17:45 Uhr vermutlich ein solches Signal von Scarlett's Handy empfangen hat.
4. Wir können annehmen, dass die maximal mögliche Zeitspanne bis zum nächsten Signal 1h war und bis 18:45 Uhr und danach kein weiteres solches Signal mehr empfangen wurde.
5. Wenn das Handy im Funkbereich zum Mobilfunkmast in den Flugzeugmodus versetzt / ausgeschaltet wird oder sich wegen Batteriemangel selbst ausschaltet, sendet es noch ein aktives Logout-Signal an den Zellen-Controller (das hätte dann wieder zu einem entsprechendem Logfile-Eintrag mit einen eindeutigen Zeitstempel geführt).

Schlussfolgerungen:
a) Aus dem Logfile des Providers müsste zweifelsfrei zumindest in diesem Stundenraster hervor gehen, wann Kontakt zu Scarlett's Handy bestand und wann nicht (das sollte der Polizei vorliegen).
b) Wenn das Logfile mit diesen stündlichen Pings seit dem Morgen des 10.9. wirklich lückenlos war, hat ihr Handy tatsächlich nie den Funkbereich Todtmoos verlassen.
c) Das Handy wurde dann zwischen 17:46 und 18.44 Uhr entweder (plötzlich) zerstört oder an einen Ort gebracht, wo kein Funkkontakt möglich ist (und wurde dort ausgeschaltet oder ist dort irgendwann aufgrund eines leeren Akkus ausgegangen) und seither nicht wieder in einem Bereich mit Mobilfunknetz in Betrieb gegangen.
Alle 60 Minuten erfolgt bei eingeschaltetem Handy ein Signalaustausch mit dem Funknetz, auch ohne Aktivitäten wie Telefonate oder Textnachrichten. Dieser Signalaustausch ist im Protokoll des Providers zu sehen. Ebenso ist ein Wechsel in eine andere Funkzelle zu sehen. Wenn nach Ablauf der 60 Minuten keine Antwort vom Handy kommt und es auch keinen Wechsel gab, dann war es ausgegangen oder ist ausgeschaltet worden und zwar zu irgendeinem Zeitpunkt ab dem letzten Signal bis zum Ablauf von 60 Minuten (wo das nächste Signal zu erwarten gewesen wäre, aber nicht kam). Daraus resultiert die Information, dass das Handy zwischen 17.45 Uhr und 18.45 Uhr vom Netz ging. Letztes Zeichen gab es um 17.45 Uhr. Den Eintrag um 17.00 Uhr zum Nachrichtenempfang wird es auch gegeben haben, das ist aber nicht der letzte o2-Protokolleintrag und daher nicht das, was erwähnt wurde. Es ist weder das letzte Lebenszeichen von Scarlett noch vom Handy.

Wir wissen damit: Um 17.00 Uhr und nochmal um 17.45 Uhr gab es einen Kontakt zur Funkzelle in Todtmoos. Geht man davon aus, dass sie ganz normal die E6 wanderte und das Handy unterwegs nicht verloren hat oder wieder umkehrte, dann müsste ein Überfall/Unfall doch relativ früh passiert sein und das Handy dort (mit gutem Empfang) liegengeblieben sein bis zum Ausgehen oder Ausschalten zwischen 17.45 und 18.45 Uhr.


3x zitiertmelden
Palio ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

10.06.2024 um 11:14
Zitat von PalioPalio schrieb:Alle 60 Minuten erfolgt bei eingeschaltetem Handy ein Signalaustausch mit dem Funknetz, auch ohne Aktivitäten wie Telefonate oder Textnachrichten.
Um hierfür nochmal eine Quelle zu liefern, folgendes Zitat aus einem Urteil:
Danach liege es so, dass aus dem Netz stündlich der Standort eines eingeschalteten Smartphones abgefragt werde. Nach dem Ergebnis des in die Hauptverhandlung im Selbstleseverfahren eingeführten polizeilichen Funkzellenauswerteberichtes habe sich nach den weiteren Ausführungen des Sachverständigen SSS ergeben, dass sich das o.g. Smartphone während der Tatzeit am Morgen des 26.12.2015 nicht an der gemeldeten Wohnanschrift des Angeklagten AAA in Schwarzenbek befunden habe. Vielmehr habe es sich zu jener Zeit im Bereich der Funkzelle befunden, welche sowohl den Bereich der Wohnung des Zeugen CCC in Grabau wie auch den des Edeka Marktes in Schwarzenbek abdeckt. Der Sachverständiger SSS hat des Weiteren nachvollziehbar dargelegt, dass es exakt um 02:24:42 Uhr am 26.12.2015 zu einem Wechsel der Funkzelle durch das o.g. Smartphone kam, welches sich nur durch eine entsprechende Bewegung jenes Smartphone erklären lasse.
https://openjur.de/u/2203762.html


2x zitiertmelden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

10.06.2024 um 11:14
Ich habe jetzt hier nichts gefunden beim Suchen betr. schwarzem Pick Up hier im Forum. Aber auf jeden fall im Nachbarsforum wurde das damals diskutiert. Da gab es doch 4 Wochen vor Scarletts verschwinden ganz in der Nähe diesen Vorfall mit einem schwarzen Pick Up mit abgedunkelten Scheiben. Er fuhr im Wald ganz langsam neben einer Frau wo da lang lief.
Mal angenommen der Stand da am Weiherweg wo man die Brille fand und holte sich Holz oder hatte bis Feierabend dann dort zu tun. Scarlett befand sich in seinem Auto bis er um 17 Uhr weg fuhr mit ihr. Dann würden die Handy Daten schon einen Sinn ergeben. Aber natürlich nicht dass damals kein Hund in den Kurpark oder zum Einstieg lief.


2x zitiertmelden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

10.06.2024 um 11:34
Zitat von PalioPalio schrieb:Dieser Signalaustausch ist im Protokoll des Providers zu sehen. Ebenso ist ein Wechsel in eine andere Funkzelle zu sehen. Wenn nach Ablauf der 60 Minuten keine Antwort vom Handy kommt und es auch keinen Wechsel gab, dann war es ausgegangen oder ist ausgeschaltet worden und zwar zu irgendeinem Zeitpunkt ab dem letzten Signal bis zum Ablauf von 60 Minuten (wo das nächste Signal zu erwarten gewesen wäre, aber nicht kam). Daraus resultiert die Information, dass das Handy zwischen 17.45 Uhr und 18.45 Uhr vom Netz ging. Letztes Zeichen gab es um 17.45 Uhr. Den Eintrag um 17.00 Uhr zum Nachrichtenempfang wird es auch gegeben haben, das ist aber nicht der letzte o2-Protokolleintrag und daher nicht das, was erwähnt wurde. Es ist weder das letzte Lebenszeichen von Scarlett noch vom Handy.
Deine Annahme und die von @-C3PO- geht davon aus, dass der Polizei die Log-Daten des Providers vorlagen. Das ist aber unwahrscheinlich. Denn mittels der Log-Daten hätte man anhand des Timing-Advance-Wertes oder TA-Wertes die Entfernung von Scarletts Handy während der letzten Aktivität zum Funkmast berechnen können. Man hätte also z. B. sagen können "Scarletts Handy war zuletzt ca. 11,7 km vom Todtmooser Funkmast weg". Die Suche nach ihr wäre daher erheblich leichter gewesen und eventuell hätte man mittels Triangulation sogar ihren Standort berechnen können.

@JosephConrad hatte hierzu bereits einige Male geschrieben.

Diese Auswertung ist nie erfolgt, einfach weil man die Log-Daten nie hatte.

Für die Mobilfunk Unkundigen eine kurze unwissenschaftliche Erklärung:

Damit ein Sendemast viele Nutzer bedienen kann, wird jedem Nutzer ein bestimmter Zeitslot zur Verfügung gestellt, in dem seine Daten verarbeitet werden, während in anderen Zeitslots die Daten von anderen Nutzern gelesen werden. Diese Handhabung setzt voraus, dass die Zeitslots eben auch zeitgenau genutzt werden. Nun kann ein Mobilfunknutzer theoretisch direkt neben dem Mast stehen, er kann aber auch bis zu 35 km entfernt sein (in stark ländlichen Gebieten). Je nach Entfernung zum Mast, würde aber ein Datenpaket entweder direkt oder deutlich zeitversetzt beim Mast eintreffen und könnte daher nicht verarbeitet werden. Deshalb teilt die Antenne jedem Mobilgerät einen bestimmten Verzögerungswert mit, an dem die Daten gesendet werden können, damit das Datenpaket genau zum vorgesehenen Zeitslot am Mast eintrifft. Aus diesem Verzögerungswert lässt sich letztendlich die Entfernung eines Mobilfunkgerätes zum Mast berechnen. Der Verzögerungswert wird in der Fachsprache Timing-Advance oder TA-Wert genannt.


1x zitiertmelden
Palio ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

10.06.2024 um 11:37
Zitat von strombopolystrombopoly schrieb:Diese Auswertung ist nie erfolgt, einfach weil man die Log-Daten nie hatte.
Ist das sicher? Gibt es dafür eine Quelle oder ist das nur eine Vermutung?


2x zitiertmelden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

10.06.2024 um 11:52
Zitat von PalioPalio schrieb:Strombopoly schrieb:
Diese Auswertung ist nie erfolgt, einfach weil man die Log-Daten nie hatte.
Ist das sicher? Gibt es dafür eine Quelle oder ist das nur eine Vermutung?
Natürlich ist nichts sicher, es wurde nie gesagt. Ich denke mit den Log-Daten hätte man wesentlich mehr in Erfahrung bringen können. Aber wahrscheinlich hat man es versäumt oder vielleicht war es auch rechtlich nicht möglich.

Aber die Frage von @JosephConrad wurde auch nie beantwortet, was mich eben zu diesem Schluß führt.


1x zitiertmelden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

10.06.2024 um 11:54
Zitat von strombopolystrombopoly schrieb:Natürlich ist nichts sicher, es wurde nie gesagt. Ich denke mit den Log-Daten hätte man wesentlich mehr in Erfahrung bringen können. Aber wahrscheinlich hat man es versäumt oder vielleicht war es auch rechtlich nicht möglich.
Ich gehe davon aus, dass dies von EB beantragt werden muss. Da aber von einem Unfall ausgegangen wurde, ist dies wahrscheinlich nie erfolgt. Mittlerweile dürften die Daten gelöscht sein.


melden
Palio ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

10.06.2024 um 11:54
Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass man keine Funkzellenauswertung bei einem Vermisstenfall gemacht hat, in dem akute Lebensgefahr wegen eines Unfalls bestand. Die Daten des Netzbetreibers hat man, da bin ich mir sicher. Ich erkläre mir eine fehlende Eingrenzung so, dass man mehr Informationen hat als die bloßen Daten des Netzbetreibers und der theoretisch mögliche Standortbereich des Handys viel größer ist als die vom Netzbetreiber angegebene Reichweite. Das wird hier anschaulich gezeigt:
Youtube: Vermissten Suche: Wie die Polizei Handy Funkzellen auswertet - 110 - Das Polizeimagazin
Vermissten Suche: Wie die Polizei Handy Funkzellen auswertet - 110 - Das Polizeimagazin
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.


Es gibt demnach also vermutlich die Möglichkeit, dass das Handy doch noch weiterkam. Ob das wahrscheinlich ist, ist die andere Frage. Aber eine Eingrenzung ist halt nicht so einfach möglich und daher auch zu Recht nicht kommuniziert worden.


1x zitiertmelden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

10.06.2024 um 12:23
@Palio

Ja, du hast natürlich Recht: Die Funkzelle kann südlich von Todtmoos ganz anders aussehen. Und der Timing-Advance-Wert kann durch die Topographie auch ungenaue Ergebnisse liefern.

Aber die Polizei wüßte anhand der Log-Daten doch sicher, dass sie sich im Wehratal aufgehalten haben muß.

Warum wird dann der Landwirt von der Einsamen Tanne befragt oder Überwachungsbilder einer Tankstelle in Luxemburg überprüft oder unzähligen anderen Sichtungen nachgegangen oder eine Doppelgängerin gesucht, die während dieser Zeit ebenfalls im Schwarzwald gewandert ist?

Das könnte man dann doch mit den Log-Daten alles in die Tonne kloppen.


1x zitiertmelden
Palio ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

10.06.2024 um 12:29
Zitat von strombopolystrombopoly schrieb:Warum wird dann der Landwirt von der Einsamen Tanne befragt oder Überwachungsbilder einer Tankstelle in Luxemburg überprüft oder unzähligen anderen Sichtungen nachgegangen oder eine Doppelgängerin gesucht, die während dieser Zeit ebenfalls im Schwarzwald gewandert ist?

Das könnte man dann doch mit den Log-Daten alles in die Tonne kloppen.
Ganz einfach, weil es fahrlässig wäre, sich auf eine einzige Spur zu verlassen, die ja nicht zwingend und alternativlos ist. Wenn Scarlett das Handy geklaut wurde oder sie es verloren hat oder irgendwelche anderen Unabwägbarkeiten technischer Art diese Spur irrelevant werden lassen, wäre es fatal, alles andere zu ignorieren. Es ist doch gut und richtig, offen zu bleiben und allen Spuren nachzugehen.


1x zitiertmelden

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

10.06.2024 um 12:54
Zitat von PalioPalio schrieb:Ist das sicher? Gibt es dafür eine Quelle oder ist das nur eine Vermutung?
Nach unserem Wissenstand wurden die LOG-Daten beim Provider nie angefragt. Dazu hat sich auch @Maletzki in einem seiner Kommentare geäußert, der als Mobilfunktechniker damals @Teutone seine Hilfe angeboten hatte.
Maletzki hat ausführlich zu dem ganzen Handygedöns, wie Funkzelle, Funkmasten, LocationArea etc. kommentiert.
Seine Beiträge kann man hier nachlesen:

https://www.allmystery.de/ng/mposts?user=229133


1x zitiertmelden