Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

UTAC schrieb:Eine Frage an die Technikfreaks: Wenn Scarlett beim Wanderparkplatz kein Netz hatte und dann wieder in den Todtmooser Funkzellenbereich kam, wäre damit das Verhalten des Handys erklärbar? (SMS 17 Uhr) Oder gäbe es noch anderweitige Logs?

Komisch ist, das diese Aktivität von den Behörden nicht gemeldet wurde. Wer in den O2 Log hineingesehen hat, hätte diese Aktivität sehen müssen, da ja behauptet wurde, dass das Handy 1-2 Stunden später vom Netz ging. Diese Aktivität wurde aber nie kommuniziert. Stattdessen hieß es, die letzte Aktivität sei der Huwai-Filemanagerzugriff gewesen. Niemand hat das berichtigt. Ich denke, die Haken könnten ein technischer Fehler bei WhatsApp gewesen sein. Und ich wiederhole mich zum x-ten mal: die Luftlinienentfernung zum Funkmast wäre in diesem Moment auslesbar/ausrechenbar gewesen. Mit einem Zirkel und einer Karte hätte da man schon etwas eingrenzen können.

Strongbow schrieb:Aha.

Na dann benenne doch mal eine Stelle, wo man beim pipimachen oder fotografieren so abstürzen kann, dass man fast 4 Jahre unentdeckt samt Rucksack dort liegen bleibt.

Merke: das ist keine alpine Gegend und die Stellen wo das überhaupt denkbar gewesen wäre sind längst alle abgesucht. Deine wahrscheinlichste Möglichkeit ist durch die lange Zeit und die fortwährenden Suchen schon lange sehr unwahrscheinlich geworden.

Ich glaube auch nicht dass sie direkt am Weg liegt. Aber wenn sie einen Abstecher gemacht hätte, ein paar hundert Meter vom Weg weg, sei es durch den Wald oder einen Trampelpfad/eine Abzweigung lang, ist da wirklich überall so gründlich gesucht worden? Gerade weil es kein alpines Gelände ist sondern Wald muss es unzählige Möglichkeiten geben vom Weg weg zu gehen, aus welchen Gründen auch immer. Und damit wird das potentielle Suchgebiet riesig. Das sucht man im Wald und bei dichter Vegetation am Hang nicht so einfach ab wie ein ebenes Feld.

Aber klar, es ist auch möglich dass sie einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Ausschließen kann man das auch nicht.

MissMary schrieb:Trotz vorhandener Powerbank finde ich das mit dem Akkustand echt seltsam und da stolpere ich immer wieder darüber. Man hat ja bewusst diese Videocalls gemacht, die sehr viel Akku ziehen (und das war ja geplant), bei der Wanderung ist das Handy doch auch praktisch, um auf die Karte zu schauen, die Übernachtung war auch noch nicht gesichert ... alles Gründe, genug Akku zu haben.

Ich würde das nicht nur als praktisch ansehen, ein geladenes Handy dabei zu haben, sondern als wichtig, vielleicht sogar überlebenswichtig. Weil - ohne Handy bist du je nach Situation aufgeschmissen. Zumal sie die Gegend nicht kannte. Ich halte das für sehr leichtfertig und sorglos, mit einem abnippelnden Handy auf Tour zu gehen und die ihr immer wieder zugesprochene Wandererfahrung sehe ich da auch nicht.

Also Scarlett hat ja eine Powerbank mitgeführt mit einer Kapazität von 4000mAh und einer Lademöglichkeit von 1A. Aber sie hat von den Screenshoots die sie hinterlassen hatte immer ein erschreckenden niedrigen Akkustand am Handy gehabt (teilweise unter 10%). Ebenso nach der Zeltübernachtung am Schluchsee, also hat sie bis dahin nicht mal mehr Power auf der Powerbank gehabt oder vergessen ihr Handy über Nacht zu laden.

Ob sie ihr Handy bzw. ihre Powerbank bei der Übernachtung in Todtmoos ordentlich aufladen konnte, wissen wir leider nicht.

Beitrag von FindetScarlett (Seite 531)

CorvusCorax schrieb:Ich würde das nicht nur als praktisch ansehen, ein geladenes Handy dabei zu haben, sondern als wichtig, vielleicht sogar überlebenswichtig. Weil - ohne Handy bist du je nach Situation aufgeschmissen.

Das mag man heute so sehen. Ich habe allein Wanderungen gemacht, wo ein Handy noch gar nicht üblich war. Mein Eindruck ist, dass sich heutzutage viel zu viel auf das Handy verlassen wird, als darauf eine Tour ordentlich zu planen, sie an den eigenen Fähigkeiten auszurichten und Kontaktpersonen die Route mitzuteilen und sich daran auch zu halten. Howg, das Wort zum Sonntag:)

Was vielleicht auch etwas auffällig ist:

Lt. BfS googelte Scarlett am Vorabend des 10.09. die Busverbindung Wehr - Stühlingen und am Morgen des 10.09. den Edeka-Markt und den Einstieg der E6 Richtung Rehaklinik.

Wann hat sie sich eigentlich über die E6 detailliert informiert?
Tat sie das am Vorabend, an dem sie nach der Busverbindung gesucht hat? Oder tat sie das auf den vorigen Etappen, oder letztmals sogar schon beim/vorm Antritt der ganzen Schluchtensteig-Tour?

Ich verfüge über keine Wandererfahrung und stelle mir vor, dass man vor Antritt einer fremden und spannenden Strecke das Gedächtnis nochmal ZEITNAH mit einer kleinen Online-Recherche der Details auffrischt.
Ob sie das getan hat, geht aus den von BfS bereitgestellten Infos nicht hervor, wenn ich nichts überlesen habe.
Sollte es keine entsprechenden Google-Suchaktivitäten zur E6 gegeben haben, lässt das bestimmte Schlüsse zu. Vor allem der zweite Schluss ist abenteuerlich - ich weiss nicht, ob überhaupt realistisch -, doch beinhaltet er mal einen etwas anderen Ansatz.

- Sie hatte vor, die E6 nicht allein zu wandern, und verliess sich ganz auf die Streckenkenntnis des Wanderbegleiters.

- Sie wollte die E6 nicht wandern, war stattdessen nah am Einstieg zur E6 mit jemandem verabredet, der ihr alternativ eine Autofahrt nach Wehr vorgeschlagen hatte. Deshalb hatte sie diesen Teil von Todtmoos an dem Vormittag nochmal gegoogelt.
(Der Plan hätte dann sein können, sich gemeinsam in der Nähe von Wehr eine tolle, interessante Touristenattraktion anzusehen. Von Wehr nach Basel sind es kaum mehr als 30 Autominuten! Bis nach Stühlingen hätte der Bekannte sie in diesem Szenario abschliessend aber nicht bringen können, sondern nur zurück nach Wehr, so dass sie sich, wie sie es ja vorab tat, über den ÖPNV nach Stühlingen informierte. - Es kam jedoch anders, mit einem bösen Ende in einem vom Todtmooser Funkmast abgedeckten Gebiet.)

Jetzt mal ne Frage, bezüglich dem Fundort der Brille /eventueller abgriffort zwischen Klinik und Schwarzenbach bei der Bank im Wald: wenn da einer mit einem Pkw stand, wo hat er das Auto gewendet bzw. Hätte er den ganzen Waldweg rückwärts fahren müssen? Habe mich das beim durchlaufen dieses Wegs gefragt. Rückwärts wäre schon schwierig.

Desweiteren Frage ich mich, ob sie eventuell nicht zur Klink hoch ist, sondern den waldweg Jägermatt richtung Au genommen hat.

UTAC schrieb:Ich habe allein Wanderungen gemacht, wo ein Handy noch gar nicht üblich war. Mein Eindruck ist, dass sich heutzutage viel zu viel auf das Handy verlassen wird

So ist das. Aber heute, wo ein Handy wie eine Nabelschnur zum Leben ist, ist scheinbar für den Großteil ein Leben ohne Handy nicht mehr zu managen. Und wenn Leute nicht mal mehr wissen, wo Norden, Osten, Westen, Süden ist, wenn sie in der Pampa stehen und sich nur noch per Apps orientieren können, dann ist das halt auch so.

Dmma schrieb:Jetzt mal ne Frage, bezüglich dem Fundort der Brille /eventueller abgriffort zwischen Klinik und Schwarzenbach bei der Bank im Wald: wenn da einer mit einem Pkw stand, wo hat er das Auto gewendet bzw. Hätte er den ganzen Waldweg rückwärts fahren müssen? Habe mich das beim durchlaufen dieses Wegs gefragt. Rückwärts wäre schon schwierig.

Man kann durchaus auch auf dem Weiherweg wenden, so, wie in dieser Bucht hier; da wendet man auch noch mit dem fettesten Pickup.


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CorvusCorax schrieb:Aber heute, wo ein Handy wie eine Nabelschnur zum Leben ist, ist scheinbar für den Großteil ein Leben ohne Handy nicht mehr zu managen.

Jo, das merkt man dann, wenn man im Funkloch feststeckt. Oder/und wenn am Steilhang Nebel auftritt. Wenn eine Kuh auf einen zugetrabt kommt, oder wenn man sich verfranst hat und nach Old Style einen Kompass dabei hat und ne Wanderkarte lesen kann.

Zurück zu Scarlett: Ich gehe mal davon aus, dass sie hinreichend Erfahrung hatte, sich auf die Tour angemessen vorzubereiten.

CorvusCorax schrieb:Bucht

danke.

Ist die direkt an der Bank? Oder nach der Bank Richtung Klinik? Ist mir nicht aufgefallen, wenn das bei der Bank ist, steht die Bank jetzt da.

JosephConrad schrieb:Diese Aktivität wurde aber nie kommuniziert. Stattdessen hieß es, die letzte Aktivität sei der Huwai-Filemanagerzugriff gewesen.

Das liegt doch wohl nur daran, dass der reine Empfang einer WhatsApp-Nachricht nicht in den Google-Aktivitäten auftaucht. Sie hat die Nachricht ja nie gelesen.

Hier hatte eine Userin zum Huawei highdisk-Eintrag in den Google-Aktivitäten was gezeigt:

Beitrag von PalomaPicasso (Seite 535)

@Palio
Es geht nicht um irgendwelche Google Dienste sondern die Auswertung des Mobilfunkprovider-Log.Oder woher weiss man, dass das Handy bis zum Aben in der Funkzelle war? Geraten hat man das sicherlich nicht.

JosephConrad schrieb:Komisch ist, das diese Aktivität von den Behörden nicht gemeldet wurde. Wer in den O2 Log hineingesehen hat, hätte diese Aktivität sehen müssen, da ja behauptet wurde, dass das Handy 1-2 Stunden später vom Netz ging. Diese Aktivität wurde aber nie kommuniziert. Stattdessen hieß es, die letzte Aktivität sei der Huwai-Filemanagerzugriff gewesen.

Da müsste ich jetzt erstmal wissen, von wem was in welchem Zusammenhang mitgeteilt wurde. Ist von der Polizei diese Huawei-Dateimanager-Aktivität mitgeteilt worden oder nur von BFS?
Der Erhalt der WhatsApp war ja keine „aktive“ Aktivität und wurde daher von BFS bei den Aktivitäten nicht erwähnt und was die Protokolle des Providers angeht, ist die WhatsApp nicht das Letzte, was dokumentiert wurde und wurde daher von der Polizei nicht erwähnt.

Palio schrieb:BFS?
Der Erhalt der WhatsApp war ja keine „aktive“ Aktivität und wurde daher von BFS bei den Aktivitäten nicht erwähnt und was die Protokolle des Providers angeht, ist die WhatsApp nicht das Letzte, was dokumentiert wurde und wurde daher von der Polizei nicht erwähnt.

WhatsApp-Aktivitat wird auch nicht in den Google-Aktivitätslogs erfasst, ist keine Google-App und keine Android-System-Komponente.

Ich werfe jetzt Mal eine ganz andere These ein:
Was wenn Scarlett ihr Smartphone verloren hat (vielleicht beim Pipi in einem Gebüsch etc), es blieb in der Funkzelle Totmoos zurück. Sie bemerkt dann später irgendwann, dass sie es verloren hat. Entweder sie entschloss sich, das Smartphone zu suchen und stützte dabei ab, was aber unwahrscheinlich ist, da man sie dann vermutlich gefunden hätte. Oder es bot ihr jemanden an beim Suchen zu helfen, oder sein/ihr Smartphone für einen Anruf (Freunde, Eltern, Unterkunft) zu Verfügung zu stellen. Möglicherweise hatte dieser jemand jedoch keine guten Absichten, wobei wir wieder beim Verbrechen wären.
Da das Smartphone aber irgendwo im Unterholz zurück blieb, könnte die eventuelle Begegnung mit dem potentiellen Täter auch überall und jederzeit auf der Etappe E6 passiert sein.

GallusFelis schrieb:Da das Smartphone aber irgendwo im Unterholz zurück blieb, könnte die eventuelle Begegnung mit dem potentiellen Täter auch überall und jederzeit auf der Etappe E6 passiert sein.

Überall und jederzeit nicht. Wenn man der Zeugensichtung am Wanderparkplatz mitten im Wehratal Glauben schenken will, dann hätte S. zumindest die Strecke Todtmoos → Wanderparkplatz/Hagenmattgraben unbeschadet absolviert.

Und bzgl. Handy - interessant wäre in dem Zusammenhang, was S. an diesem Findling am Parkplatz gemacht hat. Was hat die Zeugin genau gesehen? Saß S. einfach nur da und hat in die Luft geschaut? Saß sie da und hat etwas gegessen? Saß sie da und hatte das Handy in der Hand?

CorvusCorax schrieb:Überall und jederzeit nicht. Wenn man der Zeugensichtung am Wanderparkplatz mitten im Wehratal Glauben schenken will, dann hätte S. zumindest die Strecke Todtmoos → Wanderparkplatz/Hagenmattgraben unbeschadet absolviert.

Jain. Also ja, sie hätte den Abschnitt bis dahin unbeschadet absolviert, das würde stimmen. Aber es schließt nicht aus, dass sie auf dieser Strecke schon jemandem begegnet ist.
Vielleicht riet ihr derjenige, dort zu warten, weil er was auch immer für Hilfe/Ideen hatte ihr zu helfen/das Handy zu finden/jemanden anzurufen. Und ab da ging dann im weiteren Verlauf vielleicht alles schief.

GallusFelis schrieb:Vielleicht riet ihr derjenige, dort zu warten, weil er was auch immer für Hilfe/Ideen hatte ihr zu helfen/das Handy zu finden/jemanden anzurufen. Und ab da ging dann im weiteren Verlauf vielleicht alles schief.

Wessen Hilfe würde ich da als Frau annehmen oder um Hilfe bitten, wenn ich da auf diesem Parkplatz sitzen würde?
Ganz klar die Hilfe der Zeugin, die mich mit ihrem Auto von A nach B hätte mitnehmen können.

@CorvusCorax
Das wohl eher so gemeint, "Warte hier ich kenne da jemanden der kennt sich da voll gut aus mit dem Orten von Handys. Ich hol ihn flux ab. Bin gleich wieder da."

FL106772 schrieb:Das wohl eher so gemeint, "Warte hier ich kenne da jemanden der kennt sich da voll gut aus mit dem Orten von Handys. Ich hol ihn flux ab. Bin gleich wieder da."

Ja ja, klar doch... Oder: "wir laufen die Strecke gemeinsam zurück, ich wähle deine Nummer an, und wenn wir es klingeln hören, dann haben wir das Handy gefunden".