Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978
09.06.2020 um 21:46So sehr man auch sucht, man findet im Leben der Maria Schwaiger nicht den geringsten Hinweis auf eine Liebschaft. Weil sie keine hatte.
eisenhans71 schrieb:So sehr man auch sucht, man findet im Leben der Maria Schwaiger nicht den geringsten Hinweis auf eine Liebschaft. Weil sie keine hatte.Zumindest der Kinobesuch mit dem nicht unbedingt sehr katholischen Film, passt da nicht so in das Bild. Oder kanntest Du Maria Schwaiger näher?
eisenhans71 schrieb:Als ziemlich sicher gilt die Annahme das es sich um einen sehr jungen Täter handelt. Sehr schlank, nicht sehr groß, blond. Der Täter war noch keine 20 und noch nicht einmal vollständig ausgewachsen. So ein Täter passt in den Personenkreis, den Maria Schwaiger betreute.Kannst Du das bitte näher ausführen? Interessante Annahme, wie kommst Du dazu?
InspektorWirz schrieb:@JestersTear Linksterrorismus ist natürlich naheliegend in den 1970er- und 1980er-Jahren, aber außer der Palmers-Entführung und einigen Banküberfällen fiel die RAF in Österreich nicht auf. Wie @FerdinandKarl richtig geschildert hat.Ich halte nichts von einem politischen Motiv.
Diese Aktionen hatten eher den Zweck, Geld für den bewaffneten Kampf in Deutschland zu beschaffen. In Österreich standen die Anschläge in Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt - OPEC, Nittel, Synagogen-Anschläge oder Attentat in Schwechat.
InspektorWirz schrieb:Warum die Hacke? Ich habe eine Idee, aber die ist noch etwas vage. Da muss ich noch etwas nachprüfen....außer, du gräbst noch was aus :-)
JestersTear schrieb:...außer, du gräbst noch was aus :-)Das habe ich und Du hast mir dabei geholfen;-)
Rick_Blaine schrieb:Was es auch gibt ist eine Zeugenaussage, die immerhin den mutmasslichen Täter relativ gut beschreiben kann und eine Zeugenaussage die zum Käufer der Tatwaffe etwas aussagen kann.Naja, immerhin räumte Zeuge Nummer eins später ein, dass es auch eine Frau sein könnte. Und zum zweiten Aussage nach der XY-Sendung habe ich einen Artikel im Archiv der APA gefunden vom 9.10.1979, Nummer 1979 Mit dem Titel „Heiße Spur im Mordfall Schwaiger droht zu versanden, Utl.: Keine zielführendeN Hinweise auf den Mörder“. Darin ist dieser Hinweis beschrieben. Die Kurzfassung: Der Kriminalbeamte meint, dass Hacken solcher Fabrikate zu Hunderten verkauft werden. Außerdem hätte die Aussage nur geholfen, wenn sie bereits vor einem Jahr gekommen wäre. Kann jeder nachprüfen. APA-Archiv ist halt kostenpflichtig. Per PN schicke ich gerne jedem den Link.
Rick_Blaine schrieb:Weiterhin gibt es ein paar Umstände, die gegen einen Täter sprechen, der es genau auf dieses Opfer und kein anderes abgesehen hat, nämlich die Tatsache, dass sie normalerweise an so einem Abend eben nicht in ihrer Wohnung gewesen wäre, und, selbst wenn der Täter gewusst oder angenommen hätte, sie würde dorthin an jenem Abend zurückkehren, er nicht wissen konnte wann und ob allein oder nicht.Das stimmt definitiv nicht. Jemand aus dem Umfeld hätte es wissen können, vielleicht hat es Maria Schwaiger auch erzählt. Das Opfer war in der Pfarre Floridsdorf sehr aktiv. Vielleicht ist sie öfter früher zurückgefahren und hat dann liturgische Dienste geleistet, während ihr Mann auf die Kinder aufpasste, die ja noch sehr klein waren. Auszuschließen ist das nicht. Außerdem: Ein Risiko muss ein/eine Mörder/Mörderin immer in Kauf nehmen, dass etwas anders kommt als geplant. Aber das hält offenbar nur sehr wenige davon ab, ansonsten würde es in diesem Forum kaum etwas zu diskutieren geben.
Rick_Blaine schrieb:Man kann in jedem Fall unzählige Theorien aufstellen, welches Motiv, welche Tätergruppe usw. dahinterstecken könnte. Grenzen werden der Phantasie hier keine gesteckt. Nur bringt das freilich rein gar nichts. Ernsthafte Ermittler werden eine Theorie nur dann verfolgen, wenn es wenigstens ein kleines Indiz für die Richtigkeit gibt, denn sonst werden sie sich dumm und dusselig ermitteln.Noch ein Wort dazu: Die Theorie mit der Beziehungstat und einer Frau als Täterin stammt nicht von mir, sondern wie im Magazin Krone Verbrechen nachzulesen ist, von der Wiener Polizei als sie den Fall nochmals aufgerollt hat. Offenbar stufst Du damit österreichische Ermittler nicht als „ernsthaft“ ein. Nimm es nicht persönlich, aber das sehr ich anders. Ich denke nicht, dass die Ermittler Jahrzehnte später eine unplausible Theorie präsentieren würden.
InspektorWirz schrieb:So und jetzt Feuer frei;-)Hi Inspektor,
InspektorWirz schrieb:Im Archiv der APA findet man einen Artikel, der nochmals klarstellt, dass das Messer aus der Wohnung des Opfers stammt....gibt´s dort im Lauf der Nachbetrachtung nirgends auch nur irgendeine Spekulation?
JestersTear schrieb:Btw: ich finde ,cim Laufe der zwei Monate, in denen wir im Forum über die drei schlagzeilenträchtigen Frauenmorde von Wien zwischen 77-80 diskutierten, wurde Margit Hartl immer wieder angesprochen.Recherchiert ist übertrieben. Jede Menge darüber gelesen, das schon. Aber eben nur Zeitungsberichte, keine wirklichen Fakten.
Ich finde, da gibt es auch genug eigenen Diskussionsbedarf - möchte niemand für Frau Hartl einen Thread eröffnen?
@kf1801 vielleicht? Du hatte bereits eine Menge recherchiert....
kf1801 schrieb:ich möchte nicht auf jeden einzelnen Beitrag, der hier seit gestern Abend eingestellt wurde eingehen, nur pauschal geantwortet, an so Räuber-Tschinn-Bumm-Klamotten á la politisch motivierter Racheakt und "Da hat wer meinen Lieblings-Fußball-Verein entehrt", glaube ich persönlich überhaupt nicht.@Belvedere (Fussball) und ich (Politik) haben gesagt,daß wir das selbst eher für unwahrscheinlich halten.
kf1801 schrieb:Ein alter Kriminaler aus Berlin hat einem jungen Anwalt gegenüber einmal den klugen Rat: "Folgen Sie dem Geld oder dem Sperma und Sie werden Ihren Mörder finden." gegeben.Der ist gut!
kf1801 schrieb:Wir können nicht wissen, welch' verqueres Motiv hier die Antriebsfeder war und wenn wir es wüssten, könnten wir es wahrscheinlich nicht nachvollziehen. Denn, was dem einen jede Tat wert ist, findet der andere geradezu lächerlich banal.Yep, da ist was dran!
kf1801 schrieb:Ob das für ein Diskussions-Thema ausreicht? Obwohl - wenn es so zivilisiert zugeht, wie hier und in den beiden anderen Threads zu Österreich-Themen (Kriminalfälle Österreich und der Karfreitagsmord an Christine Schöllerl), dann natürlich mit Vergnügen.Wir zählen auf Dich :-)
InspektorWirz schrieb:Ich denke, es hat hier doch Unterschiede gegeben, daher wurde diese These verworfen. So wurde etwa am Körper von Hartl Sperma gefunden und später sogar die Blutgruppe bestimmt. Im Schwaiger-Fall fand keine Vergewaltigung statt.Evtl. hätte im Zuge einer Copycat-Aktion die Vergewaltigung tatsächlich auch geplant sein können.
Der (in dem Fall männliche) Täter merkte aber anschließend doch , daß der Akt unter den gegebenen Umständen , sprich nach den ersten Beilhieben, dann doch nicht so verlockend und durchführbar war!das sehe ich auch so
JestersTear schrieb:@Belvedere (Fussball) und ich (Politik) haben gesagt,daß wir das selbst eher für unwahrscheinlich halten.Das war keinesfalls als Vorwurf in irgendeine Richtung gedacht, sondern lediglich meine Meinung dazu.
Wenn ich für Belvedere mitsprechen darf: wir wollten (vermutlich) eher aufzeigen, daß die Angehörigen mehr Projektionsfläche boten als die Getötete selbst.
eisenhans71 schrieb:Das soll jemand starten, der/die sich damit eingehend beschäftigt hat. In den Schwaiger Fall kann ich mich als Floridsdorfer besser hineindenken als in das Hartl Tötungsdelikt.Ich habe sehr lange im dritten Bezirk gewohnt, genau gegenüber vom KOAT Juchgasse. Mein Vater war ja bei der Polizei und wir haben von 1972 bis 1981 in einer Dienstwohnung des UI der Polizei gelebt. War übrigens eine sehr schöne Zeit und ich bin dem dritten Bezirk noch immer in Liebe verbunden.