Rick_Blaine schrieb:Ich vermute eher, dass wir es mit einer gewissen Entwicklung zu tun haben, was bei Serientätern eben nicht ungewöhnlich ist
Das ist schon richtig,aber...
Rick_Blaine schrieb:er steigert seine Lusterwartung. Er mag mal mit einfachem Grabschen begonnen haben, das wurde dann immer mehr, er war schliesslich mit dem Messer unterwegs, und selbst das war ihm vielleicht zu langweilig, vielleicht wollte er mal so richtig Blut spritzen sehen
...bis zum Zeitpunkt der Attacke auf Maria Schwaiger war er nach unserem Wissen noch kein Mörder,sondern "nur" jemand, der Frauen überfiel.
Ob "das Erschrecken" für den "Kick" bereits ausreichte ,oder ob es zugefügte,leichte Schnittverletzungen (wie im Filmfall dargestellt) waren,wissen wir nicht.
Wäre es nicht logischer,daß die nächste ,Lust verschaffende Eskalationsstufe der Mord gewesen wäre und zwar ein Mord mit dem "vertrautem" Instrument, nämlich einem Messer,bevor zu sowas wie einem Beil gegriffen wird?
Und : zur "Entwicklung" von Serientätern gehört meines Wissens auch die Verfeinerung des Modus operandi, der "planende" Täter analysiert Fehler seiner vorausgegangenen Tat und versucht diese,beim nächsten mal abzustellen.
Das Herumschleppen eines Beils,dessen Stil oben aus einer sehr bunten,auffälligen Plastiktüte ragt,scheint m.E. kein Uprade zu sein,einerseits in Bezug auf Wiedererkennung und wäre andererseits bei einer Flucht ziemlich hinderlich gewesen.
InspektorWirz schrieb:Man hat eben immer nach einem Mann gesucht.
Belvedere schrieb:Dieses Lied dürfte den meisten Wienern bekannt sein, einigen in Restösterreich, in Deutschland wohl kaum.
Hey , ich höre als Deutscher noch heute den Georg Danzer der 70s ,habe die "79er Live-Tour" im CD-Schrank stehen.
Dieser Song der weiblichen Serienmörderin ist allerdings nicht auf dem Album.
Mir ist bewusst,daß es diese Gattung in homöopathischen Dosen wohl schon immer gegeben hat, aber außer Lizzy Borden fällt mir keine weibliche Axtmörderin ein!
Als Serienmörderin mit "Messer" fällt mir spontan die Schweizerin "Carolin H." ein (zu finden als "Parkhausmörderin"), die im Zürich der 90er in Parkhäusern,Parks oder abgelegenen Geschäften Frauen niederstach und später als Motiv angab, sie würde "Frauen ganz einfach nicht mögen"!
Aber schon im Wien der 70er?
InspektorWirz schrieb:. Noch was: Jemand fährt am Samstagabend nach Wien und wartet dort vor der Wohnung des Mannes von der Fürsorge, um sich an ihm zu rächen. Ich denke eine Familie mit drei so kleinen Kindern, wird um diese Tageszeit nicht oft vor die Tür gehen.
Anders herum gedacht: gerade um diese Zeit sind Eltern kleiner Kinder auch samstags in der Regel zu Hause und nicht aus.
Er/Sie glaubte,die Chance sei ziemlich groß gewesen,um diese Zeit jemanden anzutreffen.
Der Täter hat möglicherweise nichts vom "Wochenendhaus" gewußt,klingelte,bemerkte,daß niemand zu Hause war und beschloß zu warten,weil er dachte,daß solch kleine Kinder gleich nach Hause ins Bett gebracht werden würden.
InspektorWirz schrieb:Warum hat er/sie mit der Hacke dann nicht das grausame Werk vollendet? Sondern ging in die Küche und holte sich ein Messer, um die wehrlose Frau umzubringen? Das erscheint mir unlogisch.
Könnte man evtl. so interpretieren, daß der Serienangreifer,der sich den "neuen Kick durch Anwendung eines Beils" verschaffen wollte,letztlich merkte,daß er auf diese Tatwaffe doch nicht so gut kann und sich anschließend aus der Küche ein "vertrautes" Messer geholt hat.
Glaube ich wie oben beschrieben aber nicht wirklich ...
Destructivus schrieb:Womöglich wusste der Täter gar nichts um die familären Umstände und wollte sich anderweitig rächen, zB indem er mit der Hacke Teile seines Mobilar kurz und klein schlägt.
Das ist schon ein interessanter Gedanke!
Würde mMn aber wieder eher "auf was berufliches" hinweisen,wenn ich bei der unbescholtenen Familie mal ausschließe, daß es eine "Warnung der Unterwelt" gewesen sein soll.
Und wenn´s wirklich was berufliches war,konnte der Ehemann wirklich keine Hinweise geben,wer so eine Wut gehabt haben könnte,wem er so auf den Schlips getreten ist?
Falls Frau Schwaiger doch das eigentliche Ziel war: niemand fällt ein Motiv ein, warum ein planender Täter dieser armen Frau in rasender Wut mehrfach in Kopf und Hals sticht ?
Destructivus schrieb:. Ja die Polizei von damals sollten wir halt auch nicht komplett unterschätzen, sie hatte nicht die tecnischen Möglichkeiten und vor allem nicht die Spurensicherung von heute, verstand aber sehr wohl um einiges mehr von Kriminalpsychologie als die meisten von uns hier.
InspektorWirz schrieb:Das man zu einem anderen Ergebnis kommt, zeigt ja nicht, dass vorher schlecht gearbeitet wurde.
Versteht mich bitte jetzt nicht falsch,Jungs,ich habe in mehreren Threads User wahrgenommen,die sich für schlauer als die Polizei hielten,was wir natürlich alle nicht sind und es ist einfach zu kritisieren, wenn ein Fall nicht geklärt wurde.
Trotzdem: die Ermittler von damals dürften so die 1920er,1930er Jahrgänge gewesen sein, halt "Bullen von altem Schrot und Korn", mit viel Erfahrung,aber ich tue mich mit der "Kriminalpsychologie" gerade bei so einem ungewöhnlichen Fall,wo sogar eine weibliche Täterin in Frage gekommen wäre,schwer.
In Sachen Spurensicherung usw. wird das sehr professionell gewesen sein,bei der Bewertung/Analyse dürfte man sich mit dem Wissensstand der 70er schwerer getan haben.
Ich fänd´s interessant zu erfahren,ob 40 Jahre später auch noch mal jemand auf den Fall geschaut und ihn bewertet hat,z.B. in Hinblick auf die Frage,ob´s nicht doch der Serientäter gewesen sein könnte. Zu klären dürfte er nicht mehr sein, zu viele Beteiligte wie der Kaplan,der Vater usw. sind verstorben.