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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

205 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wien, Mordfall, 1970er ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

16.04.2020 um 00:46
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Jawoll, da hat jemand genau gewußt, dass Maria Schwaiger an diesem Samstagabend ohne ihre Familie, chauffiert von ihrem Kaplan-Freund, nach Wien kommen wird, weil sie am Tag drauf als Wahlzeugin eingeteilt ist. Das einzige, was dieser jemand nicht wissen konnte, war, dass Frau Schwaiger und der Kaplan ins Kino gehen, bevor er sie vor ihrer Wohnung absetzt. Da hat dieser jemand ein wenig länger warten müssen, bis er/sie sein/ihr Vorhaben in die Tat umsetzen konnte. Und er/sie hat gewartet.
So sehe ich das auch. Er/Sie könnte auch in der Wohnung gewartet haben. Falls es jemand aus dem engsten Familien- und Bekanntenkreis war, dann gab es vielleicht auch die Möglichkeit einen Schlüssel irgendwann nachmachen zu lassen. Es soll ja zudem Leute geben, die einen Reserveschlüssel unter die Fußmatte oder einen Blumentopf legen. Vielleicht hat jemand zufällig davon erfahren.
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Und irgendjemand hatte ein Motiv, auch wenn sich das bei dieser unscheinbaren, offenbar sehr anständigen und frommen Frau, niemand vorstellen kann. Sie war zwar "nur" Hausfrau und dreifache Mutter, aber kirchlich engagiert und sie hatte selbstverständlich soziale Kontakte.
Für mich könnte es eine Form von Eifersucht sein. Wobei ich ihren Ehemann hier dezidiert ausschließe. Das Motiv ist ja sehr häufig und tritt sozusagen schon bei Kain und Abel das erste Mal auf. Maria Schwaiger war verheiratet, hatte drei Kinder und war offenbar in der Pfarre beliebt. Ein solides und glückliches Leben, dass jemand vielleicht auch gerne führen würde. Aus Neid wird mit der Zeit krankhafte Eifersucht. Vielleicht gab es ja noch eine Kränkung, die das alles weiter verschärft hat.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

16.04.2020 um 04:10
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Im Filmfall fiel mir auf, dass Maria Schwaiger die Haustür ohne sie aufzusperren, öffnet. Was ungewöhnlich ist, weil in den 70er Jahren die Haustore bei Anbruch der Dunkelheit von den Hausmeistern abgesperrt wurden.
Das ist mir auch aufgefallen, aber ich weiss aus Erfahrung (ja, ich bin so alt), dass die Hausbewohner das nicht immer so genau genommen haben.
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Gesetzt den Fall, es wäre so gewesen, wie im Filmfall gezeigt - hat ein Hausbewohner, der vor Maria Schwaiger nach Hause kam, das Haustor (was immer wieder vorgekommen ist) nicht wieder zugesperrt?
Genau. Wenn sich das alles so abgespielt hat.
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Und das Licht brannte, als sie den Fahrstuhl bestieg und auch, als sie diesen im 4. Stock verließ. Auch das ist ungewöhnlich, weil die Hauswarte ab Einbruch der Dunkelheit die Gangbeleuchtung von Dauerbetrieb auf manuellen Betrieb schalteten. Ab dieser Zeit ging das Ganglicht nach zehn Minuten aus und musste wieder eingeschaltet werden.
Auch das ist richtig. Und auch hier wage ich vorsichtig zu sein, was die XY Darstellung angeht. Ich bin mir nicht sicher, dass der Regie ein solches Detail wichtig war. Aber wenn es wirklich so war, dann trifft das wohl zu:
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Wenn das Licht beim Heimkommen von Maria Schwaiger noch brannte, kann der letzte Heimkehrer nur innerhalb von weniger als zehn Minuten nach Hause gekommen sein.
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Irgendwer muss, wenn das Licht bei Maria Schwaigers Heimkehr tatsächlich noch an war, kurz vor ihr das Haus betreten habe. Ob die junge Frau oder jemand anderer.
Nun, um ganz penibel zu sein, er kann das Haus auch verlassen haben.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Zitat aus diesem Artikel : "Nach dem letzten Stand der Ermittlungen sind die Kriminalisten....überzeugt: der Täter muß den Mord geplant haben.Er hat sich mit der neugekauften Hacke Zugang in den Ludwigshof verschafft"
Auch da ist natürlich zu fragen, wie verlässlich die Aussage ist. Aber denkbar ist schon, dass sich am Schloss des fraglichen Tores Spuren befanden. Das heisst auch nicht, dass der Täter tatsächlich das Schloss aufgebrochen hat, vielleicht gelang es ihm dann doch auf andere Weise, in den Hof zu gelangen, zum Beispiel durch oben erwähnte Hausbewohner, die vor MS kamen oder gingen. Denn auffällig ist hier, dass in XY nicht davon gesprochen wird und auch nicht erwähnt wird, dass dem im Filmfall nach Hause kommenden Hausbewohnern irgendetwas am Tor aufgefallen sei.
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Ein Täter, der sich ein Zufallsopfer sucht, wählt doch keines, das in einer Wohnhausanlage wohnt, die man nur über ein verschlossenes Tor erreichen kann. Abgesehen von der Mühe des Hineinkommens, steigt dadurch auch das Risiko beim Betreten von ungebetenen Zeugen gesehen zu werden. Und, falls man die Hacke zum Reinkommen nutzt, muss man noch dazu damit rechnen, dass man dabei auch gehört wird.
Es hat das durchaus schon gegeben.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

16.04.2020 um 14:13
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Zitat aus diesem Artikel : "Nach dem letzten Stand der Ermittlungen sind die Kriminalisten....überzeugt: der Täter muß den Mord geplant haben.Er hat sich mit der neugekauften Hacke Zugang in den Ludwigshof verschafft"
Wie schon einmal erwähnt, ist diese AZ-Aussage mehr als nur mit Vorsicht zu genießen. Nachdem es in Wien keinen Ludwigshof gibt, sondern nur einen "Carl-Ludwig-Hof", und der ist noch dazu nicht im 21., sondern im 18. Bezirk, steht die Behauptung mit dem Zugangsversuch per Hacke auf mehr als nur tönernen Beinen.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Das ist mir auch aufgefallen, aber ich weiss aus Erfahrung (ja, ich bin so alt), dass die Hausbewohner das nicht immer so genau genommen haben.
Ja, ich bin auch schon so alt:)))) Natürlich haben das nicht alle Hausbewohner befolgt. Ich befürchte, dass bei den polizeilichen Ermittlungen diese Details nicht mehr ermittelt werden konnten, und heute schon zweimal nicht mehr.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Denn auffällig ist hier, dass in XY nicht davon gesprochen wird und auch nicht erwähnt wird, dass dem im Filmfall nach Hause kommenden Hausbewohnern irgendetwas am Tor aufgefallen sei.
Nach mehrmaligen Ansehen finde ich , dass der Filmfall leider extrem schlampig gemacht ist. Mir fehlt, dass manche "Wiener Gepflogenheiten" (zB Haustor gesperrt, Ganglicht) nicht erläutert werden. Was mir nach mehrmaligen Ansehen ebenfalls auffällt ist, dass die Darstellerin der Maria Schwaiger sehr merkwürdig spielt. "Das kleine Hascherl, das liebe, stille, dumme", das fällt mir dazu ein.

Auch, als der Film-Kaplan vor ihrer Wohnanlage fragt, ob sie "alleine rauffindet", ihr komisch gesagtes "Nein, bestimmt nicht", klingt sehr merkwürdig.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

16.04.2020 um 16:24
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Nach mehrmaligen Ansehen finde ich , dass der Filmfall leider extrem schlampig gemacht ist.
Das ist ganz normal. was meinst wie ich den Kopf schüttelte als vor einiger Zeit der Klagenfurter (Auftrags-?) Mord in AXY ausgestrahlt wurde (gibt es einen thread, der Fall ist aber fast noch hoffnungsloser als der hier...). Das hat mit Klagenfurt rein gar nichts zu tun.

AXY ist trotz oft großartiger Regie im Machwerk der Filme ein B-Movie.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

17.04.2020 um 02:57
Zitat von DestructivusDestructivus schrieb:AXY ist trotz oft großartiger Regie im Machwerk der Filme ein B-Movie.
Das ist leider wahr, und es war auch schon unter Ede Zimmermann so. Es ist auch nicht unbedingt illegitim, da das Ziel der Sendung ist, bestimmte Informationen zu bekommen und nicht eine minutiös getreue Abbildung des Falles zu bieten. Aber man muss sich das immer in Erinnerung rufen, dass vieles falsch dargestellt wird, angefangen von den Schauplätzen, die extrem selten die Originalschauplätze sind, über die Jahreszeiten, bis zu den dargestellten Personen. Ich kann das ein wenig beurteilen, da ich zufällig zweimal in direkter Nachbarschaft eines Tatortes in einem XY Filmfall wohnte und somit auch einige Informationen ausserhalb der XY Sendungen hatte (also aus der Nachbarschaft, der Lokalpresse usw) und bemerkt habe, dass die XY Darstellung teilweise erheblich davon abwich.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

17.04.2020 um 07:50
@Destructivus
@Rick_Blaine

Natürlich ist Aktenzeichen XY...ungelöst nicht Hollywood und man stellt an sie auch nicht den Anspruch, dass ihre Filme jederzeit bei einer Oscar-Verleihung mit Preisen überhäuft werden.

Aber gerade wenn man, wie ich in diesem Fall, in Wien lebt und die Stadt und ihre Gepflogenheiten kennt, dann tut mir das Leid. Bei dieser Darstellung handelte es sich auch nicht gerade um unwichtige Details, auf die mMn nicht geachtet wurde. Es ist für diesen Fall eben nicht unwesentlich gewesen, ob die Haustüre versperrt war und das Ganglicht gebrannt hat.

@Rick_Blaine

Ich habe mir den Weg, den ein blutbeschmierter Mörder zu Fuß vielleicht zurückgelegt hat, um relativ unentdeckt an die Stelle der Alten Donau zu kommen, wo die Burschen am Tag darauf die Tatwerkzeuge gefunden haben, angesehen. Laut Google Maps benötigt man zu Fuß ca eine Viertelstunde. Ein junger, flinker Mensch braucht eher nicht so lange und es könnte möglich sein, dass der Täter auf den Weg zur Alten Donau niemanden aufgefallen ist.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

17.04.2020 um 08:26
@kf1801
Soweit ich richtig informiert bin, sind die Filme ein Kompromiss zwischen Infotainment und was die Ermittler im Vordergrund gerückt haben möchten. Man kann das mM auch immer so lesen, was den Ermittlern zum Zeitpunkt des Drehs wichtig war. Derartige Prioritäten ändern sich ja dann oft. Würde man den Fall heute aufrollen würde zB der/die Täter/in möglicherweise schon mal androgyn dargestellt werden.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

17.04.2020 um 11:14
@Destructivus

Ich habe es ja schon geschrieben, aber mir fiel bei dem Film ganz extrem auf, dass das Opfer, Frau Maria Schwaiger, extrem naiv, wortkarg und als "kleines Tschapperl" dargestellt wurde.

Wenn es bei den Filmen, wie Du schreibst, die Wünsche der Ermittler berücksichtigt wurden, dann frage ich mich, ob das gewollt war, und Frau Schwaiger in der Realität so gewesen ist.

Falls ja, wäre so ein Typ natürlich eine leichte Beute für einen Täter, weil von ihr wenig Gegenwehr zu erwarten ist. Eine selbstbewusste, wehrhafte Frau überwältigt man nicht so leicht.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

17.04.2020 um 11:20
@kf1801
Naja, das gilt aber nur für wenige Mänenr oder für andere Frauen. Gegen einen mit einer Hacke bewaffneten Mann sind lediglich Wettkampf-Kampfamazonen in der Lage sich körperlich zur Wehr zu setzen. Das sind vielleicht 50-100 Frauen in ganz Österreich.

Die Darstellung als Tschapperl- ja die ist nicht zu übersehen. Aber auch das muss keineswegs der Realität entsprechen sondern könnte durchaus dem Kopf vom Drehbuchautor entsprungen- und der Polizei wird das wohl eher unwichtig gewesen sein.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

17.04.2020 um 11:31
@Destructivus

Das ist schon klar. Einem Hackenangriff aus dem Hinterhalt hält selbst ein körperlich robust gebauter Mensch nicht stand. Die meisten würden wohl sofort bewusst- und somit wehrlos.

Aber eine Darstellung, wie im Film, ich glaube nicht, dass das so unwichtig war. Auch für die Ermittler nicht. Auch die ansonsten so beliebte Sprecherformulierung "das Opfer war bei den Gemeindemitgliedern allseits beliebt", geht mir ab.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

17.04.2020 um 22:45
Zitat von DestructivusDestructivus schrieb:Die Darstellung als Tschapperl- ja die ist nicht zu übersehen. Aber auch das muss keineswegs der Realität entsprechen sondern könnte durchaus dem Kopf vom Drehbuchautor entsprungen- und der Polizei wird das wohl eher unwichtig gewesen sein.
Das ist natürlich jetzt ein wenig Kaffeesatzraten, aber ich traue der XY Darstellung da auch nicht mehr, dass sie die Charaktere der Beteiligten, vor allem der Opfer, immer richtig darstellen. Freilich, eine junge, selbstbewusste Frau, deren Verhalten in der Tatnacht relevant ist, wird vermutlich schon so dargestellt. Aber in einem Fall wie diesem, wo alles darauf hinweist, dass es sich über eine sehr überraschende Tat eines waffentechnisch weit überlegenen Täters handelt, spielt der Charakter des Opfers vermutlich keine Rolle.

Ich bin vorsichtig geworden, seit es Anzeichen gibt, dass z.B. im Fall Stoll XY das Familienleben des Opfers anscheinend massiv "geschönt" hat.

Da wir hier keine anderen Quellen haben als XY, bleibt uns wohl nichts übrig, als zunächst mal davon auszugehen, dass die Darstellung mehr oder weniger dem Charakter des Opfers entspricht.


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18.04.2020 um 10:13
Ich denke nicht, dass sie ein Tschapperl war. Sie wurde von einer Partei als Vertrauensperson für die Wahl nominiert. Das deutet daraufhin, dass sie in irgendeiner Form auch politisch tätig war. Bei Frauen war ja das noch eher ungewöhnlich. Politik, vor allem auch auf den unteren Ebenen, war damals in Österreich extrem männerdominiert. Außerdem ist sie als verheiratete Frau mit einem anderen Mann ins Kino gegangen. Ich weiß nicht, ob das auf eine ängstliche und schüchterne Frau hindeutet. Zur damaligen Zeit, war das wahrscheinlich doch etwas Ungewöhnliches. Das XY-Filmfälle das Geschehen nur sehr stark verkürzt zeigen können, liegt ja in der Natur der Sache. Dieser dürfte aber mit Sicherheit nicht zu den gelungensten seiner Art zählen. Drum würde ich den Film nur sehr bedingt für Schlussfolgerungen heranziehen.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

18.04.2020 um 12:44
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Das deutet daraufhin, dass sie in irgendeiner Form auch politisch tätig war. Bei Frauen war ja das noch eher ungewöhnlich.
Als Wahlbeisitzer ist man in Österreich nicht unbedingt politisch aktiv. Mitgliederschwache Parteien nehmen gewissermaßen alles, um die Sprengel zu besetzen. Die ÖVP war damals in wr nicht mitgliederschwach, aber musste dennoch sicher Mann und Maus aufbieten, um die Sprengel zu besetzen. Also zwangsläufig aktiv war sie deshalb nicht.

Sie stammte aber ohne Frage aus einer erzschwarzen Wiener Familie und wählte sich einen Gatten einer erzschwarzen Familie.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

18.04.2020 um 13:48
Zitat von DestructivusDestructivus schrieb:Als Wahlbeisitzer ist man in Österreich nicht unbedingt politisch aktiv. Mitgliederschwache Parteien nehmen gewissermaßen alles, um die Sprengel zu besetzen. Die ÖVP war damals in wr nicht mitgliederschwach, aber musste dennoch sicher Mann und Maus aufbieten, um die Sprengel zu besetzen. Also zwangsläufig aktiv war sie deshalb nicht.

Sie stammte aber ohne Frage aus einer erzschwarzen Wiener Familie und wählte sich einen Gatten einer erzschwarzen Familie.
Stimmt, jede Partei schickt auch noch heute, bei jeder Wahl ihre Wahlbeobachter aus, die in den Wahllokalen darauf achten, dass keine "Mauscheleien" passieren.

Das ist keine verantwortungsvolle Aufgabe, sondern Makulatur. Die Verantwortung tragen die Wahlleiter und deren Stellvertreter und die Beisitzer. Ich war jahrelang Wahlleiterin und dann Stellvertreterin, deshalb weiß ich das.

Die Wahlbeobachter wurden auch nicht vereidigt und waren auch nicht verpflichtet, den ganzen Wahltag über im Lokal anwesend zu sein.

Meistens kamen die später dazu und blieben allerdings bis zum Schluß, um bei der Stimmenauszählung aufzupassen.


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18.04.2020 um 14:38
Also meines Wissens gibt es Beisitzer, die von den drei stärksten Parteien der letzten Wahl in einem proportionalen Verhältnis nominiert werden.zumindest ist es heute so. Diese werden meines Wissens vereidigt. Sie entscheiden in der Sprengelwahlkommission über strittige Stimmen. Korrigiert mich bitte, wenn es anders ist.
Das andere sind Wahlzeugen, die jede Fraktion nominieren kann, die am Stimmzettel steht. Sie dürfen die Wahl überwachen, haben aber kein Stimmrecht. Deren Aiufgabe ist aber zumeist eine andere, die mit einer Gesetzeslücke zusammenhängt. Kann ich gerne ausführen, was das ist, wenn es jemand interessiert.
Ich denke trotzdem, dass man damals für beide Positionen noch mehr Auswahl hatte und daher Personen zu nominieren, denen man vertraute. Und die ÖVP war damals wienweit im Aufwind
Das sagt natürlich nichts, über den Grad an politischen Akivität aus. Ich denke trotzdem, dass Frauen in den Waklkommissionen in den 1970er-Jahren eher die Ausnahme waren. Mir ging es nur darum darzustellen, dass Maria Schwaiger eher kein Tschapperl war - so wie es XY nahelegt.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

18.04.2020 um 14:58
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Also meines Wissens gibt es Beisitzer, die von den drei stärksten Parteien der letzten Wahl in einem proportionalen Verhältnis nominiert werden.zumindest ist es heute so. Diese werden meines Wissens vereidigt. Sie entscheiden in der Sprengelwahlkommission über strittige Stimmen. Korrigiert mich bitte, wenn es anders ist.
Ist richtig, was du schreibst

https://www.oesterreich.gv.at/lexicon/W/Seite.992454.html

In der Praxis ist es aber so, dass viele nicht besetzt werden können. Das Problem hatte die FPÖ in ihrer Glanzzeit und haben nun auch wohl die Grünen. Erfahrungsgemäß sind selten die zugeteilten Plätze alle besetzt.


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18.04.2020 um 19:26
@Destructivus
@InspektorWirz

Mit Wahlbeobachter habe ich die Wahlzeugen gemeint:)))

Wahlleiter, deren Stellvertreter und die Beisitzer werden vereidigt und erhalten für ihren Zeitaufwand eine Aufwandsentschädigung. Wenn man für eine der drei Funktionen nominiert wird, dann ist dies verpflichtend und man braucht einen guten Grund, wenn man dieser Pflicht nicht nachkommen kann. Bei uns im Betrieb gilt zu den Wahlzeiten deswegen Urlaubssperre.

Wahlzeugen machen das sozusagen für "Parteiens" Lohn. Die Teilnahme ist nicht verpflichtend und die Wahlzeugen haben auch kein Entscheidungs- und Mitstimmrecht.

Auch das "Tschapperl" nehme ich zurück, nachdem ich mir angeschaut habe, was das bedeutet. Ich meinte "Hascherl".


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

19.04.2020 um 00:29
@kf1801
Ich hätte das auch so interpretiert;-)


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

19.04.2020 um 12:41
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Ich hätte das auch so interpretiert;-)
Ja, Du:))) Aber anderen fehlt gleich wieder die "politische Korrektheit, und wie ich dazu käme, das Opfer zu verunglimpfen. Deshalb habe ich das lieber korrigiert.

Dieser Eindruck bleibt beim Anschauen des Filmfalles bei mir zurück. Und obwohl ich eher der Ansicht bin, dass Maria Schwaiger einer geplanten Tat zum Opfer fiel, kann man sich das angesichts dieser Darstellung so überhaupt nicht vorstellen.

Eine so zurückhaltende, ruhige, beinahe schüchterne und zurückhaltende Frau, kann doch keine Feinde gehabt haben. Und wenn doch, was könnte sie getan haben, dass der einen derartig mörderischen Hass auf sie entwickelt hat?

Falls in den 70ern, 80ern wirklich ein Serienmörder in Wien sein Unwesen getrieben hat, dann wäre Maria Schwaiger von ihrem Wesen her auch ein ideales Opfer gewesen. Da vermutet keiner eine wehrhafte Karatekämpferin.

Ich habe jetzt den Inhalt des Filmes durchgelesen, den Maria Schwaiger sich knapp vor ihrem Tod gemeinsam mit dem Kaplan angesehen hat. Wen es interessiert - nicht unpikant:
Wikipedia: Pretty Baby


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

19.04.2020 um 13:41
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Ich habe jetzt den Inhalt des Filmes durchgelesen, den Maria Schwaiger sich knapp vor ihrem Tod gemeinsam mit dem Kaplan angesehen hat. Wen es interessiert - nicht unpikant:
Wikipedia: Pretty_Baby
Nicht unbedingt ein Film, der von der Katholischen Filmkommission empfohlen wird;-) Womit das im Film gezeichnete Klischee einmal mehr widerlegt wird.

Ich glaube nicht an die Serientäter-Theorie. Das sich im jemand im 4. Stock eines Hauses auf die Lauer legt, halte ich für unwahrscheinlich. Es ist für ihn ja viel zu gefährlich, dass er gesehen wird. Das Hineinschwindeln bei der Tür erscheint mir ja auch unwahrscheinlich. Kann jeder ausprobieren. Außerdem würde die Jacke mit Sicherheit nicht am Boden neben der Leiche liegen.


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