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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

205 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wien, Mordfall, 1970er ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

19.04.2020 um 14:10
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Ich glaube nicht an die Serientäter-Theorie. Das sich im jemand im 4. Stock eines Hauses auf die Lauer legt, halte ich für unwahrscheinlich. Es ist für ihn ja viel zu gefährlich, dass er gesehen wird. Das Hineinschwindeln bei der Tür erscheint mir ja auch unwahrscheinlich. Kann jeder ausprobieren. Außerdem würde die Jacke mit Sicherheit nicht am Boden neben der Leiche liegen.
Ich ja auch nicht, es sieht mir alles zu sehr nach Planung aus. Dass im Vorfeld Belästigungen im Bezirk stattgefunden haben, muss nicht in Zusammenhang zu stehen. In den 70ern, 80ern waren Sexualdelikte in Wien keine Seltenheit.

Dass sich ein Täter in einem unbemerkten Moment recht simpel durch das Gittertor in den Innenhof mogeln kann, ist nicht unmöglich. Die Bewohner mit PKW verfügten über keine Fernbedienung, sondern mussten ihr Fahrzeug verlassen, und das Tor von Hand öffnen. Ebenfalls, um das Tor wieder zu schließen. Wie es im Innenhof aussieht, weiß ich leider nicht. Gibt es dort Garagen oder Stellplätze für die Fahrzeuge?

Jedenfalls scheint mir ein Bewohner dadurch hinlänglich abgelenkt, sodass ein ungebetener Gast ohne gesehen zu werden, in den Innenhof gelangen kann. Und wenn das Haustor nicht abgesperrt wird, ist es ein Kinderspiel, um ins Haus zu gelangen.

Hat es zu der Zeit schon eine Gegensprechanlage am Wohnhaus gegeben? Ist das bekannt?


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

19.04.2020 um 17:00
Leute, ich hab´s gleich geahnt: klar "Hascherl", nicht "Tschaperl" ! (gut, daß Fremdsprachenlexika online verfügbar sind :-)))
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Nicht unbedingt ein Film, der von der Katholischen Filmkommission empfohlen wird;-)
stimmt,kam mir auch direkt in den Sinn ;-)
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:kf1801 schrieb:
Ich habe jetzt den Inhalt des Filmes durchgelesen, den Maria Schwaiger sich knapp vor ihrem Tod gemeinsam mit dem Kaplan angesehen hat. Wen es interessiert - nicht unpikant:
Wikipedia: Pretty_Baby
Woher weißt du das eigentlich? Aus diesem "Wehner"-Buch? Woher wußte die das denn? Hat der Kaplan selbst geplaudert oder sich der Ermittler verplappert? Jedenfalls nicht sehr diskret ;-)


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

19.04.2020 um 19:56
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Woher weißt du das eigentlich? Aus diesem "Wehner"-Buch? Woher wußte die das denn? Hat der Kaplan selbst geplaudert oder sich der Ermittler verplappert? Jedenfalls nicht sehr diskret ;-)
Nein, Frau Wehner selig erwähnt den Kinobesuch erst gar nicht. In ihrer rosaroten Glücksbärchi-Welt setzt der Kaplan Frau Schwaiger ganz fromm knapp vor 22 Uhr vor ihrem Wohnhaus ab.

Nein, steht in der AZ. In der Ausgabe vom 21.10.1978. Dort steht, dass Kaplan Adalbert Frau Schwaiger aus Tullnerbach abgeholt, und mit ihr im Künstlerhaus-Kino den Film "Pretty Baby" (Länge 110 Minuten) angesehen hat. Laut Kinoprogramm vom 07.10.1978 wurde der Film an besagtem Samstag um 18:30 Uhr und um 20:30 Uhr gespielt.

Danach hat er sie heimgebracht. Ungefähr um 22:30 Uhr ist Maria Schwaiger vor ihrem Wohnhaus aus dem Wagen von Kaplan Adalbert gestiegen. Er ist sofort weiter in seine Pfarre gefahren.

Bei der Erwähnung des Künstlerhaus-Kinos war mir klar, dass es sich um einen künstlerisch wertvollen Film gehandelt haben muss. Dort werden ausschließlich Filme für das intellektuelle Publikum gezeigt:)))

Außerdem kann ich mir jetzt vorstellen, dass der Kaplan für die Tatzeit ein einwandfreies Alibi hat, wenn er nach dem Absetzen von Maria Schwaiger gleich in seiner Pfarre aufgeschlagen ist. Wahrscheinlich wurde er dort von Zeugen gesehen.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

06.06.2020 um 23:18
Hallo,
ich denke, es war ein Einzeltäter.
Maria Schwaiger war wahrscheinlich an jedem Wochenende mit der Familie im Zweitwohnsitz. Nur ein Bekannter hätte wissen können, dass sie an diesem Samstag alleine nach Hause kommt. Woher hat er gewusst, dass sie noch mit dem Pfarrer ins Kino geht?
Sollte es so gewesen sein, dass der Täter auf sie am Gang gewartet hat, müsste er sich in der Wohnung ausgekannt haben. Er überwältigt sie am Gang, zerrt sie in die Wohnung und haut ihr die Hacke auf den Schädel oder wo auch immer. Dann geht er in die Küche und nimmt ein Messer. Nicht jeder hat einen Messerblock, also muss er damit rechnen, dass er sämtliche Laden durchsuchen muss. Während dessen liegt die Maria Schwaiger im Vorzimmer und könnte vielleicht noch schreien.
Wahrscheinlicher erscheint mir die Theorie, dass der Täter schon in der Wohnung war und vielleicht überrascht wurde.
Wurde überhaupt etwas geraubt?


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

06.06.2020 um 23:32
Eine Frau als Täterin macht auch Sinn, im Zusammenhang mit dem Pfarrer oder Gatten. Sie war der Pfarrgemeinde anscheinend sehr verbunden.
Neben dem Tatort ist die Eisenwarenhandlung, ich bin Jahre später weiter raus gezogen.
Zu der Zeit hat es nur die Schnellbahn und Straßenbahn einwärts gegeben und etliche Autobusse auswärts.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

07.06.2020 um 00:52
Zitat von FerdinandKarlFerdinandKarl schrieb:Eine Frau als Täterin macht auch Sinn, im Zusammenhang mit dem Pfarrer oder Gatten. Sie war der Pfarrgemeinde anscheinend sehr verbunden.
Das Problem der Ermittler war wohl das fehlende Motiv.

Von daher sehe ich jetzt " den Sinn" nicht, nichts für ungut...

Und was hat die Pfarrgemeinde damit zu tun?


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

07.06.2020 um 16:35
Die Pfarre ist wenige Gehminuten entfernt und ich denke, wenn sie mit dem Pfarrer befreundet war, sie dort auch mitgewirkt hat.
Deshalb bin ich auf Eifersucht gekommen......
Wie @kf1801 schon einmal geschrieben hat, Wien ist ein Dorf und in einem Grätzel kennt man sich und mit ihren 3 Kindern wird sie sicher nicht unbekannt gewesen sein.
Vielleicht hat man sich zu sehr darauf verbissen, dass ein Mann damals etliche Frauen belästigt hat. Genau den Umstand kann sich jemand zu Nutze gemacht haben und zugeschlagen.
Ich denke, dass es eine geplante Tat war und dass der Täter mit Maria Schwaiger bekannt war.
In XY wird beschrieben, dass das Messer in der neuen Donau gefunden, der Wasserpark wäre viel näher und ein kleiner Spaziergang. Damals war es mehr Aufwand zur neuen Donau zu gelangen, die "neue" Reichsbrücke wurde erst 1980 eröffnet, also musste man mit einem Auto dort hin fahren. Also viel Aufwand für einen Fremden.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

07.06.2020 um 22:42
Zitat von FerdinandKarlFerdinandKarl schrieb:Die Pfarre ist wenige Gehminuten entfernt und ich denke, wenn sie mit dem Pfarrer befreundet war, sie dort auch mitgewirkt hat.
Deshalb bin ich auf Eifersucht gekommen......
Ja, möglich wäre sowas eventuell, irgendwie scheint hier nichts auschließbar zu sein .

Das Ungewöhnliche an diesem Fall ist in meinen Augen die Diskrepanz zwischen nicht erkennbaren Motiv einerseits und der Sch**ßwut andererseits , den Täter oder Täterin gehabt haben muß.

Wenn jemand mit einem Beil loszieht,muß er/sie zumindest aus eigener Perspektive schon einen heftigen Grund gehabt haben.

Deine Vermutung ist, daß jemand aus der Pfarre eifersüchtiggewesen sein könnte ,weil sich Frau Schwaiger gut mit dem Kaplan verstand?
So ein christlicher Fundamentalist mit Denke in Richtung "Todsünde" oder so ähnlich?
Oder jemand, der selbst den Kaplan verehrt hat?
Ob dem so Einer/Eine in der Pfarre nicht aufgefallen wäre ?

Vielleicht hat doch @Rick_Blaine recht, der den Floridsdorfer Sexualstraftäter in Verdacht hatte,der zu dieser Zeit sein Unwesen trieb.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

07.06.2020 um 23:30
Es könnte auch Eifersucht das Motiv sein. Vielleicht war ja jemand in den Mann von Maria Schwaiger verliebt und hat deswegen die „Konkurrentin“ ermordet? Gleiches könnte auch für das Verhältnis des Opfers zum Pfarrer gelten (egal wie immer das ausgesehen haben mag). Ich glaube nicht, dass das Motiv das Problem ist, sondern eher der Beweis. Meine Hoffnung ist, dass man vielleicht aus den Asservaten eines Tages doch noch DNA gewinnt, um den Täter/die Täter zu überführen.

Den Sexualstrafstäter schließe ich aus, schon aus einem simplen Grund. Das Opfer liegt nach der Attacke mit der Hacke benommen am Boden. Warum kommt es danach nicht zu einer Vergewaltigung? Stattdessen geht der Angreifer in die Küche, holt ein Messer und ersticht das offenbar Opfer. Danach wühlt der Täter in den persönlichen Sachen der Familie, nimmt aber nichts mit? Ich glaube, es war umgekehrt. Der Täter/die Täterin hat sich die Zeit vertrieben und gestöbert, als er/sie auf das Opfer in der Wohnung gewartet hat. Weil jemand offenbar wusste, dass sie an diesem Samstag alleine nachhause kommt.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

07.06.2020 um 23:40
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Ich glaube nicht, dass das Motiv das Problem ist, sondern eher der Beweis.
Du meinst, die Ermittler könnten das Motiv und damit evtl. auch den Täter kennen , aber dem (oder der?) nichts beweisen?
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Den Sexualstrafstäter schließe ich aus, schon aus einem simplen Grund. Das Opfer liegt nach der Attacke mit der Hacke benommen am Boden.Warum kommt es danach nicht zu einer Vergewaltigung?
Mir ist natürlich bewußt , daß XY-Clips nicht wirklich was mit der Realtät zu tun haben, aber der Filmfall beginnt mit Überfall auf eine Frau an deren Haustür, bei der es zu keinen sexuellen Handlungen kommt, das Opfer allerdings eine Schnittverletzung erleidet.

Der "Kick" könnte im Verletzen der Frauen gelegen haben, das sich später Richtung Mordlust gesteigert hat.

Wir wissen heutzutage,daß Sexualmorde nicht zwingend mit einer Vergewaltigung einhergehen müssen.

Der Ermittler der 70s hatten dieses Wissen noch nicht.

Ich schwanke bei der Beurteilung dieses Falls hin und her - trotzdem schön,daß @FerdinandKarl ihn wieder aus der Versenkung geholt hat :-)


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

08.06.2020 um 01:08
@JestersTear
Ich vermute eher, dass es beim eingangs erwähnten Fall zu keiner sexuellem Handlungen kam, weil sich das Opfer gewehrt hat. Warum sonst hat er die Frau aufgefordert, „ruhig zu sein“? Wenn der „Kick“ im Verletzten der Frag lag, warum sticht er nicht einfach zu? Aufgrund des Filmes, der - wie du richtig sagst - nicht zwangsläufig die Realität darstellen muss, kann man jedenfalls nicht ausschließen, dass der Täter keine sexuellen Handlungen vornehmen wollte.

Beim späteren Mord aber sehr wohl - wie ich oben geschildert habe - denn da hätte er ja Zeit und Gelegenheit gehabt.
Du hast einen sehr wesentlichen Punkt erwähnt, in dem sich die Fälle gravierend unterscheiden. Der Sexualtäter hat der Frau vor der Haustür aufgelauert - im Freien - wo er sehr leicht fliehen konnte. Beim Mordfall Schwaiger war das nicht der Fall. Da lauerte der Täter nach deiner Version im vierten Stock eines Wohnhauses im Stiegenhaus, wo er rechnen muss aufzufallen und auch die Flucht komplizierter ist. Das Risiko ist ja schon alleine deswegen größer, da der/die Täter/in vorab nicht weiß, dass niemand in der Wohnung ist, der dem Opfer zu Hilfe kommen könnte. Eine Wohnung ist ja vom Stiegenhaus kaum ganz einsichtig.

Das ist nicht logisch. Genauso wenig, dass er dann zwischendurch in die Küche gegangen ist und sich ein Messer holt, um das Opfer zu töten. Wieso verwendet er nicht die Hacke?

In einem Punkt liegst Du richtig, der/die Täter/in kam aus Mordlust - auch wenn er/sie sich damit nicht einen „Kick“ holte, sondern einen anderen Grund hatte.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

08.06.2020 um 10:28
@JestersTear
An einen fundamentalisch christlichen Mord denke ich jetzt nicht, es gibt schon kranke Menschen, aber dann hätte es noch mehr Tötungsdelikte geben müssen. Wer lebt die christlichen Werte zu 100%?

In der fraglichen Zeit - ich habe damals als Kind im 20.Bezirk nahe der Floridsdorfer Brücke gewohnt - hat es einige Übergriffe auf Mädchen gegeben, auch Vergewaltigung war dabei.

Eine Nachbarin hat angegeben, dass die einen Pumperer gehört hat, also war es ein plötzlicher Angriff, sonst hätte Maria Schwaiger vermutlich um Hilfe gerufen. Oder sie hat den/die Angreifer/-in gekannt?
Ein normaler Einbruch erscheint mir auch nicht denkbar, warum die Hacke und nicht gleich ein Messer mitnehmen.
Meiner Meinung nach war es eine persönlich motivierte Tat.
Eifersucht ist ja ein starkes Motiv und ich denke, dass der/ die Täter/-in aus dem nahen Umfeld kommt, denn ein Fremder konnte nicht wissen, dass sie noch ins Kino geht und wegen der Wahl überhaupt nach Hause kommen würde.

Heute gibt es sicher viele Möglichkeiten die Asservaten zu überprüfen, was hat man damals gesichert?
Weiß jemand, ob Maria Schwaiger Abwehrverletzungen hatte?


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

08.06.2020 um 10:43
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Das ist nicht logisch. Genauso wenig, dass er dann zwischendurch in die Küche gegangen ist und sich ein Messer holt, um das Opfer zu töten. Wieso verwendet er nicht die Hacke?
Meine Gegenfrage ist: warum bringt er das Beil überhaupt mit,sondern nicht gleich ein Messer,wenn´s am Ende doch darauf hinausgelaufen ist?

Ein Messer wäre doch viel unauffälliger zu transportieren gewesen als die Hacke in einer Platiktüte.

Logisches Vorgehen hat der Täter so oder so nicht gezeigt, egal, ob Beziehungs-oder Zufallstat.
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Beim Mordfall Schwaiger war das nicht der Fall. Da lauerte der Täter nach deiner Version im vierten Stock eines Wohnhauses im Stiegenhaus, wo er rechnen muss aufzufallen und auch die Flucht komplizierter ist.
100% wissen wir das nicht. Irgendjemand vermutete mal im Laufe der Diskussion,daß der Täter entweder direkt mit Frau Schwaiger selbst oder der anderen Dame,die in etwa zeitgleich nach Hause kam,ins Haus gelangt ist. Da es offensichtlich ein Haus mit mehreren Parteien war,wäre das noch nicht einmal sonderlich auffällig gewesen, wenn ein Frau Schwaiger unbekannter Mann mit ins Haus geht,nachdem sie die Tür aufgeschlossen hatte.
Zitat von FerdinandKarlFerdinandKarl schrieb:Meiner Meinung nach war es eine persönlich motivierte Tat.
Eifersucht ist ja ein starkes Motiv und ich denke, dass der/ die Täter/-in aus dem nahen Umfeld kommt, denn ein Fremder konnte nicht wissen, dass sie noch ins Kino geht und wegen der Wahl überhaupt nach Hause kommen würde.
Ich habe die Beziehungstat eingangs auch favorisiert,frage mich dann aber auch,warum jemand mit solchen Insider-Infos wie der Kino-Gang nicht überführt werden konnte,der Kreis der Verdächtigen hätte ziemlich gering sein müssen.
Über ein naheliegendes Motiv wurde meines Wissens auch nie spekuliert.

Genauso könnte es sein, daß eben dieser Sexualstraftäter sowieso schon im dunklen Hof rumlungerte und dann zuschlug,als sich die Gelegenheit ergab.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

08.06.2020 um 11:46
@JestersTear
Ich habe die Beziehungstat eingangs auch favorisiert,frage mich dann aber auch,warum jemand mit solchen Insider-Infos wie der Kino-Gang nicht überführt werden konnte,der Kreis der Verdächtigen hätte ziemlich gering sein müssen.
Über ein naheliegendes Motiv wurde meines Wissens auch nie spekuliert.

Das frage ich mich auch die ganze Zeit :(


Frau Schwaiger war anscheinend sehr aktiv, sonst wäre sie nicht Wahlhelferin gewesen, dann ist auch davon auszugehen, dass sie im Kindergarten, der Schule und der Pfarrgemeinde aktiv war. Solange sich niemand meldet, der sie gekannt hat, ist es recht schwer.


@JestersTear
Meine Gegenfrage ist: warum bringt er das Beil überhaupt mit,sondern nicht gleich ein Messer,wenn´s am Ende doch darauf hinausgelaufen ist?

Genau das ist es was mich stutzig macht, die Hacke im Sackerl ist ja sicher nicht zu übersehen,...warum kein Hammer oder Fäustel? Die wären viel kürzer, ein Fäustel wäre effektiver, aber auch schwerer, was mich wieder auf eine Täterin bringt.
Im Innenhof wäre jemand aufgefallen, so groß ist der Hof nicht, bevorzuge ich meine Theorie, dass Täter oder Täterin in der Wohnung war.
Frau Schwäiger ist niedergeschlagen worden, mit der Hacke hätte sie der Täter/Täterin auch töten können. Warum dann noch extra das Messer? Das ist doch viel persönlicher?


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

08.06.2020 um 23:11
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:ogisches Vorgehen hat der Täter so oder so nicht gezeigt, egal, ob Beziehungs-oder Zufallstat.
Woraus schließt Du das im Falle einer Beziehungstat?
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:100% wissen wir das nicht. Irgendjemand vermutete mal im Laufe der Diskussion,daß der Täter entweder direkt mit Frau Schwaiger selbst oder der anderen Dame,die in etwa zeitgleich nach Hause kam,ins Haus gelangt ist. Da es offensichtlich ein Haus mit mehreren Parteien war,wäre das noch nicht einmal sonderlich auffällig gewesen, wenn ein Frau Schwaiger unbekannter Mann mit ins Haus geht,nachdem sie die Tür aufgeschlossen hatte.
Ich denke, wenn einige Unbekannter mit einer Hacke im Sackerl hinter mir ins Haus geht, dann würde mich das eher nervös machen. Ich würde dann wahrscheinlich bei einem Nachbarn klingeln oder den Mann vorbei gehen lassen. Ruhig weiter gehen würde kaum jemand. Sollte der Täter das Sacker verborgen haben, dann würde das ja eher komisch ausgeschaut haben. Das würde ebenfalls auffallen.
Zitat von FerdinandKarlFerdinandKarl schrieb:Frau Schwäiger ist niedergeschlagen worden, mit der Hacke hätte sie der Täter/Täterin auch töten können. Warum dann noch extra das Messer? Das ist doch viel persönlicher?

Guter Einwand, auch das spricht für eine Täterin - genauso wie die Wucht der Hackenschläge.

Warum die Hacke? Ich habe eine Idee, aber die ist noch etwas vage. Da muss ich noch etwas nachprüfen.

Auf jeden Fall finde ich es schön, dass wieder Leben im Thread ist.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

09.06.2020 um 00:29
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Ich denke, wenn einige Unbekannter mit einer Hacke im Sackerl hinter mir ins Haus geht, dann würde mich das eher nervös machen. Ich würde dann wahrscheinlich bei einem Nachbarn klingeln oder den Mann vorbei gehen lassen. Ruhig weiter gehen würde kaum jemand. Sollte der Täter das Sacker verborgen haben, dann würde das ja eher komisch ausgeschaut haben. Das würde ebenfalls auffallen.
Würde mich zwar auch nervös machen, wir wissen aber nicht,ob die Hacke zu diesem Zeitpunkt schon im Sackerl war.

Wir wissen nur, daß sie in einer Tüte aus dem Wasser gezogen wurde.

Es war Oktober, Herbst, der Täter hätte das Teil unter seinem Mantel verstecken können.

Es ist spekulativ, ich weiß, aber die Theorie , daß Täter/Täterin sogar Zugang zur Wohnung gehabt haben könnten und trotzdem nicht ermittelt wurden, finde ich genau so schräg.
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Guter Einwand, auch das spricht für eine Täterin - genauso wie die Wucht der Hackenschläge.
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Woraus schließt Du das im Falle einer Beziehungstat?
Ich tue mich einfach schwer damit, daß eine vermeintliche Täterin die Lizzie Borden macht und mit einer neuwertigen Hacke loszieht, um eine Nebenbuhlerin (?) zu töten und letztlich doch auf´s Messer umsteigt.

Sie (oder er) hätte auch gleich ein Messer mitbringen können.

Das Hackerl im Sackerl , die Unbesorgtheit trotz Entdeckungs-Risiko im Hausflur, und die Umdisponierung während der Tat geben mir eher das Bauchgefühl des unorganisierten Zufall-Täters

Hatte nicht kürzlich jemand Stellung zur Entsorgung der Waffen genommen?
Zitat von FerdinandKarlFerdinandKarl schrieb:In XY wird beschrieben, dass das Messer in der neuen Donau gefunden, der Wasserpark wäre viel näher und ein kleiner Spaziergang. Damals war es mehr Aufwand zur neuen Donau zu gelangen,
Hier wurde offenbar auch nicht die naheliegendste ( und logischste?) Variante gewählt. Ich weiß nicht,ob ein planender Täter sich mehr davon versprochen haben könnte,die Waffen in der neuen Donau zu entsorgen, sonderlich erfolgreich war der Plan aber nicht,weil sie zwei Tage später schon durch Kinder gefunden werden konnte.

Ich habe keinerlei Vorstellung in Bezug auf Motiv und was wie abgelaufen sein könnte...
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Warum die Hacke? Ich habe eine Idee, aber die ist noch etwas vage. Da muss ich noch etwas nachprüfen.

Auf jeden Fall finde ich es schön, dass wieder Leben im Thread ist.
...und deshalb freue ich mich über neue Ideen :-)


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

09.06.2020 um 08:12
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Es ist spekulativ, ich weiß, aber die Theorie , daß Täter/Täterin sogar Zugang zur Wohnung gehabt haben könnten und trotzdem nicht ermittelt wurden, finde ich genau so schräg.
Wer sagt, dass nie jemand ermittelt wurde? Als der Fall laut dem Magazin Krone Verbrechen nochmals aufgerollt wurde, gab es ja mit dem Täterinnen-Ansatz Verdächtige. Ein Kriminalbeamter meinte am Ende sinngemäß „es fehlt noch der letzte Beweis“. Wenn man da zwischen den Zeilen liest, dann meine ich, dass er sowohl jemanden gibt, der da im Visier steht. Allerdings wird es ohne DNA-Ansatz schwer. Für ein Gerichtsverfahren braucht es eben mehr, was ich auch gut finde. Bestes Beispiel ist hier der Mordfall Christina Beranek (Favortiner Mädchenmorde), der ja auch nicht angeklagt wurde, obwohl man sicher ist, den Täter zu kennen. Wirklich lösen kannst Du solche Fälle nur, wenn DNA-Material vorhanden ist, denn dann hast Du einen eindeutigen Beweis, dass jemand am Tatort war. Vielleicht hat ja das Material im Mordfall Schwaiger bisher nicht ausgereicht. Hoffen wir also auf den Fortschritt in der Kriminalbiologie.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Hier wurde offenbar auch nicht die naheliegendste ( und logischste?) Variante gewählt. Ich weiß nicht,ob ein planender Täter sich mehr davon versprochen haben könnte,die Waffen in der neuen Donau zu entsorgen, sonderlich erfolgreich war der Plan aber nicht,weil sie zwei Tage später schon durch Kinder gefunden werden konnte.
Das würde ich nicht sagen. Was ist, wenn der/die Täter/in mit dem Auto kam? Die Person muss ja laut AZ blutverschmiert gewesen sein. Wenn ich zum Waserpark zu Fuß gehe, muss ich am Bahnhof Floridsdorf vorbei, wo immer was los ist. Das Risiko einer Entdeckung ist größer. Wenn ich aber mit dem Auto z.B. in den 22. Bezirk oder ins angrenzende Marchfeld muss, dann liegt die Alte Donau praktisch am Weg. Da kann ich schön in der Nähe parken, und die Sachen reinschmeissen. Dann macht die Sache Sinn.


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09.06.2020 um 09:22
@InspektorWirz
Jetzt bin ich sehr gespannt, was bei der Nachprüfung rauskommt.

Ich frage mich die ganze Zeit, warum die Tatwerkzeuge überhaupt in der Donau gelandet sind. Wenn die Frau Schwaiger ein Zufallsopfer war, sozusagen zur falschen Zeit am falschen Ort, dann hätte der Täter die Sachen nicht entsorgen müssen.
Also musste der/die Täter/Täterin damit rechnen in den Fokus der Kriminalpolizei zu gelangen, also kein Fremder.

@JestersTear
Ich denke, dass Schöllerl/Schwaiger/Hartl eigenständige Fälle sind und die fehlende Beleuchtung im 4. Stock ein Zufall war.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

09.06.2020 um 10:28
Ein mögliches und für mich sehr wahrscheinliches Szenario:

Der Täter ist spät am Abend auf der Brünnerstraße herumgestreunt (strawanzt nennt das der Österreichtr). Im Sack die Hacke, schon mit der Absicht ein Verbrechen zu begehen. Er sieht wie ein Wagen hält und eine junge Frau aussteigt, die alleine in die Hofeinfahrt geht. Die Frau ist klein und ihm augenscheinlich körperlich unterlegen. Für den Täter das richtige Opfer. Er beobachtet den anhaltenden Wagen und die Verabschiedung möglicherweise von der anderen Straßenseite. Der Wagen fährt wieder los. Der Täter wartet einige Sekunden, überquert die Straße und folgt Marie Schwaiger. Diese ist bereits im Hof des Hauses oder schon im Stiegenhaus. Das Einfahrtstor unversperrt vorfindend betritt auch der Täter den Hof. Der Hof gestaltet sich so, dass der vordere Teil des Hauses ein Stiegenhaus hat, im hinteren Teil des Hofes steht ein weiteres Haus. Der Täter sieht das Licht in einem der beiden Stiegenhäuser, die sich gegenüber liegen, und weiß welches Stiegenhaus Maria Schwaiger betreten hat. Aber er weiß noch nicht in welchem Stockwerk sein Opfer wohnt. Er sieht wie in einer Wohnung das Licht eingeschalten wird und kann nun an den Fenstern schon abschätzen welche Wohnung, die seines Opfers ist. Der Täter ist jung hechtet in den 4. Stock hinauf. Er läutet an der Wohnungtür und Maria Schwaiger öffnet arglos. Vielleicht denkt sie der Kaplan bringt ihr etwas, dass sie im Wagen vergessen hat. Maria Schwaiger hat gerade ihre Jacke aufgehängt und noch nicht einmal ihre Schuhe ausgezogen, als sie die Türe öffnet. Im Fimbericht trägt das Opfer Schuhe. Der Täter drängt sie in die Wohnung und das Unheil nimmt seinen Lauf.

Der Täter konnte darauf vertrauen, dass keine weiteren Personen in der Wohnung anwesend waren, da die Wohnungsfenster oder ein Fenster, von dunkel auf hell zu erkennen waren. Hätte jedoch ein Mann die Türe geöffnet, irgendeine Ausrede hätte er sicher parat gehabt.

Die Tatwaffen wurden an der oberen alten Donau gefunden, in Höher der Theodor Körnergasse. In der Theodor Körnergasse war seinerzeit übrigens eine Polizeiwache. Vom Tatort bis Höhe Theodor Körnergasse ist die Entfernung 3 bis 4 km. Den Weg kann man relativ unbemerkt über die Floridsdorfer Haupstraße erreichen, wo man beim Wasserpark dann im Schutz der Dunkelheit die obere alte Donau entlang gehen kann. Um dort hin zu gelangen muss man nicht über den Bahnhof gehen und die Reichsbrücke ist viel weiter weg als der Auffindungsort der Tatwaffen. Das Opfer lag im Vorzimmer auf dem Rücken, schräg zur Eingangstüre. Neben dem Kopf der Toten lag ein Schlüsselbund und ein rotes Kleidungsstück. So berichtet es das Buch der Wiener Kriminalchronik.

Zum Rätsel ob das eiserne Tore versperrt war oder nicht:

Sollte damals bereits eine Gegensprechanlage vorhanden gewesen sein ließe sich diese öffnen mit einem Postschlüssel. Den haben nur Briefträger. Sollte es keine Gegensprechanlage gegeben haben, und das Tor war trotzdem versperrt, auch das lässt sich öffnen mit einem Schlüssel der Wiener Mistkübler Magistratsabteilung 48. Dieser Schlüssel heißt jetzt Z 2000. Vielleicht war schon damals der gleiche in Verwendung wie noch heute. Das weiß ich aber nicht. Ein möglicher Täter könnte Postbeamter oder Mitarbeiter der MA 48 gewesen sein. Ich vermute aber das weder das Eisentor noch das Tor zum Stiegenhaus verschlossen waren. In den Wiener Miethäusern war man damals noch nicht darauf aus sich einzusperren.

Vielleicht hat jemand Denkansätze wo meine Tätertheorie einen Fehler aufweisen könnte.


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Mord in Wien an Maria Schwaiger (31) am 07.10.1978

09.06.2020 um 10:52
Unmöglich ist natürlich nichts.
Ich kenne die Gegend, da tut sich auch an einem Samstag nichts. Dass da jemand mit der Hacke auf ein mögliches Opfer wartet, kommt mir eher unwahrscheinlich vor. Wenn doch, warum hat er/ sie sich die Mühe gemacht und die Tatwerkzeuge in der Donau versenkt? Da wäre der Mistkübel vielleicht die bessere Wahl gewesen, wenn er damals nicht mit dem Opfer in Verbindung stand.


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