@Seps13 Herzlichen Dank für deine Worte. Den Hinweis auf die nicht mögliche Quellenangabe habe ich allgemein präventiv geschrieben.
Seps13 schrieb:Sollten es die Jagdhunde gewesen sein, müssen diese dann deiner Meinung nach eingeschläfert werden? Einerseits war ihr Verhalten doch vermutlich nur der besonderen Situation (Jagdmodus und Aufeinandertreffen mit Kampfhund) geschuldet, andererseits sind sie nun evtl. potenziell gefährlicher für Menschen?
Wir gehen jetzt bei meinen Ausführungen davon aus, die Jagdhunde seien am Tod aktiv beteiligt gewesen - was, um es noch mal deutlich zu sagen, bis dato in keinster Weise bewiesen ist.
Ich bin mir sehr sicher, dass man die Jagdhunde in diesem Fall nicht zwangsläufig einschläfern müsste, denn durch ändern der Rudelkonstellation, ändern der Umgebung/Bezugspersonen, Verhaltenstraining und so weiter und so fort kann man im Prinzip jeden auffällig gewordenen Hund mit mehr oder weniger viel Mühe "rehabilitieren".
Die Frage hier ist aber meiner Ansicht nach eine andere: Werden die Hunde unter den veränderten Umständen ein Leben führen können, das 1.) ihre Bedürfnisse befriedigt und 2.) die Umgebung angemessen schützt?
Es wird unter anderem aus ethischen Gründen, aber auch aus versicherungsrechtlichen Gründen nahezu unmöglich sein, die beteiligten Tiere jemals wieder auf einer Jagd zu führen. Hierfür sind die Tiere gezüchtet, geboren und ausgebildet. Das sind, mal ganz platt gesagt, echte Freaks. Ob ein solcher Hund z.B. in einem eingeschränkten häuslichen Rahmen mit Leinenauflage zufrieden sein wird, muss jeder für sich selbst beantworten.
Seps13 schrieb:Siehst du mögliche Präventivmaßnahmen, die Gefährdungen von Menschen in Zukunft verhindern können, sofern diese Jagd weiterhin erlaubt bleibt?
Boah. Das ist eine unglaublich komplexe Frage. Grundsätzlich betrachte einen solchen Vorfall als menschliches Versagen, wenn auch kein absichtliches. Wenn ich mir die Jagd an sich und den Einsatz von und den Umgang mit Jagdhunden anschaue, bin ich immer sehr hin und her gerissen. Jagd MIT Hund macht schon aus Gründen des Tierschutz Sinn, ein guter Jagdhund erspart dem Wild bei einer zügigen Nachsuche Leid. Die Jagd mit Jagdmeuten erschließt sich mir allerdings aus Tierschutzsicht gar nicht. Nicht ohne Grund ist diese Jagdform nur noch in wenigen Ländern erlaubt. Aus meiner Sicht dürfte man die Meutejagd gerne generell ad acta legen.
Ich halte auch die freie Jagd z.b. bei Treibjagden und Drückjagden durch Hunde für überdenkenswert. Auch ein Jagdhund gehört für mich in den Einwirkungskreis seines Hundeführers. Für diese Aussage wird mich jeder Jäger rügen, aber ich bin ganz sicher, dass nicht heute und nicht morgen, aber doch in absehbarer Zeit die freie Jagd durch Hunde eingeschränkt werden wird.
Man sieht, ich setze Präventivmaßnahmen ausschließlich auf der Seite der Jägerschaft an, Nicht, weil ich Jagd nicht mag, sondern weil ich auf der Seite der Hundebesitzer (außer Jagdgesellschaften meiden, Konflikten aus dem Weg gehen usw.) wenig mögliche Präventivmaßnahmen sehe.