trailhamster schrieb:Das eine Mal sein eigenes Herrchen übrigens, was von schlechter Kinderstube zeugt. War das Herrchen etwa sowenig "firm" im Umgang mit Hunden wie die auch gebissene Tierpflegerin?
Das ist völliger Quatsch. Angenommen Curtis ist unschuldig. Dann hat er „aus seiner Sicht“ Elisa nach Möglichkeit beschützt, musste aber aufgrund der Überlegenheit der Jagdhunde flüchten. Dann kam er zurück und blieb bei ihr bis Christophe kam, um dann plötzlich ohne für ihn erkennbaren Grund weggenommen zu werden von seinen Freunden mit denen er normalerweise immer zusammen war, von Christophe. Er wird in eine enge kalte Zelle gesperrt mit vielen fremden Tieren um ihn herum die dort sicher nicht ohne Grund sind. Wer würde da nicht aggressiv werden?
Und das hat nichts mit vermenschlichen zu tun. Tiere können sehr wohl verstehen, dass bestimmte Aktionen mit bestimmten Reaktionen zusammenhängen. Anders wäre eine Erziehung oder ein Abrichten ja garnicht möglich.
Und wenn plötzlich Reaktionen kommen, die das Tier nicht einschätzen kann und nicht verstehen kann, mit welcher Aktion es diese Reaktion ausgelöst hat, ist es völlig normal, dass das Tier aggressiv wird oder sich unberechenbar verhält. Denn das ist das Verhalten der Menschen für das Tier auch, unberechenbar.
Es ist im Übrigen gemeinhin bekannt, dass Kinder, die aus ihren Familien genommen werden, erstmal mit Hass, Ablehnung und Abneigung auf ihre Eltern reagieren. Das gilt vor allem für den Fall, wenn die Herausnahme aus der Familie grundlos erfolgte und die Erziehung tatsächlich liebevoll und normal war.
Das ist ebenfalls eine instinktive Reaktion. Kinder können noch nicht verstehen, dass es da eine Macht (den Staat) gibt, gegen den die Eltern nichts ausrichten können. Und Hilflosigkeit/Ohnmacht wird nunmal oft in Wut umgewandelt, das sind einfach psychologische Grundfunktionen, die sowohl Menschen als auch viele Tiere haben.
Das Verhalten von Curtis ist insofern erstmal völlig nachvollziehbar und hat nichts damit zu tun, dass er ein böser Hund ist oder von Moral nichts versteht.
Hunde können bei guten Besitzern verstehen und lernen, dass sie den Umgang, den sie erleben, in gewisser Weise mitbestimmen können durch ihr Verhalten.
Wenn diese Grundstabilität plötzlich durchbrochen wird, verunsichert das den Hund zutiefst und löst halt Reaktionen aus, die sehr unterschiedlich sein können.