@Andante Erst mal Danke dafür, dass Du Dich mit dem für Curtis negativen Bericht bzw. den Ergebnissen auseinandergesetzt hast.
Ich bin auch kein Hundeexperte, kenne aber eine Jack Russel Hündin, die sehr fixiert auf Spielzeug, Äste, Beute etc. ist. Die ist glücklicherweise abrufbar, auch weil sie sehr gefallen will. Aber es gibt Momente, wo der Instinkt oder Trieb stärker ist als das Gehirn. Das sind im besten Fall Spielsituationen, im schlechteren Knurren gegenüber Fremden/Eindringlingen in den privaten Raum oder gar Schnappen nach der Hose. Terrier habe ich als extrem wach kennengelernt, jede noch so kleine Bewegung, jedes unbekannte Geräusch versetzt die in einen extremen Wachzustand. Mit denen kannst ohne jede Probleme nachts um 3.00 Gassi gehen, das ist für die wie ein Abenteuer. Da gibt es andere Hunde, die müssen "überredet" werden
:)Dass die beschriebene Hündin einmal vom Spielen müde war und freiwillig das Spiel beendete ist nie vorgekommen, auch nicht nach Stunden. Nur einmal als die an einem Feiertag insgesamt 26km Laufweg hinter sich hatten waren die platt.
Wenn ich mir den Bericht anschaue und das, was ich erfahren habe, so gibt es mehrere Möglichkeiten, was passiert ist.
Curtis war sicher in einer sehr aktiven Phase, ob er nervös oder aufgeregt war weiß ich nicht, denke aber schon, dass die Jagdmeute auch in der Ferne von ihm registriert wurde. Hundegebell vieler fremder Hunde dürfte er auch von den Wettkämpfen her gekannt haben und dazu noch die Umgebung im Wald, wo er Spiele/Training/Beute erwartete. Wahrscheinlich konnte man das nicht vergleichen mit einer entspannten Situation im eigenen Garten unter Anwesenheit seines Herrchens. Dass Elisa keine oder minimalen Bezug zu dem Hund hatte ist für mich klar. Es gab ja einen Grund, warum er in einem Käfig bzw. einer Kiste gehalten wurde. Harmlosigkeit war das sicher nicht.
Für mich ist auch logisch, dass es nicht vereinbart war zwischen dem Paar, dass Elisa sich mit Curtis auf den Weg macht. Dazu war Christophe zu überrascht.
Im Wald hatte dann Elisa gerade die für sie aufwühlende Begegnung mit dem Malinois, sie war schwanger und die Jagdmeute war vielleicht schon in Hörweite. Dazu der Hund, der eventuell unbemerkt in einer Ruhephase (als sie aufs Handy schaute oder eine Zigarette rauchte oder die Landschaft genoss) den Maulkorb abstreifte.
Ab da kann dann alles mögliche den Hund getriggert haben. Allein, wenn sie ihm vielleicht den Maulkorb wieder anziehen wollte. Oder eine schnelle Bewegung. Oder zu laute Befehle. Oder der Stoff ihrer Jacke, wenn der ähnlich seiner Trainingsobjekte war. Oder ein Ruck an der Leine. Usw.
Ein Biss, ein Hochspringen, ein Zug an der Leine - schon kann sie gestolpert sein oder überreagiert haben.
Eine wie auch immer geschwächte Elisa (liegend oder an der Hand verwundet...) ist dann ein leichtes Opfer, wenn der Hund angreifen will.
Im Fortgang ist der Trigger weiterzumachen vielleicht der Schmerzenslaut oder alleine die Bewegung. Dann vielleicht einfach der Instinkt (Biss in den Hals, Tötung der "Beute"). Na klar lässt der zwischendurch los, wenn er in keinen harten Lederbeutel sondern in Fleisch beisst, das keinen gewohnten Widerstand bietet.
Der lässt erst von der Leiche ab, wenn er genug hat. Das kann der Mangel an neuen Reizen sein oder tatsächlich Erschöpfung, wobei letzteres sicher für so einen durchtrainierten Hund erst nach Stunden eingesetzt hätte.
Ich habe den Bericht noch nicht übersetzt gesehen aber wenn man die Spurenlage am Tatort anschaut, so war das ein Massaker. Hat sicher lange gedauert.
So jedenfalls mein Szenario und das in den groben Zügen schon von Anfang an.