Elisa Pilarski - Mord oder Tod durch Hunde

marlonc schrieb:Das ist wirklich unglaublich. Was ist ein Leben wert? Ich hoffe, das Gericht erlebt dafür einen Shitstorm, wie sie ihn noch nie erlebt haben.

Eine Frage die bleibt, da Beide Anwälte gesagt haben, das die DSN Analyse eigentlich nicht Aussagekräftig ist (wobei mir wirklich sehr schwer fällt, die Aussage nachzuvollziehen), könnte man den Ansatz sogar nachvollziehen.

Was ich aber nicht verstehe, es wurde von Anwälten (die Akteneinsicht hatten) immer gesagt, das Labor soll schneller arbeiten und nun haben die noch gar nicht gearbeitet? Ich bin verwirrt.

Mal ganz davon abgesehen, dass die Proben nicht "besser" werden, wenn sie in einem Gerichtsbüro (?) (womöglich ungekühlt?) vor sich hin stauben...

Für die Familie ist das ein heftiger "Schuss vor den Bug"!

Was ist Geld gegen Gerechtigkeit?? Es geht um zwei Menschenleben, die auf schreckliche Weise vernichtet wurden!

davyjones08 schrieb:Was ich aber nicht verstehe, es wurde von Anwälten (die Akteneinsicht hatten) immer gesagt, das Labor soll schneller arbeiten und nun haben die noch gar nicht gearbeitet? Ich bin verwirrt.

es stand wohl nicht so in den Akten, denke ich. Das ist ja die Unverschämtheit, alle wurden im Glauben belassen, es würden Untersuchungen stattfinden.

PitBull33 schrieb:Des Rätsels Lösung: Die Proben wurden bisher noch gar nicht analysiert weil die Kosten mit 100.000 € zu hoch sind. Nun sucht man anscheinend nach einem günstigeren Labor.

Tisch-Kopf. Das ist ja wohl unfassbar.Wie will man das der Familie erklären?

Dann gibt es in Frankreich hoffentlich zukünftig per Standard nun auch endlich Pressemitteilungen zum Ermittlungsstand, die haben nämlich auch eine Kontrollfunktion.

davyjones08 schrieb:Was ich aber nicht verstehe, es wurde von Anwälten (die Akteneinsicht hatten) immer gesagt, das Labor soll schneller arbeiten und nun haben die noch gar nicht gearbeitet? Ich bin verwirrt.

Hast Du dazu eine hier zulässige Quelle?

Hätten sie mich doch gefragt. ;) Nicole Wurmb Schwark vom forensischen Labor ForGen Hamburg hätte dazu garantiert eine kostengünstige Lösung. DNA Profil mit Rassebestimmung kostet etwa 200.- €

@PitBull33
danke fürs posten. Und für diese unglaubliche Nachlässigkeit lässt man die Familie drei Monate im Ungewissen und lässt den Partner unsäglichen Unterstellungen ausgesetzt? Wie kann man für das Anfordern eines Angebots drei Monate brauchen und den Fall vor sich hin schmörgeln lassen?

Was ich auch nicht verstehe: Warum wird nicht „von innen nach außen“ ermittelt? Die Proben von 67 Hunden und die Spuren an EPs Körper sind ja abgenommen. Da könnte man doch zuerst das naheliegende untersuchen: Curtis‘ DNA abgleichen mit verschiedenen Stellen (oberflächlich und tief im Bisskanal etc) und dann einen Abgleich mit den in Frage kommenden Hunderassen der Jagdmeute. Es ist ja extrem eingrenzbar, wenn DNA eines oder mehrerer Pointevin gefunden würde, ist es doch extrem unwahrscheinlich, dass zufällig diese seltene Rasse herumstreunte und nicht zur Jagd gehörte.
Wenn kein Treffer gefunden wird, schrittweise erweitern: die anderen Hunde von CE und EP.
Aber wieso dieser „Massentest“?

.romy. schrieb:Hast Du dazu eine hier zulässige Quelle?

es wurde doch hier zig mal gepostet, der Anwalt der Jagdgesellschaft hatte sich darüber mokiert, dass es so lange dauerte, der Ermittlungsrichter wollte die Ergebnisse der Untersuchung doch Ende Februar veröffentlichen.....hast Du nicht mitgelesen?
Aber hier ist eine:
https://france3-regions.francetvinfo.fr/hauts-de-france/aisne/affaire-pilarski-avocat-du-maitre-equipage-chasse-courre-reagit-emballement-mediatique-1784465.html
und hier
Beitrag von kollberg (Seite 180)

panta_rhei schrieb:Es ist ja extrem eingrenzbar, wenn DNA eines oder mehrerer Pointevin gefunden würde, ist es doch extrem unwahrscheinlich, dass zufällig diese seltene Rasse herumstreunte und nicht zur Jagd gehörte.

Das stimmt. Und man kann sich gar nicht vorstellen, das dies nicht gemacht wurde. Aber nach dieser Info: ja, kann man sich doch vorstellen.

Man kann sich nun irgendwie alles vorstellen- ganz schlechtes Bild für die französische Justiz

Tussinelda schrieb:es wurde doch hier zig mal gepostet, der Anwalt der Jagdgesellschaft hatte sich darüber mokiert, dass es so lange dauerte, der Ermittlungsrichter wollte die Ergebnisse der Untersuchung doch Ende Februar veröffentlichen.....hast Du nicht mitgelesen?
Aber hier ist eine:
https://france3-regions.francetvinfo.fr/hauts-de-france/aisne/affaire-pilarski-avocat-du-maitre-equipage-chasse-courre-r...
und hier
Beitrag von kollberg, Seite 180

Liest Du nicht mit?
Kennst Du den Unterschied zwischen Kritik und Forderung?

davyjones08 schrieb:Was ich aber nicht verstehe, es wurde von Anwälten (die Akteneinsicht hatten) immer gesagt, das Labor soll schneller arbeiten und nun haben die noch gar nicht gearbeitet? Ich bin verwirrt.

Und "an den Ergebnisse arbeiten", oder "diese zu veröffentlichen" sind auch 2 paar getrennte Schuhe.

kollberg schrieb am 09.02.2020:Und hat an den Staatsanwalt appelliert, durch baldige Veröffentlichung dem entgegenzuwirken.

Am vergangenen Montag, schrieb Alexandre Novion, der Anwalt des Lebensgefährten des Opfers, an den Untersuchungsrichter und fragte ihn, was genau aus diesen Analysen werden solle, die von der Staatsanwaltschaft von Soissons als Priorität angekündigt worden waren. "Diese Analysen sind teuer", sagt Elluls Anwalt, "aber nichts geth über ein Leben.

aus obiger Quelle.

Elisa Pilarski, von Hunden getötet: Der Anwalt ihrer Begleiterin bittet den Richter, die Tests zu beschleunigen

Samstag, 15.02. aus der l´Union:
https://abonne.lunion.fr/id131634/article/2020-02-14/itv-avocat-christophe-lbleuze
(leider hinter einer Pay-Wall, ich beziehe mich nur auf die Headline)


Scheinbar hat der Anwalt von CE nachgehackt.

Das wird vermute ich jetzt so oder so Wellen schlagen, obwohl die Bürokratie die hier greift ja das Übel zu seien scheint.

Ein Gesetzentwurf, der von der Justiz als etwas übertrieben angesehen wird, selbst in Strafsachen.

aus obiger Quelle.

@.romy.
und wer schreibt von Forderung? ich lese da nix. Und ich lese mit.

.romy. schrieb:Und "an den Ergebnisse arbeiten", oder "diese zu veröffentlichen" sind auch 2 paar getrennte Schuhe.

es wurde offiziell gesagt, Ergebnisse gäbe (ERGEBNISSE) gäbe es Ende November, dies wurde auch Elisas Eltern mitgeteilt. Wie kann es Ergebnisse geben, wenn gar nix untersucht wird? Wie kann man verlauten lassen, offiziell, dass DNA Spuren ausgewertet werden, die gar nicht ausgewertet werden?

Dawn schrieb:Und für diese unglaubliche Nachlässigkeit lässt man die Familie drei Monate im Ungewissen und lässt den Partner unsäglichen Unterstellungen ausgesetzt?

Die Familie ist über den Sachstand informiert, denke ich:

kollberg schrieb am 16.02.2020:Ach ja, Mme Richard noch am Schluss

6. Sie bedauert, dass die Medien jemals kommuniziert haben, dass im Februar Untersuchungsergebnisse vorliegen werden. Das kann niemand vorhersagen, es kann dauern, extrem teuer, sehr schwierig.

Falls Curtis der Täter ist und CE haftbar gemacht werden kann, müsste er ggf. die Kosten des Gerichtsverfahrens tragen. Die Kosten sind extrem hoch, es ist sinnvoll, andere Labore um einen Kostenvoranschlag zu bitten, allerdings hätte man gleich am Anfang mehrere Anfragen stellen sollen.

Aber meine Güte, müssen WIR uns jetzt anstelle der Angehörigen so künstlich aufregen?

Seps13 schrieb:Sie bedauert, dass die Medien jemals kommuniziert haben, dass im Februar Untersuchungsergebnisse vorliegen werden. Das kann niemand vorhersagen, es kann dauern, extrem teuer, sehr schwierig.

das hat aber auch Elisa Mutter kommuniziert, das mit Februar, wenn ich mich recht entsinne......und erst jetzt letztens (vor ein paar Tagen)kam dann dies von der Anwältin. Somit verstehe ich nicht, warum die Anwältin die Medien kritisiert, ehrlich gesagt, es wurde ja auch von offizieller Seite so kommuniziert, bis jetzt quasi

Tussinelda schrieb:und wer schreibt von Forderung? ich lese da nix. Und ich lese mit.
.romy. schrieb:
Und "an den Ergebnisse arbeiten", oder "diese zu veröffentlichen" sind auch 2 paar getrennte Schuhe.
es wurde offiziell gesagt, Ergebnisse gäbe (ERGEBNISSE) gäbe es Ende November, dies wurde auch Elisas Eltern mitgeteilt. Wie kann es Ergebnisse geben, wenn gar nix untersucht wird? Wie kann man verlauten lassen, offiziell, dass DNA Spuren ausgewertet werden, die gar nicht ausgewertet werden?

Ich verstehe den Satz:

davyjones08 schrieb:das Labor soll schneller arbeiten

als eine Forderung, und nicht nur als eine Kritik.

Des Weiteren, wie ich schon schrieb:
Ich glaube nicht daran, dass die DNA-Analysen noch nicht laufen.

Seps13 schrieb:Die Familie ist über den Sachstand informiert, denke ich:

Ja, diese Art, die die Anwälte zu subtilen Drängeleien brachte, ist wohl die Art , auf den fehlenden Beginn der Untersuchung hinzuweisen.

Seps13 schrieb:Aber meine Güte, müssen WIR uns jetzt anstelle der Angehörigen so künstlich aufregen?

Ja, ich rege mich auf, stellvertretend für die Gerechtigkeit, für faire Ermittlungen. Also ist Gerechtigkeit eine Frage des Geldes? Dann sollten sie an Christophe Ellul einen Kostenvoranschlag versenden, damit er entscheiden kann, ob er Gerechtigkeit bezahlen kann.

Er hätte eine Petition zur Gerechtigkeit starten können, wenn die Justiz die Ermittlung des Falls zu teuer fand.

.romy. schrieb:Ich glaube nicht daran, dass die DNA-Analysen noch nicht laufen.

das wurde aber doch klar gesagt. Die Proben sind nicht einmal verschickt.Warum glaubst Du, das stimmt nicht?

PitBull33 schrieb:, eine Quelle zitierend:

100.000 Euro für diese Analysen
Nach Angaben von franceinfo befinden sich die DNA- und Speichelproben der 62 Hunde der "Passionsrallye" und der fünf Hunde des Opfers sowie seines Begleiters Christophe Ellul noch in den Schränken der legalen Identität und warten darauf, in ein privates Labor geschickt zu werden. Die Kosten für die Analysen würden mehr als 100.000 Euro betragen. Eine Gesetzesvorlage, die von der Justiz selbst in Strafsachen als etwas übertrieben angesehen wird.

Warum ein privates Labor? Haben die französischen Ermittlungsbehörden keine eigenen Möglichkeiten (vergleichbar unseren LKA-Laboren), DNA zu untersuchen? Oder sind die staatlichen Labore nicht für die Untersuchung (auch) von Hunde-DNA eingerichtet?

Wenn ein privates Labor für die Untersuchung von 67 Hunde-DNA 100.000 € haben will, finde ich das, mit Verlaub, auch recht teuer. Es sind immerhin Steuergelder. Warum man aber so lange braucht, eine günstigere Alternative zu finden, leuchtet mir auch nicht ein.

Tussinelda schrieb:das wurde aber doch klar gesagt. Die Proben sind nicht einmal verschickt.Warum glaubst Du, das stimmt nicht?

Siehe dazu meinen Beitrag:

.romy. schrieb:Vielen Dank fürs posten.
Kennt jemand die Quelle, und kann berichten, inwiefern diese seriös ist?
Ich kann nicht glauben, dass man es sich nicht mal 100.000 Euro kosten lassen will, den Tod von 2 Menschen aufzuklären.

Ich gehe nach wie vor davon aus, dass die DNA-Untersuchungen schon lange laufen, die sind aber langwierig.

Ich habe hier ein Beispiel eines vergleichbaren Falles.
Zwei Malinois haben einen Mann getötet, sowohl die Gebissabdrücke als auch die DNA wurden untersucht.
Todestag: 14. November 2019
Veröffentlichung der Ergebnisse: 19. Februar 2020.

Und hier ging es nur um 2! Hunde:

https://www.salzburg24.at/news/oesterreich/soldat-von-hunden-in-wiener-neustadt-getoetet-bissspuren-von-beiden-malinois-gefunden-83697331

Ich glaube nicht alles, was so geschrieben wird.
Speziell hier: Es geht um den Tod von 2 Menschen, und dann ist man nicht bestmöglich bemüht, diesen aufzuklären, weil die Kosten 100.000 Euro betragen?
Selbst wenn den dafür Verantwortlichen die Kosten zu hoch erscheinen: Warum braucht es denn so lange, ein anderes Labor zu finden?

Dawn schrieb:Also ist Gerechtigkeit eine Frage des Geldes?

Ja, wie Gesundheit auch. Manche Leistungen werden von der Kasse bezahlt und manche nicht.

Man kann sich hinstellen und verlangen, dass Geld bei der Aufklärung von (mutmaßlichen) Straftaten keinerlei Rolle spielen darf. Die Praxis sieht anders aus. Der Steuer- oder Beitragszahler kann nicht für alles und jedes aufkommen, was machbar ist. Wer sich mit Finanzierungsfragen des Staates und öffentlich-rechtlicher Körperschaften befasst hat, weiß das.

Das heißt nicht, dass ich hier die DNA-Untersuchung für nicht erforderlich halte. Aber dass da prinzipiell die kostengünstigste und vielleicht nicht die schnellste, weil teuerste, Möglichkeit gewählt werden soll, finde ich vom Grundsatz her nachvollziehbar. Aber wie auch @Seps13 schon schrieb, hätte man da gleich mehrere Kostenvoranschläge einholen sollen.