Andante schrieb:Das ist ein Punkt, der mir auch Sorgen macht. Die Bundeswehr und was dort intern läuft, kommt leider in der gesellschaftlichen Debatte nicht mehr vor, Folge der Abschaffung der Wehrpflicht. Aber das Thema ist OT und sollte an anderer Stelle weiter diskutiert werden.
Ich fürchte, dass man die Rechtsradikalen in Bundeswehr und Polizei nicht von den anderen Gruppen trennen kann. Zumindest der Waffenhandel verbindet sie.
In Ostritz trat ein Bundespolizist mit Abzeichen auf, die bei rechtsradikalen Gruppen beliebt sind. Scheint den Kollegen gar nicht aufgefallen zu sein.
https://www.mdr.de/sachsen/bautzen/goerlitz-weisswasser-zittau/ostritz-symbol-bundespolizei-100.htmlfalstaff schrieb:bereut
Das ist die übliche Strategie dieses Rechtsanwaltes.
Der Verdächtige gesteht und zeigt sich reuig, möchte sogar aus der Szene aussteigen. Das gibt immer Pluspunkte vor Gericht.
Die Quelle dazu wurde schonmal verlinkt.
falstaff schrieb:Es ist eine Frechheit einer Politikerin eine Mitschuld am Tode Lübckes zu unterstellen, nur weil die ein öffentliches Zitat von ihm gepostet und diskutiert hat. Wenn Lübcke das Zitat bereut hätte, hätte er 3 Jahre Zeit gehabt das richtigzustellen. Da er das nicht getan hat, handelt es sich um eine nach wie vor gültige Aussage die man jederzeit diskutieren und kritisieren darf. Daraus geht in keinster Weise eine Aufforderung an irgendjemanden hervor, den Urheber des Zitates zu erschießen.
Steinbach eine direkte Schuld zuzuschreiben, geht zu weit.
Die Kritik richtet sich aber zumeist dagegen, dass sie mit ihren öffentlichen Postings und Tweets Hetze Raum gibt und nichts dagegen unternimmt.
Diese Akzeptanz lässt die rechte Szene immer militanter werden, weil sie Rückhalt spüren.
Sie hat ausserdem nicht nur ein paar Sätze veröffentlicht, sondern auch einen Artikel verlinkt, in dem das Lübcke-Zitat nochmals falsch interpretiert und gegen Lübcke aufgestachelt wurde.
Das übergeht sie auch in ihrer lauen Entschuldigung.
calligraphie schrieb:Es mag für viele hier befriedigend sein, den Täter in dieser unsäglichen Szene zu wissen und nicht irgendeinen zufallskandidat oder einen Linksdenker oder Irrer oder Umweltfanatiker .
Umweltfanatiker haben noch nie jemanden umgebracht, soweit ich weiß.
falstaff schrieb:Das ist eine krasse, totalitäre Aussage, die man sich mal auf der Zunge zergehen lassen muss: Wer mit seiner Meinung von der Mehrheitsmeinung abweicht, kann gehen. Mit Demokratie hat das absolut nichts mehr zu tun
Die Aussage lautete aber ganz anders, denn Lübcke sprach nicht von einer Mehrheitsmeinung, sondern von unseren fundamentalen Grundwerten und Gesetzen, und dass wir die Freiheit haben, das Land verlassen können, wenn wir damit nicht übereinstimmen.
Ich hoffe, Du erkennst den Unterschied.
sören42 schrieb:Das geht auf Twitter meines Wissens zumindest auf die Schnelle nur, wenn man seinen Tweet löscht, auf den geantwortet wurde.
Man kann auch einzelne User blockieren, dann erscheinen deren Tweets nicht mehr als Antwort.
Ausserdem kann man Tweets melden, aber die Moderatoren dort löschen nur, was eindeutig strafbar ist.
sören42 schrieb:Und die Hass- Kommentare (inzwischen gelöscht) wurden als Antwort auf die Tweets verfasst. also nicht von Steinbach
Ja, aber sie hat sie monatelang auf ihrem Profil stehen gelassen/geduldet und keinem widersprochen.
frauZimt schrieb:Hier wurde vollkommen hysterisch regiert. Die Sätze haben eben nicht bedeutet, was man offenbar HÖREN WOLLTE.
Das war wie einen Pudding an die Wand nageln und noch einen Rahmen drum hängen.
(Schaut mal, was der gesagt hat....Unverschämtheit! So weit ist es. Die wollen uns umvolken: Deutsche raus, Muslime rein.)
Danke, das trifft es.
Ob der Täter nun schon seit Jahren Lübcke zum Ziel hatte, oder durch die neu entfachte Diskussion im Februar erst den konkreten Entschluss fasste, wird vielleicht nie ganz geklärt.
Trotzdem muss eine Diskussion über die Akzeptanz von Hetze und Rechtsradikalismus im Netz und in der Gesellschaft stattfinden, damit nicht noch andere denken, dass sie für Gewalttaten Rückhalt haben.