Falstaff schrieb (Beitrag gelöscht):Lübcke hat seine Vorstellungen von Humanität - die offenbar auch die massenhafte Aufnahme von Sozialmigranten einschließt - für universal erklärt.
Ich denke nicht, dass man Lübckes Aussage so interpretieren kann, als habe er sagen wollen, dass zu Deutschlands Werten gehört, jeden ohne Rücksicht auf seine Beweggründe aufzunehmen. Er wollte sagen, dass es Deutschlands Werten gehört, denen zu helfen, die Hilfe brauchen. Als bodenständiger ehemaliger Landespolitiker und jetziger Verwaltungsmann wusste er mit Sicherheit, dass die Aufnahme ALLER, die kommen wollen, weder finanziell noch organisatorisch zu stemmen ist (Stichwort nur Wohnungsnot), auch nicht im Regierungsbezirk Kassel - und vom Grundgesetz und vom Völkerrecht auch nicht gefordert wird.
Es war aber möglicherweise so sein, dass er in der damaligen aufgeheizten Situation von vielen missverstanden worden ist. Vielleicht wollten ihn auch einige missverstehen. Eine weitere sachliche Diskussion war jedenfalls an der Stelle seinerzeit nicht möglich.
Unabhängig davon bringt es mE nichts, die Probleme zu verschweigen, die vielfache Einwanderung, nicht gestreckt über viele Jahre, sondern zu einem bestimmten Zeitpunkt „auf einen Schlag“ mit sich bringen kann. Natürlich merkt die Bevölkerung, worum es geht und dass sie davon konkret betroffen ist. Es werden eben auf einmal viele zusätzliche Unterkünfte gebraucht, Dolmetscher, Lehrer, Sozialpädogogen. Die kann man nicht auf die Schnelle backen, und wer solche Probleme verschweigt, spielt nur denen in die Hände, die sie thematisieren.