Kuno426 schrieb:Doch wo war R in der Zeit? Noch immer auf der Couch - und die Hunde haben nichts angezeigt?
Ja, vermutlich war R da noch im Haus im Maurerweg; dass sie auf der ersten Bauhüttenweg-Fahrt schon im Twingo war, halte ich für unwahrscheinlich. Verwesungsgeruch beginnt meist erst nach Stunden, deswegen zeigten die Hunde wahrscheinlich nichts an.
Ich könnte mir Folgendes vorstellen:
- R kam also frühestens zwischen 7 Uhr (J verlässt mit Kind das Haus) und spätestens 8.30 Uhr (Anruf der Mutter bei F, bzw. natürlich vorher, da der erste Anrufversuch weggedrückt wurde) im Haus durch F ums Leben. Was genau im Haus geschah ist offen und wird vielleicht auch nie konkret geklärt werden können.
F weiß, dass alle an dem Morgen davon ausgehen, dass R ganz normal zur Schule geht. Darum ging es ja auch in den Telefonaten: R soll pünktlich zur Schule gelangen.
- F will nun folgendes Szenario fingieren:
Er hat R an dem Morgen nicht im Haus angetroffen bzw. überhaupt nicht bemerkt. Seine Aussage bei der Polizei war schließlich auch, dass er den ganzen Morgen über - müde von der Feier - geschlafen habe. Auch bei dem Anruf mit der Mutter von R spielte er Müdigkeit vor. Ihre Aussage später: "Er hat mich weggedrückt, eben aus dem Schlaf heraus." Der Mutter sagte er, nachdem sie ihn bat nach R zu schauen, diese sei schon fort (-> auf dem Weg zur Schule). Dann könnte er, wie bereits von mir erwähnt, zunächst über den Bauhüttenweg in Richtung der Schule gefahren sein, um in der Umgebung der Schule zumindest eine Sache, welche man R später eindeutig zuordnen kann, abzulegen (zB etwas versteckt im Gebüsch). F wusste ja, R wird nicht zum Unterricht erscheinen und vllt ging er auch davon aus, dass die Schule schon früher die Eltern deswegen benachrichtigen könnte. Würde bei einer späteren Suche auf R's Schulweg die Sache von R gefunden werden, hätte er die falsche Fährte gelegt: unbemerkte Entführung auf dem Schulweg - beim Zerren in ein Auto fiel diese eine Sache auf den Boden - er hat nichts damit zu tun, war ja zuhause und hat geschlafen. R muss das Haus lebend verlassen haben, schließlich wurde ja eine Sache von ihr auf dem Schulweg gefunden.
Ein solches Szenario wurde ja zunächst auch vermutet und der Schulweg abgesucht. Vielleicht war in der Umgebung der Schule zu viel los, er hätte gesehen werden können und brach dieses Vorhaben ab - dann Rückfahrt an der Bauhüttenweg-Kamera vorbei. Gefunden wurde ja, soweit uns bis heute bekannt ist, nichts von R's Sachen. Dass F etwas eingekauft hat an dem Morgen (zB im Baumarkt) oder getankt, glaube ich nicht, das hätte durch Kartenzahlung und/oder Kameraaufzeichnung nachgewiesen werden können.
Weiter könnte er noch sein Handy während dem Morgen angeschaltet und mit dem WLAN verbunden, aber ohne Aktivität durch F (= Zeit in der er ja dann den Vormittag über geschlafen habe) zuhause gelassen haben; auch während der ersten Kesy-Fahrt.
Die falsche Fährte musste er als erstes an dem Morgen legen, da er ja später noch die weit wichtigere erste Kesy-Fahrt zur Verbringung von R und den restlichen mit ihr verschwundenen Sachen (lila Decke, Handy, Schulsachen etc.) erledigen musste. Im weiteren Verlauf des Tages wird man R's Vermisstsein bemerken. F fand ein gutes Versteck für R und all die Sachen.
Was ihm einen Strich durch die Rechnung und ihn für die Ermittler zum Tatverdächtigen machte:
- Aufzeichnungen der Kameras (Bauhüttenweg und 2x Kesy): F wusste bestimmt nichts von den Kameras bzw. musste das Risiko eingehen. Durch die Aufzeichnungen wurde sein Szenario widerlegt, dass er eben nicht wie behauptet den Vormittag über zuhause geschlafen habe. Später erfand er dann als Ausrede der Familie gegenüber die Drogen-Geschichte - da es sich hierbei ja schließlich auch um eine Straftat handelt, schweigt er natürlich auch hierzu, um nicht wegen BTM-Delikten strafrechtlich verfolgt zu werden.
- Seine nachgewiesene Aktivität am Handy an dem Morgen: Er hat nicht, wie behauptet und der Mutter vorgespielt, geschlafen und wurde auch nicht durch den Anruf der Mutter aus dem Schlaf gerissen.
- die auf R's Handy eingegangene Nachricht um 8.42 Uhr: Mal angenommen, die EM konnten im Router auslesen, dass diese Nachricht noch im Haus von F zugestellt wurde: dann hat F die Mutter beim Telefonat angelogen, dass R schon längst weg sei. Hätte R jedoch ohne ihr Handy das Haus verlassen, hätte man es ja im Haus gefunden. Und dadurch, dass F der Mutter am Telefon sagte, R sei schon weg, rechnete er auch nicht mehr mit Nachrichten der (nun beruhigten) Mutter, die in seinem Haus auf R's Handy zugehen würden. Die Mutter meldete sich ja auch deswegen bei J und F, weil R eben unerreichbar war und nicht antwortete.
Ich hoffe, mein Beitrag ist nicht zu verwirrend, ist auch nur eine Theorie meinerseits. :-)