Wiedergast schrieb:Zu der 2.
Falls das erst Stück der Strecke vom Haus des TV zur Autobahn gleich wäre mit der Strecke bis kurz vor Bushaltestelle ( die die Mantrailer angezeigt haben) könnten die MT evtl Duftmoleküle aus dem fahrenden Auto aufgenommen haben?
Umstritten ob sie es können oder nicht.
Unter der Annahme, sie könne es, rein theoretisch offensichtlich möglich. Aber wenn sie eine Duftspur aus dem Auto verfolgen können und verfolgen, warum dann just nur bis zu dieser Bushaltestelle?
Wie so oft bei MT bleibt die m.E. entscheidende Frage, deren Antwort wohl seltenst gesichert öffentlich ist: wussten der MT-Hundeführer oder/und etwaige Begleiter von den möglichen Zielpunkten der vermissten Person und könnten sie dadurch unbewusst ihrem Hund dazu gebracht haben, genau diese Spur anzuzeigen?
Karlssohn schrieb:Es wäre sogar möglich, dass man die Hunde auf den Duft des Wagens fixiert hat - schließlich wollte man wissen, wo der Wagen lang gefahren ist. In diesem Fall wären die Chancen am Größen gewesen.
Karlssohn schrieb:Auf der einen Seite verlieren Menschen eine gewisse Menge von Hautschuppen, welchen chemische Moleküle anhaften.
Zweitens wird durch die Atmung eines Menschen und auch durch die ansonsten abgesonderten Duftmoleküle eine chemische Duftmischung erzeugt, welche durch die Lüftung des Wagens nach außen gelangt und je nach Wind und Witterung mehr oder weniger lange auch aus einem fahrenden Auto entrinnen kann und eventuell auch detektiert werden kann. Der Schwerpunkt liegt auf kann!
@Karlssohn Wie bitte sollen MT-Hunde auf den Duft eines Wagens fixiert werden? Laut Deinen eigenen Worten folgen MTler Hautschuppen mit chemischen Molekülen sowie weiteren abgesonderten Duftmolekülen.
Da mir nicht ersichtlich ist, wie ein Wagen solche Dinge abgeben kann, kannst Du uns das sicher erklären. Andernfalls ist Dein auf den Wagen fixieren m.E. nach eine unbegründete Behauptung.
emz schrieb:Vermutlich aber nur, dass sie an dem Auffindeort nicht schon "immer" lagen. Wo die Überreste vorher waren, wird sich wohjl kaum/nur sehr schwer nachweisen lassen.
Wenn es beispielsweise Erdanhaftungen an den Knochen gibt oder wie im Fall Peggy Knobloch Pollenspuren im Schädel, dann lässt sich das durchaus näher bestimmen.
Bei Erdanhaftungen oder Pollenspuren, die sich sicher wenigen Orten, ggf. mit Bezug zu TV oder Opfer, zuordnen lassen, ist das wohl der Fall. Es scheint mir aber mehr als wahrscheinlich, dass dies für die Ermittler eher seltene Sonderfälle sind. GIbt es nur häufig vorkommende Erde als Anhaftung oder/und gibt es keinen realistischen Ansatz, um einen möglichen früheren Ablageort für Vergleichsproben zu identifizieren, dürfte der vorherige Ablageort faktisch nicht ermittelbar sein.
ChrisHal schrieb:Warst du aktiv im Fall RR involviert?
Es dürfte wohl für alle (aktive+ehemalige) in Rettungshundestaffeln strikt untersagt sein, an Dritte Informationen aus Einsätzen weiterzugeben. In diesem Fall ist es aber einfach: als Rebecca verschwand, war ich schon nicht mehr Teil meiner ehemaligen Rettungshundestaffel.
emz schrieb:es gibt einen Unterschied zwischen Kindern und Jugendlichen, wurde auch schon mal gesagt , die Richtlinien des Bundeskriminalamtes haben ja nichts mit den Polizeigesetzen der Länder zu tun, es nun mal so - genau wie im Fall RR - das bei vermissten Jugendlichen nicht gleich alles aufgefahren wird, welches nicht mit Kleinkindern verglichen werden kann
Nachdem du das nun abermals ansprichst, lass uns wissen, wo man das mit den Unterschieden nachlesen kann.
Oder habe ich da was überlesen?
Hier nochmal die Seite vom BKA Wiesbaden
https://www.polizei.rlp.de/fileadmin/user_upload/LKA/Dokumente/BKA_Infobroschuere_Vermisstensachbearbeitung.pdf
Ich sehe einen Ansatz, wie unsere unterschiedlichen Meinungen/Ansichten in der Frage doch passend zusammengeführt werden können.
Es gibt keine Quelle, nach der in Vermisstenfällen grundsätzlich, per se, immer erst 24 oder gar mehr Stunden vergehen müssen, bevor Suchmaßnahmen eingeleitet werden. Ebenso gibt es keine die Polizeibehörden bindende Regel, nach der Vermisstenfälle von Kindern immer anders zu behandeln sind als von Jugendlichen.
Aber was es gibt ist der Grundsatz, dass die jeweils zuständige Polizeibehörde in konkreten Einzelfall nach Bewertung der Sachlage zu entscheiden hat, ob und ggf. wann was unternommen wird. Durch diese Notwendigkeit einer Entscheidung bzw. den Ermessensspielraum kann es dann zu Erfahrungen kommen, dass es bei Behörde X immer oder in den Fällen A, B, C bei Behörde Y zu diesem oder jenem Vorgehen kommt. Je nach dem, welche Vermisstenfälle miterlebt werden, kann dies bspw. auch "nur" an den jeweils im Dienst befindlichen Entscheidern liegen. Es ist wohl offensichtlich, dass unterschiedliche Entscheider bei solchen Ermessensfragen nicht zwangsweise immer zu gleichen Entscheidungen kommen.
Wenn es um Suche mit Rettungshundestaffeln geht, kann auch der Umstand eine Rolle spielen, wie bekannt/bewährt die bei den jeweiligen Behörden sind. Ebenso liegt es an der jeweiligen Polizei, ab wann nach dem Verschwinden eine Staffel alarmlert wird (recht zügig oder erst, wenn bemerkt wird, mit paar Streifen kann nachts kein großes Waldgebiet abgesucht werden). Auch die aktuelle Verfügbarkeit der Staffeln und der Einsatzkräfte dort schwankt. In manchen Regionen gibt es mehr, in anderen weniger Staffeln. Wie viele der Ehrenamtler der Staffeln im Moment X tatsächlich einsatzbereit sind schwankt auch. Nachalarmierung von weiter entfernten Staffeln kann auch mal etwas dauern (wenn zB schon reine Anfahrtzeit eher 1,5 als 0,5 Stunden).
cyclic schrieb:Da du dich ja mit dem Thema Hunde intensiv auseinandersetzt, würde mich extrem interssieren, was du denn zu der wissenschaftlichen Studie mit Hamburger Leichenspürhunden sagst die hier zitiert wird:
Eigentlich habe ich es gar nicht so überdurchschnittlich mit Hunden. Nur in der Staffel habe ich interessiert, wissbegierig mitgemacht und so wohl einiges an theoretischem wie Erfahrungswissen gesammelt. Mit Flächenhunden, Trümmerhunden, Mantrailern. Leichenspürhunde wurden nur am Rande in der Theorie behandelt, da weis ich nicht wirklich fundiertes zu. Außerdem habe ich mindestens bewusst noch nie Leichenspürhunde in Training oder Einsatz erlebt.
Muß daher passen.
cyclic schrieb:Außerdem wäre mir neu, dass die Deutsche Polizei Dienstfahrzeuge bei ausländischen Herstellern ordert (s.a. Hersteller dt. Polizeifahrzeuge).
Ich hätte es zumindest bei Streifenwagen auch für unwahrscheinlich gehalten, aber es gibt Belege für das Gegenteil.
In Berlin wurden/werden wohl tatsächlich nur deutsche Hersteller als Lieferant für Streifenwagen gewählt. Aber die Polizei hat noch viele weitere Arten/Typen von Dienstfahrzeugen. In Berlin finden sich in den folgenden Kategorien Modelle ausländischer Hersteller (Link zu einer umfassenden Bilderdatenbank mit aktuellen/ehemaligen Polizeiautos):
Renault als GefangenentransportwagenFiat, Land Rover als FührungsfahrzeugeIveco, Land Rover, Mitsubishi bei der technischen EinsatzeinheitRenault als Diensthunde- und -pferdetransportfahrzeugeChevrolet, Fiat, Land Rover bei der KriminaltechnikRenault als PressemobilRenault als KleinbusseUnd was ist jetzt mit den Streifenwagen? Gibt es auch...
Fiat und Nissan in BremenNissan und Toyota in HessenPeugeot im SaarlandRover in Schleswig-Holstein (der gelistete Mitsubishi wurde von mir wie alle anderen nur-Testwagen ignoriert)Land Rover in ThüringenNissan in Mecklenburg-VorpommernRaissa schrieb:Wiedergast schrieb:
m 9.3. schlug der Hund gegen 17 Uhr an. Danach ca 17.30 Uhr wurde die Suche abgebrochen.
Eine erneute Suche startete erst wieder ab dem 12.3
Das liegt daran, dass man für die Wasserhunde, die Taucher und das Sonargerät erst mal den Laufbefehl geben muss. Die können nicht von jetzt auf sofort anrücken.
Wenn "sofort" eine Zeit von eher <10 Minuten meint (als Hilfsfrist von Feuerwehr/Rettungsdienst) meint, dann glaube ich das auch nicht. Aber bei Polizeitauchern und Sonargeräten würde es mich schon sehr wundern, wenn die nicht binnen sehr weniger Stunden ab Alarmierung vor Ort sein und loslegen können.
Flopo81 schrieb:Ja hast recht, so meinte ich das auch nicht, gemeint ist damit der nächste Tag der Suchaktion, ist bisschen blöde geschrieben, war noch zu früh heute morgen, aber trotzdem ist es sehr schnell gewesen kurz danach, wie jemand anders bemerkt hat dauert das ja alles in Gang zu bringen, Bewilligung, Transport, Rebecca ist ja nun leider nicht der einzige Fall wo solche speziellen Hunde zum Einsatz kommen, zumal die auch sehr begrenzt zur Verfügung stehen und Deutschland allein auch nicht soviele davon hat.
Ob es in der Behörde eine Bewilligung geben muß und wie lang die ggf. dauert, weis ich natürlich nicht. Meine ehemalige Staffel wurde immer von der Polizei alarmiert - wenn es bei deren Anruf nach "da können wir was tun" klang, hat Chef uns alarmiert und alle sind so schnell wie möglich angerückt. Dauer abhängig vom Anreiseweg, wir als Ehrenamtler waren ja alle nicht irgendwo zentral in einer Wache.
Zumindest bei Mantrailer-Diensthunden bei der Vermisstensuche erfolgt der Transport wohl durchaus auch mit Sonder-/Wegerechten (=Blaulicht/Horn). Und bei langen Strecken werden offenbar mindestens in Einzelfäällen auch Hubschrauber eingesetzt..
@Flopo81 Was meinst Du mit begrenzt zur Verfügung stehen? Anzahl, Suchdauer, tatsächliche Verfügbarkeit?
Kennst Du zufällilg etwa Quellen, wie viele der verschiedenen Rettungshunde es in D gibt? Ich kenne nur die unterschiedlich genauen/aktuellen Eigenangaben, die sich (regional oder bundesweit) bei den verschiedenen Organisationen mit Rettungshunden finden. Daten der Polizei(en) kenne ich nicht.