digi1 schrieb:Wie nennst du sonst eine ohne Beweise aufgestellte Theorie? Sorry, aber Polizeiarbeit mit herausposaunten Ideen ohne handfeste Grundlage ist nun mal Kaffeesatzleserei.
- Theorien, die bewiesen sind, sind im Strafprozess keine Theorien mehr. Sondern prozessuale Wahrheit.
- Ein (Anfangs-)Verdacht bedarf zureichender tatsächlicher Anhaltspunkte (Indizien), aber ebenfalls keiner Beweise. Sonst wäre er kein Verdacht mehr. Beweise (besser: Beweismittel) werden erst im Strafprozess erbracht und gewürdigt.
- Tatsachen sind keine Beweise, können aber Beweise sein.
- Logische Schlüsse aus Tatsachen sind ebenfalls Tatsachen, so wie auch das Verschwinden Rebeccas - ohne weitere Handynutzung, ohne Geldabhebung und ohne jede weitere Spur ihres Verbleibens - eine Tatsache ist. Weitere Tatsachen: Autofahrt das Tatverdächtigen ohne hinreichende Erklärung des Grundes einmal unmittelbar nach dem Verschwinden. Und dann nochmals am nächsten Tag am Abend.
Das sind Indizien, die für einen Verdacht reichen. Der ist bis heute nicht - in keinem Punkt - ausgeräumt. Diese Indizien mögen für eine Anklage nicht reichen. Aber der Verdacht besteht fort. Begründet und substanziell. Kaffeesatzleserei (wilde Spekulation, Wahrsagerei) ist etwas völlig anderes. Juristisch und kriminalistisch ist der Fall derzeit nicht zu lösen. Aber der Verdacht der Ermittler macht Sinn.
Dagegen ist alles Andere der Rubrik Mythen, Märchen und Wunschdenken zuzuordnen.