BoobSinclar schrieb:Davon ab: Es gibt keinerlei tatnahes Indiz, es gibt noch nichtmal eine Tat, einen Tatort, eine Tatwaffe, ein Tatmotiv, forensische Spuren oder sonstwas. Jetzt so zu tun, als müsse man nur einen abgebrochenen Fussnagel von Rebecca im Garten finden und schwupps, lebenslänglich, halte ich für eher geprahlt.
Du zählst ja selbst auf, was hier aus einem Anfangsverdacht eine wahrscheinliche Verurteilung machen könnte. Nur: Habe ich diese Dinge oder dieses eine tatnahe Indiz, das auf den TV zeigt, fällt der Rest überhaupt nicht mehr ins Gewicht. Routerdaten und Widersprüche sind nice to have, aber Null entscheidend.
Mach aus dem Fussnagel einfach sterbliche Überreste von R Nahe Storkow und schon würde sich die Schlinge hänger zuziehen.
Wäre zwar vermutlich immer noch nicht ausreichend für Anklagerhebung, kommt drauf an, was die sterblichen Überreste noch zu Tage fördern würden - trotzdem würde die Wahrscheinlichkeit auf eine Verurteilung wieder ansteigen, denn immerhin wäre das dann ein weiterer Indizienbeweis, ein mittelbarer Beweis für die Schuld des F auf der jetzt schon aufgezogenen Indizienkette gegen F und würde die Schlussfolgerung der Ermittler, die sie seit über einem Jahr haben, untermauern.
Die Schlussfolgerung der Ermittler erschien mir seit Anbeginn absolut plausibel.
Aus zureichenden tatsächlichen Anhaltspunkten, die alle einzeln genommen Tatsachen darstellten, ergab sich ein schlüssiges Bild für die Ermittler: möglicher Tod von R, mögliches Gewaltverbrechen/Fremdverschuldung. Möglicher Tatort - im Haus des F.
Vermutlich konnten Räumlichkeiten noch weiter eingrenzt werden, das Wohnzimmer oder Bad vielleicht.
"Konkrete" Tötungsspuren einschließlich einer möglichen Tatwaffe oder eines möglichen Tatwerkzeugs lagen zwar nicht vor, aber das bedeutet nicht, dass überhaupt nichts gefunden wurde.
Eine mögliche Tatwaffe oder ein mögliches Tatmittel/Tatwerkzeug wurden vermutlich mitsamt Rebecca verbracht. Immerhin fanden sich Faserspuren eines möglichen Tatmittels, eines möglichen Tatwerkzeugs (Decke) im Kofferraum des Twingo, was nicht vergessen werden sollte.
Die anderweitigen Erklärungen dazu, wie es zu diesen Faserspuren gekommen sein könnte, erscheinen mir unglaubwürdig.
Ps.
Routerdaten und die Widersprüche des TV waren und sind es auch weiterhin - "mit" entscheidend. Nicht ausschließlich, aber mit entscheidend.
Routerdaten und Widersprüche, alles für sich genommen Tatsachen, gehören nämlich zu den den EB vorliegenden Indizien, zu den zureichenden Anhaltspunkten, auf den sie ihren Verdacht gegen F begründet haben und das auch weiterhin tun.
Bzw. Routerdaten und Widersprüche waren damals mit anderen Sachverhalten (u. a. Kesy) maßgeblich verantwortlich dafür, dass sich überhaupt zureichende tatsächliche Anhaltspunkte, also ein Anfangsverdacht gegen F ergeben konnte und dieser Verdacht gegen ihn auch nach wie vor besteht bzw. begründet ist.