Wo ist Rebecca Reusch?
02.02.2020 um 22:21
Gerade erst über diese Seite und den Thread gestolpert und mal ein bisschen "quergelesen".
Beschäftige mich jetzt schon von Anfang an mit dem Verschwinden, weil es mir wirklich an die Nieren geht, dass ein junges Mädchen einfach so spurlos verschwindet - und offenbar niemand wirklich noch weiß, wie in diesem Fall weiterzukommen ist.
Beim "querlesen" bin ich über die Sache mit den offenbar nicht zuzuordnenden bzw. "unlogischen" Zeitabläufen gestolpert (entschuldigung, wenn ihr das Thema längst hinter euch gelassen habt, aber mich beschäftigt das irgendwie noch immer - also, dass der Tageshergang der Polizei offenbar der einzig richtige sein soll - und ein Ablauf der Geschehnisse, die sich durch Aussagen und Informationen ergeben, unlogisch bzw. nicht logisch aufzubauen ist).
Frage mich aber immer noch, wie das Geschehen, von dem die Polizei annimmt, es ist das einzig korrekte, überhaupt abgelaufen sein können soll???
Gesicherte Angaben der Polizei sind ja, dass
- Rebeccas Schwester gegen 7.00 Uhr das Haus verlassen hat mit ihrer Tochter
- Rebeccas Mutter sie um 7.15 Uhr sowie um 8.15 Uhr versucht hat anzurufen.
- Um 7.46 Uhr hat Rebecca selbst noch eine whatsapp geschrieben, davor und danach war das Handy aus oder im Flugmodus, sodass nichts "durchkam", sondern gleich die Mailbox ansprang.
- Um 8.30 Uhr hat Rebeccas Mutter mit ihrem Schwiegersohn telefoniert, zu dem Zeitpunkt soll sie nicht mehr im Haus gewesen sein
- Um 8.45 Uhr hat Rebeccas Mutter ihr eine whatsapp geschrieben. Diese ist auf dem Handy von Rebecca angekommen (zwei Häkchen, die aber nicht blau geworden sind, somit ist die Nachricht ungelesen geblieben)
- 10.40 Uhr Das Kennzeichen wurde auf der A12 in Richtung Polen (nach meinen Informationen) registriert
Daraus ergeben sich für mich allein schon mindestens zwei Ungereimtheiten:
1. Rebeccas Handy war um 7.46 Uhr das letzte Mal im wlan des Routers, sowie in den für die Adresse "zuständigen" Funkmasten eingeloggt. Wie kann es dann um 8.45 Uhr noch eine whatsapp empfangen haben und sie gleichzeitig, samt Handy, nach Meinung der Polizei, noch im Haus gewesen sein MUSS?! Handys "laufen" nicht selbständig irgendwo anders hin. (Mysterium 1)
2. Das Kennzeichen wurde um 10.40 Uhr registriert. Vom Haus bis zu der Stelle (AS Fürstenwalde) braucht man circa 40 Minuten (Auf Nachfrage bei den entsprechenden Radiosendern wurde bestätigt, dass es an dem Tag am Vormittag keine relevanten Verzögerungen bzw. Verkehrsbehinderungen auf der Strecke gab). Aber gehen wir trotzdem mal davon aus, dass der Wagen länger bis zu der Stelle unterwegs war - man kann ja auch einen Umweg nehmen.
Dann müsste zum einen das Handy noch nach einem möglichen Tötungsdelikt entweder eingeschaltet bzw. der Flugmodus ausgeschaltet worden sein und sich Rebecca um 8.45 Uhr schon unfreiwillig außerhalb des Funkbereichs rund um das Haus befunden haben. Was bedeutet, dass sich ihre Leiche mindestens zwischen circa 9.35 Uhr und 10.40 Uhr im Kofferraum befunden haben müsste.
Und bei diesem Zeitfenster findet dann ein Leichenspurhund im Kofferraum keine Spuren?!
Genauso wie die andere, in dem Zeitablauf des Vormittags der Polizeivariante einzige Möglichkeit - dass die Leiche länger im Haus gelegen haben muss (wenn man in dem Fall dann die auf Rebeccas Handy eingegangene Whatsapp der Mutter mal außer Acht lässt).
Wieder keinerlei Spuren im Haus?!
Zudem kommt:
Der Schwager hat am Sonntag das Haus verlassen, um zur Arbeit zu gehen, danach war er mit den Kollegen feiern.
Woher hätte er, sollte der TV tatsächlich eine Grundlage haben, wissen sollen, was Rebecca mit ihrer Schwester verabredet hat, was sie morgens mit in die Schule nimmt und was sie erst am Nachmittag abholt?
Würde ein möglicher Täter nicht dann alles "verschwinden" lassen, um auf Nummer sicher zu gehen? Es würde das Szenario eines freiwilligen Verschwindens ja nur unterstützen.
Warum nimmt ein möglicher Täter eine frische Decke aus dem Schrank, anstatt die zu nehmen, auf dem das mögliche Opfer in der Nacht geschlafen hat? Ist man zu einer Überlegung, dass das zu auffällig wäre, überhaupt in der Lage, wenn man um 5.45 Uhr noch extrem betrunken war?
Dagegen das Szenario des Tages unter Einbeziehung der möglichen (Sicht-)Zeugen (Wobei ich gestehen muss, ich hab es erst auch als "Hirngespinste" abgetan, bei der Nachbarin, die sie gegen Mittag gesehen haben will, tue ich das irgendwie immer noch. Die kann sie auch durchaus den Tag vorher gesehen haben, weil nah dran (Nachbarin), sieht sie vermutlich öfters und kann sich auch durchaus im Tag geirrt haben):
7.10 Uhr Anruf von Rebeccas Mutter bei der Schwester, ob Rebecca "gut aufgestanden" ist und sich fertigmacht für die Schule. Schwester gibt Information, dass die beiden ersten Stunden ausfallen und Rebecca erst um 9.30 Uhr in der Schule sein muss
7.15 Uhr - Anruf von Rebeccas Mutter (Mailbox, Handy aus oder Flugmodus)
7.46 Uhr - letztes Einloggen von Rebeccas Handy im Router des Hauses
- circa 8.00 Uhr - Zeugin sieht Rebecca, wie sie in den 171 Bus Höhe Gropiusstadt einsteigt, nach Aussage der Zeugin müsste sie am Arnikaweg wieder ausgestiegen sein
8.15 Uhr - 2. Anruf von Rebeccas Mutter (Mailbox, Handy aus oder Flugmodus)
8.25 Uhr - Anruf der Mutter auf dem Handy des Schwiegersohns, wird "weggedrückt" (im Halbschlaf/Alkohol?)
8.30 Uhr - Schwiegersohn ruft zurück, geht ins Wohnzimmer - lt Aussage des Schwiegersohns ist Rebecca bereits nicht mehr da
8.45 Uhr - Whatsapp der Mutter an Rebecca (kommt auf deren Handy an, wird aber nicht gelesen)
- gegen 15 Uhr - Mädchen will Rebecca an der Schule gesehen haben (im Streit mit mehreren Jungs) - Allerdings hab ich das so verstanden, dass die Zeugin Rebecca nach einem Handy gefragt hat, um ihre Mutter anzurufen und nicht umgekehrt - das Mädchen, dass die Zeugin gesehen haben will, ist dann weinend Richtung Gropiuspassage gelaufen
- gegen 18 Uhr - Zeugin Samantha (kennt Rebecca) sieht sie angeblich an der Bushaltestelle Alt-Buckow
Logik des zeitlichen und örtlichen Ablaufs?
- Man hat nachweislich bis zur nächsten Straßenecke - 50m - noch Empfang über den Router - besagte Straßenecke (Dachdeckerweg) liegt auf dem Weg zur Bushaltestelle
- die Bushaltestelle liegt lt. Routenplaner 190m vom Haus entfernt
- der Bus, den Rebecca hätte nehmen müssen, um so umzusteigen, dass sie gegen 8 Uhr von der Zeugin im Bus 171 Höhe Gropiusstadt gesehen werden konnte, fährt um 7.48 Uhr
- Rebecca hätte in Alt-Buckow ein zweites Mal umsteigen müssen (Abfahrtszeit 7.53 Uhr)
- hat Rebecca tatsächlich besagte Busse genommen, hat sie den 171er um 8.09 Uhr knapp erwischen können (lt. Aussage der Zeugin hatte sie es eilig und war sehr schwungvoll unterwegs)
- Zeugin abends (gegen 18 Uhr) sieht sie angeblich an der Haltestelle Alt-Buckow. Jener Haltestelle, an der sie am Morgen bereits hätte umsteigen müssen, um den 171 Bus zu bekommen. Zufall???
Für mich wäre bzw. ist ein solcher zeitliche Ablauf durchaus logisch. Oder bin ich da betriebsblind?!
Zumal die Polizei insgesamt ja irgendwie keine weiteren Hinweise haben kann. Denn hätten sie weitere entscheidende, die logischerweise wirklich nicht komplett an die Öffentlichkeit gehen - sonst würden sie sich ja selbst ihre Ermittlungen boykottieren, gäbe es längst wieder einen dringenden Tatverdacht. Gegen wen auch immer. Und dann hätte ein Richter auch längst schon einen neuen Haftbefehl unterschrieben. Somit, nach Adam Riese und Eva Zwerg, kann sowohl im Haus und auch im Auto nicht viel mehr gewesen sein, als sie anfangs schon herausgefunden haben. Hinzu kommt, dass, wenn es sich so zugetragen hätte, es Spuren bzw. Ermittlungsergebnisse geben muss. Hier dreht sich die ganze Sache irgendwie in ihrer Logik, für meinen Geschmack, ganz erheblich im Kreis.
Besteht nicht vielmehr, in Anbetracht der Umstände (nachweislich, da von entsprechenden Stellen persönlich dokumentiert)t, anstelle eines Tötungsdeliktes, die durchaus nicht ganz unlogische Möglichkeit, dass Rebecca freiwillig gegangen sein kann? Zwar, wie ich vermuten würde, nicht schon am Morgen von vornherein geplant, sondern spontan nach dem "Zusammenstoß" am Nachmittag. Was der- oder diejenigen, mit denen sie sich am Vormittag möglicherweise getroffen haben kann, gemacht haben, sei mal dahingestellt.
Aber man sollte auf jeden Fall, zumindest in meinen Augen, nicht außer Acht lassen, dass es genügend Fälle gibt, in denen Jugendliche freiwillig ihr Elternhaus verlassen haben (auch wenn die Eltern angeben, dass es dazu keine Gründe gegeben hat - die bekommt man leider viel zu häufig als Eltern gar nicht so wirklich mit), und nach Jahren dann doch wieder aufgetaucht sind. (Maria H., um mal die mir gerade präsenteste zu nennen.) Von denen man am Ende gar nichts mitbekommt, weil es nicht so präsent durch die Medien geht bzw. gegangen ist. (Weiß durch Aktenzeichen XY zb. schon von zweien, wobei mir die Namen gerade nicht einfallen wollen).
Denn wenn man mal drüber nachdenkt:
Warum telefoniert eine Mutter so intensiv hinter ihrer 15jährigen Tochter hinterher, wenn es zuvor doch angeblich null Probleme gab?
Hat Rebecca (vllt. aufgrund von Problemen in der Schule) den Unterricht in der Zeit vor ihrem Verschwinden möglicherweise schon des öfteren geschwänzt?
Wann war klar, dass die ersten beiden Stunden am Montag ausfallen?
Warum wusste die Mutter am Montagmorgen noch nichts davon?
Wann hat Rebecca sich bei ihrer Schwester zum Übernachtungsbesuch einquartiert?
Schon vor dem Wochenende oder erst kurzfristig?
War da schon klar bzw wusste sie womöglich zu dem Zeitpunkt schon, dass die Schule am Montag später anfängt?
Hat sie sich womöglich gerade aus dem Grund bei ihrer Schwester einquartiert? Weil sie tatsächlich morgens verabredet war und ihre Mutter davon nichts wissen sollte (diese das aber mitbekommen hätte, wenn Rebecca in der Nacht zuhause geschlafen hätte)?
Klar, das sind alles Fragen, die die Polizei den Eltern ganz sicher auch gestellt hat, oder auch die Vermisstenstelle. Oder zumindest gestellt haben sollte. Aber wie aussagekräftig sind die Angaben der Eltern, wenn diese keine Probleme mit ihrer Tochter gesehen haben in dem Moment (lt. Aussage der Eltern war ja bereits geklärt, dass Rebecca zum Sommer die Schule wechseln soll. Insofern war aus deren Sicht alles okay.)
Versteht mich bitte nicht falsch, ich will jetzt niemandem "Falschaussage" unterstellen. Aber ich habe lange Jahre im Jugendamt gearbeitet und häufig Fälle erlebt, wo die Wahrnehmung der Familie durchaus nicht kompatibel mit der der Kinder/Jugendlichen war. Ohne dabei "böse Absichten" zu haben.
Sorry Leute, wenn das jetzt hier total off topic war (und ihr in eurer Diskussion schon sehr viel weiter seid), aber das lag mir gerade echt auf der Seele.
Danke fürs Lesen.