Wo ist Rebecca Reusch?

Sherlocke schrieb:Ich bin mir nahezu sicher, dass erfahrene Ermittler sehr schnell beim Schwager näher hingeschaut haben. Er soll sein Handy ja ungesperrt freiwillig herausgegeben haben. Danach wird es schnell gegangen sein. Warum erklärt einer, er habe geschlafen, wenn er wach war?
Ich erinnere mal an den Fall Baumer. Da erfuhr die Öffentlichkeit auch erst Jahre später, was man auf dem PC gefunden hatte.

Hier wäre es auch hilfreich zu wissen, wie lange der TV am Mobiltelefon kommuniziert hat.
Ob es nur ein paar Whatsapp waren oder er durchweg Unterhaltungen geführt hat, lässt ja dann darauf schließen ob er geschlafen hat.

Lesebrille schrieb:Jemand kommt abends nach Haus, geht irgendwann ins Bett, schreibt ggf dem Arbeitskollegen noch 1-2 WA.
Meint wirklich jemand, das man dazu auf die Uhr guckt?

Ihre Ausführungen sind nun wirklich nicht realistisch.
Gerade wenn so etwas im familiären Umfeld passiert, denkt man einen Tag später über die Einzelheiten genau und intensiv nach und lässt alles nochmals Revue passieren, da man ja davon ausgehen muss, dass man befragt wird. Auch muss einer Person bewusst sein, dass noch so jede winzige Kleinigkeit wichtig sein könnte.

Und wie oben ausgeführt, ist es ein Unterschied, ob man 1 oder 2 Whatsapp schreibt oder über einen längeren Zeitraum kommuniziert.
Das konnte er ja schließlich selbst an seinem Handy nachvollziehen.

Ich musste auch schon als Zeuge aussagen, und um nichts zu vergessen, habe ich mir persönlich alles nach dem Vorfall protokolliert, da ich nämlich genau wusste, dass ich zu einer Zeugenbefragung geladen werden. Da bereitet man sich auch vor.

Sherlocke schrieb:Muss sie ja nicht. Deswegen wird er nicht verurteilt, aber es reicht aus, mal genauer hinzuschauen. Man weiß ja nicht, was bei den Vernehmungen als Zeuge körpersprachlich so rüber kam.

Zunächst einmal wird hier niemand verurteilt.
Das bedarf es erst einmal eines ordnungsgemässem Gerichtsverfahren samt entsprechender Vorläufe.
Es sei denn, Sie meinten „vorverurteilt“.

Genau hinschaun?
Wohin schaut man denn, wenn man wissen will, wann man eingeschlafen ist?

Da niemand hier den Wortlaut der Vernehmungen kennt, somit auch nicht, an welcher Stelle Widersprüche geäußert wurden und in welcher Wortwahl, ist es äußerst vermessen, ohne deren Kenntnisse sich anzumaßen, den Inhalt zu beurteilen.
Genau betrachtet wäre allein eine einzige, nicht exakt getroffene Zeitangabe schon ein Widerspruch.

Lassgard schrieb:Welchen Ursprung hatte die Tatsache, dass man überhaupt das Kennzeichen des Twingo abfragte (insbesondere über Kesy)?
Wie kam man darauf?

cyclic schrieb am 01.06.2019:Bei netzpolitik.org wird auch von einer Aufzeichnung nicht im Dauerbetrieb, sondern aufgrund einer anderen richterlichen Genehmigung gesprochen. Auch in diesem Zeit-Artikel wird eine richterliche Genehmigung zum nachträglichen Auslesen der KESY-Daten vorausgesetzt.
Damit wird es für mich tatsächlich deutlich wahrscheinlicher, dass man nicht mal eben auch KESY abfragen konnte, sondern einen konkreten Verdacht in der Richtung gehabt haben muss.

So ist es.

Bericht Polizeipräsidium 30. April 2019:

Mit Bericht vom 30. April 2019 teilt das Polizeipräsidium nun mit, dass der Betrieb der Kennzeichenerfassungsgeräte im Aufzeichnungsmodus bei Vorliegen von Beschlüssen zur längerfristigen Observation (§ 163f i.V.m. § 100h StPO) allein auf Grundlage der Rahmenrichtlinie zur automatischen Kennzeichenfahndung in der Polizei Brandenburg erfolgt. Dieser sei bei Maßnahmen nach § 163f i.V.m. § 100 StPO in der Regel erforderlich.

Nr. 4.2.b. Abs. 2 der o.g. Rahmenrichtlinie ermöglicht den Betrieb der Kennzeichenfahndung im Aufzeichnungsmodus für einen festgelegten Zeitraum jedoch nur bei Vorliegen eines richterlichen Beschlusses, der auch den Betrieb im Aufzeichnungsmodus ausdrücklich beinhaltet.

https://netzpolitik.org/2019/kennzeichen-scanner-wir-veroeffentlichen-das-gutachten-das-ein-ende-der-auto-vorratsdatenspeicherung-fordert/#2019-06-05_MIK_Gutachten

Hier wichtig zu beachten:
Erläuterung Paragrafen §163f i.V.m. §100h StPO:
https://dejure.org/gesetze/StPO/100h.html

Durchblick0815 schrieb:Lassgard schrieb:
Welchen Ursprung hatte die Tatsache, dass man überhaupt das Kennzeichen des Twingo abfragte (insbesondere über Kesy)?Wie kam man darauf? Gab es vielleicht vorher schon eine Sichtung?

Das habe ich mich auch gefragt. Wieso haben die Ermittlungsbehörden eine Kesy-Abfrage in Brandenburg gemacht, obwohl Rebecca in Berlin verschwunden ist?

Es dürfte wohl folgendermaßen abgelaufen sein. Der Schwager rückt in den Tatverdacht. Daraufhin wird sowohl er als auch die ihm zur Verfügung stehenden Fahrzeuge im polizeilichen System gecheckt. Soll heißen, war er in irgendeinen Einsatz zur relevanten Zeit verickelt oder wurde eine Straftat gegen ihn zur Anzeige gebracht. Weiterhin werden Verkehrsordnungswidrigkeiten abgeglichen. Soll heißen, wurde das Fahrzeug irgendwo verbotswidrig im Halteverbot geparkt oder ist er in eine Radarkontrolle gefahren.

Nun kommt noch Brandenburg ins Spiel. Den ermittelnden Beamten in Berlin dürfte durchaus bekannt sein, dass Ermittlungen hinsichtlich der Diebstähle von Bootsmotoren überregional geführt werden. Dann fehlt nicht viel, dass auch die Kesy-Überwachung hierbei durchgeführt wurde. Anfrage, Abgleich, Ergebnis. So einfach wird es gelaufen sein.

Davon gehe ich auch aus. Florian ist aufgrund seiner widersprüchlichen Angaben in den Fokus der Ermittler geraten. Zudem hat er kein Alibi und befand sich zuletzt mit Rebecca im Haus.

Kesy kam später hinzu. Ich meine er war schon vor dem Kesy Treffer der Verdächtige und ist es bis heute geblieben.

Durchblick0815 schrieb:und befand sich zuletzt mit Rebecca im Haus.

Ob dies der Fall ist, steht nicht fest.

Andernfalls bitte Belege für diese Behauptung.

Lesebrille schrieb:Genau betrachtet wäre allein eine einzige, nicht exakt getroffene Zeitangabe schon ein Widerspruch.

Tja, leider haben sich dann aber beim TV gewisse Widersprüche gehäuft, wie wir zumindest annehmen können. Von einer gewichtigen Aktion (Fahrt) mal so eben vergessen zu erwähnen ganz zu schweigen.

Wir haben also, davon können wir zumindest ausgehen, Widersprüche bzgl. der Zeiten, wann er nach Rebecca gesehen haben will.
Weitere bzgl. dem Morgen und Vormittag angeblich geschlafen zu haben. Dem stehen aber Handyaktivitäten gegenüber, auch wenn wir um den genauen Inhalt und Umfang natürlich nicht bescheid wissen. Spielt aber erst mal keine Rolle, da Schlafen und am Handy spielen definitiv zweierlei sind.

So, und das Wichtigste haben wir noch vergessen, was ich aber nicht schon wieder in Gänze erwähnen möchte, aber auf jeden Fall wurde ein wesentliches Ereignis komplett unter den Teppich gekehrt, was man auch nach Tagen nicht vergessen haben dürfte.

Also ich bleibe dabei, dass eine Abfrage über Kesy nicht Routine und auch nicht Standard ist.

Von daher vermute ich und das ist meine persönliche Ansicht, dass hier irgendetwas im "Argen" liegt.
Für mich ist das ein Punkt, der sich einfach nicht eindeutig klären lässt bzw. geklärt ist, aber das "warum" wissen nur die EB und ich vertraue auf deren Erfahrung.

Lesebrille schrieb:Ob dies der Fall ist, steht nicht fest.

Andernfalls bitte Belege für diese Behauptung.

Vielleicht lesen Sie (wie auch mir geraten) mal das Wiki durch und die gesamten 5087 Seiten dann kann man seine Schlüsse und Belege für diese Behauptungen daraus ziehen und muss nicht immer und immer wieder die gleichen Belege heraussuchen und zitieren.

Durchblick0815 schrieb:Zudem hat er kein Alibi und befand sich zuletzt mit Rebecca im Haus.

@Durchblick0815
Für was genau hat der TV kein Alibi?

Triquetrum schrieb:Es dürfte wohl folgendermaßen abgelaufen sein. Der Schwager rückt in den Tatverdacht. Daraufhin wird sowohl er als auch die ihm zur Verfügung stehenden Fahrzeuge im polizeilichen System gecheckt. Soll heißen, war er in irgendeinen Einsatz zur relevanten Zeit verickelt oder wurde eine Straftat gegen ihn zur Anzeige gebracht. Weiterhin werden Verkehrsordnungswidrigkeiten abgeglichen. Soll heißen, wurde das Fahrzeug irgendwo verbotswidrig im Halteverbot geparkt oder ist er in eine Radarkontrolle gefahren.Nun kommt noch Brandenburg ins Spiel. Den ermittelnden Beamten in Berlin dürfte durchaus bekannt sein, dass Ermittlungen hinsichtlich der Diebstähle von Bootsmotoren überregional geführt werden. Dann fehlt nicht viel, dass auch die Kesy-Überwachung hierbei durchgeführt wurde. Anfrage, Abgleich, Ergebnis. So einfach wird es gelaufen sein.

Für mich ist diese Version ein völlig logisches und nachvollziehbares Szenario.

Ob das Abfragen der Kesy-Daten Routine ist, weiß ich nicht, aber man hatte die Möglichkeit, also hat man sie genutzt.

Durchblick0815 schrieb:Ich würde gerne auf das Thema des Threads zurück kommen. Ist es nun möglich, eine leblose Person in der Himbeere zu transportieren?

Ja das ist es !
Es gibt ein Youtube video welches das anhand eines Dummys ( 175 cm / 68 Kg ) mit aufheben vom Boden und reinwuchten in den Kofferraum verdeutlicht .Eine Person kann das problembehaftet , aber dennoch erfolgreich bewältigen.
Es gibt auch ähnliche Videos welche aufzeigen wie der Transport ( geschultert kurze Strecken in den Wald tragen ) einer bewusstlosen Person mit einfachen Griffen leicht von statten geht.

@Lassgard vielleicht überlesen..

FERRERO4 schrieb:https://www.focus.de/panorama/welt/kennzeichenerfassung-fall-rebecca-enthuellt-breiten-einsatz-von-kesy-doch-system-ist-...

Nicht nur Juristen, sondern auch Datenschützer sehen die Erfassung skeptisch: Wer sich in den Straßenverkehr begebe, werde erfasst, unabhängig davon, ob er eine Straftat begangen hat. Dadurch würde ein Generalverdacht ausgesprochen.

Lassgard schrieb:Vielleicht lesen Sie (wie auch mir geraten) mal das Wiki durch und die gesamten 5087 Seiten dann kann man seine Schlüsse und Belege für diese Behauptungen daraus ziehen.

Weder im Wiki, den bisherigen 5087 Seiten, irgendeinem offiziellen Statement der Ermittler, einer Pressemitteilung oder sonstiger Quelle ist zu entnehmen, das es Beweise dafür gibt, das der TV mit R am 18. überhaupt Kontakt hatte.

Man nimmt sehr viel an, be- oder nachgewiesen ist, Stand heute, derlei nichts.

Solange also die Möglichkeit nicht gesichert ausgeschlossen werden kann, das R das Haus sehr wohl verlassen haben kann, evtl sogar schon in der Nacht, solange ist eine Aussage, R hätte sich am Morgen zusammen mit dem TV im Haus befunden, reine Spekulation.

@Dr.Edelfrosch

Mir ist keine Rechtfertigung oder Ausrede für die Fahrten bekannt, aber egal. Auch war er am wahrscheinlichen Tatort zur wahrscheinlichen Tatzeit.

Wordsmith schrieb:Es gibt ein Youtube video welches das anhand eines Dummys ( 175 cm / 68 Kg ) mit aufheben vom Boden und reinwuchten in den Kofferraum verdeutlicht .Eine Person kann das problembehaftet , aber dennoch erfolgreich bewältigen.

Okay. Also könnte Florian seine Schwägerin nach der Tötung auch tatsächlich mit der Himbeere nach Brandenburg gefahren haben. Mir wirkte das Fahrzeug etwas klein.

Lesebrille schrieb:Es sei denn, Sie meinten „vorverurteilt“.

Nein, ich meinte, dass es nicht strafbar ist, seinen Tagesablauf nicht sekündlich zu kennen.

Lesebrille schrieb:Genau hinschaun?
Wohin schaut man denn, wenn man wissen will, wann man eingeschlafen ist?

Du kannst ruhig höhnen. Wenn am Anfang eines vermuteten Verbrechens von innen nach außen ermittelt wird, sind Beamte eben dort aufmerksamer, fragen dort tiefer nach, wo jemand weshalb auch immer aufgefallen ist.

F muss nicht der Täter sein. aber dass er TV ist, verwundert nun wirklich nicht. Und jeder, der das derart aggressiv in Frage stellt, macht sich unglaubwürdig.

Man kann gerne die Verdachtsmomente entkräften, aber schon in Frage zu stellen, dass bestimmte Dinge verdächtig sind - da kann ich nur den Kopf schütteln.

Durchblick0815 schrieb:Okay. Also kann Florian seine Schwägerin nach der Tötung auch tatsächlich mit der Himbeere nach Brandenburg gefahren haben.

Für sie steht also fest, das der TV gesichert R getötet hat?
Dafür würde ich gern eine offizielle Quelle sehen.

Denn ansonsten wäre es sinnvoller, vor der Behauptung eines Todesdelikts samt Täterzuordnung zunächst einmal festzustellen, ob überhaupt jemand getötet wurde und von wem.

Schließlich ist der Fall R kein Wunschkrimi.

Lesebrille schrieb:Für sie steht also fest, das der TV gesichert R getötet hat?

Darf er im persönlichen Rahmen tatsächlich so annehmen und schreiben und das ohne einen Nachweis erbringen zu müssen.

Ist/Wäre im Einklang mit dem Gesetz. Wir dürften dem TV nur nichts darüberhinaus andichten. Aber persönliche Annahmen, feste Überzeugungen und sie auch genau als solche zu schreiben, sind im zulässigen Rahmen, so lange sie dem offiziell angenommenen Rahmen der Ermittlungsbehörde entsprechen. In diesen offiziellen Rahmen hineinpassen.

@Lesebrille

Ich persönlich halte tatsächlich die Theorie der Ermittlungsbehörden für die wahrscheinlichste. Grundlage sind die offiziellen Statements und die Äußerungen der Familie, bevor der liebe Florian verdächtigt war.

Quellen mit der ich meine persönliche Sicht belege?, das ist doch totaler Unsinn.

Sherlocke schrieb:Wenn am Anfang eines vermuteten Verbrechens von innen nach außen ermittelt wird, sind Beamte eben dort aufmerksamer, fragen dort tiefer nach, wo jemand weshalb auch immer aufgefallen ist

Nungut,

Frage: Wo waren sie am Morgen des 18. gegen 07.00Uhr?
Antwort: Im Bett

Frage: Haben sie Geschlafen?
Antwort: Ich denke schon.

Frage: Haben sie vorher oder hinterher noch mit jemandem Kontakt gehabt?
Antwort: Im Bett? Höchstens mit meiner Frau.

So, liest sich vllt provokant, aber so laufen Dutzende Vernehmungen ab.
Nun nehmen wir die bekannten Erkenntnisse der Ermittler (Handy/Routerdaten).
Schon haben wir die ersten Widersprüche, die genaugenommen keine sind.

Da soll keine Rechtfertigung sein, nur erklären, warum manch Aussage schnell zum Widerspruch wird.

Lesebrille schrieb:Dafür würde ich gern eine offizielle Quelle sehen.

Du fragst ständig hier nach Quellen, selbst lieferst aber keine für deine Behauptungen. Die Forenregeln gelten auch für neue Usern.