Wo ist Rebecca Reusch?

MissWexford schrieb:Meinst Du die Familie oder die Kriminaltechniker hätten die Routerdaten manipuliert...

Ich habe jetzt auf die Schnelle nichts gefunden um die aufgezeichneten Daten zu verändern. Das wäre eine Frage für die Fachleute hier.
Das Thema Router wurde hier schon mal besprochen. Man kam zu dem Ergebnis das die Einzelauflistung der Endgeräte keine Standardeinstellung ist und daher manuell geändert worden sein muß. Ich bin kein Fachmann und übernehme das so.
Generell würde ich schon meinen, das wenn jemand Einstellungen verändert, derjenige auch weiß was er da macht und warum.

fupsen schrieb:3. Warum sollte man einige Stunden nach einer Betriebsfeier (vielleicht sogar mit viel Alkohol), sich ans Steuer setzen und solch eine Fahrt machen?

Das ist für mich tatsächlich am allerverdächtigsten (schreibt man das so?)

Erst Feiern und dann ohne bis garkeinen Schlaf hinters Steuer gesetzt, um dann in Polen (!) Drogen zu kaufen und das ganze noch an einem Montag Morgen.

Mich würde auch eine plausible Erklärung für die zweite Fahrt interessieren.

@DW
Es gibt keine plausible Erklärung für die zweite Fahrt, nicht mal für die erste, zumindest keine, die die EB ihm glauben, nur die Familie glaubt ihm. Wenn ich wirklich nichts mit dem verschwinden zu tun habe, dann kann ich mich auch nicht in Widersprüche verwickeln, dann habe ich auch keinen Grund zu Lügen und schon gar nicht 2 Fahrten zu verschweigen und dann wird man auch nicht zum TV. So einfach ist das.

@Tritonus

Du meinst, ich würde mich nicht an den Tag, die Stunde, das Jahr der Begegnung mit der Freundin aus meinem selbsterlebten Beispiel erinnern.
Sorry, da muss ich dich enttäuschen! Ich weiss noch alles, sogar die Kleidung, alle Umstände, die Erinnerung hat der Überprüfung standgehalten, wir fanden das ganz lustig und erstaunlich. Das menschliche Gedächtnis ist doch für Überraschungen gut. Manches bleibt einfach besonders hängen.

melody46 schrieb:@DW Es gibt keine plausible Erklärung für die zweite Fahrt, nicht mal für die erste, zumindest keine, die die EB ihm glauben, nur die Familie glaubt ihm. Wenn ich wirklich nichts mit dem verschwinden zu tun habe, dann kann ich mich auch nicht in Widersprüche verwickeln, dann habe ich auch keinen Grund zu Lügen und schon gar nicht 2 Fahrten zu verschweigen und dann wird man auch nicht zum TV. So einfach ist das.

Ich glaube, so einfach ist es dann doch nicht. Man kann sich schon diverse Abläufe vorstellen, die durchaus so passiert sein könnten:

5:45 Ankunft daheim
10:15 Abfahrt Richtung Polen
10.47 Kennzeichenerfassung auf der A12

Das gibt ihm theoretisch sogar über 4 Stunden Schlaf. Nicht komfortabel, aber durchaus machbar, wenn er nicht gerade volltrunken von der Feier nach Hause kam.

Grund 1. Fahrt Richtung Polen: Sammelbestellung von ??? für Drogen in bzw. kurz vor Polen abholen
Daheim bzw. bei der Verteilung der Ware noch am 18.2. bemerkt, dass etwas fehlt.
Grund 2. Fahrt: Also nochmal Richtung Polen, um "Reklamation" abzuholen und auszuliefern.

Die Fahrt am zweiten Tag fiel zusammen mit der Suche nach Rebecca. Er hat bis 22 Uhr gewartet und ist dann losgefahren, als es keine Suchaktivitäten mehr gab, bei denen er natürlich mitgeholfen hat.

Er hätte dann speziell zu seinen Fahrten ganz sicher keine Aussage gemacht, weil es ihn und diverse ihm u.U. nahe stehenden Personen in einer ganz anderen Angelegenheit belastet hätte (die er als Zeugen hätte benennen müssen, um seine Version zu belegen) und die Verkäufer natürlich auch. Da hätte ihn sicher auch niemand als Zeuge mit einer Aussage unterstützt. Er hätte in dem Fall dann ja auch absolut keinen Zusammenhang mit dem Verschwinden von Rebecca gesehen haben, weil er sie am 18.2. wirklich nicht mehr gesehen hat und auch deswegen keinen Grund gesehen, sich selbst in eine ganz anderen Geschichte reinzureiten. Vermutlich hätte ihm seine Anwältin in dem Fall auch geraten, besser gar nichts bei der Polizei zu sagen. Und in Widersprüche hätte er sich auch verstrickt, weil er sich ja was ausgedacht hat, um die Drogenkurierfahrt zu vertuschen.

Ist konstruiert. Logisch. Aber die Abläufe im wirklichen Leben sind manchmal ja auch seltsam. So könnte man aber zumindest sein Verhalten und die Abläufe erklären. Könnte wirklich so passiert sein - auch wenn man ihm als Aussenstehender oder Polizist die Story so vermutlich nicht abkauft. Und bevor er dann sagt, "ich habe für mich und Personen, die ich benennen kann, bei einem Verkäufer, den ich nicht benennen kann, in größerem Stil Drogen gekauft und verteilt" und man glaubt ihm nicht, da sagt er dann lieber gar nichts. Ich würd es ihm ja vermutlich auch nicht glauben....

Kaietan schrieb:Das gibt ihm theoretisch sogar über 4 Stunden Schlaf. Nicht komfortabel, aber durchaus machbar, wenn er nicht gerade volltrunken von der Feier nach Hause kam.

Wir wissen auch nicht, wann FR zu dieser nachgeholten Weihnachtsfeier aufgebrochen ist, also wann sie startete und ob er sich zur "Vorbereitung" am hellen Sonntagnachmittag nicht vielleicht ausgiebig (vor-)ausgeschlafen hat, um fit für die Nachtparty zu sein.

Kaietan schrieb:Das gibt ihm theoretisch sogar über 4 Stunden Schlaf.

Ja aber bei theoretisch bleibt es dann auch schon, denn wie so oft, werden hier Ermittlungsergebnisse außen vor gelassen, denn zu der fraglichen Zeit, wo er angab zu schlafen hat er Nachrichten geschrieben und noch dazu wurde er geweckt, um nach Rebecca zu schauen.

@Kaietan
Das Szenario ist gut. R spaziert nach dem Empfang von Mutters Nachricht aus dem Haus und dann stößt ihr etwas zu und F schläft.
Fragt sich nur ob die EB nicht noch ein Indiz haben um zu sagen das sie nicht lebend...
Das ihr etwas zufällig zugestoßen ist halte ich für ausgeschlossen, für anderes müsste es Anzeichen geben.

Mal eine sicherlich gewagte Theorie. Aber da der Fall immer noch nicht ansatzweise aufgeklärt ist, muss man damit rechnen, dass auch (ein) etwaige(r) Täter um drei Ecken gedacht haben/hat vielleicht bei der Spurenverwischung.

KESY nimmt ja wohl wirklich nur das Kennzeichen auf, korrekt?
Was, wenn das Kennzeichen gar nicht an der Erdbeere war.

Entweder vom Verdächtigen selbst an ein anderes Auto geschraubt.
Oder jemand, der es gezielt auf Rebecca abgesehen hatte, fertigte eine Kopie eines Kennzeichens der Familie an und montierte es an ein anderes/ähnliches Fahrzeug - im Wissen um etwaige Kennzeichenerfassung in die man auch ohne Geschwindigkeitsübertretung kommen kann.

imakebesen schrieb:Nichts anderes habe ich geschrieben...

Doch, Dur hast durchaus etwas anderes geschrieben, indem Du meiner Bemerkung

Fakt ist, die StA hat in ihrer letzten offiziellen Erklärung unmisverständlich klargestellt, daß der Schwager möglicherweise nicht der Mörder ist.

zuvor widersprochen hast (08:27). Eine nachvollziehbare Begründung für diesen Widerspruch habe ich bislang hier nciht gelesen. Allein den impliziten Wunsch, die Ermittler mögen irgendwann künftig die Beweise finden, die zu einer 100% Überzeugung bzgl. der Schuld des Schwagers führen, habe ich vernommen.

Ich glaube dieser Zeugin nicht und bin überzeugt davon, dass die EB etwas von ihrer Arbeit verstehen...incl. des Auslesen des Routers. Wenn diese Aussage stimmt, dass auch andere Personen als Täter/Mittäter in Frage kommen, belegt es doch, dass weiterhin fleißig ermittelt wird. Das beruhigt mich. Man muss jetzt nur noch auf das Ergebnis warten.

Kaietan schrieb:Er hätte dann speziell zu seinen Fahrten ganz sicher keine Aussage gemacht, weil es ihn und diverse ihm u.U. nahe stehenden Personen in einer ganz anderen Angelegenheit belastet hätte (die er als Zeugen hätte benennen müssen, um seine Version zu belegen) und die Verkäufer natürlich auch.

Wie wahrscheinlich ist es, dass er zweimal nach Polen gefahren ist und dort nicht im Zuge seinen Besorgungen die Gelegenheit genutzt hat um günstig zu tanken? Ein Punkt der mich stark an seiner Version zweifeln lässt. Es sei denn die Tankstellen in Polen haben überraschenderweise keine Kameras....

@arpanet

... im Wissen um etwaige Kennzeichenerfassung ...

Diese Annahme scheint mir etwas gewagt denn nur wegen der Nahost-Konferenz in Warschau wurden die Kennzeichen über einen bestimmten Zeitraum für eine gewisse Dauer gespeichert. Ob er wirklich darüber informiert war? Und dann musste auch noch ein Ermittler auf die Idee kommen das Kennzeichen der Himbeere mit denen in der Datenbank zu vergleichen.

Hercule-Poirot schrieb:Diese Annahme scheint mir etwas gewagt denn nur wegen der Nahost-Konferenz in Warschau wurden die Kennzeichen über einen bestimmten Zeitraum für eine gewisse Dauer gespeichert. Ob er wirklich darüber informiert war? Und dann musste auch noch ein Ermittler auf die Idee kommen das Kennzeichen der Himbeere mit denen in der Datenbank zu vergleichen.

Also wenn man jetzt "Kennzeichenerfassung" und Verwandtes googelt, kommt schon einiges. Nicht speziell zu jenen KESY-Stationen bei Berlin - aber man konnte schon drauf kommen, dass es sowas grundsätzlich gibt und dann solche Vorkehrungen treffen. Gerade auch falls es über eine Grenze gehen sollte womöglich.

Hercule-Poirot schrieb:Und dann musste auch noch ein Ermittler auf die Idee kommen das Kennzeichen der Himbeere mit denen in der Datenbank zu vergleichen.

Wobei die Idee sicherlich schon gezielt war und kein Zufall. Ich denke es war schon recht zeitig klar aus welchem Umfeld F.stammte und von daher den Eb naheliegend einen Abgleich über etwaige Aufnahmen abzufragen.
Warum wird eigentlich immer wieder Polen auf den Plan gerufen, wenn er sich im Wald bei Wolzig befand?
Apropos... @Uta44.... Kannst du etwas berichten über dieses Grundstück dort am Zipfel des Sees?

arpanet schrieb:KESY nimmt ja wohl wirklich nur das Kennzeichen auf, korrekt?

Soweit bekannt speichert KESY das Foto mit ab, um später das erkannte Kennzeichen "händisch" verifizieren zu können. Ein Beispielbild ist im Wiki zu finden.

arpanet schrieb:Was, wenn das Kennzeichen gar nicht an der Erdbeere war.

Kann man damit ausschließen, da das Foto mindestens den Fahrzeugtyp eindeutig erkennen lässt. Auch wird man auf diesem Wege nach anderen Fahrzeugen gesucht haben, deren Halter mit dem Schwager in Verbindung stehen, nehme ich an.

Ich persönlich nehme ja an, dass man nicht nur Fahrer und Fahrzeug eindeutig zuordnen konnte, sondern auch die Fahrstrecke und vermutlich auch die Fahrzeit relativ genau eingrenzen konnte (aufgrund welcher Indizien auch immer), so dass man nur entlang dieser Strecke gesucht hat und z.B. einsamere Seen ganz in der Nähe außer Acht ließ. Damit wäre dann auch Polen endgültig aus dem Rennen, ist aber nur meine Meinung.

Hochgeschätzte Forennutzer, die sich von meinem loop-artigen "Routerdaten"-Auslassungen bereits genervt fühlten: Es tut mir aufrichtig leid. Autsch! Mir ist soeben siedend heiß ein Gedanke in den Kopf geschossen, der die Frage nach all den Daten mit einem Schlag klärt. Die Ermittler haben demnach bis ins Detail sämtliche elektronischen Daten, die über den Router liefern.

Denn die Router sind über eine IP beim Internetprovider angemeldet. Die IP wird zwar oft dynamisch zugewiesen, also sie wechselt in Abständen. Aber der Internetanbieter protokolliert fein säuberlich und rechtmäßig für 80 Tage, welcher Kunde mit seinem Router zu welcher Zeit mit welcher IP im Netz war. Raubkopierer z.B. können davon ein Lied singen.

Und natürlich protokolliert der Provider auch den gesamten Datenverkehr. Nun brauchen die Ermittler sich diese Logs nur einfach vom heimischen Provider per Beschluss anfordern und in Fitzelarbeit die Netzaktivitäten den jeweiligen Geräten/Personen zuordnen. Das kann manchmal nicht so leicht und zweifelsfrei sein, aber es ist ein verfügbares, wertvolles Datenpaket, ganz ohne dass am Router des TV selbst etwas ausgelesen werden müsste. Vielleicht wollte der Beamte sich nur mal vorführen lassen, was die Reuschs vor ihm schon so alles ausgelesen hatten?

Ein unbekannter Dritter soll das Kennzeichen des Twingos abgeschraubt haben, und weder F noch J haben was bemerkt? Oder mal eben eine Kopie davon angefertigt haben, auf die die Polizei reingefallen ist? Leute, bitte. Es ehrt euch ja irgendwie, dass ihr nicht möchtet, dass es sich in diesem Fall höchstwahrscheinlich um eine familieninterne Tat handelt. Aber solche Szenarien sind doch so dermaßen unwahrscheinlich! Zu dem, wenn es jemand ganz dringend auf Rebecca abgesehen hätte, dann kann diese Person ja keine komplett unbekannte sein. Sie müsste ja ziemlich gut über Abläufe, Aufenthaltsorte usw. Bescheid wissen. Wie sollte das bei einer familienunabhängigen Person funktionieren?

Hercule-Poirot schrieb:Diese Annahme scheint mir etwas gewagt denn nur wegen der Nahost-Konferenz in Warschau wurden die Kennzeichen über einen bestimmten Zeitraum für eine gewisse Dauer gespeichert. Ob er wirklich darüber informiert war? Und dann musste auch noch ein Ermittler auf die Idee kommen das Kennzeichen der Himbeere mit denen in der Datenbank zu vergleichen.

diese Konferenz war aber, wie schon 100 mal hier angemerkt, erst eine Woche später

@Choron61

Und diese Konferenz war nicht Bestandteil der KESY-Betriebserlaubnis! :-)