Wo ist Rebecca Reusch?
18.06.2019 um 18:31Mal eine Frage: wie schwer ist es, ein Nummernschild abzumachen und wieder zu befestigen?
Sonoma schrieb:Mal eine Frage: wie schwer ist es, ein Nummernschild abzumachen und wieder zu befestigen?Mit entsprechender Halterung 2 Minuten
Karlssohn schrieb:Verdächtigungen gegen Personen, gegen die nicht ermittelt wird, sind nicht gestattet!Na, dann mache ich das mal für dich: Der Schwager liegt (nach eigener Aussage) im Bett, der Mörder betritt nach 8:42 (letztes Lebenszeichen von Rebecca) das Haus und ermordet Rebecca unten im Wohnzimmer. Dann schleppt er sie in den Keller und reinigt den Tatort. Alles während der Schwager oben ruht. Dann nimmt der Mörder die PKW-Schlüssel und kundschaftet den Ablageort aus, gräbt, evtl. schon mal eine Grube, fährt zurück und stellt das Auto wieder vor dem Haus ab und bringt unauffällig die Schlüssel zurück an ihren Ablageort. Der Schwager verpennt das alles. Ab nächsten Abend verschafft sich der Mörder wieder unbemerkt Zugang zum Haus, besorgt sich die Schlüssel zum PKW, schleppt Rebecca aus dem Keller, steckt sie ins Auto, fährt sie weg, bringt die Schlüssel wieder zurück und hat total unauffällig das Verbrechend es Jahrhunderts begangen? Rebeccas Schwester hatte Schlüssel für Haus und Auto, aber sie hat ein Alibi, weil sie am Vormittag gearbeitet hat. Ich sehe da keinerlei Zweifel, die ein Gericht an der Täterschaft des Schwager haben könnte, wenn diese Spurenlage existieren würde. Zumal es mir auch unstrittig scheint, dass der Schwager die Fahrten gemacht hat. Der Vater hat in einem Interview die Aussage gemacht, dass er dafür, sinngemäss, "eine ganz einfache Erklärung" habe. Intern scheint er die Fahrten also gar nicht abgestritten zu haben.
Karlssohn schrieb:Nur Kofferraum auf - Leiche rein, Kofferraum zu und abschließen. Am nächsten Tag Leiche raus und Kofferraum anstecken.Und es ist sicher das der TV Zugang zu dem Toyata hatte. Ich denke das werden die EB sicher auch überprüft haben.
Karlssohn schrieb:nein, es ist die langjährige Erfahrung der Ermittler.Natürlich beruht vieles auf Erfahrungswerten , das glaube ich unbenommen
Ghuron schrieb:Die Zitate von Herr. Steltner finde ich nach wie vor interessant:Ich verfolge die Originalstatements von Herrn Steltner ebenfalls mit Begeisterung, es sind die wichtigsten Hinweise dahingehend, in welche Richtung sich der Fall entwickelt und wie fein die Grenzlinien zwischen Vermtungen aus kriminalistischer Erfahrung und Überzeugungen aus klarer Beweislage sind.
Aber im Ergebnis werden die meisten Tötungsdelikte irgendwann aufgeklärt“, sagt Steltner.Das stimmt eben nur im Bezug auf die Gesamtheit aller (erkannten) Tötungsdelikte, und nicht (mehr) für den speziellen Fall Rebecca. Wenn monatelang ergebnislos ermittelt wird, befindet sich der Fall auf bestem Kurs, niemals aufgeklärt zu werden. Wir befinden uns hier (statistisch) wahrscheinlich schon im Pool der 5% der Tötungsdelikte, die niemals zur Anklage oder zur Verurteilung kommen werden. Mit viel Glück wird es noch gelingen, den Fall über eine große statistische Hürde hinweg in die Gruppe der aufgeklärten 95% hinüberzuheben.
FERRERO4 schrieb:Dennoch könnte es auch nicht so wie die Statistik es vorgibt gewesen sein ...
demzufolge Spekulation Ihrerseits !
Karlssohn schrieb:Nein, das ist dann das Gesetz der großen Zahlen - d.h. Täter befinden sich häufig in ähnlichen (nicht gleichen ) Situationen.Ähm, das verstehe ich nicht. Dieses Gesetz der großen Zahlen?
Karlssohn schrieb:Die Ermittler haben einige Konfigurationen (Verbringung der Leiche im Wasser) etc. (die mit zu den häufigsten Verbringungs-Orten gehört) überprüft.Das effizienteste, so hat es sich für mich in > 4000 Seiten Diskussion herauskristallisiert, ist wohl die einfache Ablage irgendwo im Wald in einem Gebüsch bzw. leicht abgedeckt. Die Anzahl wirklich guter Verstecke (Schächte, Bunker, usw.) ist dagegen begrenzt (endlich), dass man ein solches Versteck findet, wenn man auch die Ortskenntnisse des Verdächtigen ein bisschen eingrenzen kann, ist relativ hoch. Und alles andere (was ich jetzt hier nicht im Detail ausmale) hinterlässt viel zu viele Spuren, die heutzutage fast immer nachweisbar sein dürften. Zuordnung von Bodenproben aus winzigen Resten in Schuhen, selbst nachdem die in der Waschmaschine waren, Blutspuren auch nach ausgiebigem Putzen (das auch wieder auffällt), usw. usw. Siehe dazu z.B. die hier oft verlinkten Beiträge der Reihe Morddeutschland (Archiv-Version vom 26.07.2019).
Eine Strategie wäre es gewesen, die Leiche so verbringen, dass sie nur weit weg vom eigenen Wohnort gefunden wird. Eine andere Strategie wäre es gewesen, die Leiche so zu verbringen, dass sie nach Möglichkeit gar nicht gefunden wird. Diesen Fall haben wir hier wohl vor uns. Da dieses Szenario aber eine sehr gute Ortskenntnis voraussetzt, wird häufig die erste Strategie gewählt.
Avy schrieb:Zwischenablage und bei Dunkelheit Möglichkeit zur Verbringung. Evtl war der Toyota abgemeldet. Himbeer-Nummernschilder dran und ab auf die Autobahn. Ich denke, kategorisch ausschließen sollte man nix mehr in dem Fall?Doch das schon.
IM-Ranzo schrieb:Und es ist sicher das der TV Zugang zu dem Toyata hatte. Ich denke das werden die EB sicher auch überprüft haben.Seht euch bitte das Bild im Wiki zu KESY an. Ich gehe fest davon aus, dass diese Bilder mind. in der dort gezeigten Qualität zur späteren Validierung mit abgespeichert werden. Damit kann man einen Twingo von allen anderen Fahrzeugtypen problemlos unterscheiden.
Oder hat er das Auto vorher geklaut und die Schlösser manipuliiert. mit dem Risiko das der "gestohlene" Wagen plus Leiche gefunden wird?
Edelstoff schrieb:An einer Stelle irrt Herr Stelter jedoch, er hat die Mathematik hinter dem Fall schlichtweg nicht verstanden, wenn er sagt:Wenn dafür die offizielle Aufklärungsquote heranzieht, dann hat das noch ganz andere Probleme. Ein Fall geht demnach als gelöst ein, wenn ein TV ermittelt wurde:
Aber im Ergebnis werden die meisten Tötungsdelikte irgendwann aufgeklärt“, sagt Steltner.
Die PKS erfasst "die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen." Sie erfasst also keineswegs "Täter"!Ein ähnlicher Artikel aus der Schweiz, wo das offenbar genauso gehandhabt wird (nur weil ich den Artikel im Prinzip besser finde):
In Deutschland wird die Aufklärungsquote für Straftaten im Berichtszeitraum, der regelmäßig ein Jahr beträgt, anhand der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) ermittelt. Aufgeklärt heißt dabei, dass nach polizeilicher Einschätzung ein Tatverdächtiger mit hinreichendem Tatverdacht ermittelt wurde, unbeschadet der Frage, ob der Tatverdächtige von der Justiz angeklagt oder verurteilt wird.Ergo: In der Statistik für 2019 wird der Fall Rebecca bereits jetzt als "aufgeklärt"eingehen. Na das ist doch mal eine Neuigkeit, oder?
cyclic schrieb:Ergo: In der Statistik für 2019 wird der Fall Rebecca bereits jetzt als "aufgeklärt"eingehen. Na das ist doch mal eine Neuigkeit, oder?Das sind großartige Neuigkeiten. Der Fall Lübcke gilt damit schon als 2x aufgeklärt!
kossmo schrieb:Der Leichnahm wird nie gefunden. Dafür hat er mit seiner 2. Fahrt gesorgt.Diese Aussage habe ich heute so ähnlich schon mehrfach gelesen. Ich wäre da nicht so sicher. Ein dummer Zufall reicht und aus die Maus. Vergessen wir Ferner nicht, dass der liebe Florian ein Amateur ist und unter erheblichem Stress gestanden haben muss. Da können ganz schnell Fehler passieren.
ElvisP schrieb:ElvisPheute um 20:37Mehr Stress hatte er bei der 1. Fahrt. Und da sind ihm mit Sicherheit einige Fehler passiert. Mit der 2. Fahrt hatte er die Möglichkeit diese Fehler zu korrigieren bzw. zu beseitigen.
anwesend
kossmo schrieb:
Der Leichnahm wird nie gefunden. Dafür hat er mit seiner 2. Fahrt gesorgt.
Diese Aussage habe ich heute so ähnlich schon mehrfach gelesen. Ich wäre da nicht so sicher. Ein dummer Zufall reicht und aus die Maus. Vergessen wir Ferner nicht, dass der liebe Florian ein Amateur ist und unter erheblichem Stress gestanden haben muss. Da können ganz schnell Fehler passieren.
Letztlich ist es eben auch nicht ganz so easy eine Leiche komplett verschwinden zu lassen. Was hilft wirklich? Säurebad und Autopresse? Keine Ahnung, aber zu beiden hatte der rechtschaffende Flo wohl keinen Zugang. Bleibt ja nur verscharren oder ab ins Wasser.
cyclic schrieb:Ergo: In der Statistik für 2019 wird der Fall Rebecca bereits jetzt als "aufgeklärt"eingehen. Na das ist doch mal eine Neuigkeit, oder?Yepp, nennt man auch Fake-News :-)