Mr.Stielz schrieb:So wie ich @Edelstoff verstanden habe, definiert sie ihr Modell anders als die offizielle PKS. Es gibt eine fixe Menge von 100 Fällen, von denen 5 a priori als "unlösbar" markiert sind. Klar, dass für die verbliebenen mit der Zeit die Wahrscheinlichkeit steigt, zu den unlösbaren zu gehören.
Korrekt. Genau so definiert "Er" sein oben dargestelltes Modell. Die rund 95% Erfolgsquote
stammen aus der PKS, das Jahresraster gibt's im "Bällebad" nicht, statt der 100 Fälle aus Berlin hätten wir auch jede andere Zahl nehmen können.
Es freut mich, daß mein Modell einmal grundsätzlich verstanden wurde, so viel Mathe zur späten Stunde rennt natürlich keine offenen Scheunentore ein, das hätte mir vorher klar sein müssen.
Mr.Stielz schrieb:Ich will mich auch gar nicht so sehr über das mathematische Modell streiten. In erster Linie gehe ich nicht konform mit dem Denken in kurzen Zeiträumen und der Einschätzung "erfolglos weitgehend ausermittelten Fall" nach nur vier Monaten. Aber da scheinen wir keinen Konsens zu finden.
An dieser Stelle lasse ich mit mir handeln ;-)
Wie viele der Fälle genau solche "Langläufer" werden, ist mir nicht bekannt, da es in der PKS nicht ausgewiesen wird. Warum sollte es auch? Wir sind hier auf Abschätzungen angewiesen und wie oben dargestellt halte ich den Prozentsatz der Langläufer für gering und das Risko, den Prozentsatz innerhalb einer True-Crime-Fancomunity zu hoch einzuschätzen für hoch.
Im Fall Rebecca laufen gewiss verdeckte Überwachungs und Abhörmaßnahmen, die noch Erkenntnisse bringen könnten. Vielleicht läuft auch eine Bodenprobenspurensuche im Wald, wie einige hier vermuten, die "Spurenleserin" aus "Morddeutschland" geschaut haben. Seit dem 22. März ist aber auch klar: Irgendwelche wesentlichen Puzzlestücke fehlen; kein dringender Tatverdacht => keine hohe Wahrscheinlichkeit der Verurteilung eines Verdächtigen, nach derzeitigem Stand.
Nochmal Statistikfutter zum Nachdenken: Bei bundesweit 3000 Tötungsdelikten und 95% Aufklärungsquote gibt es 150 Fälle p.a. die unaufgeklärt bleiben. Das ist eine Menge Stoff im Verhältnis zu den wenigen, exemplarisch genannten Fällen, die nach monatelanger erfolgloser Ermittlungsarbeit noch aufgeklärt worden sind.