Es gibt einen neuen Artikel in der Berliner Morgenpost, der die bisherigen Fakten recht gut zusammenfasst.
https://www.morgenpost.de/bezirke/neukoelln/article216795139/Rebecca-Reusch-Ermittler-verdaechtigen-Schwager-doch-es-fehlen-Beweise.htmlDie beiden Reporter (Alexander Dinger und Ulrich Kraetzer) haben wohl für die Recherche mit folgenden Personen gesprochen die direkt am Fall Rebecca arbeiten:
Dirk Mittelstädt. Der Kommissariatsleiter ist Chef der Vermisstenstelle beim Landeskriminalamt (LKA) "Mittelstädt darf sich zu den Details des Falls Rebecca nicht äußern – und bei dem Treffen mit der Berliner Morgenpost wird schnell klar, dass er das auch nicht tun wird. Das ist verständlich. Details könnten Täterwissen preisgeben und die Ermittlungen torpedieren. Wer Mittelstädt zuhört, spürt aber, dass der Fall Rebecca mindestens am Anfang nichts Ungewöhnliches war.Das Mädchen erschien nicht in der Schule. Meldungen wie diese erreichen die Beamten praktisch jeden Tag. Im Fall von Rebecca folgten die nächsten Schritte dennoch schnell. Am Tag nach ihrem Verschwinden landete der Fall bei der Vermisstenstelle. Nur zwei Tage später ging die Polizei an die Öffentlichkeit. Am 22. Februar übernahm die Mordkommission."
Thomas Scherhant ist Leiter der Cold-Cases-Abteilung beim Berliner LKA."
Seitdem treffen sich die Mordermittler jeden Morgen und jeden Abend, um ihr Vorgehen zu besprechen. Ein spartanischer Besprechungsraum, in der Mitte ein langer Tisch, an der Wand ein Whiteboard. So sehen sie aus, die Räume, in denen bei Mordermittlungen die Fäden zusammenlaufen. Hier tauschen die Fahnder Erkenntnisse aus, entwickeln Hypothesen und verwerfen sie wieder – und suchen Möglichkeiten, die Kette der Indizien so zu verdichten, dass sich ein dringender Tatverdacht begründen lässt.
Sechs bis acht Ermittler und ein Chef arbeiten in einer Mordkommission. Bei Rebecca agieren inzwischen zwei Mordkommissionen zusammen. Wenn Thomas Scherhant die Arbeit im Besprechungsraum und am Whiteboard beschreibt, spricht er vom
Zusammentragen „spinnennetzartiger Fakten“. Wie Mittelstädt gehört der erste Kriminalhauptkommissar zu den erfahrensten Ermittlern der Berliner Polizei. Er ist seit Anfang der 80er-Jahre dabei, mittlerweile leitet er die Einheit für die „Cold Cases“ – die ungelösten Fälle. In Berlin sind das etwa 270. Regelmäßig zieht Scherhant sich solche Fälle heraus und klopft sie neu ab. Vielleicht gibt es neue Fakten? Oft ist die Kriminaltechnik technisch weiter, oder ein vermeintlich sicheres Alibi entpuppt sich doch als falsch. Als Mordermittler müsse man sich immer hinterfragen. „Der Ehrgeiz ist da, alle Fälle aufzuklären“, sagt Scherhant."
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Martin Steltner, Sprecher der Berliner Generalstaatsanwaltschaft im Kriminalgericht an der Turmstraße in Moabit:
Interna zum Fall Rebecca werde er nicht preisgeben, sagt Steltner.
Zur Veröffentlichung des Fotos von Florian R. sagt er aber doch etwas. Steltner verweist auf die
Strafprozessordnung – und auf
einen Gerichtsbeschluss, durch den die Veröffentlichung genehmigt wurde.
Was den konkreten Fall angeht, werde er auch zu dieser Frage nichts sagen, sagt Steltner. Aber ganz grundsätzlich:
Es gebe eben eine „historische“ und eine „forensische“ Wahrheit. Diese seien nicht immer deckungsgleich.HISTORISCHE und FORENSISCHE WAHRHEIT.. das finde ich eine interessante neue Bezeichnung - vielleicht kann hier jemand was damit anfangen?! was da konkret dahinter zu verstehen ist..