Wo ist Rebecca Reusch?
21.03.2019 um 15:03
Bisher habe ich nur interesseweise mitgelesen, aber jetzt MUSSTE ich mich äußern und mich in die Reihe der 'ich hab' auch eine Meinung' anstellen, weil ich es nicht fassen kann, was von manchen hier zusammengeschrieben wird, als würde man gemeinsam an einem fiktiven Skript für Krimiabsurditäten 'arbeiten'...
Woran es bei den allgemeinen und spezifischen Spekulationen hier häufig krankt, ist daß in neuen Kommentaren immer wieder Anmerkungen gemacht oder Fragen gestellt werden, welche sich erübrigen würden, wenn man die aktuelle FAKTENLAGE ZUSAMMENFASSEND (WIKI hilft, einige User geben sich auch immer wieder die Mühe festgestellte ZEITABLÄUFE + FAKTEN zu posten) betrachten würde und nicht immer wieder gerade 'neu' aufgetauchte Aspekte so diskutiert, als würde es den anderen, bisherigen Sachstand nicht geben (bei der einen Theorie fehlt auf einmal die Decke, bei der anderen die Tatsache der Erfassung des Fahrzeuges des TV auf der Autobahn, Theorien abseits der Zeitabläufe, etc. pp..) Und damit wird dann zwangsläufig unterstellt, daß die Kriminaltechniker ihren Beruf bei Quizduell erlernt hätten😲
Die Komplexität einer solchen Ermittlung besteht ja gerade in der Zusammenschau der vielen einzelnen Spuren und gewonnenen Erkenntnissen. Dabei rechnen sogar eingesetzte speziell entwickelte Programme Algorithmen aus, um einzelne Spuren zusammenzufassen oder Wahrscheinlichkeiten zu verifizieren! So könnt ihr auch davon ausgehen, daß nicht wahllos irgendwie gesucht wird, sondern auch geografische Aspekte aus der Spurenlage einfließen...
Weiterhin befinden wir uns- worauf manch' ein Mitdenkender schon hingewiesen hat trotz allem in einem, meinetwegen 'ständig kritisierbaren' Rechtsstaat, aber es ist einer!
Wo Menschen am Werk sind können natürlich immer Fehler passieren, aber man sollte doch mal davon ausgehen, daß es bei Sonderkomissionen, Staatsanwaltschaft oder Untersuchungsrichter ein 'Protokoll' gibt, wonach sich bei Vermißtenfällen oder vermuteten Tötungsdelikten gehalten wird.
Einige diskutieren hier, als ob sie sich auf dem 'offiziellen Stand der Dinge' befinden würden, weil in einem Zeitungsartikel dies steht und in dem anderen eine ähnliche Version- als wenn es sich nicht um von Menschen/ Journalisten zusammengefasste Informationen handeln würde, die sie auch zusammtragen und bewerten würden und eben nicht unbedingt der TATSÄCHLICHEN Faktenlage der Ermittler!
Anders kann ich mir wilde Entführungs-, Casting- oder Picknick- Spekulationen einiger Kommentare heute noch! Stand: 21.3.2019 nicht erklären.
Das entbehrt teilweise jeder Logik. Ebenso wie Interviews nach den ersten Tagen des Verschwindens und die lockere Stimmung der älteren Schwester bei der Erinnerung an den letzten gemeinsamen Abend (Pizza mit Käserand und gespielt) immer noch kritisiert werden...
(Glaubt ihr die Beteiligten würden HEUTE das gleiche Interview geben wie vor 3 Wochen? oder ist jeder von uns gewöhnt, daß in einer noch nie erlebten Streßsituation die Kamera draufgehalten wird und 'Interviews' abgefragt werden?)
Aus der Metaperspektive betrachtet, schätze ich auch das "Öffentlichkeitsverhalten" der Familie- gerade bei dem gegebenen Stand der Ermittlungen- als kritisch ein! ABER: die Familie ist z.Zt. gar nicht in der Lage diese Perspektive einzunehmen; dort dürfte man emotionales Chaos annehmen, die befindet sich im Auge des Orkans und nicht in der Betrachtung aus der Vogelperspektive mit allgemeiner Übersicht... Und natürlich versuchen Menschen vor der Kamera dann 'irgendwie geordnet' zu sprechen, zumal die Famile natürlicherweise eine irgendwie lebende R finden möchte und die "Suche nach einer Leiche" und einem tatvedächtigen Familenmitglied so lange wie möglich verleugnen oder zumindest abwehren 'muss', um EBEN nicht völlig zusammen zu brechen - diese Menschen müssen schließlich eine 'Form von Alltag' (ja, ich zähle es mal auf: Aufstehen, Körperpflege, Anziehen, Essen, Einkauf, Waschen, Haushalt, ARBEITEN, "Hinweise" ordnen, Verzweiflung überleben, Ablenkung suchen, Schlafen KÖNNEN) für vier Erwachsene und zwei Kleinkinder bewerkstelligen..!?
Daraus Verurteilungen abzuleiten, wie manche erwarten, daß man "richtig" trauert oder verzweifelt oder 'normal' ist, scheint mir sehr verwegen, um nicht von einer Zumutung zu sprechen. Solange die Familie die Hoffnung nicht aufgeben WILL, wird sie wahrscheinlich auch weiterhin für die Ermittler 'kontraproduktive' Interviews geben und in Lauben suchen WOLLEN, RTL begleitete 'Suchfahrten', usw. unternehmen, da alles andere so schwer erträglich wäre. Für die Familie macht im Moment auch das Sinnlose noch Sinn... und die clickheischenden Medien bieten als 'Gegenleistung' für die Öffentlichkeitssuche Podium und Möglichkeiten an, die sie sonst nicht hätten? Hinzu kommen noch aufmerksamkeitsgeile 'Mitbürger' die unwissentlich oder absichtlich Hinweise geben, welche die Suche erschweren und in falsche Richtungen lenken. Eine schreckliche Situation...
Aus diesem Grund ist es ja auch notwendig daß sich verschiedene Berufsgruppen mit zumindest dem Anspruch und der Möglichkeit zur Objektivität der Beurteilung der Fakten haben, sich mit den Wahrscheinlichkeiten beschäftigt und NICHT vorwiegend von unterschiedlichen und widersprüchlichen Gefühlen durcheinandergeschüttelte Familenmitglieder die Ermittlungen leiten...
Aber Verständnis für deren Situation ist allemal angebracht und es wäre wünschenswert wenn sie bei dem Prozess der 'Erkenntnissortierung' Hilfe erhalten. Auch wenn sich der Verdacht für den "wie einen Sohn" geliebten Schwager erhärten sollte, wird dieses- solange es keine Leiche mit expliziten Beweisspuren gibt- für die Familie und insbesondere die ältere Schwester nur langsam, als Verdichtung von Erkenntnissen einsickern können und wahrscheinlich nicht als einmaliges "aha- Erlebnis" ankommen. Das Leugnen einer möglichen Täterschaft des FR wird nur langsam bröckeln können, auch vor dem Hintergrund daß immer mehr Zeit vergeht und der geliebte vermisste Mensch tatsächlich einfach nicht wiederkommt...
1. Es gibt sicherlich eine Faktenlage die der Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht wird (und vielleicht auch dazu führt, daß selbst die Familie aus guten Gründen nur "häppchenweise" informiert wird, vor dem Hintergrund daß es sich bei dem TV um ein Familienmitglied handelt!) daß die Kripo so früh von einem Tötungsdelikt ausging. Die Spurensicherung wird hierzu wohl entsprechende Anhaltspunkte gehabt haben, vielleicht auch anfangs ohne einen direkten Tatverdächtigen.
2. Die Faktenlage ist auch nicht statisch, sie ENTWICKELT sich leider erst in dem Untersuchungszeitraum- weil biologische oder chemische Verfahren zur Auswertung von Spuren unterschiedlich lange Zeit benötigt. Erst die Zusammenschau im Kontext mit Zeugenaussagen und eventuellen Widersprüchen oder Suche nach unbrauchbaren Aussagen die nicht zur Spurenlage passen.. dann ist auch klar daß z.Bsp. der "Aussage von Krankenschwester Gundula oder Bushaltestellesichtung", die R. gesehen haben möchte nicht weiter verfolgt wird (von der generellen Problematik von 'Sichtungzeugen' mal abgesehen, sonst gäbe es nicht einen ganzen Fachbereich Aussage- und Glaubwürdigkeitskeits- oder Wahrnehmungspsychologie), weil die Spurenlage eben schon auf ein Tötungsdelikt hinweist...
3. Viele gehen hier ständig davon aus, wie sie jeweils selbst in bestimmten Situationen reagieren würden (ob nun als Familienangehörige, Täter oder Opfer)
Das ist zwar erst mal verständlich, daß man sich so eventuellen Geschehnissen annähert, wird dadurch aber nicht unbedingt allgemeingültig. Auch wenn es durchaus 'theoretische' Verhaltensmuster gibt, kann jeder Mensch in der aktuellen Situation völlig individuell und auch scheinbar 'ungewöhnlich' reagieren, da es sich eben um eine Ausnahmesituation handelt, in welchen sich die meisten von uns eher noch NICHT befunden haben.
-Das gilt sowohl für die Familie, in der jeder Einzelne mit unterschiedlichen Auswirkungen anders traumatisiert ist und damit mehr oder weniger rational, beratungsresistent, gesprächig, hoffnungsvoll, Dinge verleugnend oder in Betracht ziehend oder verzweifelt ist...
-Das gilt auch für den potenziellen Täter, bei welchem jegliche 'Alltagsbeschreibungen' wie nett, freundlich, harmlos etc. nicht zielführend sind, ebensowenig wie eine vorherige kriminelle Laufbahn bedingt Rückschlüsse zulassen, welche dann auch nur auf statistischen Erfahrungswerten beruhen könnten- und ihn ebenso NICHT AUTOMATISCH zum passenden Täter machen würden (das nachgewiesene und verurteilte Verticken von Polenböllern belegt dann höchstens eine gewisse kriminelle Energie im 'Beschaffungsbereich' im Rahmen illegaler Geldvermehrung, aber noch nicht zwangsläufig einen mordenden Psychopathen ...
Andererseits lässt sich eben auch NICHT leugnen daß der TV zum selbigen wird WEIL die MOKO bisherige Erkenntnisse "übereinanderlegt" (Bisherige Lebensumstände, Aussageverhalten, Widersprüche, biochemische Spurenlage, digitale Spuren, Mantrailer-, Wasser- und Leichenspürhunde, Computergestützte Analysetechnik, statistische Wahrscheinlichkeit, etc.)
Natürlich reicht die Betrachtung jeweils einzeln herausgepickter Fakten nicht aus, für die einzeln vielleicht sogar nach anderen Erklärungen gesucht werden könnte, aber eben NICHT MEHR IN DER ZUSAMMENSCHAU!?
Ich denke auch nicht daß hier ein 'geplantes Verbrechen' vorliegt. Ich schliesse mich eher der Meinung an, daß es sich um eine aus dem Ruder gelaufene 'neue oder ungewöhnlich Situation' gehandelt hat und eine Verdeckungstat im Affekt zum Tragen kam. Dies schließt eben auch nicht aus, daß ein de facto gutes, liebevollen, respektvolles, spielerisches Verhältnis 'wie Bruder-Schwester', situativ kippen könnte, indem plötzlich andere Impulse (sexuell, aggressiv?) einschießen. Wie häufig ist es schon vorgekommen daß 2 bis 10 Sekunden-zufällige, impulsive oder unüberlegte- den Ablauf eines ganzen Lebens bestimmen, weil sie schlicht und einfach nicht mehr rückgängig zu machen sind! So passieren Unfälle (die berühmten "wäre ich 3 Min. früher oder später losgefahren", aber leider auch Affekttaten... Es handelt sich hier um die GESICHERTE Tatsache daß, egal wie das Verhältnis bisher gewesen sein mag, sich ein junger (eventuell von der Betriebsfeier wie auch immer 'bewusstseinsveränderter') Mann und ein quirliges, lebenslustiges, pubertäres Mädchen, das 'plötzlich' als sexuelles Wesen wahrgenommen wird oder als Bedrohung, weil sie glaubhaft ein Verhalten aufdecken könnte welches mich im lebenswichtigen und geliebten Familienverband diskreditieren könnte, ALLEIN im Haus zusammen befunden haben. Um diesen Zusammenhang könnte man nun eine bedingte Anzahl von Spekulationen bilden... Aber verwundert es wirklich, daß eine Mordkomission in der Zusammenschau an den 'wahrscheinlichsten' Verdächtigen hält und einen 'wahrscheinlichen' Prozess der Indiziensammlung in Gang setzt..?
Der TV befindet sich auf einer anderen Ebene in einem ähnlichen psychisch unlösbaren Dilemma wie die Familie. Alles was er sagen oder nicht- sagen und tun würde ist potentiell existenzvernichtend im eigentlichen Sinne des Wortes. Insofern glaube ich sogar dem Vater RR, welcher im einen der ersten Interviews nach der ersten Festnahme sagte der TV 'leide genauso wie wir'... das dürfte fatalerweise stimmen, denn nur das "Ungeschehen machen" würde die Situation verbessern- also schweigt er (weil jedes Reden die Lage 'gefühlt' verschlimmern würde..?)
Vielleicht mag er auch selbst "nicht glauben" was geschehen ist, und nichts würde eher tun als das "Vorgefallene" rückgängig zu machen.
Da ich ihn eher nicht als "Psychopathen" sondern als einen "verunfallten, in Panik geratenen Täter" einschätze, dürfte die in Aufruhr erfolgte Verdeckung der Tat sein einziges Streben sein, was ihm auch solange 'Halt' geben wird, solange es keine Leiche und gesicherte DNA Spurenlage gibt. Bis dahin kann er weiterhin vor allem gegenüber der Familie behaupten er hätte mit dem Verschwinden von R nichts zu tun- daß die Familie ihm glaubt, dürfte für ihn psychologisch das Wichtigste sein. Durch das NOCH gegebene Festhalten an dem TV wird er auch in diesem Verhalten leider bestärkt.. NOCH geht es vorrangig darum das vertraute Familiensystem aufrecht zu erhalten- das geht nur indem R nicht gefunden wird! Die MOKO dürfte solange für ihn zweitrangig sein, bis sie ihm durch Ermittlung etwas Unwiderlegbares nachweisen könnte (oder entlastet, falls es dafür Hinweise gäbe!)
Wie auch immer dürfen wir schon annehmen daß es verschiedene GRÜNDE gibt, warum wir faktisch nichts Offizielles von einer Haftprüfung oder -beschwerde gehört haben...
Weiterhin fände ich es- wie MANCHE andere auch- beim Posten wichtig mit Respekt darauf zu achten, daß es sich hier um ein REALES MENSCHENLEBEN und SCHICKSALE handelt und wir nicht wissen ob nicht auch Angehörige hier mitlesen...