Gameboy01 schrieb:ich kapiere das immer noch nicht. Ich habe die Frage nun schon nahezu ein Dutzend Mal gestellt - und niemand hier ist scheinbar bereit, mir diese einfache Überlegung zu beantworten:Die Polizei hat veröffentlicht, dass sie von einem Tod des Mädchens ausgehen. Und es bislang offiziell begründet mit- Routerdaten- Widersprüchen in den Aussagen des TVWieso teilen Sie das "bewusst" nicht mit der Bevölkerung, dass sie zwar konkrete Spuren gefunden haben, die auf ein Tötungsdelikt hinweisen. Aber eben nicht bekannt geben wollen, welche das sind? Was genau würde man sich bei so einer Auskunft - die man ja normalerweise bzw. bei vergleichbaren Fällen durchaus auch so erbringt - was genau würde man sich seitens der Polizei vergeben?Was bedeutet in den Zusammenhang - sie machen das nicht, aufgrund Täterwissen, Ermittlungstaktik etc pp.? Welches Täterwissen gebe ich bei so einer Aussage preis?Und wieso gibt die Polizei dann überhaupt Gründe für den Tatverdacht an, wie eben besagte Routerdaten. Auch das müsste die Öffentlichkeit dann eigentlich nicht interessieren, wenn ich bei dieser Argumentation bleiben möchte?Kann mir bitte mal jemand einen wirklich plausiblen Grund für diese "Informationstaktik" nennen?
Hallo gameboy01, hier ein paar Beispiele, warum die Ermittler m.E. so wenig wie möglich an Infos / mögliches Täterwissen rausgeben:
Wenn sich z.B. ein Zeuge meldet und sagt, ich habe Rebecca am Folgetag ihres Verschwindens noch im Park sitzen gesehen und die Polizei fragt nach und der Zeuge sagt: "RR sass auf einer lilanen Decke" - dann ist das eine sehr glaubwürdige Zeugenaussage an der die Ermittler nicht vorbeikommen. Ist die Decke aber schon von der Familie in der Presse genannt worden - ist die Zeugenaussage nicht mehr so viel wert.
Dass die Ermittler in der Sendung XY die persönliche Kleidung von RR und vermisste Gegenstände beschreiben ist jedoch verständlich: Es geht darum, dass sich Zeugen melden sollen, die RR vielleicht noch irgendwo gesehen haben. Die Decke jedoch hätten die Ermittler keinesfalls öffentlich oder in XY genannt - wenn dies nicht schon durch die Familie geschehen wäre. Gerade weil die Decke noch eine andere Funktion gehabt haben könnte - nämlich die der Verbringung.
Ein anderes Beispiel, warum die Nennung der Decke durch die Familie die Ermittler in ihrer Arbeit behindert / behindern könnte, ich glaube ein anderer User hier hat das schon erläutert: Nehmen wir an der TV gibt ein Geständnis ab, in dem er die Decke als Mittel der Verbringung angibt. Danach widerruft er das Geständnis auf Anraten seines Anwalts. Es ist aber belegt, dass die Decke verschwunden ist und sich im Auto Fasern der Decke gefunden haben und RR wird auch in dieser Decke tot gefunden. Dann ist das Geständnis nicht so leicht zu widerrufen, da die Decke reines Täterwissen war. Wenn die Decke jedoch von der Familie schon öffentlich als vermisst deklariert wurde...