MissMary schrieb:Das große Problem an dem Fall ist, dass durch die Suche in sozialen Netzwerken und durch die Attraktivität des Mädchens (Stichwort: Missing White Woman Syndrom) eine Öffentlichkeit erzeugt wurde, die nun absolut hinderlich ist. Der Fall war gerade sogar die Headschlagzeite in den RTL Hauptnachrichten. Ruhe würde dem Fall guttun. Die Familienmitglieder sind nun von den Medien ja schon voll instrumentalisiert.
Auch das Lolitasuchbild bildete ja nicht die Realität ab, sondern eine idealisierte Realität. Seltsam - auf dem ersten Bild hätte sie niemand auf der Straße erkannt, weil es ja Filter einsetzt, die ein völlig anderes Bild erzeugen. Andererseits kann ich mir vorstellen, dass die Polizei die Suche nicht autorisiert hat - ich arbeite selbst mit Jugendlichen, die gelegentlich auch mal verschwinden, da rät die Polizei immer, die Öffentlichkeit zu meiden, weil es u.U. eine Hemmschwelle erzeugt, wieder heimzukommen und ein "normales" Leben zu führen.
Danke dir, das halte ich für einen der besten Beiträge des heutigen Tages.
Auch das Lolitasuchbild bildete ja nicht die Realität ab, sondern eine idealisierte Realität. Seltsam - auf dem ersten Bild hätte sie niemand auf der Straße erkannt, weil es ja Filter einsetzt, die ein völlig anderes Bild erzeugen.
Und genau das wird zunehmend Probleme bereiten, fürchte ich: Wir sehen ja heute schon, dass die Anteilnahme der Öffentlichkeit im Fall verschwundener junger Frauen, nach denen mit einem hübschen Bild gesucht wird, weit größer ist, als wenn nach einer vielleicht nicht ganz so jungen oder nicht ganz so hübschen gesucht wird.
Wenn das nun dazu führt, dass Angehörige - in guter Absicht, sie möchten ja helfen und etwas tun - regelmäßig in einen Bilderwettbewerb einsteigen, bei dem Fotos veröffentlicht werden, die toll plakativ, aber leider nur wenig realistisch sind, hilft das exakt niemandem.