Birgit Rösing, aus Mülheim an der Ruhr, vermisst
08.05.2020 um 22:15redsherlock schrieb:Also mit den zwei verschiedenen Routen: ich habe das immer so verstanden, die Hunde wurden immer nur bei den Autobahnausfahrten (und Parkplätzen etc.) rausgelassen. Die Hunde haben nie angeschlagen, nur bei der "letzten" Ausfahrt, die in beiden Fällen (d. h. bei beiden Routen) dieselbe war. Insofern sehe ich da keinen Widerspruch. Theoretisch hätte es sogar eine dritte Route sein können, wenn nur dieselbe Abfahrt benutzt worden wäre. Aber ich räume ein, dass ich das ganze Prozedere völlig falsch verstanden haben könnte.Wie soll das mit den anschlagen nur an einer Ausfahrt funktionieren? Ist für den Mantrailer nur dort die Duftspur von BR zu finden gewesen? Warum findet die sich nach Wochen in der Ausfahrt, nicht aber auf der Strecke? Muß da die Annahme reinspielen, dass das Fahrzeug mit BR nur in der Ausfahrt langsamer wurde, dadurch die Duftspur noch erschnuppert werden konnte? was wenn der Fahrer äußerst sportlich in die Ausfahrt kachelt`Was, wenn an anderen Ausfahrten zuvor im relevanten Zeitraum Baustellen (dokumentiert) oder Staus (schlechter) dokumentiert waren? Dann sind alle Autos dort auch langsamer gefahren, ergo müßte es auch da eine erschnupperbare Duftspur geben?
Unabhängig davon habe ich Zweifel, dass Hunde die Spur an dieser einen Abfahrt nach Wochen noch erspüren können. Aber auch da habe ich keine wirkliche Ahnung von.
Ich bleibe dabei und glaube nicht, dass die Hunde tatsächlich etwas mit der Nase erarbeiten konnten und auch erarbeitet haben.
Waytogo schrieb:Was ich mich dann auch frage: Die Hunde sind so gut, dass sie eine Leiche (?) über 300 km verfolgen. Sie kommen genau im Jagdgebiet der Familie an. Und dann? Warum können die Hunde die Spur am vermutlichen Ende der Fahrt nicht lokalisieren, wenn sie dies vorher über hunderte Kilometer konnten, obwohl die Person in einem Auto war?
emz schrieb:Weil sich die Spuren im freien Gelände, also auf Straßen, besser halten sollen als in einem Wald.Hautschuppen, die der Mensch verliert und die die Duftspur für die Mantrailer produzieren, sollten sich auf Straßen, gar einer Autobahn, mit den ganzen Fahrzeugen und den Luftverwirbelungen besser halten als in einem in der Regel ruhigen Wald? Erscheint mir höchst unplausibel.
Das habe ich mal irgendwo gelesen, weiß aber nicht mehr wo und auch nicht mehr, was die Begründung war.
jane.marple schrieb:Ja, ausgebildete Hunde können das. Wohin die Route führt, weiß ja vorher niemand, auch die Hundeführer nicht. Die Spur hätte überall hin führen können.Das ist m.E. eine der Preisfragen - und es ist aus meiner Sicht keineswegs sicher, dass weder Hundeführer noch andere an der Aktion beteiligte von dem möglichen Ziel wußten. Wußte es irgendwer, ist eine mind. unbewusst Beeinflussung nicht ausgeschlossen.
jane.marple schrieb:Und normalerweise halten sich Spuren im Wald länger, als die auf Asphalt, weil im Wald stärkere Bodennarben entstehen.Bodennarben klingt für mich mehr nach Fährtenhund, nicht nach Mantrailer. Und ich dachte, letztere interessiert sowas nicht, die gehen nur nach Duftspur.
emz schrieb:Da die Polizei diese Ergebnisse so nicht offenlegen kann, hätte man nun aufwändig die Mantrailer-Story aufgebaut. In Wirklichkeit habe man aber illegal Handydaten ausgewertet.Preisfrage dabei wohl: wurden Handydaten genutzt und war diese Nutzung illegal? Bei vermisster Person und nicht ausgeschlossener Gefahr für diese dürfte ein Zugriff auf Handydaten legal/ggf. vom Richter genehmigt werden. In unseren Realeinsätzen gab es vereinzelt, wegen Gefahr im Verzug sogar ohne richterliche Genehmigung, Ortungen der Handys der Vermissten.
Waytogo schrieb:@emz:Dabei geht, wie mit dem Suchwort dort oder im Internet nachzulesen ist, um die KESY-Daten. Unerlaubterweise wurde damit festgestellt, dass das Fahrzeug von Schwester und Schwager am Tag des Verschwindens und am Folgetag an bestimmten Kontrollstellen festgestellt wurde. Genauer nur das Kennzeichen, somit ist völlig offen, wer das Fahrzeug führte und was Ziel der Fahrt war.
Ist es im Fall Rebecca Reusch nicht so, dass die Ermittler Daten haben, die sie eigentlich nicht hätten haben dürfen?
emz schrieb:Worauf ich hinaus möchte, es macht m. E. wenig Sinn, die Mantrailer-Begründung permanent zu hinterfragen. Wir haben nun mal diese Erklärung von der StA geliefert bekommen, was Besseres haben wir nicht, also lasst es uns als Basis akzeptieren.Dem kann ich mich nicht anschließen. Denn wie so vieles sollte m.E. auch diese Erklärung der StA hier diskutierbar und mit Logik, Verweis auf Erfahrungen usw. hinterfragbar sein.
Klarmann schrieb:Allerdings, aus meiner Sicht, besteht genau hier der unlogische Punkt, der dem Zuschauer präsentiert wurde. Denn sollte BR dorthin verbracht worden sein, dann geschah das vermutlich genau ein Mal. Strecke Mülheim-Rhön.Wenn, was m.E. eben unsicher ist, die beiden Hunde "unabhängig" voneinander auf unterschiedlichem Wege zum selben Ziel kamen, ist definitiv eine Route falsch - und es eine Frage für Statistiker, ob es sein kann, dass einer irrt, der andere nicht, aber beide am selben Ziel enden.
Daher ist es vollkommen unlogisch, dass Lebendsuchhunde auf beiden Strecken von Mülheim aus, BR gewittert haben wollen / sollen.
@jane.marple Kennst Du den Thread zu den Spürhunden hier im Forum? Ich will da, als ehemals Teil einer Staffel mit Flächen-/Trümmerhunden und Mantrailer, die praktisch nur im Auftrag der Polizei aktiv wurde, vor allem etwas zum MT schreiben. Da Du offenbar vom Fach bist, würde vielleicht nicht nur ich mich freuen, wenn Du da auch mitmachst.