JosefK1914-2 schrieb:Ein Sturz in die Badewanne ist vom Ablauf gesehen alles ander als simpel. Deine Theorie würde passen, wenn es ein Sturz in einem Raum handelt. Hier ist das alles aber viel komplexer, so musst Du den vorderen Badewannenrand natürlich in Deine Überlegungen einbeziehen. Der ist erst mal für den unteren Bereich des Körpers ein Hindernis.
Und das sich außerhalb befindende Bein würde das bei einem Unfallszenario hinweisen, dass der Sturz von außerhalb in die Badewanne erfolgte. Daher ist naturgemäß ein Bein noch draußen Und die Seitenlage dürfte eben dann auch erklärbar sein, vermutlich ist es das einlaufende Wasser, was die Lage des Opfers auch nachträglich verändern konnte.
Da der Badewannenrand ein Hindernis ist, ist es umso unglaubwürdiger, dass bei einem Sturz nach hinten nicht beide Unterschenkel über den Rand hinaushingen. Noch unwahrscheinlicher wird das ganze dadurch, dass die offene Tür ja unten im Fussbereich ebenfalls im Weg war. Wie man an der Simulation sieht, wird da einfach ein Bein über den Wannenrand geschwungen, was bei einem Kollaps ja völlig realitätsfremd ist. Wenn sie nach vorne seitlich hineinstürzt (und nicht kollabiert), hätte sie den rechten Fuss als Stütze vielleicht noch irgendwie über den Rand bekommen, hätte sich dabei aber wohl auch Prellungen vorne am Unterschenkel zugezogen UND das Hämatom wäre vorne rechts seitlich am Kopf.
Wie gesagt bringt mir eine Simulation nichts, die einfach passend gemacht wird.
Aus meiner Erfahrung weiss ich, dass ältere Menschen beim Sturz kaum Abfangbewegungen zeigen, das hat mit der verminderten Kraft und der fast fehlenden koordinativen Fähigkeit zu tun. Wenn ein alter Mensch über den Teppichrand stolpert, fällt der fast ungeschützt zu Boden, bricht sich Handgelenk und Schulter, verletzt sich an der Stirn. Wenn ein Junger über den Teppichrand stolpert, schafft er es meist noch rettende Ausgleichsschritte zu machen oder geht in die Knie und stützt sich ab.
Umso erstaunlicher finde ich, das rechte Bein, das noch über den Rand geschwungen wurde und fehlende Verletzungen an der rechten Schulter, Rücken oder rechtes Handgelenk.
JosefK1914-2 schrieb:Wie gesagt, ein Sturz in die Badewanne ist weitaus komplexer und man wird von vornherein kaum annehmen können, dass 2 Hämatome einen Unfall ausschließen, von dem die Richterin jedoch ausgegangen war. Die Simulation scheint eben etwas anderes zu zeigen.
Man hat nicht aufgrund der Zahl der Hämatome allein den Unfall ausgeschlossen, sondern aufgrund deren Lage und fehlender weiterer Verletzungen.
Bei einem Sturz nach hinten erwarte ich mir einfach auch Prellmarken weiter unten von der Armatur.