Photographer73 schrieb:Es gibt also keine offizielle Bestätigung dafür, daß der Kopf nach der Enthauptung vom Körper weg transportiert wurde, nur eben Gerüchte.
So und nicht anders. Und mal rein vom Sprachgefühl her, auch wenn das auf Grundlage solcher Bruchstücke und ohne jeden Kontext schon mehr lächerlich ist, "der Kopf lag am Tatort", lässt mich in dieser passiven Form kaum an eine vorausgehende, fieberhafte, aktive Suche nach Art der Schnitzeljagd denken. Die hätte es aber mit Sicherheit gegeben. Zu diesem Zweck wären und wahrscheinlich auch deutliche weitere Teile des Areals länger abgesperrt worden als m.W. das der Fall war, schon weil man nicht hätte wissen können, was da vielleicht noch so alles verteilt wurde. Und schließlich könnte man das als Antwort eines (immerhin) Oberstaatsanwalts im Falle einer Drapierung (was ist das überhaupt für'n Wort?) "etwas" flapsig finden.
MissMary schrieb:Direkt nach der Tat gab es die Aussage, dass keine Gefahr für die Allgemeinheit besteht. Ich frage mich immer, auf welcher Grundlage diese Aussage gemacht wurde
Auch das wird wohl leicht überinterpretiert. Die Grundlage kann einfach gewesen sein, dass keine gegenteiligen Erkenntnisse vorlagen. Punkt. Natürlich kann man nicht nach jedem Mordgeschehen eine stadtweite Ausgangssperre verhängen, noch wird das für gewöhnlich getan. Zuletzt in Utrecht war der Typ einige Stunden später lange nicht gefasst, man wusste auch nichts über die genauen Hintergründe, da gab die Polizei Entwarnung. Ja sicher. Offenbar lagen ihr keine gegenteiligen Erkenntnisse vor. Active shooter, wie die Amis sagen, nur dann besteht allgemein Gefahr. Und selektiv wurde in Koblenz sehr wohl um Achtsamkeit gebeten, nämlich innerhalb der Obdachlosenszene.
MissMary schrieb:- die Leiche wurde entstellt
Tatsache? Das ist mir neu.
Misetra schrieb:Ich hoffe, dass man die Freigänger der forensischen Psychiatrie Nettegut auch im Hinblick auf die Tat gecheckt hat, ebenso Ehemalige. Ich bin mir nicht sicher, inwieweit es den Ermittlungsbehörden bekannt ist, wer aus der forensischen Psychiatrie Freigänger ist und wer nicht. Darüber hinaus gibt es auch Freigänger in dem Gefängnis in der Nähe des Friedhofes. Das sind Strafgefangene aus Koblenz, die kurz vor der Entlassung stehen und möglicherweise irgendwo in Koblenz arbeiten. Bei ersterer Gruppe könnte man schlimme Neigungen unterstellen, bei der zweiten Gruppe Frust und Hass, der sich im Laufe des Gefängnisaufenthaltes aufgestaut hat.
Das wird so mit das Erste gewesen sein, was man in Angriff nahm, dass es jedenfalls nicht versäumt wurde, traue sogar ich ihnen zu, da ich, was diesen Fall betrifft, ansonsten schon nicht das allergrößte Vertrauen in die Polizeiarbeit durchblicken ließ. Was auch für mich sonst eher unüblich ist. Weiß nicht mehr genau ob's hier war, wenn dann ziemlich am Anfang, da hatte jemand mal einen TV-Ausschnitt gepostet, aus ner Doku. Das war in Koblenz und es ging um genau solche "Problemfälle", da hatten die einen älteren Mann besucht und der stand da plötzlich mit so'ner Mordsklinge im Flur, Kampfmesser oder wie man das nennt, hatte hier einige alarmiert, hast du vielleicht auch gesehen. Ja, kann alles sein, nur kennt man solche Pappenheimerr lokal normalerweise, über Jahre, oft Jahrzehnte und kann die auch mehr oder minder gut einschätzen, vor allem, wenn was nicht stimmt, oder sich jemand verändert oder plötzlich anders verhält. Und dann sind diese Leute halt häufig selbst (auch aus Erfahrung) eher defensiv, abwehrend, sprich wenn was passiert, denkt man viell. eher an eskalierte Abwehrreaktionen, Überreaktionen. Fluchtreaktionen. Aber nicht so sehr an eigene Initiative in dem Sinne dass da einer von sich aus rumläuft und einfach wen absticht. Bezüglich der Knackis find ich's fast noch abwegiger, jedenfalls noch nicht oft Vergleichbares gehört. Es sei denn vielleicht Straten kannte einen davon, und der hatte irgend ne Rechnung offen, nutzte dann den Freigang. Aber das war nicht sein Milieu. Und dann mein ich so jemanden hätte man nach (spätestens) Wochen dingfest gemacht.
Ich hab selbst die Tendenz eher vorschnell und großzügig zu pathologisieren, das ist vielleicht auch ne Art von Hyperversachlichung. Sagt auch gar nicht das Schlechteste über uns als Menschen, wir können das anders eben schwer fassen. Aber im Fall Straten find ich es bisher wenig überzeugend, wie ich auch schon anriss, das ergibt kein sehr stimmiges Bild. Nicht für krank in dieser Hinsicht. Ich denke eher für
richtig krank im loseren, ugs. Sinn. In Berlin wurden in einem Park kürzlich Graureiher aufgeschlitzt, einfach so. Und ja, dann "drapiert". Täter unbekannt. Und ich glaube sogar in der Pfalz auch (war's Mainz?), da hat jemand Tauben angezündet. Stadttauben. Da ist in nem Leben so ziemlich alles Erdenkliche falsch gelaufen, aber krank sind diese Leute nicht. Ich würde gerade so jemandem dabei aber viel eher auch einen Überfall à la Straten zutrauen. Motiv? Langeweile. Wie fast immer.