Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

@Widmo
Das ist vollkommen richtig. Es gibt viele "Familienväter", die abends losziehen und abartige Verbrechen begehen.
Aber einen Mensch zu enthaupten erfordert mE ein derartiges Maß von Gestörtheit und Krankheitswertigkeit, dass das Umfeld etwas mitbekommen haben muss.

Jamegumb schrieb:Klar, kann ein normaler Bürger Beweise liefern. Beispielsweise, die Ehefrau des Täters, die bisher geschwiegen hat und aufgrund des Fahndungsdrucks oder warum auch immer die Ermittler in Täters Hobbykeller führt, in dem er die „Trophaen" aufbewahrte. Sowas gibt es. Oder man liefert die Tatwaffe, was ich in diesem Fall für unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich halte.

Ich meinte es auch eher juristisch betrachtet (bin Juristin, deshalb stoßen mir hier manchmal ein paar juristische Begrifflichkeit etc. übel auf; hier meinen ja irgendwie fast alle sie wären Fachleute :D). Also so, dass letztlich die Verfahrensbeteiligten darüber entscheiden und die Beweiserhebung durchführen. Habe mich da vielleicht auch nur falsch ausgedrückt.

Dass ein etwaiger Mitwisser der Tat aufgrund der hohen Summe nun doch auspackt, halte ich auch nicht für unwahrscheinlich.

@Jamegumb
Davon bin ich eigentlich auch überzeugt! Is nur merkwürdig, wenn!! sich derjenige in Koblenz/Umgebung aufgehalten hat, vielleicht auch heute noch aufhält, dass sein Verhalten keinem aufgefallen ist! Gibt ja so ein paar durchgeknallte, denen man aber trotz allem so etwas nie zutrauen würde...weiss man's! Mich würde mal interessieren ob es eventuell jemanden gibt, der urplötzlich wie vom Erdboden verschluckt ist, aber sich vorher immer in der Umgebung aufgehalten hat!

Hallo,

als jahrelanger stiller Mitleser, kann und möchte ich nun auch was beitragen :)
Hier kam die Frage auf wie es in so einer Spielothek abläuft.
Neben meinem Studium habe ich in einer Spielhalle gearbeitet. In der Nähe von Koblenz und somit in RLP. Ich wurde damals in unterschiedlichen Hallen (Casinokette) eingesetzt und somit habe ich einen kleinen Einblick was da alles so los ist.

In den klassischen "Spielhöllen" wie sie mittlerweile an jeder Ecke zu finden sind, bezahlt man nix für seine Getränke ( Softgetränke, Alkohol ist verboten) und kleineren Snacks. Hat man jemanden der "nur" 10Cent spielt und man merkt, dass es hier nur darum geht sich den Bauch vollzuschlagen, wird diese Person trotzdem in der Halle gelassen. Natürlich wird hier auch nach Freundlichkeit gehandelt und individuell entschieden. Es ist nicht selten, dass Leute nur ein Schwätzchen halten möchten und dabei einen Kaffee trinken um anschließend wieder zu verschwinden. So wie man es in den Wald ruft, kommt es schließlich auch wieder raus...
In den Hallen ist absolut alles anzutreffen was man sich vorstellen kann. Vom erfolgreichen Geschäftsmann der einfach etwas abschalten möchte, aber auch Hartz4- Empfänger die ihren frisch erhaltenen "Lohn" innerhalb von wenigen Minuten bis zum letzten Cent auf den Kopf hauen und dann schauen müssen wie sie die restlichen Woche den Kühlschrank gefüllt bekommen.
Die Spielhallen sind meist durchgängig geöffnet, also 24/7 (glaube mittlerweile durch Gesetzesänderungen nicht mehr) und es ist immer ganz ordentlich betrieb.

Was gibt es sonst noch zu Spielhallen zu erzählen? Puh, einiges:

-Es laufen zum Teil wirklich merkwürdige Menschen rum. Es kam einem ab und an wirklich so vor, als wäre so eine Spielothek (vor allem am We) ein Auffangbecken für gestrandete und pöbelnde Gesellen. Vor allem wenn nicht gewonnen wird kann die Stimmung extrem schnell kippen und es kann durchaus vorkommen, dass randaliert wird, oder gar auch mal die Fäuste fliegen.
Irgendwie kam es mir oft so vor, als würde ich dort auf einem Pulverfass sitzen.

-80% der Besucher sind Stammgäste, also Menschen die spätestens nach 2 Tagen wieder am Automaten sitzen und (mal wieder) ihr Glück versuchen.

-der meiste Betrieb ist eigentlich ab 18 Uhr in solchen Hallen, dieser hält auch bis zur Schließung an.

-soweit ich weiß, sind alle Casinos komplett mit Kameras ausgestattet, so zumind. die wo ich nebenbei gejobbt habe.

Eine wirklich schreckliche Geschichte die dort passiert ist. Ich hoffe dass der gestrige XY- Beitrag bewirken kann und es neue Erkenntnisse geben wird.

Ich hoffe das verschafft etwas Einblick wie das in so ner Spielothek abläuft.

Feude

dolcevita21 schrieb:Dort sollte der gesamte Weg erfasst sein - fragt sich halt nur wie lange die Bahn diese Aufnahmen behält oder ob sie auch nach 24h gelöscht werden müssen (falls ja, haben die Ermittler sie aber vielleicht auch noch rechtzeitig ausgewertet). In der Bahnhofshalle selbst konnte ich allerdings keine Kameras finden.

Schwer zu sagen.

Entscheidend ist wer die Kameras betreibt. Wenn die Stadt Koblenz sie betreibt, werden die Aufnahmen 14 Tage lang vorgehalten.

Wenn die Deutsche Bahn sie betreibt, werden die Aufnahmen auf einem Server der Bundespolizei abgelegt. Dort werden sie bis zu 30 Tage lang vorgehalten.

Wichtig !

Stand dieser Informationen war der Januar 2017.

Da ständig um Datenschutzbelange vor Gericht gestritten wird, könnte die Lage im März 2018 bereits anders ausgesehen haben.

EDGARallanPOE schrieb:Entscheidend ist wer die Kameras betreibt. Wenn die Stadt Koblenz sie betreibt, werden die Aufnahmen 14 Tage lang vorgehalten.

Ich persönlich würde eher davon ausgehen, dass die Kameras durch die Stadt Koblenz betrieben werden. Rein vom Gefühl, der Optik, der Lage usw.
Es sind auch zwei verschiedene Modelle gewesen, falls das etwas zur Sache tut?! Eine war rund und kann vermutlich auch rundum filmen (vielleicht noch Richtung Treppen/Rolltreppen zu den Bahnsteigen hoch) und die andere "normal" und zeigte Richtung Hinterausgang.
Kenne mich mit sowas aber auch absolut nicht aus, das war jetzt nur meine laienhafte Beschreibung.
In der Bahnhofshalle selbst konnte ich leider keine finde, da gibts nur auf jeden Fall eine an der kostenpflichtigen Toilette im Gang zum MC Donalds.

Aber es gibt ja leider auch keine Quelle, die überhaupt sagt, dass er durch den Bahnhof zum Friedhof gelaufen ist.
Möglich, wenn auch umständlich und weiter, wäre ja auch ein Weg außen um den Bahnhof herum oder eben per Pkw.

Ich hoffe jedenfalls, dass die Ermittler da mehr wissen und - falls durch den Bahnhof gelaufen - auch Kameras ausgewertet haben.
Darauf müsste Herr Straten ja dann zu sehen gewesen sein und man wüsste vielleicht auch, ob er begleitet oder gar verfolgt wurde.

Ich glaube eher, nachdem erwähnt wurde, das Michael Straten "kurz" nach verlassen des Bistros ermordet wurde.....das schon auf ihn gewartet wurde

Widmo schrieb:das schon auf ihn gewartet wurde

Und was meinst du wo wurde er dann abgefangen?
Ich kenn das Café Baristaz und das ist ja nur (geschätzt) ein paar hundert Meter vom Haupteingang Hbf entfernt.
Ein Aufeinandertreffen muss dann ja eigentlich zwangsläufig irgendwo im Bahnhofsbereich stattgefunden haben?!
Eventuell auch dort auf dem kleinen Parkplatz hinter dem Taxistand. Vielleicht hat ihm jemand angeboten ihn zum Friedhof zu fahren o.Ä.

Ich hoffe, dass man auch die Taxifahrer dort mal befragt hat, ob sie etwas gesehen haben.
Die stehen dort ja immer in langer Schlange, manche sitzen auch in dieser kleinen Ecke und quatschen. Also Leute sind da auf jeden Fall immer viele!

Auf'm Friedhof! Eventuell wusste man das er immer gegen 18.30 geht, oder er wurde von aussen beobachtet! Kann mir beim besten Willen nicht vorstellen dass ihn der oder diejenigen auf dem Weg verfolgt haben oder mit dem Auto fahren wollten! Dagegen funde ich spricht die Brutalität, bzw der damit verbundene Hass auf Straten. Michael Straten wäre zu keinem eingestiegen, den er in schlechter Erinnerung hat.....und auf dem Weg hätte man ihn schreien hören....denke ich mal, alles Spekulation

Hm okay, ich dachte die Aussage bezog sich auf meinen Beitrag oben.
Dass generell auf ihn gewartet wurde, halte ich auch für möglich.
Die Theorie mit Straten als Zufallsopfer schließe ich für mich selbst komplett aus.
Diesen Ort dort findet niemand zufällig und auch die Art und Weise der Tatbegehung sprechen für mich dagegen.

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass da jemand einen riesengroßen Hass auf Herrn Straten direkt hatte - warum auch immer.

dolcevita21 schrieb:Eine war rund und kann vermutlich auch rundum filmen (vielleicht noch Richtung Treppen/Rolltreppen zu den Bahnsteigen hoch) und die andere "normal" und zeigte Richtung Hinterausgang. Kenne mich mit sowas aber auch absolut nicht aus, das war jetzt nur meine laienhafte Beschreibung.

Eine 360 Grad Kamera (runde Kamera) deutet immer auf ein "Live-Monitoring" hin. Diese Kamera zeichnet nicht nur auf, sondern kann auch bei Bedarf von einem Polizeibeamten in die gewünschte Sichtachse geschwenkt werden. Der Live-Monitor läuft im zuständigen Polizeipräsidium für den Innenstadtbereich. Da müsste man von 14 Tagen Speicherdauer ausgehen. Das war jedenfalls Anfang 2017, die Speichernorm für Kameras der öffentlichen Hand in NRW.


Die Speichernorm der Bundespolizei weicht ab, weil sie nicht dem Bundesland NRW untersteht.

Genau, purer Hass auf ihn! Der sich wahrscheinlich schon länger aufgestaut hatte.Daher die auch meiner Meinung nach, geplante Tat. Deswg muss irgendwann was vorgefallen sein u M.Straten hätte sich eher von der Person zum Schlafplatz bringen lassen. Wegen irgendeiner Zwistigkeit hätten sie ihn eher am Bahnhof oder Stadt zusammengeschlagen

@EDGARallanPOE Danke für die Erklärung! Angenommen die Ermittler wussten bereits von Anfang an über das Treffen im Café Bescheid, haben sie sicherlich alle Kameraaufnahmen im Bahnhofsbereich ausgewertet. 14 Tage (oder länger?) sind dann ja doch eine lange Zeit. Ich hatte jetzt befürchtet, dass die Aufnahmen nur 24h verfügbar sind, das wäre dann vermutlich zu kurz gewesen.

ich glaube eher an einen Auftragsmord .Es könnte sein dass Straten jemandem so auf den Keks ging dass er für ihn nur noch Hass empfunden hatte und ihn unbedingt irgendwie loshaben wollte .Vlt hatte der Mörder da ein gutes Geschäft gewittert und ihm seine "Hilfe" angeboten für ein paar Euro die für ihn vlt ein vermögen waren .
Und was noch wichtig wäre zu erwähnen dass es für den Auftraggeber kein Mitbürger war sondern "störender zu beseitigender menschlicher Abfall" und nach dem Motto:den vermisst ja eh keiner und der kann weg ist ja nur ein "Penner" so oder ähnlich stelle ich mir das vor und genau deswegen diese abartige und perverse Tötungsmethode.

Ich sehe den Auftragsmörder in einem Millieu,welches auch ziemlich beherzt zugreifen kann,wenn nötig ...also Auftraggeber und Mörder die nicht gerade feinfühlig und zimperlich durchs Leben gehen , unzufrieden mit ihrer eigenen Situation die ihre enorme Wut auf Straten ausgelassen haben,vlt auch nur das ventil für eigene belastende finanzielle und persönliche Unzufriedenheit.
Der Mörder wird wahrscheinlich mit dem "Lohn" über alle Berge sein.

So,das wäre jetzt meine Version!

@Graninas
Auftragsmord, auch eine Theorie! Aber dann so zu morden in der Art u Weise...ich weiss nicht!
Michael Straten hatte ja trotz allem sein soziales Umfeld, heisst ja auch das er vermisst werden würde, so war es dann ja auch!

Noch was ,die sehr hohe Belohnung von 25.000 Euro sind deswegen so hoch,weil es für den Auftragsmörder ein derart viel Geld ist ,das er endlich mit dem Schweigen bricht.Ausserdem werden hier .glaube ich gezielt Menschen angesprochen ,die in finanzieller Not sind z.B.Spielschulden haben und die etwas wissen ...Noch Fragen??

Für mich ist sowas immer absolut unverständlich. Also dass es wirklich Menschen gibt, die (dann auch noch für eine derart kleine Summe) solch eine grausame Tat begehen (für eine andere Person).
Man muss sich dabei vor Augen führen, dass eine lebenslange Freiheitsstrafe - und ich bin jetzt mal so frei und vermute, dass hierbei auch die besondere Schwere der Schuld festgestellt werden würde, sodass eine Strafrestaussetzung nach 15 Jahren ausscheidet - kein Zuckerschlecken ist. Sowas ruiniert einem doch das gesamte Leben... ggf. kommt man danach auch noch in Sicherungsverwahrung und kann nie mehr in ein normales Leben zurückkehren.
Vielleicht bin ich einfach selbst zu weit weg von derartigen Verhaltensweisen, aber ich kann und will mir sowas einfach nicht vorstellen.

Möglich kann es trotzdem sein, keine Frage. Aber ich für meinen Teil kann es mir einfach nicht vorstellen.

Was hat er dann davon wenn er mit seinem Schweigen bricht? Die legt er auf's Konto...und sitzt als Auftragsmörder erstmal ein, oder wie?

@dolcevita21
Ja diese Abartigkeit können sich die wenigsten vorstellen, ich genauso wenig!

Das mit den Aufenthalten in Spielhallen ist doch nicht einfach mal aus der Luft gegriffen.Und diese hohe Belohnung ist auch nicht deswegen weil die Polizei nicht weiß wohin mit dem Geld.HIER sollen Menschen angesprochen werden für die 25000 Euro ein Lottogewinn gleich ist,wenn sie was wissen sollten.Wer in Spielhöllen agiert hat eine Sucht.Geldsucht oder wie sich das auch nennt.irgendwie krank..ich persönlich würde da Nie und niemals reingehen.