KostiBärlin schrieb:Ich vermute, dass Straten kein Zufallsopfer war: Dafür sprechen für mich die Gegebenheiten des Tatorts, das Wissen des Täters genau dort zuschlagen zu können und wenig Spuren zu hinterlassen (vermeintlich keine Zeugen), das Ausnutzen des schlechten Wetters. Die Tatausführung (Enthaupten) spricht in meinen Augen für abgrundtiefen Hass, anders m.E. nicht erklärbar. An Satanisten, politisch Motivierte glaube ich nicht, das ist mir zu weit hergeholt.
Was die Gegebenheiten des Tatorts betrifft, spricht das m.E. nicht gegen ein Zufallsopfer. Kenne den Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg sehr gut, da sind schon öfter Friedhofsbesucher "Zufallsopfer" im Sinne von Raub/ Handtaschenraub geworden.
Der Ohlsdorfer Friedhof wird zwar nach Einbruch der Dunkelheit abgeschlossen und die Zäune sind ca. 2,00 m hoch. Man kann aber an einigen Stellen locker über die Zäune steigen.
Meiner Meinung nach, kann man weder Zufallsopfer, noch geplante Tat hier ausschließen. Eine geplante Tat macht doch im Prinzip nur bei einem Opfer Sinn, wo es auch was zu holen gibt. Das ist hier aber Michael S. nicht der Fall.
Mit dem Tatmotiv abgrundtiefer Hass kann man das grausame Enthaupten evtl. erklären, nur wer könnte auf einen Obdachlosen mit Gelegenheitsjobs einen solchen starken Hass entwickeln?
Es gibt ja leider genug Leute, die Hass auf Obdachlose haben. Schlafsäcke in Brand setzen und anderes mehr.
An Satanisten glaube ich auch nicht, aber wer sagt, dass nicht auch Psychopathen den Weg zum Friedhof finden, oder sich sogar in besonderer Weise zu einem solchen Ort hingezogen fühlen.
Es spricht ja nicht zwingend dagegen, dass es ein Psychopath war, nur weil es keinen ähnlichen Wiederholungsfall bisher gab.
Ich glaube auch nicht, dass viele Obdachlose ausgerechnet einen Friedhof als Schlafplatz für sich nutzen, ergo wird man auf den meisten Friedhöfen auch kaum auf Obdachlose stoßen.
Tagsüber gibt es auf größeren Friedhöfen oft schon einen Sicherheitsdienst. Wie groß ist denn der Koblenzer Hauptfriedhof? Wenn häufiger ein oder mehrere Obdachlose auf einem Friedhof campieren, wird das sicher bekannt sein.