JagBlack schrieb:aber eines macht mir immer noch Kopfzerbrechen: wie kam sie zur Waffe?
Da muss eine Person richtige Beziehungen haben, hatte JF diese Beziehungen, sich innerhalb kurzer Zeit eine Waffe zu besorgen?
Das bereitet mir derweil auch Kopfzerbrechen. Wie ich bereits einmal geschrieben habe, kann man natürlich an fast jedem größeren Ort (Stadt/Großstadt/Hauptstadt) irgendwie an eine illegale Schusswaffe kommen. Aber es ist natürlich nicht so einfach, wie ein Einkauf im Supermarkt. Man braucht Kontakte, entspr. Absprachen usw. Wenn sie also spontan eine Waffe besorgen wollte, konnte sie nicht einfach in einer "einschlägigen" Gegend Leute auf der Straße ansprechen. Zumindest bezweifle ich das in einer Stadt wie Oslo. Das führt mich zu der Spekulation, dass sie sich entweder bereits im Vorfeld zu ihrem Aufenthalt informiert und/oder Kontakte geknüpft hat, oder die Waffe bereits mitbrachte. In letzterem Fall wird sie dann mutmaßlich nicht per Flugzeug eingereist sein oder Verkehrsmittel mit entsprechender Sicherheitskontrolle genutzt haben.
lullaby69 schrieb:Wer sagt, dass sie erst kürzlich eingereist war? Das ist doch auch so ein ungeklärter Punkt, oder?
Ein interessanter Aspekt. Da stellt sich natürlich die Frage, wo sie sich bis zum Check in im Plaza Hotel aufgehalten hat. Wenn es keine private Bleibe war, hätte sie buchen und zahlen müssen. Das bedeutet, entweder verwendete sie dort ihren Klarnamen (was ich bezweifle) oder nicht. Wenn sie dann auch die Rechnung nicht beglich, wäre das ein Ansatzpunkt.
Grasmücke schrieb:Ja. Aber damit steht und fällt die Mordhypothese. Um einen Mord glaubhaft zu machen, muss man sämtliche Aussagen der Hotelzeugen sowie auch die Erklärungen der Polizei für gelogen halten und darüber hinaus noch eine verschwörende Zusammenarbeit zwischen beiden annehmen. Dagegen hätte ich nichts, gäbe es dafür konkrete Anhaltspunkte. Die gibt es aber nicht, außer eben dem Wunsch, einen Mord nachweisen zu wollen (Zirkelschluss).
Das stimmt. Oder aber es gibt einen Denkfehler/irgendetwas das bislang nicht bedacht wurde, wie es (wieder) stimmig werden kann, ohne das wir eine Verschwörung zw. Hotel und Polizei annehmen müssen. Wenn wir z.B. spekulativ unterstellen, der Sicherheitsmann hätte sich "verhört" und damit keinen Schuss wahrgenommen, kämen wir der Sache ggf. schon näher.
Grasmücke schrieb:Ich glaube, wir sehen alle den Wald vor lauter Bäumen nicht. Irgendwas verstellt den Blick. Ich könnte mir auch vorstellen, dass JF psychisch krank war. In diesem Fall wäre einiges an ihrem Verhalten rational nicht nachzuvollziehen, und wir suchen nach vernünftigen Erklärungen, die es aber so nicht gibt.
Das habe ich auch schon gedacht. Man ist geneigt, die Sache immer komplizierter zu denken, als sie vieleicht tatsächlich ist. Aber wenn wir uns die Bäume mal wegdenken, nur um einen Blick auf den Wald zu bekommen, sehe ich derzeit dennoch nicht klarer. Nehmen wir die psychische Erkrankung mal als Arbeitshypothese. Was bedeutet das im Hinblick auf das Geschehene ? Natürlich könnte man rationales Handeln in Frage stellen. Aber irrationales Handeln macht die Sache dann auch nicht einfacher. Zu viele Möglichkeiten.
Grasmücke schrieb:Ein Schlüssel zu JF's Person könnte in dem Namen Fergate liegen. Ich habe gegoogelt wie blöd, aber nicht wirklich was gefunden. (...) Es sagt also einiges über (...) Eigenwahrnehmung aus, sich den Namen eines Menschen gegeben zu haben, der sozusagen verborgen die Fäden zieht. Irgend so eine versteckte Namensbedeutung vermute ich bei JF auch.
Ein guter Ansatz, jedoch kennen wir weder Eigenheiten, Vergangenheit, Erfahrungen, Bekanntschaften, Interessen des Opfers. Wir können daher nur wild spekulieren, ohne jedoch eine Gewissheit, ein Indiz zur Unterstützung heranziehen zu können. Der Journalist sagte in der TV-Doku, es müsse eine Verbindung zwischen Opfer und dem Ort geben, den sie als Falschadresse angab. Aufgrund der Ortsgröße, Lage usw. ist das auch nicht ganz unwahrscheinlich. Oft bedienen sich Personen bei solchen Phantasien auf (positive) Dinge aus ihrer Vergangenheit. Vorzugsweise der Kindheit, da diese als "unschuldig" bzw. weitgehend "unbelastet" erinnert wird. Ich würde also versuchen, einen gewissermaßen "kindliche/Jugendliche" Verbindung zu diesem Ort zu finden und von dort aus versuchen auf den Namen zu schließen. Das dürfte anhand der vorliegenden Informationen aber sehr, sehr schwer werden.
J.Hypolite schrieb:24 jährige Frau im Besitz einer "grosskalibrigen" Waffe welche zudem eine nachgebaute Kopie der Original Browning von Herstal Belgien war. Mit teilweise weggeätzer Serien Nummer. Eine Para-Militärwaffe welche möglicherweise schon im Ex-Jugoslawien "Bürgerkrieg" oder im Irak Menschen getötet hat. Selten begehen Frauen mit einer Waffe Selbstmord. Noch dazu in dieser Art und Weise: Stirnschuss.
Das hatte ich auch schon angeführt/angedacht. Frauen entscheiden sich in den allermeisten Fällen eher für sog. "weiche" Methoden z.B. Tabletten. Schusswaffen kommen sehr selten vor, kommen aber vor. Dann sehe ich das mit der Schussposition auch mit Skepsis. Ein Schuss direkt in die Stirn ist bei Suiziden mit Schusswaffe schon unabhängig vom Geschlecht ziemlich rar. Eher wird die Schläfe oder ein Schuss in den Mund/Rachen gewählt, ebenfalls selten ein Genickschuss. Es war auch nicht ganz einfach in der Ausführung. Sie mußte die Waffe in eine "unnatürliche" haltung bringen und mit dem Daumen abdrücken. Sehr bemerkenswert das Ganze.
J.Hypolite schrieb:Mit einer Hand gehalten wird diese Pistole nach dem Schuss mit grosser Wahrscheinlichkeit aus der Hand geschleudert, wie auch Waffenexperten dies aus jahrelanger Erfahrung vermuten.
Es bleibt natürlich eine Restwahrscheinlichkeit.
Auch das ist bemerkenswert. Ebenso die Tatsache, dass bei unterstellter Abgabe von gleich zwei Schüssen durch die selbe Person keinerlei Schmauchspuren an der Hand zurückblieben. Restwahrscheinlichkeit, nicht auszuschließen, aber mehr nicht.
J.Hypolite schrieb:Ich denke ebenfalls dass JF (prioritärer Kandidat) alle Labels selbst entfernt hat, evtll zusammen mit einer 2.Person. Wo und Wann?
Können wir hier ehrlicherweise nicht beantworten. Nicht zu vergessen der Rollkoffer und das 2. schöne colourful Paar Schuhe, beide Artikel standen noch am Do. morgen im Zimmer (Aussage Zimmerservice).
Korrekt, sehe ich auch so. Und wie geschrieben, ich kann mir nicht vorstellen, dass Herstellernamen vor dem Verkauf von Schuhsohlen geschliffen werden. Wäre mir zumindest absolut neu.
J.Hypolite schrieb:Ich habe dies der Vollständigkeit halber eingetragen. Nicht nur die Zeugenaussagen der beiden Rezeptionnisten auch viele andere leiden 22
Jahre später an Erinnerungslücken. Was haben die beiden 1995 der Polizei ausgesagt? Dasselbe?
Das würde mich natürlich auch brennend interessieren. Gibt es eigendlich -von der Exhumierung mal abgesehen- noch irgendwelche Bemühungen der Behörden, den Fall öffentlich in Gang zu halten ? Z.B. bei einem norwegischen Aktenzeichen XY oder ähnlich ? Ist da was bekannt ?
J.Hypolite schrieb:Ich bin fast sicher dass sich in nächster Zukunft etwas Licht ins Dunkel im Falle von JF tunwird. Also dran bleiben.
das werde ich sicher.
Grasmücke schrieb:Warum eigentlich? Ich habe, wenn ich allein im Hotel war, immer nur eine bekommen; zwei nur dann, wenn wir auch zu zweit sind.
Das ist wahrscheinlich bei diesem Hotel ein Standard gewesen, damit ein später eintreffender Gast für das gleiche Zimmer nicht noch einmal zur Rezeption muß. Ich weiß es natürlich nicht. Aber ungewöhnlich finde ich das jetzt auch nicht unbedingt. Ungewöhnlich finde ich eher folgendes: Nur das Opfer mußte sich an der Rezeption anmelden. Wenn das Zimmer auf zwei Personen läuft, der Herr in der Nähe von JF tatsächlich zu ihr gehörte, mußte er sich dann nicht auch anmelden ? Ist das nicht Vorschrift ? Könnte das ein Anhaltspunkt dafür sein, dass dieser Mann NICHT die Begleitung des späteren Opfers war ?