Die Plaza Frau

Slaterator schrieb:Erstaunlich, dass JF soviel Trinkgeld für ein trauriges, kaltes Schrumpelwürstchen mit pelzigem Kartoffelsalat und Tütenketchup/Senf springen ließ. Ich hätte den Teller direkt zurückgehen lassen...

Da könnte ich mir vorstellen, dass das hohe Trinkgeld eine Art Hilferuf war....., dass das Schrumpelwürstchen konterminiert war, kann ich mir auch nicht so recht vorstellen, wohl aber, dass es i-einen, wenn auch wahrscheinlich sehr verqueren, "höheren" Sinn hatte...., also dass Essen von dem Teil zweitrangig war....., sie hat ja auch kaum was angerührt davon, aber das Mischen von Senf und Ketschup war ihr wichtig.... Warum hätte sie das tun sollen, wenn sie eh fast nix davon essen wollte?

Lighthouse60 schrieb:Fazit: Nach meiner Auffassung spricht der Verschlusszustand zwar für einen Suizid, aber es ist zumindest theoretisch möglich, die doppelte Verriegelung von außen ggfls. auch mit anderen Werkzeugen oder Methoden herzustellen – insbesondere wenn zuvor der Zugang zum Hotelzimmer möglich war.

Danke das Du Dir die Mühe gemacht hast, die von vielen (inklusive meiner Wenigkeit) hier vemutete Manipulationsmöglichkeit zu recherchieren und einzubringen. Losgelöst davon möchte ich auch nochmals betonen, dass die Annahme der doppelt verschlossenen Zimmertür durch die Ermittler scheinbar ausschließlich auf den Aussagen der Sicherheitsleute basiert. Denn die Tür wurde nicht erst im Beisein der Beamten geöffnet. Von daher ist es ohnhin fraglich, warum sich die Ermittler so stark auf diese Annahme verlassen haben, sogar zu einem Hauptbeleg für die Suizidtheorie haranzogen.

IamSherlocked schrieb:Da könnte ich mir vorstellen, dass das hohe Trinkgeld eine Art Hilferuf war.....,(...) dass es i-einen, wenn auch wahrscheinlich sehr verqueren, "höheren" Sinn hatte...., also dass Essen von dem Teil zweitrangig war..... (...)

Einen Hilferuf hätte sie durch Trinkgeld nicht bewirken können. Dazu hätte sie z.B. etwa eine Botschaft auf den Geldschein schreiben müssen. Wenn sie im Zimmer allein war, hätte sie den/die Überbringer(in) auch einfach ansprechen können. Im Trinkgeld erkenne ich also derzeit keinen Sinn. Warum sie das sehr, sehr teuer bezahlte "Schrottbite" dann nichteinmal anrührte, ist ebenso ein Rätsel. Also als Hilferuf war das alles untauglich. Und einen Sinn in der Kombination aus Betsellung, zu hohem Trinkgeld und nur ein paar Happen essen, dann Stehenlassen erkenne ich auch derzeit nicht. Zumindest fällt mir nichts ein. Hast Du eine Idee dazu, abgesehen vom Hilferuf ?

@Slaterator
OT: Dein Beitrag steht hier gerade ( bei mir) 3x......, da spinnt entweder das Internet, Allmy oder mein Lappi. :D

Slaterator schrieb:Hast Du eine Idee dazu, abgesehen vom Hilferuf ?

Eine Idee hätte ich, die ist aber sehr gewagter Spekulatius.... Senf ist gelb, Ketschup ist rot, die Wurst war relativ dunkelbraun, was man mit viel guten Willen ;) als schwarz deuten könnte..... was ergeben diese 3 Farben? Die Flaggen entweder von Deutschland oder von Belgien. Da sie aber Senf und Ketschup mischte..... laut Farbenlehre würde das am ehesten Grün ergeben ....., da weiß ich aber auch nicht mehr weiter.... Jamaika wird sie wohl kaum gemeint haben....., und ich habe auch den Kartoffelsalat farblich nicht mit einbezogen... ;)

Ja, wie gesagt, recht gewagt....., aber wir wären damit wieder halbwegs bei Deutschland oder/und Belgien...

IamSherlocked schrieb:OT: Dein Beitrag steht hier gerade ( bei mir) 3x......, da spinnt entweder das Internet, Allmy oder mein Lappi. :D

Bei mir nur 1x. So wie es sein soll...

IamSherlocked schrieb:Eine Idee hätte ich, die ist aber sehr gewagter Spekulatius....
(...)
Ja, wie gesagt, recht gewagt....., aber wir wären damit wieder halbwegs bei Deutschland oder/und Belgien...

Nein, ist wirklich zu gewagt. Zumal die Nationalflagge eigentlich nichts als "Zeichen" für die Nachwelt wert ist. Nein, ich denke, das können wir getrost verwerfen.

Die Sache mit dem preparierten Essen hat auch einen großen Haken.
Die Zimmertür wurde das letzte Mal Freitag vormittags von außen geöffnet.
JF muss also einen möglichen Täter selbst ins Zimmer gelassen haben.
Wie hätte sie das tun sollen, wenn sie k.o. in der Ecke liegt?

Ich glaube, wir denken oft viel zu kompliziert.
Vorraus gesetzt, sie wurde tatsächlich betäubt, stelle ich mir das alles viel einfacher vor.
Jf hat eben mit dem Essen begonnen. Es klopft an der Tür. Arglos öffnet sie.
Vielleicht hat sie ja auch jemanden erwartet.
Der Täter packt sie und hält ihr ein mit Chloroform o.ä. getränkten Lappen vors Gesicht und
drängt sie gleichzeitig zurück ins Zimmer.
Tür wieder zu und JF wird bewusstlos. Das ganze wäre so schnell gegangen, dass niemand
etwas bemerkt hätte.

Ist bekannt auf welchem Weg das Hotbite bestellt wurde? Gab es eine Servicenummer unter der Essensbestellungen für die Zimmer getätigt werden konnten oder wurde über die Rezeption bestellt? Und welchen Weg nahm die Bestellung von der Rezeption aus?

Rein theoretisch wäre es ja möglich, dass interne Gespräche im Hotel hätten abgehört werden können.

Und das Hotbite wurde vielleicht nicht zu Ende gegessen weil etwas dazwischen kam, vielleicht hat die Frau auch bemerkt dass etwas mit dem Essen nicht in Ordnung war, vielleicht wurde kurz nach der Anlieferung ein zweites Mal geklopft und die Ereignisse überschlugen sich.

IamSherlocked schrieb:Eine Idee hätte ich, die ist aber sehr gewagter Spekulatius.... Senf ist gelb, Ketschup ist rot, die Wurst war relativ dunkelbraun, was man mit viel guten Willen ;) als schwarz deuten könnte..... was ergeben diese 3 Farben? Die Flaggen entweder von Deutschland oder von Belgien. Da sie aber Senf und Ketschup mischte..... laut Farbenlehre würde das am ehesten Grün ergeben ....., da weiß ich aber auch nicht mehr weiter.... Jamaika wird sie wohl kaum gemeint haben....., und ich habe auch den Kartoffelsalat farblich nicht mit einbezogen... ;)

Ja, wie gesagt, recht gewagt....., aber wir wären damit wieder halbwegs bei Deutschland oder/und Belgien...

der lustigste und originellste Beitrag den ich bis jetzt hier in allmy je geh gelesen hab. You made my day.

Lighthouse60 schrieb:Wenn ein möglicher Täter sich durch eine kopierte Karte Zutritt zum Raum verschafft hat oder sich bereits im Raum befindet, müsste es grundsätzlich möglich sein, den Türgriff so zu manipulieren, dass eine Verstellung des Türgriffes von außen möglich ist. Wie das gemacht wird, zeigt folgendes Video. Hier wird der Türgriff zwar nach unten gezogen, aber was spricht dagegen, die Zugbewegung seitlich durchzuführen ?

Nichts spricht dagegen. Ich hatte die Türklinken-Angel bereits vor geraumer Zeit erwähnt, mit einer kleinen Variation: Wenn sich der Täter zunächst innen im Zimmer befindet, muss er nicht mit einer Zugbewegung "angeln", sondern kann die Schnur der Angel mit ein, zwei Törns um die Türklinke wickeln und sie somit anschließend von außen in jede Richtung bewegen. Nach vollbrachter Manipulation lässt er einfach ein Ende der Schnur los und zieht die Schnur unter der Tür weg.

VanDusen schrieb:Ich hatte die Türklinken-Angel bereits vor geraumer Zeit erwähnt, mit einer kleinen Variation: Wenn sich der Täter zunächst innen im Zimmer befindet, muss er nicht mit einer Zugbewegung "angeln", sondern kann die Schnur der Angel mit ein, zwei Törns um die Türklinke wickeln und sie somit anschließend von außen in jede Richtung bewegen. Nach vollbrachter Manipulation lässt er einfach ein Ende der Schnur los und zieht die Schnur unter der Tür weg.

Ja, so ist es. Selbst ein Laie müsste das mit ein wenig Übung hinbekommen. Erstaunlich, dass die Kripos diese Möglichkeit nicht in Betracht zieht.

Auf dem hier veröffentlichten Foto Nr. 77 erkennt man, dass sich rechts neben der Zimmertür eine verschraubte Abdeckung befindet. Es wäre sicher interessant zu erfahren, ob es diese verschraubten
Abdeckungen auch neben anderen Türen des Hotels gab und weshalb sie angebracht wurden. Vielleicht kann hier jemand der Hotelexperten etwas dazu sagen.

https://www.allmystery.de/bilder/km131712-77

Der bauliche Hohlraum, der sich hinter dieser Abdeckung befinden könnte würde hinter dem Einbauschrank im Eingangsbereich des Zimmers liegen.

IamSherlocked schrieb:Da könnte ich mir vorstellen, dass das hohe Trinkgeld eine Art Hilferuf war....., dass das Schrumpelwürstchen konterminiert war, kann ich mir auch nicht so recht vorstellen, wohl aber, dass es i-einen, wenn auch wahrscheinlich sehr verqueren, "höheren" Sinn hatte...., also dass Essen von dem Teil zweitrangig war....., sie hat ja auch kaum was angerührt davon, aber das Mischen von Senf und Ketschup war ihr wichtig.... Warum hätte sie das tun sollen, wenn sie eh fast nix davon essen wollte?

Vielleicht hat sie die Chips aus der Minibar da rein getunkt, nachdem die Schrumpelwurst nicht so lecker war. ;)

Dass das Essen mit Betäubungsmitteln versetzt war, erscheint mir auch unlogisch.
Dann hätte man ja auch Gift nehmen können und sich die ganze Sauerei mit dem Kopfschuss sparen können.
Leider fehlen uns soviele Informationen, dass es ein ewiges Rätselraten bleiben wird. Ich glaube allerdings, das soll auch so bleiben, denn die Ermittlungen sind schon mehr als fragwürdig gelaufen. Interessant wäre zu wissen, wurde das Essen erst falsch geliefert weil sie aus einem anderen Zimmer bestellt hat (so dass der Zimmerservice auf dem Telefondisplay die Zimmernummer sah und sich diese notiert hat statt es zu 2805 zu bringen)? Aber auch darüber werden wir leider nichts erfahren, außer irgendwann brechen die Hotelmitarbeiter mit Maulkorb doch ihr Schweigen.

IamSherlocked schrieb:Eine Idee hätte ich, die ist aber sehr gewagter Spekulatius.... Senf ist gelb, Ketschup ist rot, die Wurst war relativ dunkelbraun, was man mit viel guten Willen ;) als schwarz deuten könnte..... was ergeben diese 3 Farben? Die Flaggen entweder von Deutschland oder von Belgien. Da sie aber Senf und Ketschup mischte..... laut Farbenlehre würde das am ehesten Grün ergeben ....., da weiß ich aber auch nicht mehr weiter.... Jamaika wird sie wohl kaum gemeint haben....., und ich habe auch den Kartoffelsalat farblich nicht mit einbezogen... ;)

Aber da kommt doch keiner drauf. :D
Selbst wenn J.F drauf gekommen wäre, da müsste ja Einstein die Teller abserviert haben. Tatsächlich hat aber tagelang NIEMAND die Teller abserviert, was noch viel merkwürdiger ist.

Nala-Nyna schrieb:Aber da kommt doch keiner drauf. :D

Ich schon.... :D

Aber stimmt schon, ist Quatsch. War ja auch nicht total ernst gemeint. ;)

meermin schrieb:Und das Hotbite wurde vielleicht nicht zu Ende gegessen weil etwas dazwischen kam, vielleicht hat die Frau auch bemerkt dass etwas mit dem Essen nicht in Ordnung war, vielleicht wurde kurz nach der Anlieferung ein zweites Mal geklopft und die Ereignisse überschlugen sich.

Dass mit dem Essen etwas nicht in Ordnung war, denke ich eher nicht. Also wenn schon geschmacklich, aber nicht in Hinblick auf Manipulation. Allerdings wäre es möglich, dass jemand die Lieferung des Hotbites beobachtet hat, oder irgendwas abgehört und diese Gelegenheit genutzt hat. Ein zweites Mal klopfen und vorgeben, es ginge nochmal um die Bestellung, dazu die Sicherheit, dass die Frau zu der Zeit definitiv im Zimmer ist.

Eine Hotelmitarbeiterin sagte ja irgendwas über besonders hübsche Schuhe aus, die sie im Zimmer gesehen hat. Kann man auch irgendwo nachlesen, ob bekannt ist, welche Kleidung JF trug, als sie den Hotbite in Empfang nahm? War sie so gekleidet wie beim Auffinden ihrer Leiche? Natürlich könnte man sie im Nachhinein auch anders gekleidet haben, mir ist nur entgangen, ob das überhaupt thematisiert worden ist.

Mr. F hatte absolut die Möglichkeit Ketchup- oder Senf-Tütchen auszutauschen.

Nala-Nyna schrieb:Tatsächlich hat aber tagelang NIEMAND die Teller abserviert, was noch viel merkwürdiger ist.

Mich selbst zitierend: Haben die da kein Personal?
Lassen die Essensreste schimmeln?

Wie lange gammelte das Zeug da noch mal herum? Das wundert mich wirklich!

lullaby69 schrieb:Mr. F hatte absolut die Möglichkeit Ketchup- oder Senf-Tütchen auszutauschen.

Ich meine hier vor kurzem gelesen zu haben, dass Mr. F die Tür gar nicht öffnete, als der Hotbite zunächst zu ihm geliefert werden sollte, da er zu der Zeit gar nicht im Zimmer war. Vor "kurzem" allerdings auch ein dehnbarer Begriff, zu Beginn des Threads wurde noch häufig die These vertreten, der Gast könne für JF das Essen bestellt haben als "Henkersmahlzeit", bis dann später der Artikel nochmals gründlich durchgegangen wurde und dort anscheinend geschildert wurde, wie es zu dieser Verwechslung kam und dass die Bestellung von JFs Zimmer ausging sowie dass Herr F. in seinem eigenen Zimmer nicht anwesend war.

Nala-Nyna schrieb:Wie lange gammelte das Zeug da noch mal herum? Das wundert mich wirklich!

Ich bitte Dich. Freitagabend bestellt und geliefert. An der Tür draußen dann das "Bitte nicht stören"-Schild. Samstagabend der Knall.

Wer hätte denn da wann abräumen sollen?

MfG

Dew

Dew schrieb:An der Tür draußen dann das "Bitte nicht stören"-Schild.

Mist, ich hatte das Schild vergessen, tut mir leid :(

Die elektronische Schließanlage des Hotels hat aufgezeichnet, dass JF nach einer vermutlich längeren Abwesenheit am Freitag, den 02. Juni 1995 um 08:50 Uhr das Zimmer 2805 betrat. Wo JF sich in dieser Zeit aufgehalten hat, ist eines der größten Rätsel dieses Falles. Nehmen wir an, JF hat das Hotel verlassen und bei der Rückkehr zum Hotel öffentliche Verkehrsmittel benutzt, so stellt sich die Frage, lässt sich eventuell eingrenzen, welche Verbindungen sie benutzt hat ?

In der Nähe des Hotels befinden sich zahlreiche Haltestellen und Bahnhöfe. Der Busbahnhof „Bussterminalen Groenland“ kann zu Fuß vom Hotel aus in 4 Minuten erreicht werden. Der Hauptbahnhof “Oslo Sentralstasjon“, der U-Bahnhof “Goenland T-Bane“ und „Brugata Trambahnen“ sind ca. 6 Minuten entfernt. Das Hotel liegt also im Zentrum des Verkehrsnetzes. Wenn JF ihr Hotelzimmer ohne weitere Verzögerungen aufgesucht hat, ist sie vermutlich zwischen ca. 8:41 Uhr bis 08:43 Uhr bei einer dieser Haltestellen oder Bahnhöfe ausgestiegen. Für den Weg vom Eingang des Hotels bis zum Zimmer wurden 3 Minuten berücksichtigt. Mit dem Zeitfenster von 08:35 bis 08:45 Uhr habe ich zahlreiche ältere Fahrpläne durchsucht – in der Hoffnung, dass diese mit dem Stand 1995 noch einigermaßen übereinstimmen. Hier ein Bespiel von der Wayback-Maschine:

https://web.archive.org/web/20050829012629if_/http://www.trafikanten.no:80/
(im Menü auf „Tabeller“ und „Oslo Sporveisruter“ klicken)

Die Durchsicht der Pläne hat erwartungsgemäß ergeben, dass aufgrund der Verkehrsdichte viele mögliche Verbindungen in Frage kommen und einige wenige ausgeschlossen werden können. Relativ gut passten die Linien 4 Kolsås-Bergkrystallen, 5 Vestli-Storo und 37 Helsfyr-Nydalen. Mit Google-Maps habe ich mir die Strecken angeschaut. Aufgefallen sind mir rechts und links des Weges einige Krankenhäuser und Pflegeheime.

Mein Fazit: Es ist praktisch unmöglich, anhand der Ankunftszeit im Hotelzimmer auf eine mögliche Verbindung zu schließen.

Ich habe mir auch die Ankunftszeiten der Fernbusverbindungen angeschaut, die beim „Bussterminalen Groenland“ eintreffen. Alle Busse treffen dort planmäßig weit vor 22:50 Uhr ein. Vermutlich hat JF also keine Fähre und Bus von D aus benutzt. Was allerdings perfekt mit der Ankunftszeit (Regionalbahn/Bus/Hotel) passt, ist ein Flug von D ab Düsseldorf-Oslo (evtl. auch München-Oslo).