Nepeta schrieb:Auch ich halte das Oslo Plaza für eine Falle, in die sie hineingetappt ist. Sie müssen sie aufgestöbert haben. Wäre schon interessant, was die Unbekannten dort als Köder ausgelegt haben: Ein Mann? Geld? Freiheit? Alles?
Theoretisch brauchte es keinen Köder. Es wäre ausreichend gewesen, über die Absicht von JF Kenntnis zu haben, zum Zeitpunkt X in Hotel Y abzusteigen. Dann hätte man genug Zeit gehabt, dass Hotel in eine "Falle" zu verwandeln. Ob dazu genug Zeit vorhanden war, steht jedoch auf einem ganz anderen Blatt. Wir müßten ersteinmal definitiv wissen, wer überhaupt an einem solchen Kapitalverbrechen beteiligt gewesen sein könnte. Es ist mMn schon ein großer Unterschied, ob hier ein aktiver Geheimdienst, ein ehemaliger Geheimdienst bzw. dessen Ex-Mitarbeiter, eine professionelle Verbrecherorganisation, semiprofessionelle Verbrecherorganisation, nur ein paar recht unprofessionelle Verbrecher, ein Einzeltäter am Werk war(en).
J.Hypolite schrieb:Dass die angeblich in Brüssel wohnende Person, im VG Artikel von L.C.W. als Mr.F bezeichnet, sich widersprüchlich verhielt, geht aus dem geschilderten Treffen mit dem VG Journalisten hervor. Ob sich das Treffen aber wirklich so abspielte wie im VG Artikel wiedergegeben, kann ich nicht beurteilen. (...)
Da gebe ich Dir natürlich Recht. Aber theoretisch kann ohne Kenntnis der Ermittlungsakten und der tatsächlichen Vorgehensweise und damit Aussage von Mr. F. dazu so ziemlich alles angezweifelt werden. Alle Informationen aus diesem Thread stammen überwiegend von VG und der Dokumentation. Es gibt dann noch ein paar Artikel anderer Quellen und interessante aber unbewiesene Infos von Usern aus anderen Foren. Also stehen wir rein faktisch quasi bei zero, wenn wir alles von VG bzw. L.C.W. anzweifeln.
J.Hypolite schrieb:Ich möchte auf Deinen Hinweis "die Anwesenheit eines -damals- investigativ arbeitenden Journalisten" (dabei denkst Du an Mr.F) nochmals die Frage aufwerfen inwieweit wir dies wirklich als Fakt ansehen können. Diese Sache wurde hier schon besprochen und analysiert und es stellte sich heraus dass user @VanDusen dies im Gespräch mit einer Userin (wenn ich dies richtig in Erinnerung habe) aus dem Russen Forum "Yaplakal" herausgefunden hatte.
Das kann eigentlich nur L.C.W. selbst beantworten. Da sich der mysteriöse Mr. F. nie in Wort, Bild und namentlich zu erkennen gegeben und eine Aussage dazu getätigt hat, müßten wir entweder entsprechende Nachweise dafür von L.C.W. bekommen oder ihm vertrauen.
TatzFatal schrieb:Aber deswegen auch Gegenstände wie z.B. ihren Föhn entsorgen? Dann ergibt sich die Frage wohin mit den ganzen Sachen? In einem öffentlichen Mülleimer Föhn, Bürste, Handtasche ect. entsorgen wäre arg auffällig, und dient nicht zum Zweck unerkannt durch Oslo zu schlendern. (...)
Das ist klar. Ich sprach deshalb auch nur über die Gründe dafür, eine gefälschte Identität zu benutzen. Und weil es eben so interessante Gesamtumstände sind, halte ich eine Fremdeinwirkung/Verwicklung in diesen Fall für sehr viel wahrscheinlicher, als das JF allein gahandelt und sich selbst gerichtet haben könnte.
TatzFatal schrieb:Hm, 1995, gut gekleidete Frau auf Dienstreise, durchsuchen die Grenzer da groß nach Waffen? Vielleicht wusste sie gar nichts von der Waffe in ihrem Koffer, vielleicht war sie überhaupt nicht alleine unterwegs. Auch diese Variante ist möglich. Da sind einfach viele Varianten möglich.
Warum sollte sie anders behandelt werden, als andere Personen ? Wenn sie z.B. ein Flugzeug zur Einreise nutzte, wird sie -wie alle anderen auch- eine Personenkontrolle und Gepäckdurchleuchtung überstanden haben. Es wäre mit diesem Schießeisen ein echtes Wagnis, eine solche Kontrolle passieren zu wollen. Egal ob mit Businesskostüm oder Schlabbershirt. Unmöglich ist es zwar nicht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es Teil eines Planes war. Wenn sie nicht allein unterwegs war, hätte die andere Person das gleiche Risiko gehabt. Es ist also ein ähnlich hohes Entdeckungsrisiko. Selsbt wenn diese Person nicht wußte, dass man ihr eine Riesenknarre ins Gepäck gemogelt hatte. Aber auch das wäre schwierig. Nein, ich denke, die Waffe wurde erst in Oslo übergeben oder aber untergeschoben.
Lighthouse60 schrieb: Der Besitz einer bspw. im Gepäckraum eines Fernreisebusses vom Zoll gefundenen separaten Tasche kann verleugnet werden. Das Risiko einer Entdeckung ist auf diesem Weg vergleichsweise gering. Neben einem Koffer benutzte JF eine kleine Reisetasche der Marke Travelite. Ich vermute, dass sie die Waffe mit dieser Tasche transportiert hat.
Es stellt sich die Frage, warum sie überhaupt so eine Waffe transportiert haben sollte. Klar, wenn es Teil ihres Suizidplanes war, könnte man meinen schon. Aber warum dann exakt diese Waffe ? Irgendeine funktionstüchtige Waffe war sicher nicht so schwer vor Ort zu bekommen. Und es hätte ja fast jede "scharfe" Waffe den angedachten Zweck erfüllen können. Warum mußte es also eine so stark unkenntlich gemachte, großkalibrige Kriegswaffe sein ? Ich persönlich meine, zum Verwischen von Spuren brauchte es eine so veränderte Waffe nicht. Keine Waffe, die sie spontan auf dem Schwarzmarkt hätte erwerben können, hätte keine Rückverfolgbarkeit auf ihr "echtes Leben" also ihre tatsächliche Identität möglich gemacht. Anonym beim Dealer gekauft, hätte dieser auch nicht mehr zu JF sagen können als das, was ohnehin bekannt ist. Für mich ist die Erklärung jene, dass es ein Kapitalverbrechen war und zur Tarnung eine Waffe beim Opfer verbleiben mußte. Damit diese Waffe keine Spur zu den Tätern legen konnte, wählte man diese sehr stark veränderte (anonymisierte) Waffe. Alles in der Hoffnung, es würde beim angenommenen Suizid ohnehin keiner so genau hinschauen. Hätte ja auch fast geklappt.