Die Plaza Frau
04.01.2018 um 19:15Für mich ist weiterhin absolut rätselhaft, wieso es die Frau geschafft hat, ohne Identitätsnachweis und Zahlungssicherung in diesem Hotel überhaupt einzuchecken, geschweige denn sich 3 Tage und 3 Nächte mehr oder weniger unbehelligt dort aufzuhalten.
Fakt ist ja offenbar, dass sie keinen Pass vorzeigen musste. Sie hat auch auf dem Anmeldezettel keine Pass-Nr. notiert. Warum nicht? Diese Pass-Nr. hätte sie sich genauso ausdenken können wie alle anderen Angaben über ihre Person.
Soweit ich weiß, ist im deutschen Reisepass die Wohnanschrift nicht notiert, oder war es zumindest 1995 nicht. Wie sieht es da mit den Pässen anderer Länder aus, ist da die Wohnanschrift aufgeführt? Auf jeden Fall ist das Geburtsdatum im Pass notiert, wenn das auf dem Anmeldezettel falsch angegeben war, wäre das in dem Moment aufgeflogen, wo sie um Vorzeigen ihres Passes gebeten worden wäre.
Wusste sie also schon vorher, dass sie den Pass nicht würde vorzeigen müssen und konnte deshalb einen (eventuell) falschen Namen und ein (mit ziemlicher Sicherheit) falsches Geburtsdatum hinschreiben? Oder hatte sie einen falschen Pass dabei, der mit den Angaben im Anmeldeformular übereinstimmte und den sie ohne weiteres hätte vorzeigen können?
War es Zufall, dass die Frau ausgerechnet zu der Tageszeit eingecheckt hat, wo an der Rezeption der meiste Betrieb herrschte, nämlich abends um 22.40 Uhr? Laut dem VG-Artikel war zu dieser Zeit an der Rezeption regelmäßig um diese Zeit so viel los, weil die letzten Flüge von mehreren Fluggesellschaften ziemlich zeitgleich am Osloer Flughafen eintrafen und alle Personen aus diesen Flügen, die im Oslo Plaza übernachten wollten, auch ziemlich zeitgleich im Hotel ankamen. Wusste die Frau eventuell davon, dass es um diese Zeit etwas unübersichtlich zuging an der Rezeption und hat das ausgenutzt, um anonym und ohne Kosten ein Zimmer zu bekommen? Woher hätte sie davon wissen können?
Ein kleiner Widerspruch ist mir noch aufgefallen.
Der VG-Artikel sagt folgendes:
"When Jennifer Fergate checked into the Oslo Plaza at 10:40 p.m. on Wednesday 31 May, the reception area was full of newly arrived guests.
"It was often busy at that time because the last flights of the day for SAS, KLM and British Airways landed almost simultaneously at Fornebu. If passengers took taxis into town, we’d see them soon after," says Evy Tudem Gjertsen, who was the front desk supervisor at the time.
That Wednesday night was even more hectic than usual.
We check old newspaper archives and find out why: the strike.
Many police officers were on strike, including some in the passport control at Fornebu, Norway’s main international airport. Just one passport officer was on duty that Wednesday night.
"I remember there was a long queue of guests," recalls Sascha René Anonsen, an Oslo Plaza receptionist that evening. "It was all about assigning rooms as quickly as possible. We mustn’t keep the guests waiting.""
Auf deutsch:
"Als Jennifer Fergate um 22:40 Uhr am Mittwoch, den 31. Mai, im Oslo Plaza eincheckte, war der Empfangsbereich voller neu angekommener Gäste.
"Es war oft viel Betrieb um diese Zeit, weil die letzten Flüge des Tages von SAS, KLM und British Airways fast gleichzeitig in Fornebu landeten. Wenn die Passagiere dann per Taxi in die Stadt fuhren, sahen wir sie etwas später bei uns," sagt Evy Tudem Gjertsen, die zu der Zeit Empfangschefin war.
Dieser Mittwoch Abend war sogar noch hektischer als üblich.
Wir forschen in alten Zeitungen und entdecken, warum: der Streik.
Viele Polizeibeamte beteiligten sich am Streik, auch die von der Passkontrolle in Fornebu, Norwegens wichtigstem internationalen Flughafen. Nur ein einziger Beamter der Passkontrolle war an diesem Mittwoch im Dienst.
"Ich erinnere mich, dass die Gäste in einer langen Schlange anstanden," erinnert sich Sascha Rene Anonsen, Angestellter am Empfang des Oslo Plaza an diesem Abend. "Es drehte sich alles darum, die Zimmer schnellstmöglich zuzuweisen. Wir durften die Gäste nicht warten lassen.""
Es wird also behauptet, dass an dem fraglichen Abend die Schlange der Gäste besonders lang gewesen sei, weil am Flughafen die Passkontrolle nur mit einem einzigen Beamten besetzt war. Das ist aber unlogisch, denn dann war die Passkontrolle am Flughafen ein Nadelöhr, durch das nur jeweils ein Passagier gelangen konnte. Wie viele Beamte waren normalerweise im Dienst? Vielleicht drei oder vier? Dann gelangten normalerweise 3-4mal mehr Passagiere gleichzeitig durch die Passkontrolle als an diesem Mittwoch. Das bedeutet, dass der Andrang an der Rezeption an normalen Tagen 3-4mal heftiger und die Wartezeit für die Gäste beim Einchecken ins Hotel 3-4mal länger dauern würde, als an diesem Mittwoch, wo aus dem Flughafen nur ein dünner Strom von abgefertigten Passagieren in die Stadt und ins Hotel tröpfelte. Die Ankunft der Gäste müsste sich an diesem Abend also zeitlich deutlich entzerrt haben gegenüber dem normalen Ablauf.
Warum will sich der Angestellte an der Rezeption dann aber an eine besonders lange Warteschlange erinnern? Woher sollen diese Gäste alle auf einmal gekommen sein?
Fakt ist ja offenbar, dass sie keinen Pass vorzeigen musste. Sie hat auch auf dem Anmeldezettel keine Pass-Nr. notiert. Warum nicht? Diese Pass-Nr. hätte sie sich genauso ausdenken können wie alle anderen Angaben über ihre Person.
Soweit ich weiß, ist im deutschen Reisepass die Wohnanschrift nicht notiert, oder war es zumindest 1995 nicht. Wie sieht es da mit den Pässen anderer Länder aus, ist da die Wohnanschrift aufgeführt? Auf jeden Fall ist das Geburtsdatum im Pass notiert, wenn das auf dem Anmeldezettel falsch angegeben war, wäre das in dem Moment aufgeflogen, wo sie um Vorzeigen ihres Passes gebeten worden wäre.
Wusste sie also schon vorher, dass sie den Pass nicht würde vorzeigen müssen und konnte deshalb einen (eventuell) falschen Namen und ein (mit ziemlicher Sicherheit) falsches Geburtsdatum hinschreiben? Oder hatte sie einen falschen Pass dabei, der mit den Angaben im Anmeldeformular übereinstimmte und den sie ohne weiteres hätte vorzeigen können?
War es Zufall, dass die Frau ausgerechnet zu der Tageszeit eingecheckt hat, wo an der Rezeption der meiste Betrieb herrschte, nämlich abends um 22.40 Uhr? Laut dem VG-Artikel war zu dieser Zeit an der Rezeption regelmäßig um diese Zeit so viel los, weil die letzten Flüge von mehreren Fluggesellschaften ziemlich zeitgleich am Osloer Flughafen eintrafen und alle Personen aus diesen Flügen, die im Oslo Plaza übernachten wollten, auch ziemlich zeitgleich im Hotel ankamen. Wusste die Frau eventuell davon, dass es um diese Zeit etwas unübersichtlich zuging an der Rezeption und hat das ausgenutzt, um anonym und ohne Kosten ein Zimmer zu bekommen? Woher hätte sie davon wissen können?
Ein kleiner Widerspruch ist mir noch aufgefallen.
Der VG-Artikel sagt folgendes:
"When Jennifer Fergate checked into the Oslo Plaza at 10:40 p.m. on Wednesday 31 May, the reception area was full of newly arrived guests.
"It was often busy at that time because the last flights of the day for SAS, KLM and British Airways landed almost simultaneously at Fornebu. If passengers took taxis into town, we’d see them soon after," says Evy Tudem Gjertsen, who was the front desk supervisor at the time.
That Wednesday night was even more hectic than usual.
We check old newspaper archives and find out why: the strike.
Many police officers were on strike, including some in the passport control at Fornebu, Norway’s main international airport. Just one passport officer was on duty that Wednesday night.
"I remember there was a long queue of guests," recalls Sascha René Anonsen, an Oslo Plaza receptionist that evening. "It was all about assigning rooms as quickly as possible. We mustn’t keep the guests waiting.""
Auf deutsch:
"Als Jennifer Fergate um 22:40 Uhr am Mittwoch, den 31. Mai, im Oslo Plaza eincheckte, war der Empfangsbereich voller neu angekommener Gäste.
"Es war oft viel Betrieb um diese Zeit, weil die letzten Flüge des Tages von SAS, KLM und British Airways fast gleichzeitig in Fornebu landeten. Wenn die Passagiere dann per Taxi in die Stadt fuhren, sahen wir sie etwas später bei uns," sagt Evy Tudem Gjertsen, die zu der Zeit Empfangschefin war.
Dieser Mittwoch Abend war sogar noch hektischer als üblich.
Wir forschen in alten Zeitungen und entdecken, warum: der Streik.
Viele Polizeibeamte beteiligten sich am Streik, auch die von der Passkontrolle in Fornebu, Norwegens wichtigstem internationalen Flughafen. Nur ein einziger Beamter der Passkontrolle war an diesem Mittwoch im Dienst.
"Ich erinnere mich, dass die Gäste in einer langen Schlange anstanden," erinnert sich Sascha Rene Anonsen, Angestellter am Empfang des Oslo Plaza an diesem Abend. "Es drehte sich alles darum, die Zimmer schnellstmöglich zuzuweisen. Wir durften die Gäste nicht warten lassen.""
Es wird also behauptet, dass an dem fraglichen Abend die Schlange der Gäste besonders lang gewesen sei, weil am Flughafen die Passkontrolle nur mit einem einzigen Beamten besetzt war. Das ist aber unlogisch, denn dann war die Passkontrolle am Flughafen ein Nadelöhr, durch das nur jeweils ein Passagier gelangen konnte. Wie viele Beamte waren normalerweise im Dienst? Vielleicht drei oder vier? Dann gelangten normalerweise 3-4mal mehr Passagiere gleichzeitig durch die Passkontrolle als an diesem Mittwoch. Das bedeutet, dass der Andrang an der Rezeption an normalen Tagen 3-4mal heftiger und die Wartezeit für die Gäste beim Einchecken ins Hotel 3-4mal länger dauern würde, als an diesem Mittwoch, wo aus dem Flughafen nur ein dünner Strom von abgefertigten Passagieren in die Stadt und ins Hotel tröpfelte. Die Ankunft der Gäste müsste sich an diesem Abend also zeitlich deutlich entzerrt haben gegenüber dem normalen Ablauf.
Warum will sich der Angestellte an der Rezeption dann aber an eine besonders lange Warteschlange erinnern? Woher sollen diese Gäste alle auf einmal gekommen sein?