9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet

MysteryGuy schrieb:Bei Mobiltelefonen liegen die Daten meist auf Flash-Speicher als elektrische Ladung vor. Je nach Typ und Modell ist es sogar bei einfachen Löschvorgängen schon nahezu unmöglich die Daten wiederherzustellen. In den meisten Fällen gelingt eine Wiederherstellung nur per Cloud (BackUp), aber wenn der User die Cloud nicht nutzt oder er die Daten auch dort löscht, dann kann es das schon gewesen sein. Dann sind die Daten eines Mobiltelefons ein für allemal weg.

Vielen Dank für die Info. Jetzt ist mir klar, warum die Daten weg sind. Schade eigentlich.

Aber alleine das Löschen von 130 Filmdateien auf seinem SmartPhone am Tag nach Maëlys' Ermordung bleibt als Indiz, auch wenn man nicht nachweisen kann, was er da gelöscht hat. Der Speicherplatz wird ja nicht ausgerechnet an diesem Tag knapp geworden sein.

Freigeist38 schrieb:Unabhängig das man wie erwähnt dem gestörten ne gewisse macht gibt,würde ich als betroffener ehrlich gesagt garnicht im detail wissen wollen ob und was er genau meinem kind angetan hat .

Doch, ich glaube schon, dass die Angehörigen das wissen müssen. Für sie stellt sich natürlich die Frage, ob Maëlys schnell ums Leben kam, oder ob sie vielleicht noch verletzt im Kofferraum war, als Nordahl fröhlich pfeifend zum Festsaal zurückkam. Sie werden wissen wollen und müssen, ob Maëlys noch Stunden gelebt hat und gequält wurde, und schließlich im Gebirge im Morgengrauen erschlagen wurde. Auch wenn sie inständig hoffen, dass es wenigstens schnell gegangen ist, werden sich die fürchterlichsten Szenarien in ihren Köpfen abspielen.

Und auch die Eltern der Großcousinen wollen aus verständlichen Gründen wissen, was genau passiert ist, denn die Videoaufzeichnung zeigt ja nur einen Teil des Missbrauchs, wie Nordahl zugab. Sie wollen natürlich auch wissen, welche perversen Kerle sich alle an diesem Video aufgegeilt haben.

Freigeist38 schrieb:Ich würde ihm vom knastleben erzählen wie grottenschlecht das essen dort ist(und franzosen sind ja bekanntlich"gourmets")

Ich verstehe, was Du meinst. Man müsste ihm in aller Deutlichkeit sagen, was man von ihm hält, und dass man sich von Herzen wünscht, dass die Einzelhaft bald aufgehoben wird, da auch er aus Gründen der Menschlichkeit Anspruch auf regelmäßige Kontakte zu Mitgefangenen haben müsste. ;)

@Freigeist38
Wie sein Leben hinter Gittern ist, wird er teilweise wohl schon festgestellt haben. Alle anderen Sätze, die man ihm entgegen schleudern könnte, bringen doch nix. Als ob ihn das juckt. Der Typ hat ein Kind getötet, als ob ihn interessiert, dass er erstmal keine Tiere mehr streicheln darf.

Und ich kann gut nachvollziehen, dass die Angehörigen die Wahrheit wissen wollen. Dass sie es nicht ertragen, dass er sich selbst so unschuldig darstellt.
Was man wirklich wissen will oder nicht, muss doch jeder selbst wissen. Und solange man nicht in derselben Situation war, kann man das eh nur theoretisch sagen.

Die Anhörung vor dem Schwurgericht von Isère wurde heute Morgen mit der Anhörung des Brautpaares von Pont-de-Beauvoisin fortgesetzt. Die Party wurde zu einem Alptraum, als Maëlys um drei Uhr morgens verschwand.

Der erste Zeuge Eddy, der Bräutigam aus Pont-de-Beauvoisin, ist ein 40-jähriger Soldat, der Nordahl seit 18 Jahren kennt. Er ist der Cousin von Jennifer De Araujo. „Ich bin wütend auf diese Person, ich habe den Wolf im Schafspelz eingeladen. Es tut mir so leid“, sagte er. Die immense Wut in ihm ist spürbar. "Ich glaube nicht an Gerechtigkeit in Frankreich, weil seine Strafe nie hoch genug sein wird, er hat so viele Familien getroffen. Ich versuche weiterzuleben, zum Glück habe ich eine Familie und einen Job, den ich liebe."

Im Zeugenstand erzählt Eddy von seiner Freundschaft mit Nordahl, „wir haben uns oft gesehen, als ich 30 war“, danach nur noch selten: „Ich hatte mein Leben in Grenoble, wir haben uns manchmal auf Partys gesehen.“ Eine Woche vor der Hochzeit erhält er einen Anruf von einer unbekannten Nummer." Er hatte erfahren, dass ich heiraten würde, ich habe ihn zu einem Apéro eingeladen. Er war immer hilfsbereit, er hatte mein ganzes Vertrauen."

Am Abend der Hochzeit sagt der Bräutigam noch: „Während der Hochzeit sehen wir uns nicht so oft. Wir lachen über alte Fotos. Ich sagte ihm, er könne zum Nachtisch zurückkommen, in der Euphorie der Ehe.“ Dann beschreibt er die Organisation, die Sorge um die Sicherheit, das geschlossene Zimmer, das für die Kinder vorgesehene Kindermädchen und das Undenkbare um 3 Uhr morgens, als sie Maëlys nicht mehr finden können. „Wir glauben es nicht“, erinnert er sich.

Ab dem Hochzeitsabend vermutet Eddy, dass Nordahl mit dem Verschwinden von Maëlys in Verbindung steht. In Eddys Kopf blinken nacheinander die Lichter auf: Zuerst erzählt ihm seine Cousine Jennifer, dass ihre Tochter mit einem seiner hundeliebenden Freunde gesprochen hat, dann merkt er, dass Nordahl nicht mehr im Raum ist, dass er nicht hilft mit der Suche "wie ich ihn kenne, hätte er geholfen, er hätte mit seinen Hunden gesucht."

Eddy nennt den Ermittlern sehr schnell den Namen und die Adresse von Nordahl. "Und dann hat er nicht angerufen, um sich zu erkundigen. Wir haben ihm gesagt, dass er kommen muss. Er meldete sich nicht bei uns, und wenn wir anriefen, erreichten wir nur seinen Anrufbeantworter.

Eddy wusste nicht, dass sich Nordahl geändert hatte, als er ihn zu seiner Hochzeit einlädt. „Ich bin wütend auf einige Freunde, die mich nicht auf Nordahl aufmerksam gemacht haben, denn sie wussten, dass er sich verändert hat, nicht ich. Nordahl geht verabredungsgemäß nach dem Aperitif und kommt um 1 Uhr morgens in Shorts und T-Shirt zurück.

Eddy wendet sich an den Angeklagten: „Wenn man Dich wegen Maëlys nicht festgenommen hätte, was wäre Dein Ziel gewesen? Töten und erneut vergewaltigen?“ Der Angeklagte schüttelt den Kopf. "Du wirst sowieso nichts sagen, du bist ein Feigling."

RA Jakubowicz ergreift das Wort, um Eddy zu den Veränderungen von Nordahl zu befragen, zu seinem Wunsch, an der Hochzeit teilzunehmen. „Es war nicht nur der Wunsch von Nordahl, an der Hochzeit teilzunehmen, es war der Wunsch von dreien?“ Eddy: "Ja." Jakubowicz "Dass er in einem ungepflegten Outfit zur Party kommt, zeugt das von einer gewissen Selbstaufgabe?" Eddy: "Äh, nein.". Der Zeuge setzt sich.

Nordahl steht auf, die Präsidentin stellt ihm ein paar Fragen. Sie fragt ihn, ob er sich darüber geärgert habe, nicht zur Hochzeit eingeladen worden zu sein: „Damals ein bisschen.“Die Präsidentin: "Ein Zeuge hat letzte Woche gesagt, dass Sie diese Ehe kritisiert haben?" Der Angeklagte: "Diese Erinnerung habe ich nicht." Zur Rechtfertigung seines Erbrechens hatte der Angeklagte jedoch vergangene Woche gesagt: "Es lag am Wein, der nicht gut war."

Quelle: https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/proces-lelandais-au-7e-jour-les-maries-et-les-invites-a-la-noce-temoignent-1644266274

Nach meiner Erinnerung hat Nordahl um eine Einladung gebeten. Da mit Tischordnung eingedeckt war, konnte er nur zum Apéro und dann erst wieder zum Dessert.

Es waren ca. 150 Leute eingeladen. Es wird seinen Grund gehabt haben, dass er nicht eingeladen wurde, nämlich, weil er in dem Leben des Brautpaares überhaupt keine Rolle mehr gespielt hat. Ich erinnere mich gut an die Fotos mit dem fröhlich tanzenden Nordahl beim Sektempfang.

Um 1 Uhr nachts kam er wieder. Warum eigentlich? Oder beantwortet sich diese Frage von alleine!

Das Brautpaar wird keinen normalen Hochzeitstag feiern können. Sie werden sich immer daran erinnern, wie grauenhaft diese Hochzeit war.

JamesRockford schrieb:Anspruch auf regelmäßige Kontakte zu Mitgefangenen haben

Sehr schön und treffend formuliert:)

Maifalter schrieb:Wie sein Leben hinter Gittern ist, wird er teilweise wohl schon festgestellt haben. Alle anderen Sätze, die man ihm entgegen schleudern könnte, bringen doch nix. Als ob ihn das juckt. Der Typ hat ein Kind getötet, als ob ihn interessiert, dass er erstmal keine Tiere mehr streicheln darf.

Und ich kann gut nachvollziehen, dass die Angehörigen die Wahrheit wissen wollen. Dass sie es nicht ertragen, dass er sich selbst so unschuldig darstellt.
Was man wirklich wissen will oder nicht, muss doch jeder selbst wissen. Und solange man nicht in derselben Situation war, kann man das eh nur theoretisch sagen.

Teilweise??
Wenn überhaupt nur ansatzweise undschon lange nicht,die sachen die ich aufgeschrieben habe,zu ende gedacht bis fast an sein lebensende!
Paar Jahre ist was anderes als 20 oder mehr!
Ich kann es überhaupt nicht nachvollziehen details wissen zu wollen(zumal es eh schon genug gibt) oder ob sie leiden musste gequält wurde.
Das würde MEIN leid nochmehr vertiefen.
Da habe ich lieber die ungewissheit und hoffnung das sie evt doch ein schnellen tod hatte.
Ja das unschuldig tun und das gefasel mit buddismus etc ist unerträglich!

Und:kein täter denkt an solche sachen wie keine sonne mehr sehen keine umarmungen mehr bequemes bett gutes essen Tiere streicheln..

Aber: sie werden merken und spüren das erst solche banale sachen das leben schön machen und er diese dinge eben nie wieder erleben wird.

Kennt ihr die worte von den Angehörigen des moschee massakers in neuseeland an den täter??
Solltet ihr unbedingt mal reinhören!

Da machen die dem täter klar das sein tat SIE nicht zerstört hat..etc..

Anne-Laure, die Braut hat das Wort: "Ich konnte mir keine Sekunde vorstellen, dass es ein Hochzeitsgast war, der das getan hat. In diesem Sommer wollten wir unser Glück einfach mit unserer Familie und unseren Freunden teilen. Wir konnten uns nicht vorstellen, dass die Dunkelheit des Angeklagten alle zum Narren gehalten hat", sagte sie. Sie kenne den Angeklagten seit zwanzig Jahren, sie habe ihn als "jovialen, feierfreudigen, sich sehr gut in eine Gruppe einfügenden, anpassungsfähigen" Menschen gesehen.

Sie sagt, sie seien sich während der Hochzeit über den Weg gelaufen, er sei "normal, nicht auffallend alkoholisiert gewesen." Sie trifft ihn, als sie nach Maëlys suchen, nichts alarmiert sie an seinem Verhalten. Er sei "normal, natürlich. Ich habe keinen Verdacht. Ich war sicher, dass wir sie finden werden ". Sie war zuversichtlich. Der Anwalt von Joachim De Araujo, Herr Boguet, entgegnet: "Ihr Mann war alarmiert wegen des Angeklagten." Anne-Laure: „Ja, ich weiß, aber ich nicht.“ Es muss gesagt werden, dass Eddy ein Soldat ist und er wahrscheinlich eine andere Wahrnehmung von sogenannten schwachen Signalen hat.

RA Jakubowicz fragt sie, ob sie gesehen hat, dass der Angeklagte mit Maëlys gesprochen habe. Ihr Mann habe dies bereits verneint, und sie habe es auch nichts gesehen.

Quelle: https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/proces-lelandais-au-7e-jour-les-maries-et-les-invites-a-la-noce-temoignent-1644266274

Er war normal und natürlich, nachdem er ein kleines Mädchen in seine Gewalt gebracht hat. Vielleicht war sie noch lebend in seinem Kofferraum, vielleicht bereits vergewaltigt und tot. Aber man merkt ihm nichts an, obwohl nciht einmal eine Stunde vergangen war.

Er wurde mehrfach von der Überwachungskamera aufgenommen, wie er zwischen dem Festsaal und seinem Zuhause hin- und herfuhr. Dann sind da noch die 15 Minuten am Bahndamm. Aber er wird sich wieder an nichts erinnern können, er wird den Kopf nach unten senken, damit niemand seine Mimik sehen kann.

Die Anhörung wird mit der Aussage von Guénaëlle, 27, fortgesetzt. „Ich war auf der Hochzeit und mein damaliger Begleiter zeigte mir den Angeklagten beim Fußballspielen mit Maëlys und er sagte mir, dass sie ihn Onkel nannte.“ Sie sagt es nicht gleich, als Maëlys verschwindet, aber es fällt ihr "wie ein Blitz" wieder ein, als Jennifer von "dem Hundemann" spricht.

Ich bin Kassiererin in Pont de Beauvoisin, in der Nähe des Hauses des Angeklagten“, fährt Guénaëlle fort, „ich wurde sogar an meinem Arbeitsplatz von dem Bruder belästigt. Er kam immer an meine Kasse, obwohl es andere gibt. Ich musste den Job wechseln.“ RA Alain Jakubowicz, Anwalt von Nordahl, erwähnt, dass es einen Prozess gab und dass Sven freigesprochen wurde. Aber der Staatsanwalt legte Berufung ein, erinnert sich der Zeuge.

Die Präsidentin zeigt Fotomontagen, die im Handy des Angeklagten gefunden wurden. Von einer Freundin von Super U, die Guénaëlle kennt, abgewiesen, hatte er eine Fotomontage mit ihrem Gesicht auf Körpern in einer pornografischen Position gemacht. Insgesamt erkennt der Angeklagte „etwa zwanzig“ pornografische Fotomontagen mit den Gesichtern von vier jungen Frauen. RA Jakubowicz wendet sich an seinen Mandanten und spricht ihn wie gewohnt an: „Diese Pornomontagen sind mit Frauenkörpern gemacht?“ Der Angeklagte: „Ja.“ Der Anwalt: "Haben Sie es mit Kindern gemacht?" Anwalt: "Nein".

Quelle: https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/proces-lelandais-au-7e-jour-les-maries-et-les-invites-a-la-noce-temoignent-1644266274

Wenn er die Fotomontagen nicht mit Kindern gemacht hat, ist es wohl halb so schlimm!? Wie krank im Kopf muss jemand sein, der auf die Idee kommt, überhaupt solche Fotomontagen zu machen?

Von dem Prozess gegen Bruder Sven höre ich heute zum ersten Mal. Ich hatte nur gehört, dass man ihn zusammengeschlagen hat, dass er keinen Job mehr findet, und deswegen seinen Namen ändern musste. Diese Leute sind anscheinend immer die Opfer.

Hier noch ergänzend zu der Aussage oben von Anne-Laure, der Braut, als es um die Suche nach Maëlys ging aus einem anderen News Ticker:

Er fragte die Braut: "Welches Kind suchen wir?" bevor er nach der Beschreibung des Kindes, das er gerade getötet hatte, "ah ja, es ist die, mit dem ich über meine Hunde gesprochen habe" hinzufügte.

Quelle: https://www.linternaute.com/actualite/faits-divers/1397255-direct-proces-lelandais-je-suis-desole-le-marie-culpabilise-d-avoir-invite-le-tueur/

Ich habe oben geschrieben, dass es knapp eine Stunde später war. In der Tat waren es 45 Minuten nach dem Verschwinden.

Er ist ein verdammt guter Schauspieler. Die einzige menschliche Reaktion nach seinem Zurückkommen war, dass er sich übergeben musste. Schuld daran war natürlich der billige Wein, den Monsieur nicht vertragen hat.

@Freigeist38
Du hast eine eigene Idee und Vorstellung, was für die Angehörigen richtig wäre und wie sie sich verhalten sollen.

Ja, kann man so machen.

Aber die allermeisten Leute, nämlich alle die, die noch nicht in der Situation waren, wissen nicht, was wäre wenn.

Was die Angehörigen dort zeigen ist durch viele Jahre Leid geprägt mit allen Auswirkungen, die man sich nur vorstellen kann. Das bedeutet, sie sitzen nicht da und überlegen sich, wie machen wir es am besten.
Sie machen es so gut sie können und wie es ihnen und der Situation entspricht.
Da kann man sich nichts vornehmen, um dem Täter irgendwas zu beweisen und zu zeigen.

Und ja, es ist tatsächlich für ganz viele Menschen so, dass Klarheit das Allerwichtigste ist. Egal wie schlimm, Unklarheit ist schlimmer.

Möglich, dass das bei dir nicht zutrifft. Aber auch möglich, dass du völlig anders reagierst, wenn du in so einer Situation wärst (was hoffentlich niemals der Fall sein wird).

Bundeskanzleri schrieb:wäre und wie sie sich verhalten sollen.

Dies habe ich in keinem satz erwähnt noch impliziert!

Bundeskanzleri schrieb:Sie machen es so gut sie können und wie es ihnen und der Situation entspricht.
Da kann man sich nichts vornehmen, um dem Täter irgendwas zu beweisen und zu zeigen.

Dem widersprechen ich auch nicht,ausser:
Doch man kann,aber eben jeder geht anders mit leid kummer hass wut um...

Bundeskanzleri schrieb:Aber auch möglich, dass du völlig anders reagierst, wenn

Möglich,aber sehr unwahrscheinlich,da ich /man sich durchaus der schon bekannten details selber in so eine Situation hineinversetzen kann..

Freigeist38 schrieb:Dies habe ich in keinem satz erwähnt noch impliziert!

Ok, dann nehme ich das zurück.

Freigeist38 schrieb:man sich durchaus der schon bekannten details selber in so eine Situation hineinversetzen kann..

Aber genau das bezweifle ich, weil es eben eine extreme Ausnahmesituation ist.

David, Gast bei der Hochzeit in Pont-de-Beauvoisin, ist der nächste Zeuge. Er sagt: „Es war eine großartige Hochzeit, bis sich alles änderte. Ich sah den Angeklagten beim Aperitif und als er Maëlys Bilder seiner Hunde auf dem Handy zeigte. Da war der Kuchen, wir waren glücklich". Er beschreibt Maëlys als scheu und vorsichtig, der man nicht zu nahe kommen durfte, obwohl wir aus einer Familie stammten“. Er erinnert sich auch daran, dass seine Mutter dem kleinen Mädchen gesagt hat, sie solle „nicht mit Leuten sprechen, die sie nicht kennt“.

Kurz vor drei Uhr morgens änderte sich alles. „Ich ertappe mich dabei, wie ich nachts den Namen von Maëlys rufe. Die Polizei kam und wir wussten nicht, was wir tun sollen. Es war ein komplettes Chaos, wir hätten sie gerne gefunden, aber wir haben sie nicht gefunden. Meine Cousine fragte ihn, ob er ihre Tochter gesehen hat. Er sagte nein. Der Rest sind "Monate in der Hölle, in der Maëlys' Eltern verwelkten.“ Er spricht von einer Flutwelle, die „seine Familie in die Luft gesprengt“ habe.

In den Wochen nach dem Verschwinden von Maëlys erlebte die Familie im Internet eine wahre Welle des Hasses, erklärt David: „Ich erhielt Drohungen, uns wurde gesagt, dass wir eine Familie von Drogenabhängigen und Alkoholikern seien, die nicht in der Lage seien, auf unsere Kinder aufzupassen … “. Einige dieser Nachrichten wurden von Sven, dem Bruder des Angeklagten, gesendet. David erstattete Anzeige, aber die Untersuchung wurde eingestellt, „es war, um uns zu ärgern“.

RA Jakubowicz befragt den Zeugen und diskutiert über die tatsächliche Zeit, als dieser Maëlys zum letzten Mal gesehen hat. Der Anwalt will zweifellos die Aussage des Zeugen in Frage stellen.

15h18. Die Präsidentin bittet Jennifer De Araujo erneut in den Zeugenstand.

Quelle: https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/proces-lelandais-au-7e-jour-les-maries-et-les-invites-a-la-noce-temoignent-1644266274

Ich kann mich gut daran erinnern, wie Bruder Sven der Presse gegenüber die Hochzeitsgesellschaft beschrieb. Verurteilte Sexualstraftäter seien dabei gewesen, Alkoholiker und Drogenabhängige. Sein Bruder sei nur eingeladen worden, um die Gesellschaft den ganzen Abend über mit Drogen zu versorgen.

In der Beliebtheitsskala ist er damit nicht gerade nach oben geschnellt. Manchmal ist es besser, einfach mal die Klappe zu halten.

JamesRockford schrieb:RA Jakubowicz befragt den Zeugen und diskutiert über die tatsächliche Zeit, als dieser Maëlys zum letzten Mal gesehen hat. Der Anwalt will zweifellos die Aussage des Zeugen in Frage stellen.

Diese Passage wurde leider eben erst ergänzt:

RA Jakubowicz befragt den Zeugen und diskutiert über die tatsächliche Zeit, als dieser Maëlys zum letzten Mal gesehen hat. Der Anwalt will zweifellos die Aussage des Zeugen in Frage stellen. Jakubowicz: „Wenn Maëlys geschrien hätte, hätten Sie sie dann gehört? War die Musik laut?“ David: "Wir haben uns trotzdem verstanden."

Quelle: https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/proces-lelandais-au-7e-jour-les-maries-et-les-invites-a-la-noce-temoignent-1644266274

Die Präsidentin ruft Jennifer in den Zeugenstand, da sich ihre Version der Szene mit den Handyfotos von der von David unterscheidet. RA Jakubowicz steht auf, um Jennifer zu befragen. Im Saal ertönt Gemurmel: "Jedes Mal, wenn ich spreche, wünsche ich mir, dass diese Leute aufhören zu kichern. Es ist unangenehm." Der Präsident bittet um Ruhe im Saal.

Für Jennifer De Araujo war es tatsächlich Nordahl Lelandais, der zu ihrer Tochter ging und nicht umgekehrt. Die Sitzordnung für den Hochzeitsabend war festgelegt. Es gab den Tisch des Brautpaares und den der Familie De Araujo. Es gab ein Hin- und Herlaufen. [Der Platz von Nordahl war am Tisch des Brautpaares]

Ein Zeuge namens Kevin hat das Wort: „Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Ich wurde zum Apéro eingeladen, weil mein Bruder Trauzeuge des Bräutigams war. Ich habe viele Leute gesehen, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe, darunter auch den zu meiner Rechten“, sagte er mit Blick auf den Angeklagten. Nordahl bat darum, am Abend wiederkommen zu dürfen, was ihm der Bräutigam erlaubte. Er sah Nordahl den ganzen Abend nicht, außer als er rausging, um einen Joint zu rauchen. Der Angeklagte weigert sich, einen Zug zu nehmen, davon zu kosten, sagt, er nehme nichts mehr.

"Ich bin ihm nicht mit dem Auto gefolgt, das bedauere ich am meisten." Als Maëlys verschwindet, sieht Kevin, wie der Audi A3 des Angeklagten die Hochzeit verlässt, bevor die Gendarmen eintreffen. „Ich glaubte, das lag daran, dass er Kokain in seinem Auto hat. Instinktiv wollte ich ihm folgen, aber da ich betrunken war, habe ich es nicht getan. Es ist mein größtes Bedauern“, gesteht er.

Kevin: „Ich habe ihn am nächsten Tag angerufen. Wir waren alle im Rathaus, um vor der Polizei auszusagen, nicht er. Ich habe ihn angerufen. Er hat mich gefragt, warum? Er dachte, wir hätten das kleine Mädchen gefunden. Er kam, gab uns einen Kuss, wie ein Feigling.“

Quelle: https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/proces-lelandais-au-7e-jour-les-maries-et-les-invites-a-la-noce-temoignent-1644266274

Ist es nicht egal, ob er ihr ungefragt die Fotos gezeigt hat, oder ob sie sie unbedingt sehen wollte? Will der Anwalt daraus konstruieren, dass sich das Kind quasi aufgedrängt hat?

JamesRockford schrieb:Ist es nicht egal, ob er ihr ungefragt die Fotos gezeigt hat, oder ob sie sie unbedingt sehen wollte? Will der Anwalt daraus konstruieren, dass sich das Kind quasi aufgedrängt hat?

Es ist egal und ich denke tatsächlich, dass der Anwalt daraus etwas konstruieren will ala Beschreibungen eines Daniel Cohn-Bendit: Das Mädchen wollte es so bzw. die, Mädchen wollten es so (in seinen Erzählungen über Mädchen < 6 Jahre so beschrieben ).

Völlig abartig der Angeklagte wie auch die Ansichten des Zitierten.

Diarmuid schrieb:Es ist egal und ich denke tatsächlich, dass der Anwalt daraus etwas konstruieren will

Genau. Das Kind hat sich aufgedrängt, und der liebe Onkel hat sich dann geopfert,

Die Anhörung wird mit einem weiteren Hochzeitsgast, Anthony, fortgesetzt. Er war es, der Maëlys Nordahl "Onkel" nennen hörte. Er erinnerte sich erst vier Tage später daran, "es ist zu spät für ein so wichtiges Element", bemerkt der Präsident. RA Jakubowicz weist auch darauf hin, dass weder der Zeuge noch seine damalige Freundin Guénaëlle, die früher am Tag gehört wurden, sich beeilten, diese Tatsache der Polizei zu melden. Es sei „seltsam“, bemerkt der Anwalt des Angeklagten.

Letzter Zeuge des Tages, Mickael, 37 Jahre alt. „Ich war einer der Trauzeugen des Bräutigams, ich bin einer seiner Jugendfreunde. Ich bin auch ein Ex-Freund des Angeklagten.“ Er sagt, er habe in der Nacht der Hochzeit in seinem Auto gesessen, weil er sich nicht gut fühlte. Dort hörte er den Angeklagten zu Maëlys sagen: „Du gehst durch den DJ-Eingang und ich gehe durch den Haupteingang“, kurz bevor das Mädchen verschwand.

RA Jakubowicz befragt Mickaël. Der Anwalt beharrt darauf, dass Mickaël selbst nie Zeuge eines Gewaltausbruchs des Angeklagten geworden sei und dass es Abweichungen in seinen Aussagen gibt: „Mein Herr, Sie haben Ihre Aussagen variiert. Sie sagten, Sie haben Maëlys letztmalig am 27. in den Waschräumen gesehen, dann aber am 28. auf dem Parkplatz. Wann sagen Sie die Wahrheit?“ Der Zeuge antwortet scharf: „Hören Sie schon auf mit Ihrem Unsinn! Ich habe niemanden getötet, niemanden vergewaltigt, also reden Sie nicht so mit mir! Respektieren Sie mich.“ Der Anwalt: "Mein Herrn, ich respektiere Sie, aber es gibt einen Widerspruch".

Die Präsidentin zum Angeklagten: "Wollen Sie heute bestreiten, Maëlys gesagt zu haben, sie solle durch diesen oder jenen Eingang aus dem Gemeindehaus gehen?" Der Angeklagte: "Nein." Sie fragt ihn, ob es tatsächlich einen kleinen blonden Jungen gab, der mit Maëlys in sein Auto stieg, um zu sehen, ob er seine Hunde im Wagen hatte. Der Angeklagte versichert, ja, noch einmal. Von den Ermittlern befragt, schwor der Junge allerdings, nie in den Audi A3 eingestiegen zu sein.

Quelle: https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/proces-lelandais-au-7e-jour-les-maries-et-les-invites-a-la-noce-temoignent-1644266274

Über den kleinen blonden Jungen gibt es verschiedene Darstellungen. Nach meinem Kenntnisstand wurde dieser Junge niemals gefunden. Bei France bleu heißt es, dass der Junge geschworen hat, nicht in den Audi eingestiegen zu sein. Bei Linteroute im News Ticker steht nun wieder, dass es den Jungen nicht gibt. Der Vollständigkeit halber poste ich den Beitrag noch.

Nordhal wird erneut befragt. Die Präsidentin fragt ihn, ob er an seiner Version des kleinen blonden Jungen festhalte, der mit Maëlys ins Auto gestiegen wäre. „Ja. Aber das spielt heute keine Rolle. Maëlys hat mit einem kleinen Jungen Ball gespielt. Sie wollten die Hunde sehen, und ich habe meine Tür geöffnet“, sagte er. "Wir haben diesen kleinen blonden Jungen nie gefunden", sagte die Präsidentin. Auf die Frage des Generalanwalts nach Maëlys' Interesse an den Hunden des Angeklagten antwortete der Angeklagte, „dass ich am Hochzeitstisch auf mein Telefon gedrückt habe, um die Uhrzeit zu sehen, weil ich keine Uhr hatte. Sie hat die Hunde gesehen auf dem damaligen Foto."

Quelle: https://www.linternaute.com/actualite/faits-divers/1397255-direct-proces-lelandais-le-sacrifice-de-maelys-pour-stopper-le-tueur/

Nordahl hat nun also selbst zugegeben, dass er Maëlys gesagt hat, welchen Ausgang wer nimmt. Das macht doch nur jemand, der von niemandem gemeinsam mit dem Kind gesehen werden will.

Die Verhandlung wird morgen fortgesetzt.

Ich habe übrigens den kompletten Brief, den Colleen gestern im Zeugenstand vorgelesen hat aus Le Nouveau Détective. Als Vollzitat kann ich ihn hier nicht posten. Herauslöschen kann und will ich auch nichts, weil jedes Wort so gehaltvoll ist. Wer Interesse hat, bitte per PN melden.

Rick_Blaine schrieb:Ich zitiere mich mal selber, ich habe vor längerer Zeit schon einmal was zum Strafrahmen gesagt, der in Frankreich für die in Frage kommenden Taten besteht.

Vielen Dank für das nochmalige Einstellen.

Rick_Blaine schrieb:Na ja, man kann schon davon ausgehen, dass M. Jakubowicz und die Verteidiger sich eine Strategie überlegt haben. Hier besteht diese offensichtlich daraus, nur das Allernötigste zuzugeben und im bestmöglichen Licht dastehen zu lassen.

Und da wir heute M. Jakubowicz in Höchstform erleben durften, wurde seine Strategie sehr offensichtlich. Die Glaubhaftigkeit mancher Zeugen in Frage zu stellen, um eine Planung und Vorsätzlichkeit von Nordahl für die Mitnahme von Maelys auszuschließen. Auf der anderen Seite muß man ihm aber auch anerkennen, dass er wirklich bei jede Diskrepanz seine Finger(Fragen) da rein bohrt.

Freigeist38 schrieb:Möglich,aber sehr unwahrscheinlich,da ich /man sich durchaus der schon bekannten details selber in so eine Situation hineinversetzen kann..

Nein, kann man nicht.

Und das sage nicht ich, sonder Coollen Araujo: Nordahl sagt zu iihr:

Ich kann deinen Standpunkt verstehen, es war kompliziert zu erklären, warum ich das Leben deiner Schwester genommen habe und heute höre ich all deinen Schmerz."

Coollen antwortet ihm: Schmerz kann man nicht hören, man muss ihn spüren.

@JamesRockford
Danke dir für diese nicht einfache Arbeit.

JamesRockford schrieb:Der Anwalt: "Mein Herrn, ich respektiere Sie, aber es gibt einen Widerspruch".

Ja, die beiden müssen sich heute zum Schluss fas 1 Stunde lang richtig gefetzt haben. Die Vorsitzende mußte intervenieren

Der Zeuge und M. Jakubowicz klammern sich an seine Aussage . Der Zeuge: "Hört auf mit eurem Unsinn. Du wirst mich respektieren. Ich habe niemanden getötet, ich habe niemanden vergewaltigt." Der Vorsitzende intervenierte und wies darauf hin, dass der Zeuge seine Version zuvor geklärt habe.

Er war wirklich heute in Höchstform.

Meister Jakubowicz: "Es war ihm nicht peinlich, dich zu sehen? Er hat sich nicht versteckt?"

Zeuge: "Nein. Aber ich erzählte es den Ermittlern, weil er sagte, er habe die Kleine am Abend nicht gesehen." Das

Der Präsident stellt sich hinter den Zeugen und befragt nochmals Nordahl:

Präsident: "Sie bestätigen dies vor dem Untersuchungsrichter das erste Mal, als Sie erfahren, dass sich die DNA in Ihrem Auto befindet. Was hast du vorher über diesen Austausch gesagt?"

Lelandais: "Ich erinnere mich nicht."

Präsident: "Das haben Sie gesagt: 'Ich war nicht bei der Kleinen, aber ich war in seinem Fahrzeug (der Zeuge), weil es ihm nicht gut ging. Ich kann mich nicht erinnern, mit der Kleinen gesprochen zu haben." Erinnerst du dich jetzt?"

Lelandais: "Teilweise ja"

Und ich hoffe immer noch, dass die 14-15 Minuten Pause am Bahngleis (da, wo er Maely angeblich abgelegt hat in der Nacht) endlich mal zu Sprache kommt.

https://www.ledauphine.com/faits-divers-justice/2022/02/08/proces-de-nordahl-lelandais-le-mariage-ou-maelys-a-disparu-au-coeur-des-debats

Habe leider die Quelle zu meinem oben g. Beitrag vergessen

Unter dem Link gibt es eine Karte mit den Örtlichkeiten sowie eine Chronologie:

Es gelingt mir leider nicht, das Bild einzustellen. Vielleicht hat ein anderer mehr Glück oder Geduld. Wenn nicht, einfach unter dem folgenden Link nachschauen:

https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/proces-lelandais-les-invites-du-mariage-et-l-acheteur-potentiel-de-la-voiture-de-l-accuse-a-la-barre-1644339830?xtmc=Nordahl&xtnp=1&xtcr=1

Der 8. Prozesstag hat begonnen. Heute werden acht neue Zeugen gehört, die am Abend des Verschwindens des Mädchens bei der Hochzeit anwesend waren.

Ebenso wird der Mann anhören, der das Auto des Angeklagten kaufen wollte. Nordahl Lelandais hatte diesen beabsichtigten Kauf als Rechtfertigung für die aufwendige Säuberung seines Autos benutzt.

Nach sieben Prozesstagen ist Nordahl der Bitte der Zeugen nicht nachgekommen, nämlich die Wahrheit zu sagen. Vor Gericht beantwortet er Fragen, nickt, schweigt manchmal. Wie im Chambéry-Prozess wegen Mordes an Arthur Noyer hält ereisern an der Unfallthese fest. Am 7. Februar gestand er, pädophile Neigungen zu haben.

https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/proces-lelandais-les-invites-du-mariage-et-l-acheteur-potentiel-de-la-voiture-de-l-accuse-a-la-barre-1644339830

Der erste Zeuge, Rémi, 35, ein Jugendfreund des Bräutigams, ist heute kaufmännischer Leiter. Wie alle ehemaligen Freunde des Angeklagten erinnert er sich an einen Mann, "eher angenehm, sportlich, verführerisch". Er hat das Kind während der Hochzeit nicht oft gesehen. Aber er erinnert sich gut an den Moment, als sich die Atmosphäre änderte: "Die Hochzeit läuft gut, ich hatte einen sehr schönen Abend. Bis der DJ eine erste Ankündigung macht, dass ein kleines Mädchen vermisst wird. Dann eine zweite ernstere Ankündigung, die Musik stoppt, wir suchen aktiver nach diesem kleinen Mädchen. Es ist beängstigend."

(...) Er kannte Maëlys nicht und hatte sie bei der Hochzeit nicht bemerkt. „Auch als ich ihr Foto gesehen habe, habe ich sie nicht erkannt. Ich habe sie nicht mit dem Angeklagten gesehen“, beharrt er erneut.

Quelle: https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/proces-lelandais-les-invites-du-mariage-et-l-acheteur-potentiel-de-la-voiture-de-l-accuse-a-la-barre-1644339830

Neuer Zeuge: Nelson, 36, Ingenieur. "Der Angeklagte ist ein Jugendbekannter. Ich war ein Trauzeuge". Er erzählt auch von dieser schönen Hochzeitsfeier, dem Wiedersehen mit alten Bekannten, der guten Stimmung und diesem entsetzlichen Ende um drei Uhr morgens, an dem sie ein Kind suchen.

Nelson fährt fort, erzählt, dass er beim Aperitif mit Nordahl Lelandais diskutiert habe: "Wir diskutieren ein paar Mal. Er hatte ein bisschen zugenommen, ich hatte ihn lange nicht gesehen." Dann bittet er Nordahl Lelandais, mit Kokain zurückzukommen. „Dass er dealte, war allgemein bekannt. Ich wollte den Abend mehr genießen. Ich konsumiere gelegentlich Kokain“, rechtfertigt er sich heute. Mit einem weiteren Freund des Bräutigams, Ludovic, und dem Angeklagten nehmen sie "zweimal eine Stange Kokain", verteilt auf ihren Laptops in den Toiletten. Er bezahlt den Angeklagten damals nicht und erinnert sich nicht an eine Bezahlung danach.

Die Präsidentin: "Was bewirkt Kokain?" Nelson: "Es reduziert die Trunkenheit". Die Präsidentin: "Und wenn Sie es mit Alkohol konsumieren?", Nelson "Es ist berauschend"." Er spricht der Familie von Maëlys sein Beileid aus und bedauert, wegen Kokain mit diesem Drama in Verbindung gebracht worden zu sein.“ Seit dem Verschwinden von Maëlys hat Nelson keinen Kontakt mehr zu Eddy, dem Bräutigam.

RA Boguet, Anwalt des Vaters von Maëlys: „Sie sagen, dass Kokain dem Verstand Allmacht verleiht, es ist die Droge der Händler, es enthemmt?“ Nelson: "Nicht weil wir dieses Produkt nehmen, werden wir kriminell!"

Das Outfit des Angeklagten, seine Gewichtszunahme, sein ungepflegtes Aussehen an diesem Abend werden angesprochen. Er trug eine einfache kurze Hose und ein T-Shirt und zog sich zwischen dem Empfang und dem Abend nicht um. Nordahl Lelandais, aufgefordert zu reagieren, zuckt mit den Schultern: "Ich dachte nicht nach, ich wurde zum Empfang eingeladen, es war heiß. Es hatte keine Bedeutung."

Quelle: https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/proces-lelandais-les-invites-du-mariage-et-l-acheteur-potentiel-de-la-voiture-de-l-accuse-a-la-barre-1644339830

Der erste Zeuge kam offenbar extra aus China zu der Hochzeit und zu dem Prozess. Viel aussagen konnte er nach meiner Einschätzung nicht, aber wir sehen ja leider auch nur eine Zusammenfassung.

Das Outfit war hier im Thread bereits ein Thema. Die ollen Bermudas und das T-Shirt... Es gab ein Foto von dem Sektempfang. Ich finde es online leider nicht mehr. Hier im Thread ist es auch nicht. Auf disem Foto tanzt Nordahl mit einem Sektglas in der Hand inmitten der Hochzeitsgäste. Die anderen Gäste waren auch nicht superchic, aber sein abgetragener Freizeitlook fiel richtig unangenehm auf.

Die Präsidentin zum Angeklagten: "Sind Sie ein Kleindealer aus Pont-de-Beauvoisin?" Der Angeklagte: "Nein, aber ich weiß, wo ich meine Vorräte herbekomme." Als Versorgungsort nennt er Chambéry, aber auch Boris und Yacin, zwei Freunde, die am Nachmittag vernommen werden sollen. Boris ist auch derjenige, der den Audi von Nordahl kaufen sollte. „Am Abend der Hochzeit sagte ich, dass ich in Saint-Albin bei einem maskierten Dealer in der Nähe des Fußballstadions Kokain geholt hätte, das war falsch. Tatsächlich hatte ich die Drogen von meinem Freund Boris gekauft, aber ich wollte ihn nicht in Verlegenheit bringen.“ Auf die Wirkung von Kokain an diesem Abend kann er nicht antworten: „Ich weiß nichts, auch nichts über die Wirkung, ich habe zu viel genommen".

Auf die Wirkung von Kokain auf ihn an diesem Abend kann er nicht antworten "Ich kenne die Wirkung gar nicht mehr, ich habe zu viel genommen". RA Rémond, der Anwalt der beiden kleinen sexuell missbrauchten Cousins lässt nicht locker: „Kann das Erbrechen verursachen in Verbindung mit Alkohol?“ Der Angeklagte räumt ein, dass es Erbrechen auslösen kann, weiß aber nicht, ab welcher Menge. Er gibt zu, auch den Hochzeitswein kritisiert zu haben, "kein guter Jahrgang". Wenn diese Details so oft erwähnt werden, dann deshalb, weil Nordahl an diesem Abend vor Ankunft der Polizei weggefahren ist und sich vorher übergeben musste.

Quelle: https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/proces-lelandais-les-invites-du-mariage-et-l-acheteur-potentiel-de-la-voiture-de-l-accuse-a-la-barre-1644339830

An seine merkwürdigen Aussagen zu dem Großhändler kann ich mich lebhaft erinnern. Nun war es also der Boris, der auch das Auto kaufen sollte. Ich habe das extra nochmal gecheckt. Es steht eindeutig da, dass er das Auto kaufen sollte (und nicht 'wollte').

Es läuft also darauf hinaus, dass der gewaltige Kokainkonsum seine Wahrnehmung deutlich getrübt hat. Dass seine Wahrnehmung aber Minuten nach der Tat ganz gut funktionierte, und er seine Hose so entsorgte, dass sie niemals gefunden wurde, ist erstaunlich. Nur wenige Stunden danach war er so klar im Kopf, dass er eine Waschanlage weit weg von zu Hause aufsuchte (es gab ja eine unmittelbar bei seinem Elternhaus), und stundenlang sehr überlegt und umsichtig sein Auto putzte, spricht eigentlich auch nicht für einen vollkommen vernebelten Geisteszustand. Die ganzen Putzlappen hat er auch nicht in der Waschanlage in die Tonne gestopft, sondern hat sie mitgenommen. Ob Kaufinteressent Boris tatsächlich so viel Wert auf ein säuberlichst geputztes Auto gelegt hat?

Das mit dem Wein finde ich wirklich unverschämt. Er bettelt darum, am späteren Abend nochmal kommen zu dürfen, zerstört das Leben vieler Familien, und beschwert sich über den Wein. Der tut ja gerade so, als trinke er sonst nur Sancerre und aufwärts. Der Wein war sicherlich nicht der Grund für seine Übelkeit. Das Kokain auch nicht. Er hat physisch auf das reagiert, was er verbrochen hat. Meine Meinung.

Die Anwälte der Zivilparteien befragen den Angeklagten zu seinem Gemütszustand, seinem Outfit, der Tatsache, dass er damals schon einen Toten auf dem Gewissen hatte [Arthur Noyer] oder dass er dem Brautpaar kein Geschenk mitbrachte. Die Rechtsanwälte Rémond und Crespin (Anwalt der Kinderschutzverbände) fragen, ob Nordahl in Shorts gekommen sei, weil es ein „praktisches Outfit“ sei. „Sind Sie auf der Jagd nach einem kleinen Mädchen gewesen?“ Der Angeklagte ist empört: „Überhaupt nicht!“ Der Anwalt: "Sie haben am Montag Ihre pädophilen Neigungen zugegeben." Der Angeklagte: „Ich bin auf der Jagd nach einem Kind gewesen. Ich sage das nicht, um Ihnen zu gefallen.“

Quelle: https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/proces-lelandais-les-invites-du-mariage-et-l-acheteur-potentiel-de-la-voiture-de-l-accuse-a-la-barre-1644339830

Die Verhandlung wurde an dieser Stelle unterbrochen.