9-Jährige verschwindet auf Hochzeit und wird ermordet
10.02.2022 um 17:37@jeandArc
@JamesRockford
Also, zunächst Mal hattet ihr vollkommen recht, mit eurer deutlich realistischeren Einschätzung zur Persönlichkeit des Angeklagten. Ich hatte vergangene Woche tatsächlich noch eine naive Hoffnung, dass sich bei ihm etwas verändert haben könnte - ich glaube einfach gern an das Gute im Menschen. Das sucht man hier aber leider vergebens, das haben die letzten Prozesstage untrüglich gezeigt.
@JamesRockford
Immer noch vielen, vielen Dank für Deine umfassenden Übersetzungen!!
Ich fand vor allem die Einlassung der Mutter und der Schwester sehr stark. Nach einem solch schrecklichen Verlust fähig zu sein, der Tragödie einen Sinn zu geben und eine solche Perspektive einnehmen zu könnnen ("Maelys hat dafür gesorgt, das Nordhal L. niemand anderem mehr etwas zu Leide tun kann") ist bewundernswert und auch für den eigenen Heilungsprozess eigentlich das einzig tragbare Fundament. Auch die Direktheit der Schwester - das zeugt von so viel Stärke. Ich hoffe so sehr, dass der Ausgang des Prozesses die Familie weiter stützen wird.
Und der "abgeschnittene" untere Teil des Kleides ist schon auch sehr auffällig. Mittlerweile ist ja deutlich geworden, wie planvoll der Angeklagte vorgegangen ist.
Was mir in den Fragen vor Gericht zu den konsumierten Drogen etwas fehlt, ist der Hinweis bzw. die Nachfrage nach der Libidosteigerung durch Kokain. Bisher wurde (für mich relativ ziellos) viel zu oft nach Bewusstseinstrübung / Gedächtnisverlust durch den Konsum von Kokain gefragt, was ja eigentlich schon allein durch alle bekannten Wirksamkeitsstudien zu der Droge von vorneherein widerlegt werden kann. Dass Kokain aber auch den sexuellen Antrieb in einer sehr unkontrollierten Art steigern kann (oder aber das genaue Gegenteil bewirkt, hier ist die Erkenntnislage tatsächlich von Proband zu Proband unterschiedlich) findet mir hier gerade zu wenig Raum. Noch dazu, nachdem der Angeklagte seinen Tagesablauf mit "Kaffee, Zigarette, Kokain, Pornokonsum" beschrieben hat und das einen Rückschluss darauf zulässt, dass er eher in die libidosteigernde Kategorie fällt. Vielleicht könnte man mit diesem Ansatz doch noch das sexuelle Motiv näher beleuchten.
@JamesRockford
Also, zunächst Mal hattet ihr vollkommen recht, mit eurer deutlich realistischeren Einschätzung zur Persönlichkeit des Angeklagten. Ich hatte vergangene Woche tatsächlich noch eine naive Hoffnung, dass sich bei ihm etwas verändert haben könnte - ich glaube einfach gern an das Gute im Menschen. Das sucht man hier aber leider vergebens, das haben die letzten Prozesstage untrüglich gezeigt.
@JamesRockford
Immer noch vielen, vielen Dank für Deine umfassenden Übersetzungen!!
Ich fand vor allem die Einlassung der Mutter und der Schwester sehr stark. Nach einem solch schrecklichen Verlust fähig zu sein, der Tragödie einen Sinn zu geben und eine solche Perspektive einnehmen zu könnnen ("Maelys hat dafür gesorgt, das Nordhal L. niemand anderem mehr etwas zu Leide tun kann") ist bewundernswert und auch für den eigenen Heilungsprozess eigentlich das einzig tragbare Fundament. Auch die Direktheit der Schwester - das zeugt von so viel Stärke. Ich hoffe so sehr, dass der Ausgang des Prozesses die Familie weiter stützen wird.
jeandArc schrieb:Mich haben die gestrigen Zeugenaussagen, außer des Brautpaares, so angewiedert, dass es besser war, nichts zu schreiben. Diese sogenannten "Freunde", und zwar ausnahmslos, sind in meinen Augen eine Horde von Spätpupertierenden. Sie bewundern einen Mann, der keine Arbeit hat, einen BMW fährt, laufend neue Freundinnen hat und einen auf dicke Hose mit Drogen macht.Da kann ich Dir nur zustimmen. Wenn man bedenkt, dass diese Personen letztlich aktiv "mitverantwortlich" (natürlich will ich damit niemandem unterstellen, dass sie die Tat antizipieren hätten können) dafür waren, dass der eigentlich nicht geladene Nordahl nochmal zur Feier erscheint und dann das Unaussprechlichste passiert, nur weil man grad Bock hat, Koks zu ziehen um die tolle Feier "noch mehr zu genießen", hätte ich mir schon mehr Verantwortungsbewusstsein erwartet...heftig.
JamesRockford schrieb:Das mit dem abgschnittenen Zopf lässt mir keine Ruhe. Kleine Mädchen lieben ihre langen Haare. Einen Zopf abzuschneiden, hat eine große Symbolik.Das sehe ich auch so. Das steckt symbolisch so viel mehr dahinter.
Und der "abgeschnittene" untere Teil des Kleides ist schon auch sehr auffällig. Mittlerweile ist ja deutlich geworden, wie planvoll der Angeklagte vorgegangen ist.
Was mir in den Fragen vor Gericht zu den konsumierten Drogen etwas fehlt, ist der Hinweis bzw. die Nachfrage nach der Libidosteigerung durch Kokain. Bisher wurde (für mich relativ ziellos) viel zu oft nach Bewusstseinstrübung / Gedächtnisverlust durch den Konsum von Kokain gefragt, was ja eigentlich schon allein durch alle bekannten Wirksamkeitsstudien zu der Droge von vorneherein widerlegt werden kann. Dass Kokain aber auch den sexuellen Antrieb in einer sehr unkontrollierten Art steigern kann (oder aber das genaue Gegenteil bewirkt, hier ist die Erkenntnislage tatsächlich von Proband zu Proband unterschiedlich) findet mir hier gerade zu wenig Raum. Noch dazu, nachdem der Angeklagte seinen Tagesablauf mit "Kaffee, Zigarette, Kokain, Pornokonsum" beschrieben hat und das einen Rückschluss darauf zulässt, dass er eher in die libidosteigernde Kategorie fällt. Vielleicht könnte man mit diesem Ansatz doch noch das sexuelle Motiv näher beleuchten.
JamesRockford schrieb:Die Untersuchung ergab einen Bruch der Nasenknochen und einen Bruch des Unterkiefers, wahrscheinlich die Ursache für äußere Blutungen, was nicht die Todesursache war. (…) Die Experten konnten drei Hypothesen identifizieren, die den Tod des achteinhalbjährigen Mädchens im Jahr 2017 erklären:Das ist wirklich unglaublich schlimm. Mir stellt sich dadurch gerade die noch schlimmere Frage: hat Maelys evtl. schwer verletzt vielleicht sogar noch gelebt, als er zurück zur Feier gefahren ist?
- Tod aufgrund einer neurologischen Ursache, als Folge eines Schädeltraumas, eines Wirbelsäulen- oder Gesichtstraumas mit Herz-Kreislauf-Stillstand;
- Tod aufgrund einer hämorrhagischen Ursache, einhergehend mit einem großen Blutverlust;
- Tod durch Ersticken, Verstopfung der Atemwege (Blut, Knochen), Strangulation oder Erstickung, laut Gerichtsmedizinern die unwahrscheinlichste Hypothese.